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Überlagerung (Topologie) – Wikipedia

Die Überlagerung eines topologischen Raums {\displaystyle X} ist eine stetige Abbildung {\displaystyle \pi \colon E\rightarrow X} mit speziellen Eigenschaften.

Anschaulich kann man sich eine Überlagerung so vorstellen, dass man den Überlagerungsraum auf dem Ausgangsraum drauflegt.

Sei {\displaystyle X} ein topologischer Raum. Eine Überlagerung von {\displaystyle X} ist eine stetige surjektive Abbildung

{\displaystyle \pi \colon E\rightarrow X},

sodass es einen diskreten Raum {\displaystyle D} gibt und für jedes {\displaystyle x\in X} eine offene Umgebung {\displaystyle U\subset X} gibt, sodass

{\displaystyle \pi ^{-1}(U)=\displaystyle \bigsqcup _{d\in D}V_{d}}

und die Abbildung {\displaystyle \pi |_{V_{d}}\colon V_{d}\rightarrow U} für jedes {\displaystyle d\in D} ein Homöomorphismus ist.

Oft wird der Begriff der Überlagerung auch für den Überlagerungsraum {\displaystyle E} benutzt. Die offenen Mengen {\displaystyle V_{d}} werden Blätter genannt und sind, vorausgesetzt die offene Umgebung {\displaystyle U} ist zusammenhängend, eindeutig durch {\displaystyle U} bestimmt.[1] {\displaystyle ^{S.56}} Für ein {\displaystyle x\in U} heißt die diskrete Teilmenge {\displaystyle \pi ^{-1}(x)} die Faser von {\displaystyle x}. Der Grad der Überlagerung ist die Kardinalität des Raumes {\displaystyle D}. Im Falle eines endlichen Grades spricht man von einer endlichen Überlagerung. Ist {\displaystyle E} wegzusammenhängend, so wird {\displaystyle \pi } als wegzusammenhängende Überlagerung bezeichnet.

Der Raum {\displaystyle Y=[0,1]\times \mathbb {R} } ist eine Überlagerung von {\displaystyle X=[0,1]\times S^{1}}, die paarweise disjunkten Mengen {\displaystyle S_{i}} werden homöomorph auf {\displaystyle U} abgebildet. Die Faser des Punktes {\displaystyle x} besteht aus den Punkten {\displaystyle y_{i}}.

Da eine Überlagerung {\displaystyle \pi \colon E\rightarrow X} die paarweise disjunkten, offenen Mengen von {\displaystyle \pi ^{-1}(U)} jeweils homöomorph auf die offene Menge {\displaystyle U} abbildet, ist sie ein lokaler Homöomorphismus, i.e. {\displaystyle \pi } ist eine stetige Abbildung, sodass für jedes {\displaystyle e\in E} eine offene Umgebung {\displaystyle V\subset E} existiert, sodass {\displaystyle \pi |_{V}\colon V\rightarrow \pi (V)} ein Homöomorphismus ist. Daraus folgt, dass der Überlagerungsraum und der Ausgangsraum lokal die gleichen Eigenschaften haben:

Seien {\displaystyle X} und {\displaystyle X'} topologische Räume und {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} und {\displaystyle p'\colon E'\rightarrow X'} Überlagerungen, dann ist {\displaystyle p\times p':E\times E'\rightarrow X\times X'} mit {\displaystyle (p\times p')(e,e')=(p(e),p'(e'))} eine Überlagerung von {\displaystyle X\times X'}.[4] {\displaystyle ^{S.339}}

Seien {\displaystyle p,q} und {\displaystyle r} stetige Abbildung, sodass das Diagram

kommutiert.

Sei {\displaystyle X} ein topologischer Raum und {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} und {\displaystyle p'\colon E'\rightarrow X} Überlagerungen. Die Überlagerungen sind zueinander äquivalent, wenn es einen Homöomorphismus {\displaystyle h\colon E\rightarrow E'} gibt, sodass das Diagramm

kommutiert. Solch ein Homöomorphismus wird auch als ein Isomorphismus zwischen Überlagerungsräumen bezeichnet.

Eine wichtige Eigenschaft der Überlagerung ist, dass sie die Hochhebungseigenschaft erfüllt:

Sei {\displaystyle I} das Einheitsintervall {\displaystyle [0,1]} und {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} eine zusammenhängende Überlagerung. Sei {\displaystyle F\colon Y\times I\rightarrow X} eine stetige Abbildung und {\displaystyle {\tilde {F}}\colon Y\times \{0\}\rightarrow E} ein Lift von {\displaystyle F|_{Y\times \{0\}}}, i.e. eine stetige Abbildung, sodass {\displaystyle p\circ {\tilde {F}}=F|_{Y\times \{0\}}}, dann gibt es eine eindeutig definierte, stetige Abbildung {\displaystyle {\tilde {F}}\colon Y\times I\rightarrow E}, welche {\displaystyle F} hochhebt (liftet), i. e. {\displaystyle p\circ {\tilde {F}}=F}.[1] {\displaystyle ^{S.60}}

Ist {\displaystyle X} ein wegzusammenhängender Raum, so ist für {\displaystyle Y=\{0\}} die Abbildung {\displaystyle {\tilde {F}}} die Hochhebung eines Weges in {\displaystyle X} und für {\displaystyle Y=I} die Hochhebung einer Homotopie von Wegen in {\displaystyle X}.

Mithilfe der Hochhebungseigenschaft lässt sich beispielsweise zeigen, dass die Fundamentalgruppe {\displaystyle \pi _{1}(S^{1})} des Einheitskreises eine unendliche, zyklische Gruppe ist, welche von der Homotopieklasse der Schleife {\displaystyle \gamma \colon I\rightarrow S^{1}} mit {\displaystyle \gamma (t)=(\cos(2\pi t),\sin(2\pi t))} erzeugt wird.[1] {\displaystyle ^{S.29}}

Ist {\displaystyle X} ein wegzusammenhängender Raum und {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} eine zusammenhängende Überlagerung, so gilt für je zwei Punkte {\displaystyle x,y\in X}, die durch einen Weg {\displaystyle \gamma } verbunden sind, dass man durch die Hochhebung {\displaystyle {\tilde {\gamma }}} von {\displaystyle \gamma } eine bijektive Abbildung

{\displaystyle L_{\gamma }\colon p^{-1}(x)\rightarrow p^{-1}(y)}, {\displaystyle \quad L_{\gamma }({\tilde {\gamma }}(0))={\tilde {\gamma }}(1)}

zwischen den Fasern von {\displaystyle x} und {\displaystyle y} erhält.[1] {\displaystyle ^{S.69}}

Ist {\displaystyle X} ein wegzusammenhängender Raum und {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} eine zusammenhängende Überlagerung, dann ist der durch {\displaystyle p} induzierte Gruppenhomomorphismus

{\displaystyle p_{\#}\colon \pi _{1}(E)\rightarrow \pi _{1}(X)} mit {\displaystyle p_{\#}([\gamma ])=[p\circ \gamma ]}

injektiv. Die Elemente der Untergruppe {\displaystyle p_{\#}(\pi _{1}(E))} sind die Homotopieklassen der geschlossenen Wegen in {\displaystyle X}, deren Hochhebung geschlossene Wege in {\displaystyle E} sind.[1] {\displaystyle ^{S.61}}

Seien {\displaystyle X} und {\displaystyle Y} Riemannsche Flächen, i.e. ein-dimensionale, komplexe Mannigfaltigkeiten und {\displaystyle f\colon X\rightarrow Y} eine stetige Abbildung. Die Abbildung {\displaystyle f} ist holomorph in einem Punkt {\displaystyle x\in X}, wenn für jede Karte {\displaystyle \phi _{x}:U_{1}\rightarrow V_{1}} von {\displaystyle x} und {\displaystyle \phi _{f(x)}\colon U_{2}\rightarrow V_{2}} von {\displaystyle f(x)}, mit {\displaystyle \phi _{x}(U_{1})\subset U_{2}}, die Abbildung {\displaystyle \phi _{f(x)}\circ f\circ \phi _{x}^{-1}:\mathbb {C} \rightarrow \mathbb {C} } holomorph ist.

{\displaystyle f} ist holomorph, wenn {\displaystyle f} auf ganz {\displaystyle X} holomorph ist.

Die Funktion {\displaystyle F=\phi _{f(x)}\circ f\circ \phi _{x}^{-1}} heißt die lokale Darstellung von {\displaystyle f} in {\displaystyle x\in X}.

Ist {\displaystyle f\colon X\rightarrow Y} eine nicht-konstante, holomorphe Abbildung zwischen kompakten Riemannschen Flächen, dann ist {\displaystyle f} surjektiv[3] {\displaystyle ^{S.11}} und eine offene Abbildung[3] {\displaystyle ^{S.11}}, d. h. für jede offene Menge {\displaystyle U\subset X} ist das Bild {\displaystyle f(U)} ebenfalls offen.

Sei {\displaystyle f\colon X\rightarrow Y} eine nicht-konstante, holomorphe Abbildung zwischen Riemannschen Flächen. Für jedes {\displaystyle x\in X} gibt es Karten für {\displaystyle x} und {\displaystyle f(x)} und es existiert ein {\displaystyle k_{x}\in \mathbb {N_{>0}} }, sodass die lokale Darstellung von {\displaystyle f} in {\displaystyle x} von der Form {\displaystyle z\mapsto z^{k_{x}}} ist.[3] {\displaystyle ^{S.10}} Dieses {\displaystyle k_{x}\in \mathbb {N} } wird als Verzweigungsindex von {\displaystyle f} in {\displaystyle x} bezeichnet. Ein Punkt {\displaystyle y=f(x)\in Y} heißt Verzweigungspunkt von {\displaystyle f}, wenn {\displaystyle k_{x}\geq 2}.

Der Grad {\displaystyle deg(f)} einer nicht-konstante, holomorphe Abbildung {\displaystyle f\colon X\rightarrow Y} zwischen kompakten Riemannschen Flächen ist die Kardinalität der Faser eines nicht-Verzweigungspunktes {\displaystyle y\in Y}, i. e. {\displaystyle deg(f):=|f^{-1}(y)|}.

Diese Zahl ist endlich, da für jedes {\displaystyle y\in Y} die Faser {\displaystyle f^{-1}(y)} diskret ist[3] {\displaystyle ^{S.20}} und sie ist wohldefiniert, da für je zwei {\displaystyle y_{1},y_{2}\in Y}, welche keine Verzweigungspunkte sind, gilt: {\displaystyle |f^{-1}(y_{1})|=|f^{-1}(y_{2})|}.[3] {\displaystyle ^{S.29}}

Für {\displaystyle deg(f)=d} gilt:

{\displaystyle \sum _{x\in f^{-1}(y)}k_{x}=d} [3] {\displaystyle ^{S.29}}

Eine stetige Abbildung {\displaystyle f\colon X\rightarrow Y} wird verzweigte Überlagerung genannt, wenn es eine abgeschlossene Menge {\displaystyle E\subset Y} mit dichtem Komplement gibt, sodass {\displaystyle f_{|X\smallsetminus f^{-1}(E)}\colon X\smallsetminus f^{-1}(E)\rightarrow Y\smallsetminus E} eine Überlagerung ist.

Sei {\displaystyle p\colon {\tilde {X}}\rightarrow X} eine einfach-zusammenhängende Überlagerung und {\displaystyle \beta \colon E\rightarrow X} eine Überlagerung, dann existiert eine eindeutig definierte Überlagerung {\displaystyle \alpha \colon {\tilde {X}}\rightarrow E}, sodass das Diagramm

kommutiert.[4] {\displaystyle ^{S.486}}

Sei {\displaystyle p\colon {\tilde {X}}\rightarrow X} eine einfach-zusammenhängende Überlagerung. Ist {\displaystyle \beta \colon E\rightarrow X} eine weitere einfach-zusammenhängende Überlagerung von {\displaystyle X}, dann existiert ein eindeutig definierter Homöomorphismus {\displaystyle \alpha \colon {\tilde {X}}\rightarrow E}, der das Diagramm

kommutieren lässt.[4] {\displaystyle ^{S.482}} Damit ist {\displaystyle p} bis auf Isomorphismen zwischen Überlagerungsräumen eindeutig bestimmt und wird aufgrund dieser universellen Eigenschaft die universelle Überlagerung von {\displaystyle X} genannt.

Die folgenden Kriterien garantieren die Existenz der universellen Überlagerung, da diese nicht für alle topologischen Räume existiert:

Sei {\displaystyle X} zusammenhängend und lokal einfach-zusammenhängend, dann gibt es eine universelle Überlagerung {\displaystyle p\colon {\tilde {X}}\rightarrow X}.

{\displaystyle {\tilde {X}}} ist definiert als {\displaystyle {\tilde {X}}:=\{\gamma :\gamma {\text{ ist ein Weg in }}X{\text{ mit }}\gamma (0)=x_{0}\}/{\text{ Homotopie mit festen Enden}}} und {\displaystyle p\colon {\tilde {X}}\rightarrow X} als {\displaystyle p([\gamma ])=\gamma (1)}.[1] {\displaystyle ^{S.64}}

Die Topologie auf {\displaystyle {\tilde {X}}} erhält man wie folgt: Für ein Weg {\displaystyle \gamma \colon I\rightarrow X} mit {\displaystyle \gamma (0)=x_{0}} besitzt der Endpunkt {\displaystyle x} eine einfach-zusammenhängende Umgebung {\displaystyle U}, in der für jedes {\displaystyle y\in U} die Wege {\displaystyle \sigma _{y}} in {\displaystyle U} von {\displaystyle x} nach {\displaystyle y} bis auf Homotopie eindeutig definiert sind. Setzt man {\displaystyle {\tilde {U}}:=\{\gamma .\sigma _{y}:y\in U\}/{\text{ Homotopie mit festen Enden}}}, so ist {\displaystyle p_{|{\tilde {U}}}\colon {\tilde {U}}\rightarrow U} mit {\displaystyle p([\gamma .\sigma _{y}])=\gamma .\sigma _{y}(1)=y} eine Bijektion und {\displaystyle {\tilde {U}}} kann mit der Finaltopologie von {\displaystyle p_{|{\tilde {U}}}} versehen werden.

Die Fundamentalgruppe {\displaystyle \pi _{1}(X,x_{0})=\Gamma } operiert durch {\displaystyle ([\gamma ],[{\tilde {x}}])\mapsto [\gamma .{\tilde {x}}]} frei auf {\displaystyle {\tilde {X}}} und {\displaystyle \psi \colon \Gamma \backslash {\tilde {X}}\rightarrow X\colon \Gamma {\tilde {x}}\mapsto {\tilde {x}}(1)} ist ein Homöomorphismus, i. e. {\displaystyle \Gamma \backslash {\tilde {X}}\cong X.}

{\displaystyle X=\bigcup _{n\in \mathbb {N} }\left\{(x_{1},x_{2})\in \mathbb {R} ^{2}:{\Bigl (}x_{1}-{\frac {1}{n}}{\Bigr )}^{2}+x_{2}^{2}={\frac {1}{n^{2}}}\right\}}. Hierbei handelt es sich um eine abzählbare Vereinigung von Kreisen {\displaystyle C_{n}} mit Radius {\displaystyle \displaystyle {\frac {1}{n}}}, welche alle durch den Ursprung gehen. Es lässt sich zeigen, dass keine Umgebung des Ursprungs einfach-zusammenhängend ist.[4] {\displaystyle ^{S.487}}

Sei {\displaystyle X} ein topologischer Raum und {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} eine Überlagerung. Eine Decktransformation ist ein Homöomorphismus {\displaystyle d\colon E\rightarrow E}, sodass das Diagramm

kommutiert. Die Menge der Decktransformation bildet mit der Komposition von Abbildungen eine Gruppe {\displaystyle Deck(p)}, welche gleich der Automorphismengruppe {\displaystyle Aut(p)} ist.

Sei {\displaystyle X} ein wegzusammenhängender Raum und {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} eine zusammenhängende Überlagerung. Da eine Decktransformation {\displaystyle d\colon E\rightarrow E} bijektiv ist, wird jedes Element einer Faser {\displaystyle p^{-1}(x)} permutiert und die Abbildung ist dadurch eindeutig definiert, wie sie einen einzelnen Punkt aus der Faser abbildet. Insbesondere fixiert nur die triviale Decktransformation, i.e. {\displaystyle id_{E}}, einen Punkt in der Faser.[1] {\displaystyle ^{S.70}} Damit definiert die Gruppe der Decktransformationen eine Gruppenoperation auf jeder Faser, u.z. für eine offene Umgebung {\displaystyle U\subset X} eines {\displaystyle x\in X} und eine offene Umgebung {\displaystyle {\tilde {U}}\subset E} eines {\displaystyle e\in p^{-1}(x)} gilt: {\displaystyle Deck(p)\times E\rightarrow E:(d,{\tilde {U}})\mapsto d({\tilde {U}})} ist eine Gruppenoperation.

Eine Überlagerung {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} heißt normal, wenn {\displaystyle Deck(p)\backslash E\cong X}. Das bedeutet, dass es für jedes {\displaystyle x\in X} und für je zwei {\displaystyle e_{0},e_{1}\in p^{-1}(x)} eine Decktransformation {\displaystyle d\colon E\rightarrow E} gibt, sodass {\displaystyle d(e_{0})=e_{1}}. Diese Überlagerungen werden auch regulär genannt.

Sei {\displaystyle X} ein wegzusammenhängender Raum und {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} eine zusammenhängende Überlagerung. Sei {\displaystyle H=p_{\#}(\pi _{1}(E))} eine Untergruppe von {\displaystyle \pi _{1}(X)}, dann ist die Überlagerung {\displaystyle p} genau dann normal, wenn {\displaystyle H} eine normale Untergruppe von {\displaystyle \pi _{1}(X)} ist.[1] {\displaystyle ^{S.71}}

Sei {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} eine normale Überlagerung und {\displaystyle H=p_{\#}(\pi _{1}(E))}, dann ist {\displaystyle Deck(p)\cong \pi _{1}(X)/H}.[1] {\displaystyle ^{S.71}}

Sei {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} eine wegzusammenhängende Überlagerung und {\displaystyle H=p_{\#}(\pi _{1}(E))}, dann ist {\displaystyle Deck(p)} {\displaystyle \cong } {\displaystyle N(H)/H}, wobei {\displaystyle N(H)} der Normalisator von {\displaystyle H} ist.[1] {\displaystyle ^{S.71}}

Sei {\displaystyle E} ein topologischer Raum. Eine Gruppe {\displaystyle \Gamma } operiert diskontinuierlich auf {\displaystyle E}, wenn für jedes {\displaystyle e\in E} und jede offene Umgebung {\displaystyle V\subset E} von {\displaystyle e} mit {\displaystyle V\neq \emptyset } gilt, dass für jedes {\displaystyle \gamma \in \Gamma } mit {\displaystyle \gamma V\cap V\neq \emptyset } folgt, dass {\displaystyle \gamma =1}.

Operiert nun eine Gruppe {\displaystyle \Gamma } diskontinuierlich auf einem topologischen Raum {\displaystyle E}, so ist die Quotientenabbildung {\displaystyle q\colon E\rightarrow \Gamma \backslash E} mit {\displaystyle q(e)=\Gamma e} eine normale Überlagerung.[1] {\displaystyle ^{S.72}} Dabei ist {\displaystyle \Gamma \backslash E=\{\Gamma e:e\in E\}} der Quotientenraum und {\displaystyle \Gamma e=\{\gamma (e):\gamma \in \Gamma \}} die Bahn der Gruppenoperation.

Sei {\displaystyle \Gamma } eine Gruppe, die diskontinuierlich auf einem topologischen Raum {\displaystyle E} operiert und {\displaystyle q\colon E\rightarrow \Gamma \backslash E} die normale Überlagerung.

Sei {\displaystyle X} ein zusammenhängender und lokal einfach-zusammenhängender Raum, dann gibt es für jede Untergruppe {\displaystyle H\subseteq \pi _{1}(X)} eine wegzusammenhängende Überlagerung {\displaystyle \alpha \colon X_{H}\rightarrow X} mit {\displaystyle \alpha _{\#}(\pi _{1}(X_{H}))=H}.[1] {\displaystyle ^{S.66}} Zwei solche wegzusammenhängenden Überlagerungen {\displaystyle p_{1}\colon E\rightarrow X} und {\displaystyle p_{2}\colon E'\rightarrow X} sind genau dann äquivalent, wenn die Untergruppen {\displaystyle H=p_{1\#}(\pi _{1}(E))} und {\displaystyle H'=p_{2\#}(\pi _{1}(E'))} von {\displaystyle \pi _{1}(X)} konjugiert zueinander sind.[4] {\displaystyle ^{S.482}}

Ähnlich wie beim Hauptsatz der Galoistheorie gibt es auch hier einen Zusammenhang zwischen den Untergruppen der Fundamentalgruppe und Überlagerungen des Raumes, u. z.:

Sei {\displaystyle X} ein zusammenhängender und lokal einfach-zusammenhängender Raum, dann gibt es, bis auf Äquivalenz von Überlagerungen, die Bijektion:

{\displaystyle {\begin{matrix}\qquad \displaystyle \{{\text{Untergruppen von }}\pi _{1}(X)\}&\longleftrightarrow &\displaystyle \{{\text{wegzusammenhaengende Überlagerung }}p\colon E\rightarrow X\}\\H&\longrightarrow &\alpha :X_{H}\rightarrow X\\p_{\#}(\pi _{1}(E))&\longleftarrow &p\\\displaystyle \{{\text{normale Untergruppen von }}\pi _{1}(X)\}&\longleftrightarrow &\displaystyle \{{\text{normale Überlagerung }}p\colon E\rightarrow X\}\\H&\longrightarrow &\alpha :X_{H}\rightarrow X\\p_{\#}(\pi _{1}(E))&\longleftarrow &p\end{matrix}}}

Für eine aufsteigende Sequenz {\displaystyle \displaystyle \{{\text{e}}\}\subset H\subset G\subset \pi _{1}(X)} von Untergruppen, ist die Sequenz {\displaystyle {\tilde {X}}\longrightarrow X_{H}\cong H\backslash {\tilde {X}}\longrightarrow X_{G}\cong G\backslash {\tilde {X}}\longrightarrow X\cong \pi _{1}(X)\backslash {\tilde {X}}}

eine Sequenz von Überlagerungen. Für eine Untergruppe {\displaystyle H\subset \pi _{1}(X)} vom Index {\displaystyle \displaystyle [\pi _{1}(X):H]=d} ist die Überlagerung {\displaystyle \alpha :X_{H}\rightarrow X} eine {\displaystyle d}-fache Überlagerung.

Sei {\displaystyle X} ein topologischer Raum. Die Objekte der Kategorie {\displaystyle {\boldsymbol {Cov(X)}}} sind Überlagerungen {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} und die Morphismen sind stetige Abbildungen {\displaystyle f\colon E\rightarrow F}, die das Diagramm

kommutieren lassen, wobei {\displaystyle p\colon E\rightarrow X} und {\displaystyle q\colon F\rightarrow X} Überlagerungen sind.

Sei {\displaystyle G} eine topologische Gruppe. Die Kategorie {\displaystyle {\boldsymbol {G-Menge}}} ist die Kategorie der Mengen welche G-Räume sind, i.e. die Objekte der Kategorie sind G-Räume. Die Morphismen der Kategorie sind G-Abbildung {\displaystyle \phi \colon X\rightarrow Y} zwischen G-Räumen. Diese erfüllen, für jedes {\displaystyle g\in G}, die Bedingung {\displaystyle \phi (gx)=g\,\phi (x)}.

Sei {\displaystyle X} ein zusammenhängender und lokal einfach-zusammenhängender Raum, {\displaystyle x\in X} und {\displaystyle G=\pi _{1}(X,x)} die Fundamentalgruppe von {\displaystyle X}. {\displaystyle G} definiert durch die Hochhebung von Wegen und der Auswertung der Hochhebung am Endpunkt eine Gruppenoperation auf der Faser von Überlagerungen. Damit erhält man einen Funktor {\displaystyle F\colon Cov(X)\longrightarrow G-Menge:p\mapsto p^{-1}(x)}, der eine Äquivalenz von Kategorien ist.[1] {\displaystyle ^{S.68-70}}

  • Allen Hatcher: Algebraic Topology. Cambridge Univ. Press, Cambridge, ISBN 0-521-79160-X
  • Otto Forster: Lectures on Riemann surfaces. Springer Berlin, München 1991, ISBN 978-3-540-90617-9
  • James Munkres: Topology. Upper Saddle River, NJ: Prentice Hall, Inc., ©2000, ISBN 978-0-13-468951-7
  • Wolfgang Kühnel: Matrizen und Lie-Gruppen. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Stuttgart, ISBN 978-3-8348-9905-7
  • Maximiliano Aguilar and Miguel Socolovsky: The Universal Covering Group of U(n) and Projective Representations. Hrsg.: International Journal of Theoretical Physics. Dezember 1999
  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q Allen Hatcher: Algebraic Topology. Cambridge Univ. Press, Cambridge, ISBN 0-521-79160-X.
  2. Wolfgang Kühnel: Matrizen und Lie-Gruppen. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Stuttgart, ISBN 978-3-8348-9905-7.
  3. a b c d e f g h i Otto Forster: lectures on riemann surfaces. Springer Berlin, München 1991, ISBN 978-3-540-90617-9.
  4. a b c d e f g James Munkres: Topology. Upper Saddle River, NJ : Prentice Hall, Inc., ©2000, ISBN 978-0-13-468951-7.
  5. Maximiliano Aguilar and Miguel Socolovsky: The Universal Covering Group of U(n) and Projective Representations. Hrsg.: International Journal of Theoretical Physics. Dezember 1999, S. 5, Theorem 1.