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Poet in Residence

Lesungen, Seminare, Schreibwerkstatt Poet in Residence in Essen

Die Einrichtung des poet in residence fehlt an keiner Universität in den USA. In Deutschland war die Universität Duisburg-Essen die erste und lange Zeit einzige Hochschule, die dem amerikanischen Beispiel folgte und Gegenwartsautor/inn/en als Gastdozent/inn/en für Lesungen und Seminare an die Universität holte. 1975 hielt als erster poet in residence Martin Walser seine Poetik-Vorlesungen in Essen. Seitdem waren zahlreiche namhafte Autoren wie Günter Grass, Jurek Becker, Volker Braun, Emine S. Özdamar und Yoko Tawada zu Gast in Essen.  ... mehr

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Sommersemester 2025

André Kubiczek

22. bis 25. April

Andre Kubiczek

©  Dagmar Morath
 

Der 1969 in Potsdam geborene Schriftsteller André Kubiczek ist im Sommersemester zu Gast an der Universität Duisburg-Essen, um aus seinem jüngsten Roman Nostalgia (2024) zu lesen und im Rahmen zweier Poetikvorlesungen über sein Verständnis von Literatur zu sprechen.

Kubiczek hat seit seinem Debüt Junge Talente aus dem Jahr 2002 bislang elf Romane vorgelegt. Thematisch widmen sich eine Reihe der Texte dem Alltagsleben der DDR, insbesondere werden in seinen Texten die 1980er Jahre in den Blick genommen. Vor allem die Trilogie Skizze eines Sommers (2016), Straße der Jugend (2020) und Der perfekte Kuss (2022) sind hier zu nennen, reihen sie sich doch in das Genre der coming-of-age-Erzählung ein, wenn aus der Sicht eines jungen Heranwachsenden Familienleben, Schulalltag und Freundeskreis erinnert werden, wobei die spezifischen Lebensbedingungen der DDR Teil der jugendlichen Alltagserfahrung sind. Dass Kubiczek Sohn einer laotischen Mutter ist, wird von ihm in seinen Romanen unterschiedlich prominent literarisiert. Auch der jüngste Roman wie auch Kubiczeks Erstling und die Romane Oben leuchten die Sterne (2006) sowie Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn (2012) führen die Leser*innen in 1980er Jahre, in eine kindlich-jugendliche Weltwahrnehmung und den Erlebnisraum DDR. Neben den Jugenderinnerungen findet sich eine zweite Gruppe von Romanen (Die Guten und die Bösen (2003), Kopf unter Wasser (2009), Das fabelhafte Jahr der Anarchie (2014) und Komm in den totgesagten Park und schau (2018)), die thematisch rund um gesellschaftspolitische Frage kreisen, welche die bundesrepublikanische Wirklichkeit seit der Widervereinigung betreffen: Rechtspopulismus, Neoliberalismus, Prekariat, Ost-West-Konflikt und die Rolle der Medien in unserer Gegenwart. Hier schlägt Kubiczek, dessen Stil sich durchweg durch Ironie auszeichnet, einen durchaus beißend satirischen Ton an.

Termine:

Dienstag 22.April, 16-18 Uhr in R11 T00 D05

Mittwoch 23. April, 16-18 Uhr in R11 T00 D05

Donnerstag 24. April, 18-20 Uhr in R11 T00 D05

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei – eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Publikation

Lauter Text

Caren Jeß
Theater heute, Jahrbuch 2024

Arbeit Am Text

Gattungsgrenzen der Dramatik sind heruntergetretene Zäune, findet Caren Jeß in ihrer Poetikvorlesung an der Universität Duisburg-Essen: Die Dramatik ist jetzt ein Gattungshybrid. Das ist nicht schlimm. Das ist Kunst.

Im Jahrbuch 2024 von Theater heute ist die zweite Poetikvorlesung von Caren Jeß in Auszügen veröffentlicht worden.

2024, ISBN: 9783942120432
172 Seiten, EUR 35,00