Kunst-Biennale: Tino Sehgal gewinnt Goldenen Löwen von Venedig

Der Berliner Tino Sehgal ist bei der Biennale als bester Künstler geehrt worden. Angola gewann den Preis für den besten Pavillon, der deutsche Beitrag ging leer aus.

1. Juni 2013, 16:54 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, ff

Der deutsch-britische Künstler Tino Sehgal hat bei der 55. Kunst-Biennale in Venedig den Goldenen Löwen als bester Künstler erhalten. Die Auszeichnung für den besten nationalen Pavillon ging an Angola .

Sehgal erhielt den Löwen für seinen Beitrag in der Hauptausstellung Il Palazzo Enciclopedico des italienischen Kurators Massimiliano Gioni. Die Jury unter dem Vorsitz von Jessica Morgan, Kuratorin der Londoner Tate Modern, lobte Sehgal für die "Klasse und Innovation, mit der seine Arbeit zur Öffnung der künstlerischen Gattungen beigetragen hat".

Der Performance-Künstler, der 1976 in London geboren und in Deutschland aufgewachsen ist, hatte schon 2005 gemeinsam mit Thomas Scheibitz den deutschen Pavillon auf der Biennale gestaltet. Im vergangenen Jahr nahm er an der Documenta 13 in Kassel teil . Er ist für seine Installationen mit lebenden Menschen und die Einbeziehung des Publikums bekannt.

Keine Würdigung für den deutschen Pavillon

Der Sieger-Pavillon aus Angola mit dem Titel Luanda, Encyclopedic City zeigt ein Werk des Künstlers Edson Chagas. Den silbernen Löwen für den vielversprechendsten jungen Künstler bekam Camille Henrot aus Frankreich. Besondere Erwähnungen gab es für die US-Amerikanerin Sharon Hayes, den Italiener Roberto Cuoghi sowie Zypern, Litauen und Japan.

Der deutsche Beitrag, unter anderem mit einem Werk des chinesischen Künstlers und Regimekritikers Ai Weiwei , ging bei der Preisvergabe leer aus. Vor zwei Jahren hatte der mit Werken des 2010 gestorbenen Künstlers Christoph Schlingensief gestaltete deutsche Pavillon den Goldenen Löwen erhalten .

Die Biennale war am Samstagmorgen in Venedig eröffnet worden. Besucher können die 88 Länder-Pavillons und die Hauptschau noch bis zum 24. November auf einem 46.000 Quadratmeter großen Areal besichtigen. Die Veranstalter rechnen mit einer halben Million Besuchern.