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Bahnstrecke Biederitz–Trebnitz – Wikipedia

Biederitz–Trebnitz Strw
Denkmalgeschützter Bahnhof in Gommern

Denkmalgeschützter Bahnhof in Gommern

Strecke der Bahnstrecke Biederitz–Trebnitz
Streckennummer:6410
Kursbuchstrecke (DB):254
Kursbuchstrecke:156 (1934)
Streckenlänge:30,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~

von Magdeburg

Bahnhof

0,0 Biederitz Keilbahnhof

Abzweig geradeaus und nach links

nach Potsdam

Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts

nach Magdeburg-Buckau

Abzweig geradeaus und nach links

nach Loburg

Bahnübergang

Bundesstraße 1

Bahnhof

4,4 Königsborn

Bahnübergang

Bundesstraße 246

Haltepunkt / Haltestelle

8,0 Wahlitz (mit Bk)

Strecke mit Straßenbrücke

Bundesstraße 184, Bundesstraße 246a

Bahnhof

13,2 Gommern

Abzweig geradeaus und ehemals nach links

nach Loburg (Kleinbahnen des Kreises Jerichow I)

Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts

nach Pretzien (Kleinbahn Gommern–Pretzien)

Brücke über Wasserlauf

Ehle

ehemalige Blockstelle

16,7 Bk Dannigkow

Haltepunkt / Haltestelle

19,8 Prödel (mit Bk, ehem. Bf)

Haltepunkt / Haltestelle

22,3 Lübs (b Magdeburg) (mit Bk, ehem. Bf)

Abzweig geradeaus und ehemals nach links

26,1 nach Wiesenburg

Turmbahnhof geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)

26,9 Güterglück Blankenheim–Berlin

Abzweig geradeaus und ehemals von rechts

27,4 von Güsten

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

27,8 Güterglück (geplant)

ehemalige Blockstelle

30,3
0,0

Bk Trebnitz (Streckenwechsel 6410/6411)
ehem. Grenze Preußen / Anhalt

nach Leipzig Hbf

Die Bahnstrecke Biederitz–Trebnitz ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Sachsen-Anhalt. Die Strecke beginnt in Biederitz bei Magdeburg und verläuft über Güterglück in Richtung Dessau-Roßlau. Ihren nominalen Endpunkt hat sie bei Trebnitz an der ehemaligen Landesgrenze zwischen dem Herzogtum Anhalt und Preußen, wo sie in die Bahnstrecke Trebnitz–Leipzig übergeht.

Die Strecke von Biederitz bis zur damaligen preußisch/anhaltischen Grenze bei Trebnitz wurde von der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft gebaut und ging am 1. Juli 1874 zunächst eingleisig in Betrieb. Zeitgleich eröffnete die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft den Streckenabschnitt von der Grenze bis Zerbst. Dort bestand Anschluss an die bereits am 1. November 1863 eröffnete Strecke von Roßlau an der Elbe[1] 1882 übernahmen die Preußische Staatsbahnen die Strecke.

Die schon früh zweigleisig ausgebaute Strecke wurde 1923 als Teil der Verbindung Leipzig–Dessau–Magdeburg elektrifiziert. 1946 wurde der elektrische Betrieb im gesamten mitteldeutschen Netz wieder eingestellt, die Anlagen wurden auf nicht schonende Weise abgebrochen und als Reparationsleistung an die UdSSR abgegeben. Gleichzeitig wurde das zweite Streckengleis abgebaut.

In den 1970er Jahren wurde das zweite Gleis wieder verlegt. Am 15. April 1975 wurde auch der elektrische Betrieb zwischen Magdeburg Neustadt und Zerbst wieder aufgenommen.

Streckenende an der ehemaligen Blockstelle Trebnitz

Die Strecke verläuft nach dem Abzweig des Nebenbahngleises in Richtung Altengrabow auf ganzer Länge in Richtung Südosten und nach Kreuzen der Bundesstraße 1 weitestgehend parallel zur Bundesstraße 184, die sie bei Gommern unterquert. Zuvor wird bei Königsborn die Bundesstraße 246 niveaugleich gekreuzt. Im Bahnhof Güterglück, einem ehemaligen Turmbahnhof, wird die in diesem Bereich stillgelegte Bahnstrecke Berlin–Blankenheim (Kanonenbahn) unterquert. Nach weiteren etwa drei Kilometern endet die Strecke an der ehemaligen Blockstelle Trebnitz nördlich des gleichnamigen Dorfes und geht nach Kilometerwechsel unmittelbar in die Bahnstrecke Trebnitz–Leipzig über.

Von 1993 bis 1995 diente der Abschnitt von Biederitz bis zur Kanonenbahn-Verbindungskurve bei Güterglück dem Fernverkehr mit ICE- und InterCity-Zügen von Westdeutschland nach Berlin, da bis zur Ertüchtigung der Bahnstrecke Berlin–Magdeburg die Strecke Güterglück–Belzig–Berlin-Wannsee als Umleitungsstrecke mit bis zu 160 km/h Höchstgeschwindigkeit genutzt wurde. Ab 1994 gab es auch ein Interregio-Zugpaar mit sich nahezu jährlich änderndem Laufweg zwischen dem sächsisch-ostthüringischen und dem nordwestdeutschen Raum. Dieser Fernzug hielt zwischen Magdeburg und Dessau lediglich in Zerbst.

Aktuell wird diese Strecke im Personenverkehr von der DB Regio Südost unter dem Markennamen Elbe-Saale-Bahn befahren. Im Stundentakt verkehrt die Regional-Express-Linie RE 13 (MagdeburgDessauLeipzig), sowie in der Hauptverkehrszeit zusätzlich mit einigen Fahrten die Linie RE 14 (Magdeburg–Lutherstadt Wittenberg).

Durch den Ausbau des Ostkorridors für den Güterverkehr von und zu den deutschen Seehäfen sowie der Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau nach Osteuropa wird die Auslastung in den nächsten Jahren weiter steigen. Wegen der daraus resultierenden längeren Schließzeiten und des zunehmenden Straßenverkehrs sollen weitere Bahnübergänge durch Brücken ersetzt werden.[2]

Da die Anlagen des Turmbahnhofs Güterglück abgängig sind, wollte die Deutsche Bahn ursprünglich bereits Ende 2017 den Personentunnel verfüllen und den nördlichen Bahnsteig außer Betrieb nehmen.[3] Der Neubau einer Brücke an der bestehenden Verkehrsstation wurde aber verworfen. Stattdessen sollen neue, ortsnähere Bahnsteige gebaut werden, die ebenerdig und damit barrierefrei vom Bahnübergang Moritzer Straße zugänglich sind.[4] Da sich deren Bau verzögert, wurde Ende 2018 eine provisorische Überführung errichtet.[5]

  • Peter Bley: 150 Jahre Berlin-Anhaltische Eisenbahn. alba, Düsseldorf 1990, ISBN 3-87094-340-8.
  1. Peter Bley: 150 Jahre Berlin-Anhaltische Eisenbahn. alba, Düsseldorf 1990, ISBN 3-87094-340-8, S. 43.
  2. Thomas Rauwald: Bürger fordern Brücke über die Bahn. In: Volksstimme. 12. Februar 2018, abgerufen am 28. März 2018.
  3. Thomas Höfs: Bahn will Tunnel bald schließen. In: Volksstimme. 23. Juli 2017, abgerufen am 28. März 2018.
  4. Thomas Kirchner: Neuer Haltepunkt für Güterglück. In: Volksstimme. 4. November 2017, abgerufen am 28. März 2018.
  5. Weihnachtsglück in Güterglück. In: Pressemeldung Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH auf lok-report.de. 17. Dezember 2018, abgerufen am 8. März 2019.