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Deutsche Tourenwagen-Masters 2007 – Wikipedia

(Weitergeleitet von DTM-Saison 2007)

DTM-Saison 2007
Champions
Fahrer:  Mattias Ekström
Saisondaten
Anzahl Rennen: 10

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Die Deutsche Tourenwagen-Masters 2007 war die achte Saison der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM). Der erste Lauf fand am 22. April 2007 auf dem Hockenheimring und das Saisonfinale fand am 14. Oktober ebenfalls auf dem Hockenheimring statt.[1]

Insgesamt wurden 10 Rennen in Deutschland, Großbritannien, Italien, in den Niederlanden und in Spanien gefahren.[1]

Gesamtsieger wurde der Schwede Mattias Ekström im Audi A4 DTM mit 50 Punkten. Nach 2004 sicherte er sich so seinen zweiten DTM-Meistertitel.[1]

Folgende Fahrer sind in der Saison gestartet:

Nr. Fahrer Team Fahrzeug Rennwochenende Bild
1 Bernd Schneider Original Teile AMG-Mercedes AMG-Mercedes C-Klasse 2007 alle Bernd Schneider
2 Bruno Spengler DaimlerChrysler Bank AMG-Mercedes alle Bruno Spengler
3 Schweden Mattias Ekström Audi Sport Team Abt Sportsline Audi A4 DTM 2007 alle Mattias Ekström
4 Martin Tomczyk alle Martin Tomczyk
5 Vereinigtes Königreich Jamie Green Salzgitter AMG-Mercedes AMG-Mercedes C-Klasse 2007 alle Jamie Green
6 Mika Häkkinen alle Mika Häkkinen
7 Tom Kristensen Audi Sport Team Abt Audi A4 DTM 2007 1, 5–10
Frank Biela 2
Markus Winkelhock 3, 4
8 Timo Scheider alle Timo Scheider
9 Vereinigtes Königreich Gary Paffett Laureus AMG-Mercedes AMG-Mercedes C-Klasse 2006 alle Gary Paffett
10 Alexandros Margaritis Stern AMG-Mercedes alle Alexandros Margaritis
11 Mike Rockenfeller Audi Sport Team Rosberg Audi A4 DTM 2006 alle
12 Lucas Luhr alle Lucas Luhr
14 Vereinigtes Königreich Susie Stoddart TV-Spielfilm AMG-Mercedes AMG-Mercedes C-Klasse 2005 alle Susie Stoddart
15 Daniel la Rosa TrekStor AMG-Mercedes AMG-Mercedes C-Klasse 2006 alle Daniel la Rosa
16 Christian Abt Audi Sport Team Phoenix Audi A4 DTM 2006 alle Christian Abt
17 Frankreich Alexandre Prémat 1, 3–10
Marco Werner 2
18 Österreich Mathias Lauda Trilux AMG-Mercedes AMG-Mercedes C-Klasse 2006 alle
19 Vereinigtes Königreich Paul di Resta JAWA4U.de AMG-Mercedes AMG-Mercedes C-Klasse 2005 alle Paul di Resta
20 Vereinigtes Königreich Adam Carroll Futurecom TME Audi A4 DTM 2005 1–5
Markus Winkelhock 6–10
21 Vanina Ickx alle Vanina Ickx

Beim Saisonstart auf dem Hockenheimring kam es bereits in der ersten Runde zu einem der folgenreichsten Unfälle der DTM-Geschichte. In der dritten Kurve drehte sich Tom Kristensen, nachdem er auf Timo Scheider aufgefahren war. Aufgrund der dabei verursachten starken Rauchentwicklung war die Sicht auf die Strecke behindert, sodass nacheinander Alexandre Prémat und Susie Stoddart in Kristensens Wagen gefahren sind. Stoddart blieb unverletzt, bei Alexandre Prémat stellten die Ärzte jedoch einen Lendenwirbelriss fest und Tom Kristensen erlitt ein Schleudertrauma. Beide Fahrer mussten beim zweiten Rennen pausieren. Prémat wurde durch Marco Werner ersetzt, Kristensen durch Frank Biela. Während Prémat beim dritten Rennen wieder starten konnte, pausierte Kristensen noch zwei weitere Rennen und wurde durch Markus Winkelhock ersetzt.

Auf dem EuroSpeedway am 20. Mai 2007 verpasste das Safety Car das Führungsauto und führte mehrere Runden lang das Teilnehmerfeld in einer „falschen Reihenfolge“ um den Kurs. Zudem führte eine seit Anfang der Saison geltende neue Regelung zu Safety-Car-Phasen, bei der Boxenstopps in dieser nur eingeschränkt erlaubt sind, zu zusätzlicher Verwirrung. Im Endeffekt wurde das Feld so durcheinandergewürfelt, dass nach dem Neustart das Safety Car noch einmal auf die Strecke musste, um die richtige Reihenfolge wiederherzustellen. Am 22. Mai 2007 entschied der DMSB, dass auf Grund der Vorfälle für das Rennen nur die halben Punkte vergeben werden. Außerdem wurde der im DTM-Reglement vorgesehene Gewichtsauf- und -abbau für das nächste Rennen von 7 auf 3,5 kg reduziert.

Anzumerken sei, dass in der Formel 1 die erste Safety-Car-Phase mit diesen Änderungen zu ähnlichem Chaos und sogar Disqualifikationen von zwei Fahrern führte.

Vor diesem Rennen hatte Mercedes mit Bruno Spengler nur noch einen realistischen Meisterschaftskandidaten, der zudem einen Rückstand von zehn Punkten auf den Meisterschaftsführenden Mattias Ekström im Audi und sechs auf dessen Teamkollegen Martin Tomczyk hatte.

In das Rennen startete Tomczyk von der Pole, Spengler von Position 3 und Ekström nur von Platz 10, war aber bereits nach wenigen Runden auf Rang 5, was für die Meisterschaft gereicht hätte.[2] Nun kam es an der Spitze zu einer Kollision zwischen Tomczyk und dem ehemaligen Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen im Mercedes, die das Aus für beide Fahrer bedeutete. Die Rennleitung hatte Häkkinen hierfür nachträglich disqualifiziert (de facto folgenlos, da er selbst ausgefallen ist) und für die Startaufstellung des nächsten Rennens um zehn Plätze nach hinten versetzt.[3]

Im Weiteren kam es zu einer Kollision zwischen dem weit zurückliegenden Mercedes-Fahrer Daniel la Rosa und Ekström, der ebenfalls das Aus für beide bedeutete. Die Schuld an diesem Zwischenfall wird von allen Beteiligten außer la Rosa selbst ihm zugeschrieben, so dass auch er für das kommende Rennen um zehn Plätze nach hinten versetzt wurde.[3] Damit war die Meisterschaftsentscheidung definitiv vertagt.

Im weiteren Rennverlauf gab es dann weitere Kollisionen zwischen Timo Scheider (Audi) und Mathias Lauda (Mercedes) sowie zwischen Spengler und Mike Rockenfeller (Audi), bei denen jeweils die Audi-Fahrer die leidtragenden waren. Hiernach wurden die noch im Rennen verbliebenen Audi von Rockenfeller, Lucas Luhr, Markus Winkelhock, Tom Kristensen und Vanina Ickx vom Werk aus dem Rennen genommen, um zu „verhindern, dass irgendeiner der Fahrer etwas macht, was wir alle nicht wollen“, so Audi-Sportchef Wolfgang Ulrich.[4] Das Rennen, das lediglich sechs Fahrer zu Ende fahren konnten, gewann Jamie Green vor Spengler und Paul di Resta.

Damit hatten für das noch ausstehende letzte Rennen noch drei Fahrer Meisterschaftschancen. Ex-Meister Bernd Schneider hat seine Chancen durch einen Ausfall wegen technischer Probleme verloren,[5] di Resta – der als Rookie mit einem zwei Jahre alten Auto noch theoretische Chancen gehabt hätte – hätte das Rennen gewinnen müssen, was dank des Ergebnisses mittels Stallorder durchaus möglich gewesen wäre.[6]

Runde Rennstrecke Datum Distanz Pole-Position Schnellste Runde Sieger Fahrzeug
1 Hockenheimring 22. April 169,239 km Bruno Spengler Schweden Mattias Ekström Schweden Mattias Ekström Audi A4 DTM 2007
2 Oschersleben 6. Mai 161,348 km Mika Häkkinen Vereinigtes Königreich Jamie Green Vereinigtes Königreich Gary Paffett AMG-Mercedes C-Klasse 2006
3 Lausitzring 20. Mai 165,216 km Bruno Spengler Schweden Mattias Ekström Mika Häkkinen AMG-Mercedes C-Klasse 2007
4 Vereinigtes Königreich Brands Hatch 10. Juni 158,178 km Mika Häkkinen Martin Tomczyk Bernd Schneider AMG-Mercedes C-Klasse 2007
5 Norisring 24. Juni 170,200 km Bruno Spengler Bruno Spengler Bruno Spengler AMG-Mercedes C-Klasse 2007
6 Italien Mugello 15. Juli 173,085 km Schweden Mattias Ekström Martin Tomczyk Mika Häkkinen AMG-Mercedes C-Klasse 2007
7 Niederlande Zandvoort 29. Juli 163,666 km Timo Scheider Vereinigtes Königreich Jamie Green Martin Tomczyk Audi A4 DTM 2007
8 Nürburgring 2. September 156,047 km Martin Tomczyk Bruno Spengler Martin Tomczyk Audi A4 DTM 2007
9 Spanien Barcelona 23. September 171,042 km Martin Tomczyk Bruno Spengler Vereinigtes Königreich Jamie Green AMG-Mercedes C-Klasse 2007
10 Hockenheimring 14. Oktober 169,238 km Tom Kristensen Vereinigtes Königreich Jamie Green Vereinigtes Königreich Jamie Green AMG-Mercedes C-Klasse 2007

Punkte wurden an die ersten 8 klassifizierten Fahrer in folgender Anzahl vergeben:

Platz  1.   2.   3.   4.   5.   6.   7.   8. 
Punkte 10 8 6 5 4 3 2 1

Insgesamt kamen 17 Fahrer in die Punktewertung.[1]

Platz Fahrer HOC1
OSC
LAU[# 1]
BRH
Vereinigtes Königreich
NOR
MUG
Italien
ZAN
Niederlande
NÜR
CAT
Spanien
HOC2
Punkte
1 Schweden Mattias Ekström 1 7 10 3 3 2 3 3 DNF 3 50
2 Bruno Spengler 14 DNF 3 5 1 4 5 2 2 4 47
3 Martin Tomczyk 2 5 9 2 DNF DNF 1 1 DNF 9 40
4 Vereinigtes Königreich Jamie Green 6 11 6 6 6 DNF 11 5 1 1 34,5
5 Vereinigtes Königreich Paul di Resta 5 2 2 DNF 15 3 14 6 3 8 32
6 Bernd Schneider 7 6 4 1 2 11 12 7 DNF 5 31,5
7 Timo Scheider 9 4 5 13 14 DNF 4 4 DNF 2 25
8 Mika Häkkinen 10 17 1 4 9 1 7 10 DSQ 17 22
9 Vereinigtes Königreich Gary Paffett 8 1 8 10 4 DNF 9 12 5 DNF 20,5
10 Alexandros Margaritis 4 8 DNF 9 7 DNF 8 13 4 7 16
11 Frankreich Alexandre Prémat DNF INJ DNF 7 8 7 2 9 10* 16 13
12 Mike Rockenfeller 12 3 13 DNF 13 6 10 17 7* DSQ 11
13 Daniel la Rosa 3 14 16* DSQ 12 5 DNS 14 DSQ 10 10
14 Tom Kristensen DNF INJ INJ INJ 5 8 18* 8 9* 6 9
15 Christian Abt DNF 10 17* 8 10 DNF 6 15 11* 15 4
15 Österreich Mathias Lauda 13 13 7 12 11 12* 15 11 6 11 4
17 Lucas Luhr 11 12 14 11 18* DNF 16 16 8* 12 1
18 Frank Biela 18* 0
18 Vereinigtes Königreich Adam Carroll DNF 9 11 15 17* 0
18 Vanina Ickx 15 DNF 15 17 DNF DNF DNS 19 13* 18 0
18 Vereinigtes Königreich Susie Stoddart DNF 16 12 16 16 10 17 18 DNF 14 0
18 Marco Werner 15 0
18 Markus Winkelhock DNF 14 9 13 DNF 12* 13 0
Platz Fahrer HOC1
OSC
LAU
BRH
Vereinigtes Königreich
NOR
MUG
Italien
ZAN
Niederlande
NÜR
CAT
Spanien
HOC2
Punkte
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung
Anmerkungen
  1. Es wurden nach dem Rennen nur die halben Punkte nach dem Schema 5–4–3–2,5–2–1,5–1–0,5 vergeben.
Platz Team HOC1
OSC
LAU
BRH
Vereinigtes Königreich
NOR
MUG
Italien
ZAN
Niederlande
NÜR
CAT
Spanien
HOC2
Punkte
1 Audi Sport Team Abt Sportsline 18 6 0 14 6 8 16 16 0 6 90
2 Original Teile/DaimlerChrysler Bank AMG-Mercedes 2 3 5,5 14 18 5 4 10 8 9 78,5
3 Salzgitter AMG-Mercedes 3 0 6,5 8 3 10 2 4 10 10 56,5
4 Laureus/Stern AMG-Mercedes 6 11 0,5 0 7 0 1 0 9 2 36,5
5 Audi Sport Team Abt 0 5 2 0 4 1 5 6 0 11 34
6 TV Spielfilm/JAWA4U.de AMG-Mercedes 4 8 4 0 0 6 0 3 6 1 32
7 Audi Sport Team Phoenix 0 0 0 3 1 2 11 0 0 0 17
8 TrekStor/Trilux AMG-Mercedes 6 0 1 0 0 4 0 0 3 0 14
9 Audi Sport Team Rosberg 0 6 0 0 0 3 0 0 3 0 12
10 Futurecom TME 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
  1. a b c d DTM – Internetseite: 2007: Alter Schwede. Auf: www.dtm.com, abgerufen am 6. November 2018.
  2. Motorsport-Total – Internetseite: Barcelona 2007 Qualifikation. Auf: www.motorsport-total.com, abgerufen am 6. November 2018.
  3. a b Motorsport-Total – Internetseite: Strafen für Häkkinen und la Rosa. Auf: www.motorsport-total.com, abgerufen am 6. November 2018.
  4. Motorsport-Total – Internetseite: Das Chaosrennen: Das sagen die Sportchefs. Auf: www.motorsport-total.com, abgerufen am 6. November 2018.
  5. Motorsport-Total – Internetseite: Schneider: "Kämpfte um die Führung". Auf: www.motorsport-total.com, abgerufen am 6. November 2018.
  6. Motorsport-Total – Internetseite: Di Resta: Erfolgreich im Lehrjahr. Auf: www.motorsport-total.com, abgerufen am 6. November 2018.

DTM (Deutsche Tourenwagen-Masters und Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft)