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Bahnstrecke Bordeaux–Sète – Wikipedia

Bordeaux–Sète
TGV Duplex auf der Fahrt in Richtung Béziers

TGV Duplex auf der Fahrt in Richtung Béziers

Strecke der Bahnstrecke Bordeaux–Sète

Verlauf der Bahnstrecke Bordeaux–Sète

Streckennummer (SNCF):640 000
Streckenlänge:474 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1,5 kV =
Streckengeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:ja

Strecke

Bahnstrecke Paris–Bordeaux von Paris

Brücke über Wasserlauf

Garonne (511 m)

Bahnhof

0,0 Bordeaux-Saint-Jean m

Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts

Bahnstrecke Bordeaux–Irun nach Irun

Bahnhof

3,0 Bègles m

Kreuzung mit U-Bahn geradeaus unten

~3,2 Linie C (seit 2015)

Bahnhof

6,5 Villenave-d’Ornon 10 m

Bahnhof

8,5 Cadaujac 11 m

Bahnhof

13,4 Saint-Médard-d’Eyrans 12 m

Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts

LGV Bordeaux–Toulouse (geplant)

Strecke querKreuzung geradeaus obenStrecke nach halblinks und von rechts

13,4 Bahnstrecke Hostens–Beautiran von Hostens (SE)

StreckeAbzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)

Werks- und Hafenbahnanschluss

BahnhofKopfbahnhof Streckenende

18,1 Beautiran 11 m

Brücke über Wasserlauf

18,5 Gat-Mort (14 m)

Bahnhof

20,8 Portets 14 m

Bahnhof

23,4 Arbanats 18 m

Bahnhof

27,5 Podensac 15 m

Bahnhof

29,9 Cérons 14 m

Bahnhof

33,4 Barsac 14 m

Brücke über Wasserlauf

34,5 Ciron (30 m)

Bahnhof

36,6 Preignac 15 m

Abzweig geradeaus und ehemals von rechts

Bahnstrecke Langon–Gabarret von Gabarret

Bahnhof

41,6 Langon 22 m

Brücke über Wasserlauf

42,2 Viaduc de Langon (Garonne; 207 m)

Haltepunkt / Haltestelle

44,4 Saint-Macaire 22 m

Haltepunkt / Haltestelle

47,6 Saint-Pierre-d’Aurillac 29 m

Haltepunkt / Haltestelle

51,0 Caudrot 21 m

Brücke über Wasserlauf

55,2 Dropt (30 m)

Haltepunkt / Haltestelle

55,4 Gironde 20 m

Tunnel

56,7 Tunnel de la Réole n°1 (139 m)

Tunnel

59,9 Tunnel de la Réole n°2 (299 m)

Haltepunkt / Haltestelle

60,5 La Réole 25 m

Haltepunkt / Haltestelle

66,8 Lamothe-Landerron 21 m

Haltepunkt / Haltestelle

72,0 Sainte-Bazeille 29 m

Abzweig geradeaus und von rechts

Bahnstrecke Marmande–Mont-de-Marsan von Mont-de-Marsan

Bahnhof

78,8 Marmande 31 m

Abzweig geradeaus und ehemals nach links

Bahnstrecke Marmande–Magnac-Touvre nach Magnac-Touvre

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

88,1 Gontaud-Fauguerolles 33 m

U-Bahn-Abzweig von links und von rechts (Strecke außer Betrieb)Kreuzung geradeaus obenU-Bahn-Strecke quer

VFDM Sos–Monflanquin

U-Bahn-Kopfbahnhof StreckenendeBahnhof

95,9 Tonneins 39 m

Abzweig geradeaus und ehemals nach links

Bahnstrecke Tonneins–Penne nach Penne

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

103,4 Nicole 34 m

Brücke über Wasserlauf

106,6 Lot (165 m)

Bahnhof

107,5 Aiguillon 35 m

Abzweig geradeaus und von rechts

Bahnstrecke Port-Sainte-Marie–Riscle von Riscle

Bahnhof

115,6 Port-Sainte-Marie 41 m

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

121,3 Fourtic 44 m

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

126,5 Saint-Hilaire (Lot-et-Garonne) 45 m

Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof

129,9 Colayrac 46 m

Tunnel bzw. Unterführung unter Wasserlauf

134,6 Tunnel d’Agen (Canal de Garonne; 60 m)

Bahnhof

135,5 Agen 48 m

Abzweig geradeaus und nach links

136,3 Bahnstrecke Niversac–Agen nach Niversac

Bahnhof

140,7 Bon-Encontre 51 m

Abzweig geradeaus und nach rechts

Bahnstrecke Bon-Encontre–Vic-en-Bigorre n. Vic-en-Bigorre

Brücke über Wasserlauf

143,1 Séoune (8 m)

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

144,1 Lafox 52 m

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

149,3 Saint-Nicolas–Saint-Romain 56 m

Grenze

151,2 Grenze Département Lot-et-Garonne/Tarn-et-Garonne

Bahnhof

155,4 Lamagistère 59 m

Abzweig geradeaus und nach rechts

Kernkraftwerk Golfech

Blockstelle

157,2 Anschluss Kernkraftwerk Golfech

Bahnhof

158,0 Golfech 62 m

Brücke über Wasserlauf

159,5 Canal latéral à la Garonne (16 m)

U-Bahn-Kopfbahnhof StreckenanfangBahnhof

161,2 Valence-d'Agen 69 m

U-Bahn-Strecke nach links und von halbrechtsKreuzung geradeaus obenU-Bahn-Strecke quer

Tramways de Tarn-et-Garonne (TTG, 1919–1933) n. Montaigu-de-Qu.

Haltepunkt / Haltestelle

164,7 Pommevic 71 m

Haltepunkt / Haltestelle

168,4 Malause 67 m

Abzweig geradeaus und ehemals von links

Bahnstrecke Cahors–Moissac von Cahors

Bahnhof

177,6 Moissac 76 m

Tunnel

178,1 Tunnel du Calvaires (80 m)

Tunnel

178,3 Tunnel de Brienne (55 m)

Brücke über Wasserlauf

181,3 Viaduc de Cacor (Tarn; 312 m)

U-Bahn-Kopfbahnhof StreckenanfangBahnhof

187,2 Castelsarrasin 85 m

U-Bahn-Strecke nach rechts (außer Betrieb)Strecke

Tramways de Tarn-et-Garonne (TTG, 1927–1933) n. Lavit ü. St-Nicolas

Abzweig geradeaus und nach rechts

Bahnstrecke Castelsarrasin–Beaumont-de-Lomagne n. B-d-L.

Haltepunkt / Haltestelle

195,3 Lavilledieu 95 m

Abzweig geradeaus und ehemals von links

205,3 Bahnstrecke Lexos–Montauban von Lexos

Abzweig geradeaus und von links

205,6 Bahnstrecke Aubrais-Orléans–Montauban-V.-B. v. Orléans

Strecke

TTG von Molières

U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)BahnhofU-Bahn-Strecke

205,9 Montauban-Ville-Bourbon 87 m

U-Bahn-Strecke (außer Betrieb)Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofU-Bahn-Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende

Montauban Marchandise

U-Bahn-Strecke (außer Betrieb)StreckeU-Bahn-Strecke nach links

TTG nach Monclar

U-Bahn-Strecke nach rechts (außer Betrieb)Strecke

TTG nach Verdun

Abzweig geradeaus und ehemals nach links

206,6 Bahnstrecke Montauban-Ville-Bourbon–La Crémade n. La Crémade

ehemaliger Turmbahnhof geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)

Gare nouvelle LGV Bordeaux–Toulouse

Haltepunkt / Haltestelle

217,9 Montbartier 113 m

Haltepunkt / Haltestelle

224,7 Dieupentale 111 m

Haltepunkt / Haltestelle

229,5 Grisolles 110 m

Kreuzung geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)

LGV Bordeaux–Toulouse

Haltepunkt / Haltestelle

234,9 Castelnau-d’Estrétefonds 111 m

Brücke über Wasserlauf

237,5 Hers (29 m)

Abzweig geradeaus und ehemals von rechts

LGV Bordeaux–Toulouse

Haltepunkt / Haltestelle

240,8 Saint-Jory 119 m

Haltepunkt / Haltestelle

247,2 Fenouillet-Saint-Alban 125 m

Bahnhof

249,7 Lacourtensourt 128 m

Haltepunkt / Haltestelle

252,0 Lalande-Église 133 m

Haltepunkt / Haltestelle

253,5 Route-de-Launaguet 140 m

Abzweig geradeaus, nach links und von links

255,8 Bahnstrecke Brive-la-Gaillarde–Toulouse v. Brive-la-G.

Bahnhof

256,4 Toulouse-Matabiau 146 m

Tunnel

257,5 Tunnels jumeaux de Guilhemery (104 m)

Abzweig geradeaus und nach rechts

Bahnstrecke Toulouse–Bayonne nach Bayonne

Haltepunkt / Haltestelle

261,3 Montaudran 148 m

Brücke über Wasserlauf

262,7 Hers (21 m)

Haltepunkt / Haltestelle

265,2 Labège-Innopole 150 m

Haltepunkt / Haltestelle

267,7 Labège-Village 156 m

Haltepunkt / Haltestelle

269,5 Escalquens 157 m

Haltepunkt / Haltestelle

275,2 Montlaur 158 m

Haltepunkt / Haltestelle

279,4 Baziège 166 m

Haltepunkt / Haltestelle

283,3 Villenouvelle 168 m

Haltepunkt / Haltestelle

289,3 Villefranche-de-Lauragais 175 m

Haltepunkt / Haltestelle

296,5 Avignonet 187 m

Brücke über Wasserlauf

298,2 Canal du Midi (21 m)

299,3 Scheitelpunkt 193 m

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

301,0 Ségala 193 m

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

306,0 Mas-Saintes-Puelles 177 m

U-Bahn-Strecke querKreuzung geradeaus untenU-Bahn-Strecke nach halblinks und von rechts

Tramway de la Piege (Tramways de l’Aude, TA, 1903–1933) von Belpech

BahnhofU-Bahn-Kopfbahnhof Streckenende

311,2 Castelnaudary 165 m

Abzweig geradeaus und nach links

311,4 Bahnstrecke Castelnaudary–Rodez nach Rodez

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

319,5 Pexiora 141 m

Bahnhof

327,1 Bram 133 m

Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts

327,5 Bahnstrecke Bram–Belvèze nach Belvèze

Brücke über Wasserlauf

330,4 Canal du Midi (32 m)

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

332,4 Alzonne 119 m

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

339,2 Pezens 117 m

Abzweig geradeaus und von rechts

347,8 Bahnstrecke Carcassonne–Rivesaltes von Rivesaltes

Bahnhof

347,3 Carcassonne 111 m

Brücke über Wasserlauf

347,4 Canal du Midi (20 m)

Brücke über Wasserlauf

348,1 Viaduc sur l’Aude (252 m)

Tunnel

352,0 Tunnel de Berriac (419 m)

Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof

354,3 Trèbes

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

359,8 Floure-Barbaira 79 m

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

364,8 Capendu 83 m

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

367,8 Douzens 83 m

Bahnhof

372,5 Moux 82 m

Bahnhof

383,5 Lézignan-Corbières 48 m

Brücke über Wasserlauf

391,4 Orbieu

ehemaliger Bahnhof

391,9 Villedaigne 27 m

ehemaliger Bahnhof

394,8 Névian 27 m

Abzweig geradeaus und ehemals nach links

396,3 Abzw. zur Neubaustrecke Montpellier–Perpignan
nach Montpellier/Perpignan (geplant)

Bahnhof

396,7 Marcorignan 31 m

ehemaliger Turmbahnhof geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)

401,x Narbonne-Ouest (geplant) Neubaustrecke Montpellier–Perpignan

Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts

Bahnstrecke Narbonne–Portbou nach Portbou

Abzweig geradeaus und von links

405,0 Bahnstrecke Narbonne–Bize von Bize

Brücke über Wasserlauf

405,3 Canal de la Robine (160 m)

Bahnhof

406,1 Narbonne 11 m

Haltepunkt / Haltestelle

412,1 Coursan 10 m

Kreuzung geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)

421,0 Neubaustrecke Montpellier–Perpignan (geplant)

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

421,2 Nissan 19 m

Abzweig geradeaus und ehemals von links

Bahnstrecke Capestang–Cruzy

Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof

424,7 Colombiers 25 m

Abzweig geradeaus und nach links

Bahnstrecke Colombiers–Maureilhan nach Cazouls (RDT13)

Bahnhof

431,6 Béziers 16 m

Abzweig geradeaus und nach links

Bahnstrecke Béziers–Neussargues nach Neussargues

Kreuzung geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)Strecke von rechts (außer Betrieb)

435,4 Neubaustrecke Montpellier–Perpignan (geplant)

Abzweig geradeaus und ehemals nach linksAbzweig quer und nach links (Strecke außer Betrieb)

437,2 Abzw. Cers; Neubaustrecke Montpellier–Perpignan nach Montpellier

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

437,8 Villeneuve-lès-Béziers 14 m

Bahnhof

448,8 Vias

Abzweig geradeaus und ehemals nach links

Bahnstrecke Vias–Lodève nach Florensac

Bahnhof

452,2 Agde

Bahnhof

458,3 Marseillan-Plage

Kilometer-Wechsel

474,4
106,0

Ehemalige Schnittstelle Midi/P.L.M.

104,8 Canal Royal (Klappbrücke)

Bahnhof

104,5 Sète

Strecke

Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville von Tarascon

Die Bahnstrecke Bordeaux–Sète ist eine bedeutende französische Eisenbahnstrecke. Sie führt vom Atlantikhafen Bordeaux nach Sète am Mittelmeer und ist 474 Kilometer lang. Dabei werden die Städte Agen, Montauban, Toulouse, Carcassonne und Narbonne angebunden, und es bestehen Anschlussmöglichkeiten zu weiteren am Mittelmeer liegenden Städten sowie nach Spanien.

Eröffnet wurde die Strecke von der Bahngesellschaft Compagnie des chemins de fer du Midi et du Canal latéral à la Garonne (Midi) in den Jahren 1855 bis 1857, die am 24. August 1852 die Konzession für deren Bau und Betrieb erhalten hatte. Am 31. Mai 1855 ging der erste, 42 km lange Abschnitt von Bordeaux nach Langon in Betrieb, am 4. Dezember jenes Jahres die 54 km lange Erweiterung bis Tonneins. Valence d’Agen (65 km) wurde am 29. Mai 1856 erreicht, Toulouse (96 km) am folgenden 30. August. Ab dem 22. April 1857 konnte bis Sète (damalige Schreibweise: Cette; 219 km) gefahren werden.

Die Kilometrierung endet mit km 474,4 im Stadtgebiet von Sète an der Schnittstelle der ehemaligen Bahngesellschaften Midi und Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (P.L.M.). Der Bahnhof Sète liegt im Bereich der P.L.M. bei km 104,5 der Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville, ca. 1500 m nördlich dieses Punkts. Bis 1865 wurde auf der gesamten Strecke das zweite Gleis verlegt und vor 1914 der automatische Streckenblock installiert. In den 1930er Jahren wurde das zwischen Bordeaux und Langon angewandte Banjo-Blocksystem durch einen Streckenblock mit Lichtsignalen (Block automatique lumineux (BAL)), 1946 das Paul-et-Ducousso Blockystem zwischen Langon und Montauban durch ein telefonisches Meldeverfahren ersetzt. Ab 1957 wurde der letztgenannte Abschnitt zunächst durch den Block manuel uniformisé und ab 1979/80 durch den BAL gesichert.

Die Elektrifizierung mit 1500 V Gleichstrom erfolgte in zwei Etappen, 1935 der Abschnitt von Montauban nach Sète und 1980 der Abschnitt von Bordeaux nach Montauban. Die Höchstgeschwindigkeit liegt seitdem bei 160 km/h, abschnittsweise auch darunter.

Zu den bemerkenswerten Kunstbauten gehört das 631 m lange Viadukt mit 32 Bögen über dem Hochwasserbett der Garonne bei Saint-Macaire nahe Langon. Am 24. September 1905 kam es dort nach dem Bruch einer Kupplung zu einem Unfall. 32 Güterwagen bewegten sich auf den zwei Minuten später folgenden Zug zu, dessen Lokomotive nach dem Aufprall hinunterstürzte, wobei deren Lokführer umkam. In Sète wird der Canal Royal auf der Klappbrücke Pont Maréchal Foch gequert. Sie wird von elektrischen Triebfahrzeugen bei gesenktem Dachstromabnehmer mit Schwung befahren.[1]

Längster der sechs Tunnel ist der 419 m lange Tunnel de Berriac bei km 352,0 nahe Trèbes.

1989 wurde die Brücke über den Lot bei Aiguillon durch einen Neubau ersetzt, 1996–1998 die 210 m lange Brücke über die Garonne bei Langon.

Ausgangspunkt der Magistrale ist der Bahnhof Bordeaux-Saint-Jean, wo sich die Hauptstrecken nach Irun und Paris bündeln. Südostwärts geht es in der breiten Niederung der Garonne, der auch von der Autoroute A 62 genutzt wird, sehr geradlinig trassiert über Langon, wo die Garonne im gleichnamigen Viadukt nordwärts nach Saint-Macaire (Gironde) hin überbrückt wird, an den Südsaum des breiten Hügellandes zur Dordogne hin. Diesem wird weitgehend – als nördlicher Talbegrenzung – über Marmande und Tonneins nach Aiguillon, wo der Lot mündet, gefolgt. Von hier aus begleitet eine westliche Zunge des Zentralmassivs die Bahnstrecke von Norden her und Agen als größte Siedlung bis Toulouse wird erschlossen. Das kunsthistorisch bedeutsame Moissac markiert die Mündung des Tarn, der östlich davon überbrückt wird. In der Schwemmebene zwischen Tarn und Garonne weicht die Bahnstrecke dann ostwärts bei Castelsarrasin vom Hauptfluss ab und fährt so Montauban an. Hier fädelt die Magistrale aus Paris über Brive-la-Gaillarde ein. Südwestwärts geht es nun zunächst retour in die eigentliche Garonneniederung bei Montbartier und hernach fast schnurgerade bis Toulouse, wo im Bahnhof Bahnhof Toulouse-Matabiau Verknüpfungen mit den Bahnstrecken nach Bayonne und Brive-la-Gaillarde bestehen.

Toulouse wird südostwärts aus dem Garonnetal heraus in die Furche des Hers-Mort hinein parallel zum Canal du Midi verlassen in der Landschaft des Lauragais hinein. Über Villefranche-de-Lauragais wird die flache Wasserscheide – und der Kanalscheitel – zum Mittelmeer hin, die Seuil de Naurouze, bei Montferrand auf knapp 200 m Seehöhe passiert. Weiterhin dank des Terrains sehr geradlinig angelegt, werden Castelnaudary und das berühmte Carcassonne, bereits im Tal der Aude, erreicht und nach deren Überbrückung in der südlichen Talhälfte bis etwa Moux gefahren: Hier treten bereits die Nordausläufer der Pyrenäen heran. Sich an die kürzeste Linie nach Narbonne haltend, wurde die Bahnstrecke nun über Lézignan-Corbières im Schwemmland zwischen Orbieu und Aude trassiert. Unter weitgehender Umfahrung der Nördlichen Ausläufer des Massif de Fontfroide über Névian wird schließlich Narbonne zwischen letztgenanntem Teil der Pyrenäen und dem Massif de la Clape in der Küstenebene erreicht. Hier besteht die Verknüpfung mit der Europäischen Magistrale nach Portbou und Katalonien. Nun wieder nordöstlich linear durch Aude-Schwemmland trassiert, kreuzt man den Fluss bei Coursan, umfährt das Hügelland bei Colombiers (Hérault), untertunnelt den Tunnel de Malpas in dem der Canal du Midi durch die Anhöhe von Oppidum d’Ensérune fließt und erreicht Béziers in der Niederung des Orb. Hier beginnt die spektakuläre Ligne des Causses nach Neussargues. Südöstlich geradlinig im Küstenschwemmland des Orb und des Hérault weiter bis Agde gebaut, wird auf der Landzunge (Sandbank Le Toc) zwischen Étang de Thau und Mittelmeer schließlich Sète erreicht, wo es nach Tarascon weitergeht.

Es gibt Pläne für eine neue Schnellfahrstrecke im Abschnitt Bordeaux–Toulouse (ca. 220 km), wobei der genaue Zeitplan für die Realisierung noch unklar ist. Der Baubeginn soll nach einem Bericht von Anfang 2020 gegen 2022 beginnen und die Bauzeit wird auf sieben Jahre geschätzt.[2] Die Reisezeit zwischen Paris und Toulouse würde sich dadurch erheblich verkürzen, von heute fünf Stunden auf etwas über drei Stunden.

Im Abschnitt Sète–Narbonne ist die Neubaustrecke Montpellier–Perpignan in Planung. Diese soll in Montpellier an das seit 2017 in Betrieb stehende Contournement de Nîmes et Montpellier anschließen und somit die Kapazität erhöhen und die Reisezeiten verkürzen. Der erste Teil von Montpellier bis Béziers soll 2034 in Betrieb gehen. Mit der zweiten Etappe von Béziers bis Perpignan (geplante Inbetriebnahme 2045) werden in Béziers und Narbonne neue Bahnhöfe für den Personenfernverkehr entstehen. Die Reisezeiten vom Mittelmeerraum in Richtung Toulouse werden sich um bis zu 25 Minuten verkürzen.[3]

  1. Les 8100, ultimes descendantes des BB Midi in: Ferrovissime 109, S. 12 ff.
  2. LGV Bordeaux-Toulouse : début des travaux en 2022. 21. Januar 2020, abgerufen am 27. Oktober 2020 (französisch).
  3. Pièce F-2 : Description du projet. In: DOSSIER D’ENQUÊTE PRÉALABLE À LA DÉCLARATION D’UTILITÉ PUBLIQUE. November 2021, abgerufen am 8. April 2023 (französisch).