Nicht der Chefvolkswirt, sondern das Staatsoberhaupt wurde gewählt

Horst Köhler hat nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten einige Schritte aus seinem eigenen Schatten getan. Da werden aber noch welche folgen müssen…

15. April 2004 Quelle: (c) ZEIT.de, 23.05.2004

Wir sind schon ein merkwürdiges Völkchen! Erst klagen wir wochenlang darüber, dass bei einer Bundespräsidentenwahl (und überhaupt bei solchen Wahlen) die Parteien die Volksvertreter bitte und gefälligst nicht als bloßes Stimmvieh zu betrachten hätten. Wenn dann aber – wie geschehen – die Abgeordneten von Union und FDP in der Bundesversammlung nicht geschlossen für Horst Köhler stimmen, dann höhnen wir über die nämlichen Personen, nämlich Angela Merkel, Edmund Stoiber und Guido Westerwelle, sie hätten es nicht vermocht, ihren eigenen Haufen geschlossen zur Wahlurne zu führen. Wie Stimmvieh also?