Horst Bollmann
Sein Debüt vor der Kamera gab Bollmann gleich mit einer Hauptrolle, Bernhard Wicki betraute ihn mit der Figur des Pater Malachias in der Literaturadaption bzw. dem nach dem Roman "Father Malachys Miracle" von Bruce Marshall1) entstandenen Kinofilm "Das Wunder des Malachias"1) (1961). Es sollte jedoch sein einziger Ausflug auf die Leinwand bleiben, dafür machten ihn prägnante Rollen zahlreiche TV-Produktionen rasch einem breiten Publikum bekannt. Als kaffeesüchtiger MAD1)-Major/Oberstleutnant Delius und erfahrener Agentenjäger ermittelte Bollmann ab 1977 bis Mitte der 1980er Jahre allerdings mit langen Pausen in einigen "Tatort"1)-Folgen des NDR1), so in "Das stille Geschäft"1) (1977) – hier an der Seite von Knut Hinz als Hauptkommissar Brammer –, "Freund Gregor"1) (1979), "Der Schläfer"1) (1983) und, inzwischen im Ruhestand, in "Baranskis Geschäft"1) (1985). Dann setzte er ab 1988 zwei Mal als Kriminalhauptkommissar Brandenburg in "Programmiert auf Mord"1) (1988) und "Bier vom Faß"1) (1989) in den "Tatort"-Episoden des "Bayerischen Rundfunks"1), den Tätern nach. Ein letzte Mal wirkte Bollmann in dem "Tatort"-Krimi "Endstation"1) (1995) mit, diesmal jedoch nicht als Ermittler sondern als Scheidungsanwalt Dr. Gregor Hoffmann, der bedroht von Harald Schäfer (Hartmut Schreier1)), den KHK Franz Markowitz (Günter Lamprecht) aufsucht.
Bollmann tauchte mit interessanten Episodenrollen in beliebten Krimiserien wie "Sonderdezernat K1", "Derrick"1) oder "Ein Fall für zwei"1) auf. Der Mann mit dem verschmitzten Lächeln stellte verschiedenste Typen in unterhaltsamen Serien/Reihen wie "Die Schwarzwaldklinik"1), "Heidi und Erni"1), "Das Traumschiff"1) (19932002) oder in dem Dreiteiler "Flucht ins Paradies"6) (1995) dar.
In der humorvollen Serie "Felix und Oskar"6) (1980),
der deutschen Version der US-amerikanischen Sitcom "Männerwirtschaft"1)
(19701975; "The Odd Couple") mit Jack Klugman1)
(Oscar Madison) und Tony Randall
(Felix Unger), mimte er an der Seite des schlampigen Oskar (Heinz Baumann)
sechs Folgen lang den Sauberkeitsfanatiker Felix. Aufsehen erregte Bollmann
auch in der Krimi-Satire "Abendstunde
im Spätherbst"6) (1988)
nach dem gleichnamigen Hörspiel1)
von Friedrich Dürrenmatt1),
unter der Regie von August Everding1)
gestaltete er den kleinbürgerlichen Buchhalter und Hoby-Detektiv
Fürchtegott Hofer, dessen Gegenspieler, der exzentrische
Kriminal-Schriftsteller und Nobelpreisträger Maximilian Korbes, wurde
von
Mario Adorf
dargestellt.
Zu Bollmanns letzten Arbeiten für das Fernsehen zählten das Abenteuer
"Singapur-Express Geheimnis
einer Liebe"6) (2002) mit Barbara Wussow1)
und
Daniel Morgenroth1)
und seinem Part des Piet van Houven, sowie die Edgar Wallace1)-Story
"Whiteface"1) (2002)
mit der Figur des heruntergekommenen Reporters Eddie Shapiro, der
Inspektor Higgins (Gunter Berger)
bei der Suche nach dem mysteriösen weißen Clown bzw. dem Mörder
(Heinz Meier alias Pello7))
unterstützt. Nach seinem Auftritt als pensionierter Tierpfleger bzw.
Hotel-Erbe Rudi Martini
in der "Traumschiff"1)-Episode
"Thailand"6) (EA: 26.12.2002) zog sich Bollmann vom Filmgeschäft
zurück, blieb aber als Sprecher weiterhin aktiv → Übersicht Filmografie.
Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater, Film und Fernsehen
machte sich
der 1970 zum "Berliner Staatsschauspieler"1) ernannte Bollmann mit
seiner unverwechselbaren Stimme einen Namen mit zahlreichen Hörspiel- und
Hörbuchproduktionen. So unter anderem mit dem vom WDR1)
produzierten Fünfteiler "Der kleine Hobbit" (EA: 21.–31.12.1980) nach dem
berühmten Fantasy-Roman "Der
Hobbit"1) von J. R. R. Tolkien1), wo er
den Hobbit Bilbo Beutlin1) an der
Seite von legendären Schauspielerkollegen wie Martin Benrath
(Erzähler) und Bernhard Minetti
(Zauberer Gandalf1))
sprach.
Horst Bollmann, der seit 1955 mit seiner Schauspielerkollegin Hetty Jockenhöfer verheiratet war, starb am 7. Juli 2014 nach langer schwerer Krankheit in Alter von 89 Jahren in seiner Wahlheimat Berlin
1). Der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit würdigte Bollmann als einen der "Großen der Berliner Theatergeschichte".Die letzte Ruhe fand der Schauspieler auf dem "Friedhof Schöneberg III"1) an der Stubenrauchstraße 43–45 im Ortsteil Friedenau des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Filme Kinofilm / Fernsehen Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de (Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage; filmportal.de, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de, prisma.de; R = Regie) |
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1960er Jahre
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