Annabichl – Wikipedia
9. Klagenfurter Bezirk Annabichl slow. Trna vas | |
Fläche | 21,93 km² |
Geografische Lage | 46° 39′ N, 14° 18′ OKoordinaten: 46° 39′ N, 14° 18′ O |
Höhe | 476 m ü. A. (Schloss Ehrental) |
Einwohner | 11.514 (1. Jänner 2024[1]) 525 Einwohner je km² |
Postleitzahl | 9020, 9026 |
Karte der Bezirke von Klagenfurt |
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Annabichl (slow. Anapigelj[2]) ist der 9. Bezirk der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee (Österreich). In Annabichl liegt der Klagenfurter Zentralfriedhof sowie auch der Flughafen Klagenfurt.
Annabichl befindet sich im Norden von Klagenfurt anschließend an den Bezirk St. Veiter Vorstadt. Die Bezirksgrenze verläuft im Westen südlich der Ortschaften Trettnig und Lendorf entlang der Linie Dellacher Weg – Grenzweg, im Süden entlang des Falkenbergweges und der Trettnigstraße, des Flusses Glan bis zur Pischeldorfer Straße sowie im Osten entlang der Linie Dammgasse – Karl-Friedrich-Gauß-Straße, durchquert das Flugfeld des Flughafens und verläuft weiter entlang der Drasendorfer und Nessendorfer Straße südlich der Ortschaften Atschalas, Drasendorf und Nessendorf. Im Norden grenzt Annabichl an die Marktgemeinde Maria Saal.
Die höchste Erhebung ist der Maria Saaler Berg (746 m), der sich nicht auf dem Gemeindegebiet von Maria Saal, sondern noch in Klagenfurt, befindet. Weitere Erhebungen sind der Ehrentaler Berg (508 m), der Spitalsberg (498 m) und der Galgenbühel (477 m).
Der Name leitet sich vom Schloss Annabichl ab, das Georg von Khevenhüller im Jahr 1580 für seine zweite Frau Anna errichten ließ.
Ab dem Jahr 1528 befand sich hier die Klagenfurter Richtstätte (Galgenbichl), diese wurde jedoch später in den Süden Klagenfurts (an die heutige Rosentaler Straße) verlegt.
In Annabichl, am Fuße des Spitalsberges zur Glan hin, gründete Hermann von Spanheim die erste Stadt mit dem Namen Klagenfurt. Da der kleine Markt immer wieder von der Glan überflutet wurde, verlegte im Jahr 1246 sein Sohn Bernhard von Spanheim Klagenfurt an seinen heutigen Ort.
Die ehemals eigenständige Gemeinde Annabichl wurde am 15. Oktober 1938 zusammen mit einem Teil der Gemeinde Lendorf (die heutige Katastralgemeinde Waltendorf) in die Stadt Klagenfurt eingemeindet.
Der alte slowenische Name für Annabichl ist Gorčica (= kleiner Hügel, Bichl).
Um das Jahr 1900 wurde die durch den Bezirk Annabichl fließende Glan unter der Leitung des Wiesentechnikers Josef Eckert reguliert. Dieser Eingriff in die Natur bedeutet Begradigungen eines mäandernden Flusslaufes sowie die Trockenlegung von Sumpfgebieten und Feuchtwiesen durch Dränage-Maßnahmen im Einzugsgebiet von Fließgewässern. Die stark anwachsende Bevölkerungszahl des 19. Jahrhunderts erforderte diese Maßnahmen zur Vergrößerung der landwirtschaftlichen Anbaugebiete und Ackerflächen.
Annabichl gliedert sich in drei Katastralgemeinden und in folgende Ortschaften.
- Ehrental:
- Annabichl, Ehrental, Feschnig, Tessendorf
- Marolla:
- Atschalas, Drasendorf, Gorintschach, Judendorf, Marienhof, Marolla, Nessendorf, St. Georgen am Sandhof, Steinbeis, Terndorf
- Waltendorf:
- Waltendorf, Winklern
In Annabichl nimmt der Kärntner Mariazellerweg seinen Ausgang. Auf ihm kann in ca. 20 Tagen über Griffen, Eibiswald und Graz nach Mariazell gewandert werden.
Ein Wallfahrtsweg führt von Terndorf über Marolla entlang der Westflanke des Maria Saaler Berges zum Dom von Maria Saal. Besonders im Marienmonat Mai wird der Waldweg von gläubigen Pilgern in Andacht beschritten. Dabei werden Rosenkränze gebetet und an den zahlreichen Votivbildern an Bäumen Halt gemacht, um sich der Marienverehrung hinzugeben.
Zwischen dem Falkenberg, Trettnig und Waltendorf gibt es gut beschilderte Pfade durch Mischwälder, Fluren und Feuchtgebiete.
Der Park wird im Süden von der Glan, im Westen vom LKH-Parkplatz an der Grete-Bittner-Straße und im Norden von der Feschnigstraße begrenzt. Der durch den Grünbereich führende Radweg entlang des Glan-Flusses wird von Parkbänken gesäumt, Holzliegen sorgen für den Freizeit-Charakter der Anlage. Ein Inschriftstein zu Ehren des Namensgebers für das anliegende Fließgewässer findet sich in der Mitte der Grünflächen. Holzspielgeräte motivieren Kinder zum Bleiben.
Der Glanpark wurde in den Jahren 2005 und 2006 von der Landeshauptstadt Klagenfurt unter Mitwirkung des LKH Klagenfurt und der Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) errichtet. Die laufende Pflege und Erhaltung wird von der Landeshauptstadt Klagenfurt, Abteilung Stadtgarten, wahrgenommen.
Auf der Grundlage des Kärntner Landes-Sicherheitspolizeigesetzes (LGBl. 74/1977 idgF) hat der Gemeinderat der Landeshauptstadt Klagenfurt den Glanpark zur Hundeverbotszone erklärt. In die Hundeverbotszone dürfen Hunde nicht mitgenommen werden. Hunde dürfen in die Hundeverbotszone nicht hineinlaufen. Bei Übertretungen ist der Hundehalter von der Bezirksverwaltungsbehörde mit einer Geldstrafe bis zu € 2.500, im Wiederholungsfall bis zu € 5.000 zu bestrafen.
Eine Hundefreilaufzone befindet sich 300 Meter westlich des Glanparks zwischen Grete-Bittner-Straße und Glan in der Grünanlage unmittelbar westlich der Rot-Kreuz-Zentrale.
Der Bezirk wird in zwei katholischen Pfarren unterteilt:
- Pfarrkirche Klagenfurt-Annabichl Zum Kostbaren Blut
- Kirche von Tessendorf
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Pfarrkirche zum „Kostbaren Blut“ in der Thomas-Schmid-Straße
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Filialkirche „Heiliger Bartholomäus“ in Tessendorf
- Pfarrkirche St. Georgen
- Kirche St. Ulrich in Krastowitz
Im Bezirk befindet sich auch eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche.
In der Schleppe-Brauerei wird seit über 400 Jahren Bier gebraut. Die historischen Gebäude stammen aus dem Jahr 1827[3].
Mit dem Bau der Kaserne wurde 1938 begonnen. Die Gebäude sind im oberbayrischen Stil mit ausladendem Dachgebälk, Bruchsteinmauerwerk und Schindeldächern versehen. Gleichzeitig mit der Kaserne wurde zur Wohnversorgung der Offiziere die Koglstraßensiedlung errichtet. Sie befindet sich heute in privaten Händen. Vermutlich durch Brandstiftung wurde 1943 die Turnhalle der Kaserne völlig zerstört. An ihrer Stelle wurde von April 1966 bis Oktober 1968 die Soldatenkirche gebaut.[4]
Ingeborg Bachmanns Geburtshaus steht in der Durchlaßstraße Nr. 35. Das schlichte vorstädtische Wohnhaus mit Holzbalkon wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und in seiner Erscheinungsform bis zum heutigen Tage verändert. Erwähnung findet es in Bachmanns Erzählband „Das dreißigste Jahr“.
Dieses für das Stadtgebiet von Klagenfurt sehr seltene Beispiel befindet sich in der Tessendorfer Straße 124 und die Errichtung wird mit spätes 15./frühes 16. Jahrhundert angegeben. Dieser alte „Schüttkasten“ erhielt im 18./19. Jahrhundert einen nordöstlichen Anbau. Das Bauwerk ist aus einem Edlingerhof hervorgegangen. Im nordwestlichen Innenraum findet sich ein Kreuzgratgewölbe mit aufgeputzten Graten. Im Jahr 1998 erfolgte eine Restaurierung.
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Schloss Annabichl
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Schloss Ehrenhausen
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Schloss Ehrental
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Schloss Falkenberg
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Schloss Mageregg
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Schloss Sankt Georgen am Sandhof
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Schloss Krastowitz
- Zentralfriedhof Annabichl, der größte Friedhof Klagenfurts
- Internationaler Flughafen Klagenfurt (die Lande- und Startbahn liegt jedoch zur Hälfte im Bezirk St. Peter)
- Laudon- und Khevenhüllerkaserne
- Schleppe Brauerei
- Business-Park in der „Schleppe-Kurve“ an der Feldkirchner Straße
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Business Park in der Schleppe Kurve
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Mediaprint-Center mit der Kronen Zeitung im Business-Park an der Feldkirchner Straße
In Annabichl gibt es einen Bahnhof an der Südbahn (ÖBB Fahrplanbild 601). Der Bahnhof trägt den Namen Klagenfurt Annabichl.
- VS 4 Annabichl
- VS 13 Am Spitalberg
- VS 15 St. Georgen am Sandhof
- NMS 11 Annabichl Viktor-Frankl-Schule (Neue Mittelschule)
- Landwirtschaftliche Fachschule Ehrental (Fach- und Berufsschule)
- Annabichl und die St. Veiter Straße, Anton Kreuzer/Johann Jaritz, Klagenfurt 2009, Kreuzer Buch, Einigkeitsstraße Nr. 3, 9020 Klagenfurt
- Lendorf und die Feldkirchner Straße, Anton Kreuzer/Johann Jaritz, Klagenfurt 2008, Kreuzer Buch, Einigkeitsstraße Nr. 3, 9020 Klagenfurt
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Ortsnamenverzeichnis (Memento vom 21. Dezember 2014 im Internet Archive; PDF; 146 kB), abgerufen am 27. Februar 2014.
- ↑ Schleppe Historie 1827-1872. Abgerufen am 15. April 2020.
- ↑ Die Khevenhüllerkaserne. Archiviert vom Original am 12. April 2019; abgerufen am 16. März 2024.
- Eintrag zu Annabichl im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)