Bjorken-Skalierung – Wikipedia
Bjorken-Skalierung (nach J. Bjorken, der sie 1969 einführte)[1] bezeichnet in der Physik eine Abhängigkeit der Strukturfunktionen bei tief inelastischer Streuung (z. B. von Elektron und Proton) von nur einer kinematischen Größe.
Dieses Verhalten entspricht einer elastischen Streuung an punktförmigen Objekten, was zur Entwicklung des Partonmodells führte.
Eigentlich wird bei inelastischer Streuung eine Abhängigkeit von zwei unabhängigen kinematischen Variablen erwartet; diese tritt jedoch aufgrund der inneren Struktur des Protons nicht auf, da effektiv an einzelnen Quarks gestreut wird.
Für inelastische Elektron-Proton Streuung kann der Wirkungsquerschnitt allgemein mit den Strukturfunktionen geschrieben werden als:
.
Dabei ist
Im elastischen Fall
hängen die Strukturfunktionen nur von einer Variablen ab.
Die Variable kann anstatt von
oder
auch als unabhängige Variable verwendet werden. Sie gibt im Quarkmodell den Impulsbruchteil
eines Quarks im Proton an.
James Bjorken sagte voraus, dass bei hohen Energien sich die Strukturfunktionen verhalten wie
,
also nur von einer Variablen abhängen. Dieses Verhalten, mit der Abhängigkeit von nur einer Variablen, wird als Bjorken-Skalierung bezeichnet.
Bei extremen Werten von tritt durch eine Abhängigkeit der Strukturfunktion
von
Skalenverletzung auf:
Dies ist darauf zurückzuführen, wie die Strukturfunktionen des Protons von der Energieskala abhängen:
- David Griffiths: "Introduction to elementary particles". Wiley-VCH Verlag, Weinheim (2004).
- B. Povh, K. Rith, C. Scholz, F. Zetsche, W. Rodejohann: Teilchen und Kerne: Eine Einführung in die physikalischen Konzepte. 9. Auflage. Springer, 2014, ISBN 978-3-642-37821-8.
- ↑ J. Bjorken, Asymptotic Sum Rules at Infinite Momentum. Phys. Rev., Band 179, 1969, S. 1547–1553.