Axel Anklam – Wikipedia

Axel Anklam (* 19. Juli 1971 in Wriezen; † 1. Januar 2022 in Berlin) war ein deutscher bildender Künstler.
Axel Anklam wurde 1971 in Wriezen geboren und absolvierte von 1987 bis 1990 zunächst eine Ausbildung zum Kunstschmied. Nach der deutschen Wiedervereinigung, im Jahr 1993 erwarb er den Meistertitel. Bis 1996 führte er freie Gestaltungs- und Restaurierungsaufträge aus und arbeitete anschließend bis 1998 als Restaurator im Schloss Sanssouci in Potsdam. Unterbrochen wurde diese Arbeit 1997 durch einen Studienaufenthalt im Europäischen Zentrum für Denkmalpflege in Venedig. Von 1998 bis 2002 studierte Anklam an der Hochschule für Kunst und Design (HfKD) Burg Giebichenstein in Halle (Saale), von 2002 bis 2004 an der Universität der Künste Berlin (UdK). Bis 2006 war er Meisterschüler des Bildhauers Tony Cragg an der UdK.[1] 2010 erhielt er eine Gastprofessur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 2013 nahm er an der Biennale di Venezia teil.
Axel Anklam lebte und arbeitete in Berlin und Bad Freienwalde.[2] Er verstarb am Neujahrstag 2022 im Alter von 50 Jahren in Berlin an den Folgen einer Krebserkrankung.[3][4] Er wurde in Bad Freienwalde bestattet.[5]
Axel Anklam war verheiratet mit Nadja Anklam.[6]
Anklams Objekte haben meist dynamische und ruhig fließende Partien, die einander folgen und spannungsvolle Formen erzeugen. Schimmernde Oberflächenmit vielfältigen Reflexionen überziehen metallene Karkassen. Lichtwechsel und Änderungen der Atmosphäre führen zu neuen Wahrnehmungen der abstrakten Werke.[2]
Anklam orientierte sich mit seinen meist großflächigen und auch großen Werken an Pionieren der Licht-Bildhauerei aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, insbesondere an Naum Gabo und Antoine Pevsner. Als Arbeitsmaterialien nutzte er häufig Kombinationen aus Edelstahl, Leichtmetall, Autolack, glasfaserverstärktem Kunststoff, Epoxidharz, Latex und Carbon, die zu schwebenden netzartigen abstrakten Gebilden führten. Sein Hauptsujet war der Traum vom Fliegen. Hier sind einige Beispiele:[6]
- 2006: Der Flug, Fiberglas/Edelstahl[7]
- 2009/2017: Großes Land, Edelstahl[7]
- 2014:Mitra (3 Emissionen), Edelstahl, Karbon, Epoxidharz[7]
- 2014/2016: Windsbraut[6][8]
- 2012/15: Daphne, Edelstahlnetz[2]
- um 2016: Clime[7]
- 2016: Clime, Serie Gold, Edelstahl, titanbeschichtet, 14 Objekte mit vierstelligen Nummern bezeichnet[7]
- 2017: Olympia, Edelstahl, titanbeschichtet[7]
- 2017: Sunnier Climes, Edelstahlnetz titanbeschichtet[7]
- 2017/2018: Clime, Serie schwarz mit den Teilen:
Laufen, Edelstahl titanbeschichtet;
Level, Edelstahl titanbeschichtet,
Platte[7], Field[8] - 2019: Double Line, Carbonfaser, Edelstahl, Epoxid[8]
- 2019: Massiv VI, Edelstahl titanbeschichtet
- 2019: Line V, Glasfaser (GFK), roter Kunststoff, Edelstahl[7]
- 2020: Line IV, GFK, Edelstahl[8]
- 2021: In den Marmorklippen (Collage, Edelstahl-Bruchstücke, titanbeschichtet mit Hintergrund-Zeichnung)[7]
- 2021: Solar, Edelstahl titanbeschichtet[7][9]
Neben den konkreten schwebenden Objekten und Skulpturen fertigte Ankam auch Zeichnungen, Friese und arbeitete an einer Dokumentation zu Kunst-am-Bau-Projekten. Einen Fries für die Musikschule Spandau konnte er nicht mehr vollenden, sein Künstlerkollege Thomas Henninger erledigte dies im Jahr 2024. Das goldschimmernde Band stellt ein Notenblatt dar, das an der Fassade des Schulhauses angebracht wurde und den Song Music von John Miles abstrahiert.[6]
- 2003: Skulpturenwettbewerb Die neue Berolina, Erster Preis
- 2006: Meisterschülerpreis des Präsidenten der UdK Berlin
- 2010: Ernst-Rietschl-Kunstpreis für Bildhauerei
- 2010: Gerlinde Beck Preis für Skulptur[10]
- 2013: Biennale Venedig, Anerkennungspreis, erste internationale Anerkennung[6]
- 2017: Großer Preis der Akademie der Künste Berlin in der Sparte Bildende Kunst
- 2006: Projektraum Brunnens, Berlin
- 2007: Skulpturen. Galerie Rothamel, Frankfurt
- 2008: Schloss Charlottenburg, Kleine Orangerie, Berlin (Katalog)
- 2009: Parcours. Angermuseum, Erfurt
- 2009: Parcours. Galerie Rothamel, Frankfurt
- 2010: Axel Anklam. Ernst-Rietschel-Museum
- 2011: Land. Galerie Burg Klempenow
- 2012: Axel Anklam. Gehag Forum, Berlin
- 2013: Masseneffekte. Altes Straßenbahndepot, Kunstsammlung Jena
- 2014: SCOTT (mit Jan Muche). Galerie Rothamel, Frankfurt am Main
- 2015: Kaskadenschaltung, IG Metall Gebäude Berlin
- 2016: Lichter. Galerie am Rathaus und im Stadtraum Eschborn
- 2017: Hileron. Sammlung Zebralla, Berlin[10]
- 2018: Lichte Schatten, Kunstverein Reutlingen, Museum Art.Plus, Donaueschingen, und Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil[7]
- 2019: im Schloss Neuenhagen[11][12]
- 2019: Der Berg ruft, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart[7]
- 2021: Galerie Rother, Wiesbaden[7]
- 2025 (posthum), Februar bis 30. April: Licht-Skulpturen, Alte Kaserne, Zentrum für Aktuelle Kunst, Zitadelle Spandau[6][13]
- 2000: Richard Haizmann-Museum Niebuell
- 2001: skulptur aktuell IV, Bielefeld
- 2002: Glass Class Truck, Amsterdam
- 2004: Saraburi Modern Art Exhibition, Bangkok
- 2005: Summer Sculptures Series, Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt, Berlin
- 2006: Kunstsammlungen der Veste Coburg
- 2007: Die Macht des Dinglichen. Skulptur heute!, Georg-Kolbe-Museum, Berlin
- 2008: Zeitblick. Martin-Gropius-Bau, Berlin
- 2009: Ube Biennale 09 – 23rd International Open Sculpture Competition
- 2010: Bushwick Schlacht!, Fortress to Solitude, New York
- 2010: Wahlverwandschaften 2. Neues Museum, Weimar
- 2011: Moraltarantula V - Perfektion in Vollendung, Hamburg
- 2012: Abstract confusion. Kunsthalle Erfurt
- 2013: Personal Structures. 55th International Art Exhibition / La Biennale di Venezia, Palazzo Bembo, Venedig
- 2014: Stahlplastik in Deutschland – gestern und heute. Kunstverein Wilhelmshöhe
- 2015: Wo ist hier? #2: Raum und Gegenwart. Kunstverein Reutlingen
- 2016: Die Geschichte hat einen Fehler – zu viele Erzähler. Kunstverein Gütersloh[2]
- Botanischer Garten Saraburi, Bangkok, Thailand[14]
- Sammlung Frisch Berlin
- Bundesministerium für Bildung und Forschung
- Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland
- Sennestadtverein e.V., Bielefeld
- Europäisches Patentamt, München
- Sammlung Enzkreis, Pforzheim
- Neues Museum – Klassikstiftung Weimar
- Axel Anklam: APAIRON, Hrsg. Kunstsammlung Städtische Museen Jena 2013, ISBN 978-3-942176-73-6.
- Axel Anklam: Begleiter, Hrsg. Galerie Rothamel, Frankfurt/Main 2012.
- Axel Anklam: Die Bereitschaft zu Glauben, Hrsg. Kunstverein Wilhelmshöhe, Bielefeld: Kerber Verlag 2008, ISBN 978-3-86678-152-8.
- Axel Anklam: In 'ei Raisan, Entwurf einer barnimschen Ästhetik, Hrsg. Galerie Borchardt Hamburg 2012.
- Axel Anklam: Madame Chrysanthème, Hrsg. Christian Malycha und Dorothee Heine, Verlag Q4 Berlin 2011.
- Axel Anklam: North East, Hrsg. Simone Jung, Heiderose Langer und Christian Malycha, Berlin: Distanz 2018, ISBN 978-3-95476-238-5.
- Axel Anklam: Über Winde, Wasser und Gegenden, Hrsg. Kunstverein Gütersloh 2014.
- Abstract confusion, Hrsg. Monika Machnicki und Christian Malycha, Kerber Verlag 2011, ISBN 978-3-86678-555-7.
- Die Macht des Dinglichen. Skulptur heute!, Hrsg. Georg Kolbe Museum, Köln 2007, ISBN 978-3-87909-912-2[15]
- Frisch aus Berlin, Hrsg. Stadtmuseum Oldenburg, Bielefeld: Kerber 2015, ISBN 978-3-7356-0146-9.
- Neue Kunst in alten Gärten, Hrsg. Neue Kunst in alten Gärten e.V., Hannover 2004, ISBN 978-3-89770-234-9.
- Zeitblick. Ankäufe der Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland 1998 – 2008, Hrsg. Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland, Köln 2008, ISBN 978-3-8321-9155-9.
- ↑ Transparenz und Masse | Monopol – Magazin für Kunst und Leben. Abgerufen am 11. März 2017.
- ↑ a b c d Vita | Galerie Rothamel (Memento vom 12. März 2017 im Internet Archive), abgerufen am 11. März 2017.
- ↑ Bildhauer Axel Anklam gestorben. Abgerufen am 28. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ "Bildhauer des Lichts": Künstler Axel Anklam stirbt mit 50 Jahren, abgerufen am 5. Januar 2022.
- ↑ Traueranzeigen Axel Anklam. In: trauer.tagesspiegel.de. 9. Januar 2022, abgerufen am 26. März 2022.
- ↑ a b c d e f Ingeborg Ruthe: Er war ein „Lichtwanderer“, Berliner Zeitung, 20. Februar 2025, S. 11.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Axel Anklam auf www.galerie Rother; abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑ a b c d Galerie Schlichtenmaier, Zeitgenössische Kunst, Axel Anklam, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ Objekt Solar, www.smart-collectors, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ a b Axel Anklam | Ausstellungen. Abgerufen am 11. März 2017.
- ↑ Steffen Göttmann: Axel Anklam zeigt Werke im Schloss, www.moz.de, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ Website ‚Event-Kunst & Kultur B&B Schloss Neuenhagen‘, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ Museumsportal berlin: Ausstellung mit Werken von Axel Anklam, 2025, www.museumsportal-berlin.de, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ →Bild Nr. 226 aufrufen: ein großes luftiges Blatt an einer Spalierwand // oder Bild-Nr. 435: eine netzartige rechteckige Trennwand, deren Oberfläche mit schmalen goldenen und bunten Mosaikstreifen verziert ist, die sich schlängelnde Blattstiele symbolisieren.
- ↑ Axel Anklam | Bibliografie / bibliography. Abgerufen am 11. März 2017.
Personendaten | |
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NAME | Anklam, Axel |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Künstler |
GEBURTSDATUM | 19. Juli 1971 |
GEBURTSORT | Wriezen |
STERBEDATUM | 1. Januar 2022 |
STERBEORT | Berlin |