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Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach – Wikipedia

Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach
Strecke der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach

heutiger Streckenverlauf

Streckennummer (DB):2332 (Duisburg-Homberg–Duisburg-Trompet)
2[1] (Duisburg-Trompet–Krefeld-Uerdingen)
2520 (Krefeld-Uerdingen–Mönchengladbach)
Kursbuchstrecke (DB):490 (Duisburg–Mönchengladbach)
485 (Viersen–Mönchengladbach)
Kursbuchstrecke:244 (1946)
243 (Duisburg Hbf – Rheinhausen 1946)
243a (Trompet – Krefeld Hbf 1946)
242, 245n (Krefeld-Oppum – Krefeld Hbf 1946)
246 (Viersen – M Gladbach Hbf 1946)
Streckenlänge:42 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Streckengeschwindigkeit:120 km/h

Strecke

Strecke von Oberhausen

Abzweig geradeaus und von links

Hauptstrecke von Essen

Bahnhof mit S-Bahn-Halt

Duisburg Hbf

Abzweig geradeaus und nach links

Hauptstrecke nach Düsseldorf

Abzweig geradeaus und von links

Güterstrecke von Duisburg-Wedau

Blockstelle

14,102 Duisburg-Hochfeld Süd Abzw

Kilometer-Wechsel

13,9+97,9
13,8+600,0

Kilometrierungssprung Strecke 2505

Haltepunkt / Haltestelle

13,8+257 Duisburg-Hochfeld Süd (Hp)

Brücke über Wasserlauf

13,0 Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke

Haltepunkt / Haltestelle

11,8 Rheinhausen Ost

Bahnhof

10,2 Rheinhausen

StreckeStrecke

Strecke von Duisburg-Meiderich Süd

Haltepunkt / Haltestelle Strecke ab hier außer BetriebStrecke

107,3 Duisburg-Ruhrort

Eisenbahnfähre (Strecke außer Betrieb)Strecke

ehem. Trajekt Ruhrort–Homberg

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke

(105,9) (5,6) Homberg (Nrh)

Blockstelle (Strecke außer Betrieb)Strecke

4,6 Trompet-Sachtleben A (Anst)

Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke

(104,6) (4,3) Homberg (Nrh)-Essenberg

Betriebsstelle Strecke bis hier außer BetriebStrecke

(104,5)  4,2 Trompet-Sachtleben B (Anst)

BlockstelleStrecke

(103,3)  3,0 Trompet-Sachtleben C (Anst)

Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Strecke quer (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und ehemals von rechts

ehem. von Duisburg-Baerl

Abzweig geradeaus und von rechtsStrecke

Niederrheinstrecke von Xanten

BahnhofStrecke

(100,3)  0,0 Trompet

Abzweig ehemals geradeaus und nach linksHaltepunkt / Haltestelle querAbzweig geradeaus, nach rechts und von rechts

Rumeln

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke

(97,4) (4,0) Kaldenhausen

Strecke (außer Betrieb)Strecke von linksAbzweig ehemals geradeaus und nach rechts

7,5 Duisburg-Mühlenberg (Abzw)

Strecke (außer Betrieb)StreckeBahnhof (Strecke außer Betrieb)

Hohenbudberg

Strecke (außer Betrieb)Haltepunkt / HaltestelleStrecke (außer Betrieb)

6,5 Krefeld-Hohenbudberg Chempark

Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)StreckeStrecke (außer Betrieb)

(95,6) (2,2) Hohenbudberg Hp [2]

Strecke nach links (außer Betrieb)Abzweig geradeaus, nach links und ehemals von rechtsAbzweig ehemals geradeaus und von rechts

(Strecke nach Osterath)

StreckeDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof

Krefeld-Uerdingen [3]

Haltepunkt / HaltestelleStrecke

93,7  (0,3)  4,3 Krefeld-Uerdingen Hp [4]

BahnhofDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof

1,7 Krefeld-Linn

StreckeAbzweig nach links und von links

Linksniederrheinstrecke von Neuss

Haltepunkt / HaltestelleHaltepunkt / Haltestelle

90,5 0,0 Krefeld-Oppum

BahnhofBahnhof

87,4 Krefeld Hbf

KreuzungAbzweig geradeaus und nach rechts

Linksniederrheinstrecke nach Kleve

Kreuzung geradeaus obenStrecke nach rechts

Museumsbahn St. Tönis–Hülser Berg

Abzweig geradeaus und nach links

Anschlussgleis Krefeld Stahlwerk

Haltepunkt / Haltestelle

81,9 Forsthaus

ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle

79,9 Hochbend

Haltepunkt / Haltestelle

77,8 Anrath

Brücke über Wasserlauf

74,9 Niers

Abzweig geradeaus und von rechts

Strecke von Venlo

Kilometer-Wechsel

72,7 ≡ 73,4 Kilometersprung durch Neutrassierung

Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts

(neue Trasse ab 1917)

Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke

72,7 Viersen BME

Strecke (außer Betrieb)Bahnhof

71,9 Viersen Pbf (ehem. Viersen RhE)

Strecke (außer Betrieb)Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof

71,2 Viersen Gbf

Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und ehemals nach links

ehem. Strecke nach Neuss

Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke

69,1 Helenabrunn (alt)

Strecke (außer Betrieb)Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof

68,8 Viersen-Helenabrunn

Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts

(neue Trasse ab 1917)

Abzweig geradeaus und nach rechts

Güterumgehungsbahn nach Rheydt

Kreuzung geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)

ehem. Strecke Rheydt–Krefeld

Abzweig geradeaus und ehemals von links

ehem. Strecke von MG-Neuwerk

Abzweig geradeaus und von links

Strecke von Düsseldorf

Bahnhof mit S-Bahn-Halt

63,9 Mönchengladbach Hbf

Abzweig geradeaus und nach links

Strecke nach Rheydt-Geneicken

Strecke

Strecke nach Aachen

Quellen: [5][6]

Die Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach ist eine historisch bedeutsame, heute aber zum Teil stillgelegte Eisenbahnstrecke in Deutschland. Die Strecke wurde von der Ruhrort-Crefeld-Kreis Gladbacher Eisenbahn-Gesellschaft (RCG) erbaut, die 1847 eine entsprechende Konzession erhalten hatte.

Der größere Teil der Strecke bildet heute zusammen mit dem westlichen Teil der Ruhrgebietsstrecke der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) eine der wichtigsten Eisenbahnverbindungen des linken Niederrheins von Duisburg Hbf nach Mönchengladbach Hbf.

Die Bahnstrecke Ruhrort–Crefeld–Kreis Gladbach sollte ein Verkehrsweg sein, um die im Ruhrgebiet geförderte Kohle zu den Verbrauchern am linken Niederrhein bringen zu können. Die RCG schloss daher einen Vertrag mit der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME), der zu diesem Zeitpunkt einzigen Bahngesellschaft, die bereits im nördlichen Ruhrgebiet tätig war. Diese baute eine in Oberhausen von ihrer Stammstrecke ausgehende Stichstrecke nach Ruhrort, die 14. Oktober 1848 fertiggestellt wurde.

Die RCG begann den Bau ihrer Strecke genau auf der gegenüberliegenden Seite des Rheines, in Homberg am linken Niederrhein, heute im Stadtgebiet von Duisburg gelegen. Die Verbindung zu dem am rechten Rheinufer befindlichen Bahnhof Ruhrort stellte dann ab dem 12. November 1852 das Trajekt Ruhrort–Homberg her, mit Hilfe dessen Personen- und Güterwagen den Strom überqueren konnten.

Am 15. Oktober 1849 wurde bereits die Strecke von Homberg über Trompet, Kaldenhausen, Uerdingen und Crefeld bis Viersen eröffnet. Auf den Tag genau zwei Jahre später am 15. Oktober 1851 erfolgte die Fertigstellung des letzten Streckenteils nach Gladbach (dem heutigen Mönchengladbach). Dort hatte sie ab 1853 Anschluss an die Bahnstrecken nach Aachen und nach Düsseldorf der Aachen-Neuß-Düsseldorfer Eisenbahn-Gesellschaft (AND).

Noch bevor sie ihre Strecke vollendet hatte, wurde die RCG am 1. April 1850 zusammen mit der AND in staatliche Verwaltung überführt und der „Königlichen Direktion der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn-Gesellschaft“ unterstellt. Diese wurde dann am 1. Januar 1866 von der (ebenfalls staatlich verwalteten) Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) übernommen.

Die BME baute daraufhin ausgehend von ihrem Bahnhof in Mülheim-Styrum eine Stichstrecke ihrer 1862 eröffneten Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg nach Duisburg-Ruhrort und führte eine durchgehende Kilometrierung vom ehemaligen Bahnhof Aachen RhE/Marschierthor (Kilometer 0,0) nach Dortmund Hbf (Kilometer 164,3) ein.

Nachdem die RhE ihre ursprüngliche Trajektanstalt durch die Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke ersetzt hatte, lief diese dem Trajekt Ruhrort–Homberg schnell den Rang ab. Infolgedessen verlor auch der Streckenabschnitt von Duisburg-Homberg nach Hohenbudberg zunehmend an Bedeutung. Das Trajekt Ruhrort–Homberg wurde am 19. Mai 1907 stillgelegt.

Während der Ruhrbesetzung ereignete sich am 17. März 1923 durch Sabotage ein schwerer Eisenbahnunfall in der Gemarkung Friemersheim, als eine Lokomotive mit einem Militärzug zusammenstieß.[7] Mindestens 40 Menschen starben, eine große Zahl wurde darüber hinaus verletzt. Die Strecke wurde während der Ruhrbesetzung als Regiebetrieb französischer Feldeisenbahner geführt.[8]

Die Strecke wurde im Zweiten Weltkrieg zwischen Homberg und Trompet beschädigt und nicht wieder in Betrieb genommen. Heute besteht nur noch Werksverkehr von Trompet zu den Anschlussstellen der Firma Sachtleben Chemie. Die im Zuge der Niederrheinstrecke geschaffene Verbindung von Rheinhausen nach Trompet (und weiter über Moers nach Kleve) erwies sich als die wirtschaftlichere, zumal der südwestlich gelegene Rangierbahnhof Hohenbudberg durch eine zusätzliche Gleisverbindung direkt angefahren werden konnte. Zwischen Trompet und Uerdingen wurde der Personenverkehr schließlich am 30. September 1961 eingestellt, der Güterverkehr folgte nur einen Tag später am 1. Oktober 1961. Alle Gleisanlagen – sofern nicht auf der Niederrheinstrecke oder der neuen Hauptstrecke von Duisburg Hbf nach Mönchengladbach genutzt – wurden komplett demontiert und sind heutzutage selbst auf Luftaufnahmen nur noch zu erahnen. Der Bahnhof Kaldenhausen wurde bereits am 25. Mai 1961 stillgelegt und in Folge komplett abgetragen.

Im Jahr 1917 wurde die Strecke im Bereich Viersen verlegt. Ursprünglich verlief sie vom Bahnhof Viersen BME auf direktem Weg zwischen den heutigen Viersener Ortsteilen Helenabrunn und Heimer hindurch bis zu der Stelle nördlich der Graf-Haeseler-Straße in Mönchengladbach, wo heute die vom Bahnhof Viersen-Helenabrunn zunächst parallel zur neuen Strecke verlaufende Güterumgehungsbahn Mönchengladbach die Trasse verlässt. Auf Höhe der Ortsteile Helenabrunn und Heimer befand sich damals der Haltepunkt Helenabrunn. Seit der Verlegung verläuft die Strecke in einem Bogen nach Norden, trifft dort zunächst auf die durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) erbaute Bahnstrecke Neuss–Viersen und erreicht schließlich den ebenfalls durch die RhE eröffneten heutigen Viersener Bahnhof.

Der Bahnhof der BME wurde nach der Verlegung nicht mehr genutzt und abgebaut. Als Ersatz für den Haltepunkt Helenabrunn wurde an der neuen Trasse auf Höhe der Neuwerker Straße unmittelbar an der heutigen Stadtgrenze von Mönchengladbach der Bahnhof Viersen-Helenabrunn (eröffnet als Helenabrunn) errichtet. Dieser befindet sich nun jedoch näher im Ortsteil Heimer und relativ weit entfernt von Helenabrunn. Auf der ehemaligen Trasse verläuft heute die L 116 (Freiheitsstraße/Kölnische Straße).

Auch wenn der erste Streckenabschnitt von Homberg bis Hohenbudberg nicht mehr existiert, so ist der größere Teil der Strecke heute allerdings immer noch in Betrieb. Er ist mit dem westlichen Teil der Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der ehemaligen Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft sowie deren Stichstrecke zum Bahnhof Duisburg (RhE) – heute Teil des Duisburger Hauptbahnhofs – zu einer regional sehr bedeutsamen Strecke zusammengewachsen.

Die Hauptstrecke von Duisburg Hbf über Duisburg-Hochfeld Süd und Hohenbudberg (ab hier über die historische Trasse) nach Mönchengladbach Hbf ist heute durchgehend zweigleisig und elektrifiziert.

Dringend benötigte, aber nicht durchgeführte Modernisierungsmaßnahmen verhindern bislang eine intensivere Nutzung der Strecke, so fahren zwischen Duisburg Hauptbahnhof und Rheinhausen gerade einmal vier Züge pro Stunde, davon einer Richtung Moers und Xanten, siehe Niederrheinstrecke.

Des Weiteren kreuzen die Züge dieser Strecke mit denen der Linksniederrheinischen Strecke niveaugleich in den Gleisvorfeldern des Krefelder Hauptbahnhofs, gleiches gilt für die Züge von der Bahnstrecke Mönchengladbach–Düsseldorf in Mönchengladbach Hauptbahnhof.

Die heutige Hauptstrecke wird stündlich durch den Regional-Express Niers-Haard-Express (RE 42) bedient, der Mönchengladbach und den linken Niederrhein mit dem westlichen Ruhrgebiet und Münster (Westfalen) verbindet.

Nur unwesentlich langsamer sind die jeweils im Stundentakt verkehrenden Regionalbahnen Rhein-Niers-Bahn (RB 33) von Aachen über Mönchengladbach und Duisburg nach Essen und Emscher-Niederrhein-Bahn (RB 35) von Mönchengladbach über Duisburg nach Gelsenkirchen.

Die gesamte Strecke liegt im Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Für Fahrten innerhalb des VRR kommt ausschließlich der Verbundtarif zur Anwendung, für Fahrten über die Verbundgrenzen hinaus existieren Anschlusstickets (auch nach Venlo), sowie der NRW-Tarif.

  • Klaus Sefzig: Die Eisenbahnlinie Trompet - Homberg. In: Freundeskreis lebendige Grafschaft (Hrsg.): Jahrbuch der linksrheinischen Ortsteile der Stadt Duisburg 2004/05. 2005, ISSN 0931-2137, S. 85 ff.
  • Hans-Paul Höpfner: Eisenbahnen. Ihre Geschichte am Niederrhein. Mercator Verlag, Duisburg 1986, ISBN 978-3-87463-132-7.

NRWbahnarchiv von André Joost:

Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft:

  1. Nummerierung laut Quelle aber strittig, vgl. H.-W. Dumjahn: Deutsche Reichsbahn, Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken. Verlag Dumjahn, Mainz 1984, ISBN 3-921426-29-4.
  2. Beschreibung der Betriebsstelle .HBH
  3. Beschreibung der Betriebsstelle KKRU
  4. Beschreibung der Betriebsstelle KKRX
  5. DB Netze - Infrastrukturregister
  6. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  7. Klaus Kemp: Regiebahn. Reparationen, Besetzung, Ruhrkampf, Reichsbahn. Die Eisenbahnen im Rheinland und im Ruhrgebiet 1918–1930. EK-Verlag, Freiburg 2016. ISBN 978-3-8446-6404-1, S. 296.
  8. Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Band 1, Verlag Zeit und Eisenbahn, Landsberg-Pürgen 1979, ISBN 3-921304-38-6, S. 84.