serienjunkies.de

Interview Kate Vernon: Ich habe vor nichts Angst

Im Interview mit Serienjunkies.de spricht Kate Vernon über ihre Rolle in Battlestar Galactica und ihr neues Projekt Red Faction: Origins. Sie findet auch einen Grund dafür, warum sie immer böse Mädchen spielt.

Auf der diesjährigen FedCon in Düsseldorf war es den SJ-Redakteuren Christian Junklewitz und Hanna Huge vergönnt, die Darstellerin Kate Vernon für ein kurzes Interview zu gewinnen. Die 49-Jährige ist vor allem durch ihre Rolle der Ellen Tigh in der Science-Fiction-Serie Battlestar Galactica bekannt. In der dritten Staffel wird ihr Charakter jedoch getötet, bis es zu einer bedeutsamen Rückkehr kommt.

Im Interview berichtet Vernon über ihre Rückkehr und natürlich den neuen Backdoorpiloten „Red Faction: Origins“, der am 4. Juni bei Syfy in den USA zu sehen ist.

Laut Medienberichten wussten Sie nichts von ihrer Rückkehr zur Serie. Wann war der Moment, als sie den Anruf bekamen und war abzusehen, wie bedeutsam der Auftritt werden würde?

Als es feststand, dass Ellen Tigh sterben würde, hatte ich eigentlich nichts mehr zu verlieren. Somit rief ich regemäßig bei Ron (Anmerkung der Redaktion: Ron Moore ist unter anderem der Entwickler und Autor von Battlestar Galactica) an und fragte ihn, ob er nicht eine Rückblicks-Episode schreiben wollte, in der Ellen wieder auftaucht. Auch eine Traumsequenz wäre interessant. Er schien nicht abgeneigt und somit machte ich diese Anrufe alle paar Wochen. Eines Tages rief ich ihn an und er unterbrach mich. Ich dachte, ich sei zu weit gegangen. Aber er überraschte mich, als er sagte, er habe gerade dem Sender eine Storyline vorgeschlagen, die meinen Charakter betrifft. Und es handelt sich um einen großen Teil der Story. Genau eine Woche später rief er mich erneut an, ich steckte im Stau und er klang nicht besonders positiv. Nach langem Zögern sagte er, er habe eine schlechte Nachricht für mich: „Du musst einfach zurück ans Set kommen.“ Ich stand fast eine Stunde im Stau und er erzählte mir die ganze Geschichte. Natürlich auch, dass ich der fünfte Zylone bin und dass ich nichts verraten dürfte.

Hatten Sie sich für andere Rollen in Serien und Filmen bemüht, bevor sie über die Wiederkehr bei BSG erfahren haben?

Ja, klar. Als Schauspielerin ist man mit einem Job fertig und sofort wieder auf der Suche nach dem nächsten Engagement. Kein Auftritt war jedoch wirklich so befriedigend wie diese eine Rolle.

Ellen ist keine klassische TV-Ehefrau. Was gefiel Ihnen besonders an der Rolle?

Die Autoren haben es natürlich geliebt, für Ellen etwas zu schreiben, gerade weil sie es so weit treiben konnten mit ihr. Jeder wusste, dass Ellen Schwierigkeiten bedeutet. Sobald sie den Raum betrat, konnte alles Mögliche geschehen. Man ist einfach fasziniert von ihr, weiß aber auch, dass es Gefahr bedeutetet - diese Mischung macht es.

Auf der nächsten Seite berichtet Kate Vernon von ihrem neuen Projekt „Red Faction: Origins”.

Mit „Red Faction: Origins” haben Sie ein neues Syfy-Projekt am Start. Ist die Rolle vergleichbar?

Nein, nicht wirklich. Obwohl sie auch ganz cool ist. Hoffentlich wird das Projekt noch weiter ausgebaut (Anmerkung der Redaktion: Bei „Red Faction: Origins” handelt es sich um einen Backdoorpiloten, der bei einer erfolgreichen Ausstrahlung zu einer neuen Serienproduktion führen kann). Sie ist die Matriarchin einer autochthonen Gesellschaft auf dem Mars. Ich spielte sie als jemanden, der lieber den Frieden erhalten möchte, statt Krieg zu führen. Ich denke, dass sie aber jeden fertig machen wird, der sie hintergeht oder ihr Volk bedroht. Sie ist auch noch eine Mutter und hat auch diesbezüglich einen schweren Stand. Als Führerin eines Matriarchats hat sie einen Sohn geboren und keine Tochter. Der wertlose Sohn wurde somit mit ihrem Liebhaber aus dem Palast getrieben. Nachher kommt es natürlich zu einem Wiedersehen und sie darf sich nichts anmerken lassen. Brian J Smith und Robert Patrick sind mit dabei und ich hänge sehr an dem Projekt.

Machen Sie sich manchmal Sorgen oder haben Angst davor, dass Sie für diese Art von Science-Fiction-Stoffe getypecast werden?

Nein, überhaupt nicht. Ich habe vor nichts Angst (lacht). Ich absolviere genug Serien- und Filmauftritte, so dass ich mir da keine Sorgen machen muss.

Können Sie uns etwas darüber verraten, wie sie zur Schauspielerei gekommen sind? Ihr Vater, John Vernon, war bereits in dem Business tätig und vor allem durch seine Rollen des Schurken in „Das A-Team” oder „Knight Rider” bekannt.

Ja, natürlich. Es ist auch interessant, dass ich die bösen Mädchen spiele und er der bekannte Bösewicht war. Ich weiß wirklich nicht, woher das kommt. Es sei denn, der Apfel fällt nun einmal nicht weit vom Stamm... Natürlich sind diese Rollen immer die interessanteren als die langweilige und liebe Ehefrau. Obwohl, das wäre wirklich eine Herausforderung für mich (lacht)... Aber klar, ich bin in einer Familie von Schauspielern aufgewachsen, das war normal für mich.

Bei unserer Recherche fiel uns auf, dass es scheinbar Uneinigkeit bezüglich ihres Geburtsortes gibt. Bei Wikipedia sind sie Kanadierin, aber auf vielen anderen anerkannten Sites steht Los Angeles als Geburtsort. Wo sind sie geboren Mrs. Vernon?

Ach echt? Sie können es jetzt direkt von mir aus erster Hand erfahren. Ich bin in Toronto, Kanada zur Welt gekommen.

Kommen wir zu unserer letzten Frage: Welche Serien befinden sich auf ihrem Tivo?

Ich habe keinen Tivo. Ich habe noch nicht einmal Kabelfernsehen! (Pause und allgemeines Gelächter)

Vielen Dank für das Gespräch.

Auf der folgenden Seite könnt Ihr noch einen Videoclip sehen, in dem wir die Tivo-Frage anderen Darstellern auf der FedCon gestellt haben. Kate Vernon beschreibt, wie sie Fernsehen schaut.

Kate Vernon beschreibt, wie sie Fernsehen schaut:

[videosj=fedconxx-tivo-spezial]