Elze, Curt - Catalogus Professorum Rostochiensium
- ️Universitätsbibliothek Rostock
Vater: | Dr. theol. h. c. Curt Elze, Rechtsanwalt und Notar, Geheimer Justizrat |
Mutter: | Lina Elze, geb. Frenkel |
Sohn: | Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard Elze, Professor der Geschichte an der FU Berlin und Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom |
1902 | Abitur, Halle |
1902-1907 | Studium der Medizin an den Univ. Freiburg und Halle |
1907-1909 | Assistenzdienst am Anatomischen Institut Freiburg |
1909-1912 | 1. Prosektor an der Univ. Wien |
1912-1914 | 1. Prosektor an der Univ. Heidelberg |
1914-1916 | Kriegsdienst als Truppenarzt |
1916-1918 | Stationsarzt in einem orthopädischen Lazarett in Heidelberg |
1918 | Professor an der Univ. Heidelberg |
1921 | ao. Professor an der Medizinischen Fakultät der Univ. Gießen |
1921-1936 | o. Professor an der Univ. Rostock |
ab 1936 | o. Professor für Anatomie an der Univ. Gießen |
Studium | 1907 | Medizinisches Staatsexamen, Univ. Halle |
Promotion | 1909 | Dr. med., Univ. Freiburg Titel der Arbeit: Beitrag zur Histologie des embryonalen Säugetierdarmes. |
Habilitation | 1912 | (Anatomie), Univ. Heidelberg Titel der Arbeit: Studien zur allgemeinen Entwicklungsgeschichte des Blutgefäßsystems. |
1921-1936 | Institutsdirektor |
1926-1927 | Dekan |
1931-1932 | Rektor |
1932-1933 | Prorektor |
ab 1925 | Mitglied der Mecklenburgischen Landesuniversitätsgesellschaft e. V. |
Über Form und Bau des menschlichen Magens. Heidelberg 1919. |
Gemeinsam mit Glas, Emil; Haslinger, Franz: Die Krankheiten der Speiseröhre und des äusseren Halses. Berlin 1925. (= Bd. 9 Handbuch der Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde mit Einschluss der Grenzgebiete). |
Centrales Nervensystem. Berlin 1932. (= Bd. 3 Anatomie des Menschen). |
Der menschliche Körper. Berlin (u.a.) 1966. |
Personalakte Curt Elze, UAR (Zuarbeit von Max Mielke) |
Buddrus, Michael; Fritzlar, Sigrid: Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich. München 2007, S. 122-123. |
Schumacher, Gert-Horst; Wischhusen, Heinzgünther: Anatomia Rostochiensis. Die Geschichte der Anatomie an der 550 Jahre alten Universität Rostock. Berlin 1970, S. 135-138.
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Curt Elze (Foto, ohne Jahr, UAR) | |
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Bild (Unterschrift) | |
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Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 213) | |
elze_curt_bgur23.html (2.49 KB) MD5 (als Biogr. Artikel anzeigen) |
Elze, geboren am 16. Februar 1885 in Halle an der Saale, gestorben am 9. April 1972 in Kassel, studierte Medizin in Freiburg und Halle; Promotion in Freiburg 1908, in Wien 1912, Habilitation in Heidelberg 1912. Mitarbeit bei Franz Keibel in Freiburg (gest. 1904), Prosektor bei Franz Hochstetter in Wien (1909-1912) und Hermann Braus in Heidelberg (1912-1921). Professor der Anatomie in Rostock (1921), Gießen (1936) und Würzburg (1940); Emeritierung 1952. Bei der Rektorwahl 1931 wurde der "Demokrat" Elze dem "deutschnationalen" Gegenkandidaten vorgezogen. Die Rektoratsrede hielt er über "Die erzieherische Aufgabe der Anatomie", denn der Unterricht war ihm sehr wichtig. Er wollte den Hörern "ein lebendiges Bild vom Bau und Getriebe des menschlichen Körpers vermitteln". Dabei und in seinen "Ergänzungsstunden" zur Vorlesung ging es ihm darum, nicht nur Mediziner, sondern Ärzte zu bilden. Seine wissenschaftliche Arbeit begann mit der Entwicklungsgeschichte und galt vorwiegend der makroskopischen Anatomie und der anatomischen Präparierkunst. Von 1934 bis 1967 hat er die "Zeitschrift für Anatomie und Entwicklungsgeschichte" herausgegeben, sich dabei durch Ablehnung unzulänglicher Manuskripte bei manchen Kollegen unbeliebt gemacht. Sein Lebenswerk ist die Fortführung und Vollendung der "Anatomie des Menschen" von H. Braus (gest. 1924). Viele Ergebnisse eigener Untersuchungen hat er nur in diesem Buch publiziert, in dem die Anatomie vom lebendigen, nicht vom toten Menschen her gesehen wird. Wegen dieses Interesses an der Anatomie der Lebenden legte er großen Wert auf die Zusammenarbeit mit den Klinikern, interessierte sich aber auch für Naturheilkunde. Nicht nur Gegenstand der Ergänzungsstunden waren die Geschichte der Medizin überhaupt, vor allem der Begründer der modernen Anatomie Andreas Vesalius und seine Zeitgenossen, auch Paracelsus, und die anatomischen Namen. Elze bedauerte die fast allgemeine Hinwendung der Anatomen zur Histologie, der mikroskopischen Anatomie, und zitierte gerne Kussmaul: "Ärzte ohne Anatomie gleichen den Maulwürfen: sie arbeiten im Dunkeln und ihrer Hände Werk sind Erdhügel".
Reinhard Elze
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 213.