Kaiser Heinrich II. lässt Fürst Pandulf IV. von Capua gefangensetzen Kaiser Heinrich II. zieht auf Wunsch Papst Benedikts VIII. gegen das byzantinische Apulien.
Illustration zum Genji Monogatari aus dem 19. Jh., Musée Saint-Remi Der Genji Monogatari der Murasaki Shikibu wird erstmals erwähnt.
Das Reich Vaspourakan 908–1021Byzanz annektiert das unabhängige Königreich Vaspurakan.
Al-Hākim bi-amr Allāh, sechster Kalif der Fatimiden und sechzehnter Imam der schiitischenIsmailiten, verschwindet in der Nacht zum 13. Februar unter ungeklärten Umständen. Es wird angenommen, dass er bei seinem Ausritt ermordet wurde, obwohl sein Leichnam nie gefunden wird. Nachfolger wird sein 15-jähriger Sohn az-Zāhir li-iʿzāz dīn Allāh in Übergehung der von al-Hākim vorgesehenen Nachfolgeregelung. Die zwei für die Nachfolge designierten Cousins werden ausgeschaltet, indem Prinz Abbas „mit dem Schwert über dem Haupt“ zur Aufgabe seines Anspruches genötigt und Prinz Abdarrahim in einen Kerker gesperrt wird. Die Regierungsgeschäfte für az-Zāhir werden vorläufig von seiner Tante Sitt al-Mulk geführt. Diese lässt mehrere Suwaidī-Beduinen wegen derer vermutlichen Beteiligung an der Ermordung al-Hākims hinrichten. Erst am 27. März, dem Schlachtopferfest, wird das Verschwinden al-Hākims der Öffentlichkeit verkündet und der neue Kalif proklamiert. Al-Hākim wird später von den Drusen vergottet.
Herbst: Auf Wunsch Papst Benedikts VIII., der sich vom byzantinischen Reich unter Basileios II. bedrängt sieht, unternimmt Kaiser Heinrich II. einen neuerlichen Italienzug. Drei Heeresgruppen, die neben dem Kaiser die Bischöfe Pilgrim von Köln und Poppo von Aquileia befehligen, ziehen nach Süditalien. Pandulf von Capua, Waimar von Salerno und andere italienische Fürsten, die sich der byzantinischen Herrschaft angeschlossen haben, ergeben sich Pilgrim. Pandulf wird vom Fürstengericht zum Tode verurteilt und soll in Bari öffentlich ertränkt werden. Auf Fürsprache Pilgrims ordnete Heinrich jedoch seine Verbannung in Ketten ins Reich nördlich der Alpen an, eine für diese Zeit unübliche Bestrafung. Heinrich zieht weiter nach Nordapulien und belagert die byzantinische Festung Troia. Er kann aber die byzantinischen Truppen nicht zu einer offenen Feldschlacht zwingen.
Das Byzantinische Reich annektiert nach Verhandlungen in Trapezunt das unabhängige Königreich Vaspurakan im Austausch gegen Territorien in Mittelanatolien unter byzantinischer Oberherrschaft. Vaspurakans letzter König Seneqerim Johannes zieht 1023 mit 14.000 Familien nach Sebasteia und gründet in Kappadokien die Städte Arapgir und Akn. Seneqerim Johannes verwaltet als Stratege von Kappadokien und Titularkönig sein Lehen in Kappadokien bzw. Kleinarmenien von Sebasteia aus.
13. November: Kaiser Heinrich II. schenkt dem Bistum Bamberg alle zum Hofe Uraha (Aurach) gehörenden Güter, darunter die Dörfer Altrihesdorf (Eltersdorf), Crintilaha (Gründlach) und Waltgeresbrunnun (Walkersbrunn), die bei dieser Gelegenheit erstmals erwähnt werden.
16. März: Nach knapp vier Jahren endet die japanische Ära (Nengō) Kannin. Sie wird am folgenden Tag von der Ära Jian abgelöst.
Murasaki Shikibu, nach Tosa Mitsuoki (17. Jahrhundert)
Der psychologische Roman Genji Monogatari (Die Geschichte vom Prinzen Genji) erfährt seine erstmalige Erwähnung. Das Monogatari – ein Sammelbegriff für romanhafte, fiktionale Erzählungen –, das einen festen Stellenwert in der japanischen Literatur hat und gelegentlich als der erste Roman überhaupt angesehen wird, wird der japanischen Hofdame Murasaki Shikibu (ca. 978–1014) aus der Heian-Zeit zugeschrieben.
21. April: Wolbodo stirbt. Durand wird sein Nachfolger als Bischof von Lüttich. Der vom Domkapitel zuvor gewählte Dompropst Gottschalk verzichtet zu Gunsten von Durand auf das Amt.