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Europaarmee – Wikipedia

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Europaflagge

Unter der Idee einer Europaarmee (auch europäische Armee oder EU-Armee) versteht man die Einrichtung von Streitkräften auf Ebene der Europäischen Union, die dann einem EU-Verteidigungsministerium unterstellt werden könnten.

Bereits zu Beginn der 1950er-Jahre wurden mit dem Pleven-Plan und der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft konkrete Vorhaben für solch eine supranationale Europaarmee verfolgt, die jedoch damals zugunsten der Westeuropäischen Union als zwischenstaatliches Verteidigungsbündnis zunächst fallen gelassen wurde. Seit Anfang des Jahres 2000 wird jedoch erneut über das Thema diskutiert und etwa im Rahmen der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit aktiv vorangetrieben. Durch die Beistandsklausel im Lissabon-Vertrag und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik, in deren Rahmen regelmäßig gemeinsame Militärmissionen durchgeführt werden, sind die Streitkräfte der Europäischen Union schon heute stark miteinander verwoben.

Winston Churchill vor dem Europarat

Infolge der Zuspitzung des Kalten Krieges aufgrund des Korea-Krieges und wegen einer akuten Furcht vor einer weiteren Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs nach Westeuropa wurde im August 1950 von Winston Churchill eine gemeinsame europäische Armee mit westdeutscher Beteiligung gefordert, die mit den USA zusammenarbeiten sollte:

“We should make a gesture of practical and constructive guidance by declaring ourselves in favour of the immediate creation of a European Army under a unified command, and in which we should all bear a worthy and honourable part.”

Winston Churchill: Rede vor dem Europarat 1950[1]

Die beratende Versammlung des Europarates befürwortete daraufhin in einem Beschluss am 11. August 1950 auf Antrag des Vereinigten Königreichs die Bildung einer europäischen Armee:

„Um ihre Hingabe zur Aufrechterhaltung des Friedens und ihre Entschlossenheit zum Ausdruck zu bringen, die Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates zur Verteidigung friedliebender Völker vor Aggressionen durchzusetzen, fordert die Versammlung die sofortige Schaffung einer vereinigten Europäischen Armee unter europäischer demokratischer Kontrolle und in voller Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und Kanada.“

Parlamentarische Versammlung des Europarats: Beschluss von 1950[1]

Dem Europarat gehörten damals neben Großbritannien und den EGKS-Mitgliedern Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg auch Dänemark, Irland, Schweden, Norwegen, Griechenland, die Türkei und Island an. Sie alle wären somit Teil der gemeinsamen Armee gewesen.

In den USA begann sich gleichzeitig die Vorstellung durchzusetzen, eine europäische Verteidigungsstreitmacht unter Führung der NATO aufzubauen. Erstmals sprach sich am 11. September 1950 der US-amerikanische Außenminister Dean Acheson für eine gemeinsame Europäische Armee unter deutscher Beteiligung aus.

René Pleven

Der französische Ministerpräsident René Pleven schlug im Oktober 1950 konkret vor, eine Europaarmee unter einem europäischen Verteidigungsminister bzw. Ministerium zu schaffen. Dies sollte kein Bündnis sein, sondern eine Armee, die aus auf einer Einheitsebene integrierten Kontingenten besteht. Jeder Staat sollte einen Beitrag zu dieser Armee leisten, aber trotzdem noch seine eigenen Verbände unterhalten dürfen. Im November 1950 befürwortete der Bundestag mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP (gegen die der SPD) einen deutschen Verteidigungsbeitrag auf der Basis des Pleven-Plans. Daraufhin wurde vier Jahre lang über die konkrete Ausgestaltung einer solchen Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) verhandelt. Im Mai 1952 wurde der EVG-Vertrag schließlich von allen beteiligten Außenministern unterzeichnet. Als langfristige Perspektive sah er sogar die Verschmelzung Europas zu einer politischen Union (die sogenannte Europäische Politische Gemeinschaft) vor.

In Frankreich hatte jedoch mittlerweile eine gaullistische (und damit der EVG gegenüber skeptische) Regierung die Macht übernommen. Infolgedessen lehnte die französische Nationalversammlung die Ratifizierung des bereits unterschriebenen Vertrags im August 1954 ab. Damit war der Pleven-Plan gescheitert.[2] Stattdessen wurde 1954 von den Mitgliedern des Brüsseler Paktes zusammen mit der Bundesrepublik und Italien durch die so genannte Londoner Akte die Westeuropäische Union (WEU) gegründet.

Flagge der Westeuropäischen Union (WEU)

Mit dem Vertrag von Maastricht wurde schließlich 1992 die „Sicherheitspolitik“ ausdrücklich der Zuständigkeit der neu gegründeten EU zugewiesen – wenn auch lediglich im Rahmen der intergouvernemental geprägten zweiten Säule. Dabei arbeitete die EU eng mit der Westeuropäischen Union (WEU) zusammen und übernahm nun auch deren Petersberg-Aufgaben. Anders als WEU und NATO war die EU jedoch zunächst kein Militärbündnis, d. h. auch im Fall eines Angriffs wären die Mitgliedstaaten nicht zu gegenseitigem Beistand verpflichtet gewesen. Damit sollte den Bedenken der neutralen EU-Mitgliedstaaten wie Irland, Österreich, Schweden und Finnland Genüge getan werden.

Im April 2003 trafen sich wieder Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg, um in einem Gipfel einen neuen Anlauf für die Schaffung einer Europa-Armee im Rahmen der GSVP zu starten. Das dabei zu gründende Eurokorps könnte als Kern für eine europäische Interventionstruppe dienen, denn im Kosovo haben die europäischen Armeen bereits bewiesen, dass sie gut zusammenarbeiten können, eine bessere Abstimmung allerdings wünschenswert wäre. Spanien zeigte sich daran nicht interessiert, wohl um die guten Beziehungen zu den USA nicht zu gefährden. Deutschland legte viel Wert auf eine Teilnahme von Großbritannien, hierzu erklärte Elmar Brok (CDU): „Störend ist dabei in diesem aktuellen politischen Kontext, dass das alles vier Länder sind, die in der Irak-Krise im Anti-Flügel waren und es würde zur größeren Glaubwürdigkeit beitragen, wenn hier auch das eine oder andere Land, das im anderen Lager stand, dabei wäre.“ Zur Schaffung eines Eurokorps bräuchte man Gelder aus dem europäischen Haushalt, um dieser Armee den Weg zu ebnen.[3]

Im März 2007 sagte die deutsche Bundeskanzlerin und EU-Ratspräsidentin, Angela Merkel: „Wir müssen einer gemeinsamen europäischen Armee näher kommen. Die Europäische Kommission wird handlungsfähiger werden, und zwar mit klar geregelten Zuständigkeiten.“[4] Zudem sagte der belgische Regierungschef Guy Verhofstadt: „Eine europäische Armee aus 100.000 Soldaten würde die europäische Verteidigungsbereitschaft deutlich verbessern und die NATO stärken. Zudem würde eine EU-Armee Kosten sparen, weil die ineffiziente Aufteilung der Union in nationale Verteidigungsmärkte endlich überwunden würde.“[5]

Der damalige Präsident des Europäischen Parlamentes Hans-Gert Pöttering stellte im November 2008 auf der Berliner Sicherheitskonferenz ein Konzept für eine immer engere Synchronisierung der europäischen Streitkräfte unter dem Namen Synchronised Armed Forces Europe (SAFE) vor.

Mitglieder der GSVP, Dänemark mit Ausstiegsoption

Mit dem Vertrag von Lissabon, der 2009 in Kraft trat, wurde die ESVP in Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) umbenannt. Er beinhaltete mehrere Reformen, darunter die bessere Koordination der Rüstungs-Politik und eine wechselseitige Beistandsklausel (Art. 42 Abs. 7 EU-Vertrag), in die nun auch die neutralen Staaten einwilligten:

„Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen.“

Artikel 42 Absatz 7 EUV

Bei der Münchner Sicherheitskonferenz am 6. Februar 2010 betonte der deutsche Außenminister Guido Westerwelle, dass Europa eine gemeinsame Armee braucht: „Die Europäische Union muss ihrer politischen Rolle als globaler Akteur gerecht werden. Sie muss eigenständig Krisenmanagement betreiben können und sie muss rasch, flexibel und im gemeinsamen Verbund handeln können.“[6]

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen war laut einem Bericht des Nachrichtensenders n-tv vom 31. Januar 2014 für das Zusammenlegen (Pooling) und Teilen (Sharing) der europäischen Armeen, womit sie für eine Bündelung und damit für eine Europaarmee stimmt.[7]

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat am 8. März 2015 die Gründung einer gemeinsamen europäischen Armee gefordert. Damit könnte Europa einerseits glaubwürdig auf eine Bedrohung des Friedens in einem Mitglieds- oder einem EU-Nachbarland reagieren, andererseits zugleich aufgrund der organisatorischen und finanziellen Vorteile zu einer intensiven Zusammenarbeit bei Entwicklung und Kauf von militärischem Gerät führen und erhebliche Einsparungen bringen.[8]

Im Mai 2015 beschloss die österreichische Regierungspartei ÖVP in ihrem neuen Grundsatzprogramm, dass eine zentrale Zukunftsfrage der EU die Weiterentwicklung hin zu einer Verteidigungsunion mit dem langfristigen Ziel einer gemeinsamen europäischen Armee darstellt. Gleichzeitig wurde seitens Parteivertretern kundgetan, dass man die Neutralität Österreichs beibehalten wolle. Dies wird von Verfassungsexperten als nicht vereinbar angesehen.[9] Als einzige Parlamentspartei bekennen sich lediglich die NEOS vorbehaltlos zum Aufbau einer europäischen Armee und zur Abschaffung der Neutralität.[10]

Dunkelblau: EU-Mitglieder, die an PESCO teilnehmen
hellblau: übrige EU-Mitglieder

Anlässlich des EU-Ministertreffens in Bratislava Ende September 2016 wurde die Idee einer EU-Armee wieder aufgenommen. Zunächst sprachen sich Deutschland und Frankreich dafür aus, um die EU nach dem Brexit als Einheit zu stärken. Daraufhin folgten weitergehende Vorschläge von Italien, die ein permanentes, gemeinsames Hauptquartier und eine EU-Forschungsförderung für Militärprojekte als Europäisches Verteidigungsforschungsprogramm vorsehen. Widerstand zu dem Vorhaben zeigten die Briten und die drei baltischen Staaten.[11] Nach Art. 42 Abs. 6 und Art. 46 des Lissabon-Vertrages können sich innerhalb der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (englisch Permanent Structured Cooperation, kurz PESCO) jederzeit beliebig viele der Mitgliedsstaaten der GSVP auf diese Vertiefungen einigen, ohne dass die anderen Mitgliedsstaaten sie daran hindern können; lediglich Festlegungen zu einer Weiterentwicklung der gemeinsamen Verteidigungspolitik der gesamten EU bedürfen der Einstimmigkeit.

Die Europäische Kommission möchte laut einer Planung vom 30. November 2016 einen EU-Verteidigungsfonds aufsetzen, für den zwischen 2021 und 2027 aus dem EU-Haushalt 3,5 Milliarden Euro umgeleitet werden sollen, um eine gemeinsame Verteidigungsstrategie auf den Weg zu bringen. Außerdem plant die Kommission der Europäischen Investitionsbank dafür zusätzlich die Finanzierung von Rüstungs-Projekten zu erlauben.[12]

Die Außen- und Verteidigungsminister von 25 der 28 EU-Staaten haben im November und Dezember des Jahres 2017 dem Europäischen Rat mitgeteilt, in der Verteidigung künftig gemeinsame Wege zu gehen. Die zwei EU-Staaten Dänemark und Malta sowie der damalige Noch-EU-Staat Großbritannien waren nicht dabei.[13][14]

Ende 2017 wurden die Verteidigungsunion Pesco und ein Europäischer Verteidigungsfonds (EVF) vereinbart, gefüllt mit 13 Milliarden Euro bis 2027.[15] 2018 wurden verschiedene Projekte für Ausbildung, Fähigkeitsentwicklung, operative Einsatzbereitschaft und Cyberabwehr verabredet, davon sechs unter deutscher Leitung in den Bereichen Logistik und Sanitätsdienst.

Die Nordic Battlegroup bei einer Übung im Jahr 2010
Die Befehlshaber einer EUFOR-Mission besprechen die Taktik, erkennbar ist das Europa-Emblem als Schulterabzeichen
Wachablösungszeremonie des Eurokorps im Jahr 2013
Integration in europäische Verteidigungsinstitutionen
Mitgliedsstaaten der EU und der NATO
  • Nur EU-Mitglied
  • Nur NATO-Mitglied
  • NATO- und EU-Mitglied
  • Im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik wurden inzwischen bereits eine Reihe von Institutionen gegründet, die die Streitkräfte der EU eng miteinander verknüpfen. Dazu gehören auf der Führungsebene unter anderem:

    An den GSVP-Institutionen beteiligen sich grundsätzlich alle Staaten der Europäischen Union (jedoch teilweise mit Opt-Outs, insbesondere von Dänemark) sowie Partnerländer wie Norwegen.

    Als ständige Truppen dieser EU-weiten Abmachung steht eine mindestens 1500 Mann starke rotierende Zuordnung multinationaler Verbände in den EU Battlegroups bereit. Zudem wurde 2022 beschlossen, eine EU-Eingreiftruppe aus 5000 Soldaten der Mitgliedstaaten bis 2025 aufzustellen. Gemeinsame europäische Truppen unter ständigem EU-Kommando existieren jedoch nicht.

    Im Herbst 2023 fand an der spanischen Küste die erste gemeinsame Militärübung der Europäischen Union statt. 2.800 Soldaten aus 19 EU-Staaten trainierten das Szenario, einen drohenden Zusammenbruch eines fiktiven afrikanischen Staates zu verhindern. Deutschland hat zudem angekündigt, im Jahr 2025 die rotierende Führung der EU-Eingreiftruppe zu übernehmen.[16]

    Hinzu treten eine Reihe multinationaler (nicht EU-weiter) Streitkräfte, in denen einzelne Mitgliedstaaten miteinander (teils unter EU-Kommando) kooperieren:

    Finabel Eurokorps European Gendarmerie Force European Air Transport Command European Air Group European Maritime Force Movement Coordination Centre Europe[17] Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement
    Abkürzung Finabel Eurokorps EUROGENDFOR, EGF EATC EAG EUROMARFOR, EMF MCCE OCCAR
    Wappen
    Teilstreitkraft Heer Luftstreitkräfte Marine übergreifend
    Beschreibung Organisation zur Weiterentwicklung der Kooperation Korps Gendarmerie Kommando für Luftbetankung und Transportflugzeuge Kooperation europäischer Luftstreitkräfte Kooperation europäischer mariner Streitkräfte Logistisches Kontrollzentrum Organisation für die Zusammenarbeit bei Rüstungsprogrammen
    Gründung 1953 1992 2006 2010 1995 1995 2007 1996
    Sitz Brüssel Straßburg Vicenza Eindhoven Buckinghamshire Rota Eindhoven Bonn
    Kapazität 60.000 Soldaten 2.300 Gendarmen 220 Flugzeuge
    Reaktionszeit 30 Tage 5 Tage
    Motto Reflexion serving military action Lex paciferat Integrated, Innovative, Effective Improved capability through interoperability At sea for peace
    Mitgliedschaft
     Belgien 1953 1993 2010 1997 2007 2003
     Bulgarien
     Dänemark 2007
     Deutschland 1956 1992 2010 1997 2007 1996
     Estland 2007
     Finnland 2008 2007
     Frankreich 1953 1992 2006 2010 1995 1995 2007 1996
     Griechenland 1996
     Irland
     Italien 1953 2006 2015 1997 1995 2007 1996
     Kroatien 2011
     Lettland 2007
     Litauen
     Luxemburg 1953 1996 2012 2007
     Malta 2010
     Niederlande 1953 2006 2010 1997 2007
     Österreich 2010
     Polen 2006 2016 2011 2008
     Portugal 1996 2006 1995 2010
     Rumänien 2008 2009 2008
     Schweden 2007
     Slowakei 2006 2015
     Slowenien 2007
     Spanien 1990 1994 2006 2014 1997 1995 2007 2005
     Tschechien 2012 2010
     Ungarn 2007
     Vereinigtes Königreich 1973 1995 2007 1996
     Zypern 2008

    Auch in der Rüstung bestehen weitgehende bi- und multilaterale Kooperationen.

    • Produkte gemeinsamer Rüstungszusammenarbeit der EU
    • Eurofighter Typhoon

    • Airbus A400M

    • Eurocopter Tiger

    Mit einer vollkommen integrierten EU-Armee, die alle einzelstaatlichen Streitkräfte ersetzt, wäre die Abgabe erheblicher hoheitlicher Rechte für die Mitgliedsstaaten verbunden. Dies würde bedeuten, Haushaltsrechte über den Verteidigungsetat, sowie die Befehlsgewalt und Souveränität über seine Streitkräfte in die Hände einer europäischen Institution zu geben.

    Jedoch gibt es Konzepte zur schrittweisen Integration und Effizienzsteigerung der europäischen Armeen mittels des sogenannten Pooling und Sharing.[18] So könnten bspw. Arbeitsteilung militärischer Fähigkeiten, internationale Planung, Umsetzung und Führung von Einsätzen oder die Aufstellung gemeinsamer Eingriffstruppen die Verteidigungsfähigkeit erheblich verbessern.[19]

    Nationale Fähigkeiten werden zur Verfügung gestellt, indem eine multinationale Struktur eingerichtet wird, die diese Beiträge zusammenfasst und ihren Einsatz koordiniert. Pooling kann z. B. bei der Entwicklung gemeinsamer Geräte stattfinden, bei deren Beschaffung und späterem Betrieb.[18]

    Ein GTK Boxer der Bundeswehr wird am Flughafen Leipzig/Halle innerhalb der Strategic Airlift Interim Solution zum Transport nach Afghanistan in eine Antonow An-124 verladen (2012)

    Ein oder mehrere Länder stellen den Partnern eine bereits vorhandene Fähigkeit oder Ausrüstung (z. B. Transportflugzeuge) zur Verfügung oder übernehmen eine Aufgabe für andere. So können Partner wechselweise diese Fähigkeit einsparen, was auch zu entsprechend reduzierten Kosten führt. Dieses Konzept erfordert detaillierte Absprachen, damit es in keinem Bereich zu Dopplungen kommt – ein erster Pfeiler auf dem Weg zu einer umfassenden europäischen Koordination.

    Der Leopard 2 hier in der Ausführung A6 ist der am weitesten verbreitete Kampfpanzer in der EU

    Einen weiteren Eckpfeiler europäischer Zusammenarbeit stellt die Standardisierung der militärischen Gerätschaften dar. Es existieren allein hierin schon Potenziale, die auf eine 30- bis 50-prozentige Steigerung der Leistungsfähigkeit quantifiziert werden können. Diese Vorteile entstehen allerdings nur dann, wenn nicht allzu viele nationale Änderungswünsche einfließen.[20] Da die einzelnen Mitgliedsstaaten der EU derzeit jeweils ihre eigenen Lastwagen, Panzer und Raketen entwickeln und bauen, anstatt standardisierte technische militärische Systeme aufzulegen, erhöhen sich die Kosten dafür erheblich. In einem Bericht aus dem Jahr 2015 wird bestätigt, dass sich 90 Prozent aller Rüstungsentwicklungs- und 84 Prozent aller Beschaffungsprogramme innerhalb der EU auf die nationale Ebene beschränken.[21] Die EU leistet sich bedingt dadurch 17 verschiedene Arten von Kampfpanzern. Russland hat 8 Arten Kampfpanzer, der US-Armee genügt eine Sorte. Europa unterhält 20 Typen von Kampfflugzeugen, die USA lediglich 11, Russland nur 9. Bei der Anzahl der Zerstörer- und Fregatten-Typen ergibt sich für die EU 29, für Russland 9, für die USA 4.[21]

    Eine andere Möglichkeit stellt die Aufstellung einer der EU unterstehenden, aus freiwilligen Unionsbürgern gebildeten Streitmacht dar, welche zuerst unumstrittene Aufgaben wahrnimmt und sich dann im Sinne des Inkrementalismusses langsam weiterentwickelt. So könnte zum Beispiel aus einer lediglich für Wach- und Protokollaufgaben aufgestellten Freiwilligentruppe eine Art permanente EUFOR entstehen, welche später konsensuell etwa auch im Kosovo (KFOR) oder im Rahmen der Schnellen Eingreiftruppe innerhalb der EU mit langsam aufwachsenden Aufgaben betraut werden könnte. Diese Entwicklung wäre vergleichbar mit dem des Europäischen Parlamentes, welches als Aufsichtsrat der Montanunion begann und sich zu einem anerkannten Parlament entwickelt hat.[22]

    Die italienische Fregatte ITS Maestrale ist Teil der Operation Atalanta im Jahr 2015/2016
    Die Charles de Gaulle ist Stand 2015 der größte Flugzeugträger in der EU

    Der erste Schritt auf dem Wege zu einer europäischen Armee wäre, dass sich die EU-Staaten insgesamt oder zumindest in kleinen Gruppen zu sicherheitspolitischer Integration bereit zeigen.[23] Dazu gehört auch eine klare Aufgabenverteilung unter den beteiligten Staaten.[24]

    Eine gemeinsame Außenpolitik und ein gemeinsamer Verteidigungshaushalt sind Voraussetzungen für eine echte europäische Armee.[24] Die Kontrollbefugnis über die gemeinsamen Streitkräfte müsste dann beim Europäischen Parlament liegen und von einer europäischen Regierung mit entsprechenden Kompetenzen umgesetzt werden.[18][25]

    Eine realistische Perspektive wäre, wenn neben einer europäischen Armee auch weiterhin Armeen in nationaler Verantwortung bestünden, da die großen europäischen Staaten auf eigene Kommandohoheit nicht vollständig verzichten werden.[18] Innerhalb dieses Szenarios müsste immer noch entschieden werden, wie groß einerseits die Gesamtstärke an allen verbleibenden nationalen Armeen und einer gemeinsamen Europaarmee sein soll und anderseits, wie man hierbei gewichten möchte.

    Einen konkreten Vorschlag zum Aufbau einer eigenständigen europäischen Armee machte 2020 der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Fritz Felgentreu. Ihm schwebt die Einführung einer 28. Armee parallel zu existierenden nationalen Streitkräften vor.[26] Ein Diskussionspapier der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) spezifiziert die Idee weiter und erörtert die Notwendigkeit der neuen Streitkraft zugleich einen eigenen EU-Oberbefehlshaber samt Militärstab vorzustellen, der außerhalb heutiger GSVP-Abstimmungsregeln agieren können soll. Als Truppenstärke sieht das SWP-Papier ein Minimum von 8000 Mann (Brigadestärke).[27] Die Aktivisten Herr und Speer greifen den Vorschlag der zusätzlichen 28. Armee in ihrem Buch Europe For Future auf und schlagen zugleich eine deutlich höhere Truppenstärke von 70.000 bis 150.000 Mann vor. Ihrer Idee zufolge sollte diese Armee direkt einem neu zu schaffenden „EU-Außen- und Sicherheitsrat (EUASR)“ unterstehen und in Anlehnung an das USCYBERCOM ein gemeinsames „European Union Cyber Command“ zur digitalen Gefahrenabwehr enthalten.[28] Das Konzept einer EU-Armee als eigenständige, von den nationalen Streitkräften getrennte Armee der Union dürfte mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar sein. Insbesondere steht der konstitutive Parlamentsvorbehalt für Auslandseinsätze deutscher Truppen nicht entgegen, da sich dieser nur auf die Bundeswehr bezieht. Durch die Aufstellung eigener Streitkräfte wird die EU zudem nicht zum Staat, sodass auch das Verbot der Entstaatlichung gewahrt bleibt.[29]

    Die (teilweise) Vereinigung der Streitkräfte der EU-Staaten würde die Effizienz stark erhöhen, die Verteidigungsfähigkeit verbessern und Kosten für die einzelnen Länder erheblich senken.[30] Zum Vergleich: Die Anzahl der Soldaten aller EU-Staaten machte Anfang der 2000er-Jahre mit knapp 1,9 Millionen ungefähr 150 % der Mannstärke der US-Armee aus. Dennoch ist die Verteidigungsfähigkeit der Europäischen Union weitaus schlechter: Sie soll bei etwa 15 % der Effektivität der US-Streitkräfte liegen.[31]

    Eine einheitliche europäische Armee hätte bei der Beschaffung von Rüstungsgütern, Waffensystemen, Ausrüstung und Material eine ganz andere ökonomische Marktmacht als nationale und entsprechend kleine Armeen. Einkaufspreise könnten gedrückt und Rabatte eingefordert werden. Bei Verringerung der Anzahl der Waffensysteme gleicher Funktion sinken die Kosten nochmals, da die Entwicklungskosten auf dann höhere Stückzahlen verteilt werden können. Die Kostenvorteile durch Synergien würden auch bei der Entwicklung, dem Betrieb, Unterhalt und Reparatur von Waffensystemen möglich werden. In einem Bericht aus dem Jahr 2013 des Europäischen Parlaments werden die Kosten einer fehlenden europäischen Armee auf jährlich 26 Milliarden Euro geschätzt.[32] Eine Anfang März 2015 vom CEPS (Centre for European Policy Studies) in Brüssel vorgestellte Studie schätzt, dass angesichts der verschärften Bedrohungslage ein Verzicht auf eine gemeinsame europäische Armee sogar Kosten in Höhe von jährlich 130 Milliarden Euro verursacht.[32]

    Andererseits ist durch Bündelung der gemeinsamen finanziellen Mittel auch die Möglichkeit gegeben, zuvor für die einzelstaatlichen Budgets zu kostspielige Projekte zu ermöglichen, wie beispielsweise die Entwicklung und Betrieb von Flottenflugzeugträgern, die Entwicklung von Luftüberlegenheits-Jagdflugzeugen der sechsten Generation oder ein sehr schnelles Erreichen höherer Stückzahlen eines Kampfpanzers der Nachfolgegeneration, wie beim Main Ground Combat System.

    Insgesamt könnte durch diese Vorteile eines gesteigerten Preis-Leistungs-Verhältnisses einer Europaarmee im Rahmen der NATO einerseits die Sicherheit ihrer Mitglieder wie auch die Partnerschaft zu den befreundeten Nationen gestärkt werden.

    Größen der summierten Streitkräfte der EU 2010 im Vergleich zu anderen Streitkräften[33]
    Streitkräfte Militärbudget Personalstärke Flugzeugträger Untersee-
    boote
    Fregatten/
    Zerstörer
    Kampf-
    flugzeuge
    Transport-flugzeuge Luftbetankungs-flugzeuge Kampfpanzer Gepanzerte Fahrzeuge Angriffs-hubschrauber
    Mrd. € % BIP € pro Kopf Tsd. ‰ Bevölkerung Anzahl Luftfahrzeuge
    Europäische Union 182 1,5 365 1.683 3,4 7 200 69 140 2.088 603 77 5.325 22.038 460
     Vereinigte Staaten 562 5,0 1.819 1.555 5,0 11 1000 71 99 4.000 520 260 6.200 27.500 1.100
    Russland 35 3,1 248 1.027 7,3 1 50 66 33 1.800 300 20 20.000 26.000 350
     Volksrepublik China 66 1,6 47 2.285 1,6 1[34] 40 65 80 1.750 350 25 6.500 6.000 140
     Indien[35] 46 2,4 38 1.325 1,1 3 65 16 25 717 236 13 3.300 3.750 122
     Japan 45 1,0 354 217 1,7 0 0 16 52 250 40 5 800 950 200
     Türkei[36] 16 2,2 210 640 8,2 0 0 14 16 348 80 7 2.126 9.710 70

    Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Ende des Ersten Weltkriegs forderte Emmanuel Macron Anfang November 2018 die Einrichtung einer „wahren“ europäischen Armee.[37] Er schlug zudem ein gemeinsames Verteidigungsbudget und eine gemeinsame Doktrin vor.[38] Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich im November 2018 in einer Rede vor dem EU-Parlament für die Idee einer europäischen Armee aus: „Alte Verbündete stellen bewährte Verbindungen in Frage. […] Eine gemeinsame europäische Armee würde der Welt zeigen, dass es zwischen den europäischen Ländern nie wieder Krieg gibt“, so Merkel.[39][40][41][42]

    Im November 2021 stellte die EU-Kommission Pläne für eine schnelle Eingreiftruppe mit bis zu 5000 Soldaten vor, die bis 2025 aufgebaut werden soll. Dabei ist ein modularer Aufbau geplant, der neben Land- auch Luft- und Seestreitkräfte umfasst.[43]

    Ein Plakat, das vor einer Militarisierung Europas warnt

    Vor allem die Vereinigten Staaten sprachen sich unter der neokonservativen Regierung des Präsidenten George W. Bush aus Gründen des Verlusts von verteidigungspolitischer Einflussnahme der USA gegenüber der EU 2003 gegen eine Europaarmee aus.[44] Der stets die eigenen nationalen Interessen besonders hervorhebende US-Präsident Donald Trump bezeichnete am 9. November 2018 einen Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, eine europäische Armee zu bilden, um in der Verteidigungspolitik unabhängiger von den Vereinigten Staaten zu werden, als „sehr beleidigend“.[45] Trump behauptete dabei irrtümlich, Macron habe eine europäische Armee zum Schutz vor den USA vorgeschlagen.[40] Macrons angebliches Zitat war von der Agentur Agence France-Presse jedoch falsch wiedergegeben und dann von Medien weltweit verbreitet worden, und so auch zu Trump gelangt.[46]

    Der damalige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisierte die Pläne für eine eigenständige europäische Verteidigungspolitik. Zwar begrüße er größere Verteidigungsanstrengungen Europas. „Das aber muss innerhalb des Nato-Rahmens geschehen“, erklärte er. Laut Stoltenberg hängt die europäische Sicherheit nach wie vor von den amerikanischen Sicherheitsgarantien ab. Stoltenberg plädierte deshalb für transatlantische Einigkeit.[47]

    Der Premierminister des Vereinigten Königreichs Tony Blair und der Regierungspräsident Spaniens José Aznar sprachen sich in ihrer jeweiligen Regierungszeit aus Gründen einer in ihren Augen bestehenden Gefahr einer möglichen Schwächung der NATO ebenfalls gegen eine solche Armee aus.[48] Auch die europäischen Linken lehnten eine Europaarmee ab, als sie während der Volksentscheide über die EU-Verfassung in ihren Kritikpunkten an dem Vertrag u. a. anführten, er treibe die Militarisierung der Union voran.

    Im April 2022, machte YouGov eine Umfrage in den Mitgliedsländern der Europäischen Union sowie dem Vereinigten Königreich, in dem die Zustimmung für die Schaffung einer integrierten Europäischen Armee abgefragt wurde. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind in der folgenden Tabelle dargestellt.[49]

    Im Jahr 2022
    Land Zustimmung Ablehnung Weiß nicht Vorsprung Veränderung seit 2021
    Polen 57 28 21 29 +3 %
    Rumänien 51 23 26 28 -4 %
    Ungarn 50 29 21 21 -5 %
    Litauen 62 22 16 40 +5 %
    Finnland 53 21 25 32 +8 %
    Schweden 48 27 25 21 +9 %
    Dänemark 41 39 20 3 +5 %
    Spanien 64 21 15 43 +7 %
    Griechenland 55 27 17 28 -8 %
    Italien 50 30 20 20 +0 %
    Niederlande 61 23 17 38 +9 %
    Deutschland 58 27 15 31 +4 %
    Frankreich 55 24 21 31 +3 %
    Vereinigtes Königreich 34 35 30 1 +10 %
    Kroatien 49 23 28 26
    Slowakei 44 37 19 7
    Bulgarien 39 33 28 6

    Im Jahr 2024 werden die gesamten Verteidigungsausgaben der 27 Mitgliedsländer der Europäischen Verteidigungsagentur voraussichtlich 326 Mrd. € betragen und damit 1,9 % des BIP.[50]

    Die Zahlen stammen aus Veröffentlichungen der Europäischen Verteidigungsagentur aus dem Jahr 2024. Die Truppenstärke wurde bei den NATO Mitglieder von der NATO übernommen.

    Mitgliedsland Streitkräfte Ausgaben (Mio. €) Pro Kopf (€) % des BIP Truppenstärke
    Europäische Union[51] 278.573 618 1,6 1.417.838
     Belgien Belgische Streitkräfte[51] 7.047 599 1,2 21.300[52]
     Bulgarien Bulgarische Streitkräfte[51] 1.841 286 2,0 26.900[52]
     Dänemark Dänische Streitkräfte[51] 7.527 1.265 2,0 17.300[52]
     Deutschland Bundeswehr[51][53] 67.621 800 1,6 185.600[52]
     Estland Estnische Verteidigungsstreitkräfte[51] 1.144 837 3,0 7.500[52]
     Finnland Finnische Streitkräfte[51] 5.795 1.037 2,1 30.800[52]
     Frankreich Französische Streitkräfte[51] 53.300 776 1,9 204.700[52]
     Griechenland Griechische Streitkräfte[51] 6.223 591 2,8 110.800[52]
     Irland Irische Streitkräfte[51] 1.210 228 0,2 7.797[54]
     Italien Italienische Streitkräfte[51] 31.303 531 1,5 171.400[52]
     Kroatien Kroatische Streitkräfte[51] 1.318 337 1,7 13.700[52]
     Lettland Lettische Nationale Streitkräfte[51] 1.160 616 2,9 8.400[52]
     Litauen Litauische Armee[51] 2.001 697 2,8 18.500[52]
     Luxemburg Streitkräfte Luxemburgs[51] 594 890 0,7 900[52]
     Malta Armed Forces of Malta[51] 74 136 0,4 1.700[55]
     Niederlande Niederländische Streitkräfte[51] 15.351 859 1,5 41.900[52]
     Österreich Bundesheer[51] 4.082 447 0,9 14.000[56]
     Polen Polnische Streitkräfte[51] 24.499 650 3,3 216.100[52]
     Portugal Portugiesische Streitkräfte[51] 3.921 380 1,5 28.400[52]
     Rumänien Armata Română[51] 5.181 272 1,6 66.640[52]
     Schweden Schwedische Streitkräfte[51] 8.200 778 1,5 23.100[52]
     Slowakei Streitkräfte der Slowakischen Republik[51] 2.152 389 1,8 15.600[52]
     Slowenien Slowenische Streitkräfte[51] 842 397 1,3 5.900[52]
     Spanien Spanische Streitkräfte[51] 17.451 362 1,2 117.400[52]
     Tschechien Streitkräfte der Tschechischen Republik[51] 4.189 391 1,4 29.500[52]
     Ungarn Ungarische Streitkräfte[51] 4.029 420 2,1 20.900[52]
     Zypern Zyprische Nationalgarde[51] 518 558 1,7 12.000[57]
    Mitgliedsland Kampfpanzer Geschütztes Fahrzeug Artillerie
    Europäische Union[58] 7.695 18.819 9.817
     Belgien[58] 226 133
     Bulgarien[58] 362 681 1.035
     Dänemark[58] 46 229 56
     Deutschland[58] 815 1.774 401
     Estland
     Finnland 128 1.080 656
     Frankreich[58] 525 2.876 638
     Griechenland[58] 1.622 2.187 1.920
     Irland
     Italien 1.176 3.145 1.446
     Kroatien[59] 75 283 127
     Lettland
     Litauen
     Luxemburg
     Malta
     Niederlande[58] 16 634 135
     Österreich 54 364 73
     Polen[60] 1.675 3.110 1.580
     Portugal[58] 220 425
     Rumänien[58] 857 1.272 1.273
     Schweden
     Slowakei[58] 30 327 68
     Slowenien 54
     Spanien[58] 484 1.007 811
     Tschechien[58] 123 501 182
     Ungarn[58] 155 597 30
     Zypern

    (Stand: Ende 2023)[61]

    Mitgliedsland Typhoon Rafale Gripen F-16 F/A-18 F-35 Sonstige Summe
    Europäische Union 306 152 122 348 145 69 470 1.622
     Belgien 43 43
     Bulgarien 11 MiG-29
    5 Su-25
    16
     Dänemark 43 10 53
     Deutschland 133 82 Tornado 215
     Estland Keine Kampfflugzeuge
     Finnland 62 62
     Frankreich 133 62 Mirage 2000
    32 Mirage 2000-5
    227
     Griechenland 18 154 32 F-4
    5 Mirage 2000
    24 Mirage 2000-5
    233
     Irland Keine Kampfflugzeuge
     Italien 90 25 24 AMX
    33 Tornado
    15 AV-8 Harrier
    187
     Kroatien 1 11 MiG-21 12
     Lettland Keine Kampfflugzeuge
     Litauen Keine Kampfflugzeuge
     Luxemburg Keine Kampfflugzeuge
     Malta Keine Kampfflugzeuge
     Niederlande 26 34 60
     Österreich 15 15
     Polen 48 2 FA-50
    29 MiG-29
    32 Su-22
    16 M-346
    117
     Portugal 20 20
     Rumänien 17 17
     Schweden 94 94
     Slowakei 7 L-39 7
     Slowenien Keine Kampfflugzeuge
     Spanien 68 83 19 F-5 170
     Tschechien 14 5 L-39NG
    24 L-159
    43
     Ungarn 14 14
     Zypern Keine Kampfflugzeuge

    (Stand: Ende 2023)[61]

    Mitgliedsland A330
    MRTT
    KC-130 KC-135 KC-767 A400M C-130 C-27J CN-235/
    C-295
    C-390 L-410 Sonstige Summe
    Europäische Union 17 7 5 4 82 60 31 77 1 14 144 444
     Belgien 6 6
     Bulgarien 3 2 1 PC-12 6
     Dänemark 4 4
     Deutschland 41 3 2 A321 46
     Estland 2 AN-28 2
     Finnland 2 3 Learjet 35
    6 PC-12NG
    11
     Frankreich 10 2 5 20 16 27 5 A330
    5 DHC-6
    5 PC-6
    24 TBM 700
    10 EMB-21
    6 Falcon 10
    133
     Griechenland 4 8 2 King Air 350 14
     Irland 1 PC-12NG 1
     Italien 4 4 8 7 8 P180
    3 Do 228
    34
     Kroatien Keine Tank- oder Transportflugzeuge
     Lettland Keine Tank- oder Transportflugzeuge
     Litauen 3 2 5
     Luxemburg 1 1
     Malta Keine Tank- oder Transportflugzeuge
     Niederlande 71 4 11
     Österreich 3 8 PC-6 11
     Polen 5 16 28 M28 49
     Portugal 4 6 1 1 Falcon 900 12
     Rumänien 4 7 1 AN-26 12
     Schweden 1 5 1 Saab 340 7
     Slowakei 2 5 7
     Slowenien 1 1 2 PC-6 4
     Spanien 14 20 2 A330
    9 C-212
    3 Citation V
    3 King Air 90
    51
     Tschechien 6 4 10
     Ungarn 2 A219
    3 C-171
    5
     Zypern Keine Tank- oder Transportflugzeuge
    1 Luftfahrzeuge der NATO mit nationaler Zulassung und Markierungen.
    Mitgliedsland E-3 P-3 CN-235/
    C-295
    King Air BN-2 AN-30 Andere Summe
    Europäische Union 20 15 16 4 2 3 77 137
     Belgien Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Bulgarien 1 1
     Dänemark 3 Challenger 604 3
     Deutschland 8 2 Dornier 228 10
     Estland Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Finnland 1 1
     Frankreich 4 2 C-160
    22 Atlantic 2
    3 E-2
    5 Falcon 20
    8 Falcon 50
    44
     Griechenland 2 C-130
    1 CL-415
    4 EJR-145
    7
     Irland 2 1 3
     Italien 1 2 ATR 72
    2 C-27J
    2 G550
    7
     Kroatien Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Lettland Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Litauen Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Luxemburg 161 16
     Malta 3 1 4
     Niederlande Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Österreich Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Polen 5 M-28 5
     Portugal 4 5 9
     Rumänien 2 2
     Schweden 2 Gulfstream IV
    2 Saab 340
    4
     Slowakei 1 L-410 1
     Slowenien Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Spanien 3 8 5 C-212
    2 Falcon 20
    18
     Tschechien Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Ungarn Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
     Zypern Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    1 Luftfahrzeuge der NATO mit nationaler Zulassung und Markierungen.
    Mitgliedsland AH-64 AW129 Tiger Mi-24 AW101 AW109 AW139 CH-47 SA316/
    319
    SA341/
    342
    SA330/
    H215/
    H225M
    NH90 UH-1 UH-60/
    S-70
    Mi-8 Andere Summe
    Europäische Union 57 59 127 62 51 60 27 81 60 189 343 271 345 62 126 539 2.480
     Belgien 20 3 8 31
     Bulgarien 2 12 3 2 Bell 206 19
     Dänemark 14 9 12 H125 35
     Deutschland 53[62] 75[63][64] 29 66[65] CH53
    13 H135
    15 H145M
    22 Lynx
    21 Sea King
    294
     Estland 4 R44 4
     Finnland 20 7 OH-6 27
     Frankreich 56 18 185 212 49 28 AS365/366
    16 Lynx
    564
     Griechenland 29 24 12 11 101 11 11 Bell 206
    18 Hughes 269
    217
     Irland 6 2 H135 8
     Italien 59 25 20 15 23 62 150 2 OH-6
    31 Bell 206
    387
     Kroatien 23 16 OH-58 39
     Lettland 5 5
     Litauen 3 3 AS365 6
     Luxemburg Keine Kampf-, Transport- oder Verbindungshubschrauber
     Malta 3 3 6
     Niederlande 28 17 12 20[66] 77
     Österreich 21 23 9 11 OH-58 64
     Polen 30 2 41 64 Mi-2
    9 Mi-14
    62 W-3
    24 SW-4
    4 SH-2
    256
     Portugal 12 8 5 Lynx 25
     Rumänien 7 62 69
     Schweden 20 17 15 52
     Slowakei 2 13 2 Mi-2 17
     Slowenien 4 8 4 Bell 206 16
     Spanien 18 17 41 9 22 14 15 H120
    14 H135
    8 S-76
    8 Sea King
    5 MD500
    171
     Tschechien 17 24 2 Mi-2
    9 W-3
    52
     Ungarn 2 14 2 H125 18
     Zypern 11 3 4 2 Bell 206 20

    (Stand: Ende 2019)

    Mitgliedsland Flottenflugzeugträger/
    Leichter Flugzeugträger
    Amphibisches Angriffsschiff/
    Hubschrauberträger
    Amphibisches Unterstützungsschiff/
    Landungsschiffe
    Zerstörer/
    Fregatte
    Korvette/
    FK-Schnellboot
    Patrouillenboot Minenabwehrfahrzeug U-Boot mit ballistischen Raketen U-Boot Summe Tonnage
    Europäische Union 2 5 24 99 54 124 110 4 47 469 1.162.385
     Belgien 2 2 5 9 10.458
     Bulgarien 4 3 3 10 11.314
     Dänemark 5 13 18 53.771
     Deutschland 10 5 10 6 31 71.740
     Estland 3 3 1.800
     Finnland 4 4 7 15 8.860
     Frankreich 1 3 22 17 17 4 5 69 315.040
     Griechenland 9 13 19 10 4 11 66 105.515
     Irland 9 9 15.408
     Italien 1 1 3 16 10 10 8 49 194.084
     Kroatien 2 5 5 1 13 3.688
     Lettland 5 5 10 3.750
     Litauen 4 4 8 5.289
     Luxemburg Keine Seestreitkräfte
     Malta 2 2 1.410
     Niederlande 3 6 4 6 4 23 111.080
     Österreich Keine Seestreitkräfte
     Polen 5 2 4 1 20 3 35 30.430
     Portugal 5 9 2 16 28.843
     Rumänien 3 7 3 13 24.189
     Schweden 7 3 9 5 24 18.377
     Slowakei Keine Seestreitkräfte
     Slowenien 1 1 333
     Spanien 1 2 11 20 6 3 43 145.576
     Tschechien Keine Seestreitkräfte
     Ungarn Keine Seestreitkräfte
     Zypern 2 2 1.430
    Verschiedene Typen Flugzeugträger
    Größenvergleich zu anderen Seestreitkräften[67]
    Staat Marine Gesamt-
    tonnage
    Größtes Schiff
    Tonnage Typ Name
     Vereinigte Staaten United States Navy 3.415.893 104.000 Flugzeugträger USS Gerald R. Ford
    Europäische Union 1.494.151 42.500 Flugzeugträger Charles de Gaulle
    Russland Russische Marine 845.730 61.390 Flugzeugträger Admiral Kusnezow
     Volksrepublik China Marine der Volksrepublik China 708.086 67.500 Flugzeugträger Liaoning
     Japan Meeresselbstverteidigungsstreitkräfte 413.800 27.000 Hubschrauberträger Izumo
     Vereinigtes Königreich Royal Navy 367.850 22.500 Hubschrauberträger Ocean
     Frankreich Französische Marine 319.195 42.500 Flugzeugträger Charles de Gaulle
     Indien Indische Marine 317.725 45.500 Flugzeugträger Vikramaditya
     Südkorea Südkoreanische Marine 178.710 18.880 Amphibisches Angriffsschiff ROKS Dokdo
     Italien Marina Militare 173.549 27.910 Flugzeugträger Cavour
     Taiwan Marine der Republik China 151.662 9.780 Lenkwaffen-Zerstörer ROCS Kee Lung
     Spanien Armada Española 148.607 27.079 Amphibisches Angriffsschiff Juan Carlos I

    (Stand: Anfang 2014)

    Im Film Crash 2030 – Ermittlungsprotokoll einer Katastrophe wurde vor Beginn der Handlung eine Europaarmee unter dem Namen „Unionsarmee“ gegründet. Im Verlauf der Handlung sichert sie mehrere überflutete Städte vor Plünderungen.

    1. a b Address given by Winston Churchill to the Council of Europe (Strasbourg, 11 August 1950). 14. Mai 2013, abgerufen am 3. Juli 2021 (englisch).
    2. Wiederbewaffnung und Pleven-Plan (Memento vom 10. Dezember 2006 im Internet Archive)
    3. Neuer Anlauf für Europa-Armee (Memento vom 17. März 2005 im Internet Archive)
    4. EU-Politik: Merkel fordert Europa-Armee. Spiegel Politik, 23. März 2007, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    5. EU-Steuer und EU-Armee. n-tv, 7. März 2007, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    6. ftd.de: Westerwelle will eine EU-Armee (Memento vom 8. Februar 2010 im Internet Archive)
    7. Christoph Herwartz: Von der Leyen will Armeen bündeln. Soll sich Deutschland von Europa verteidigen lassen? n-tv, 31. Januar 2014, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    8. Juncker will eine gemeinsame EU-Armee. tagesschau.de, 8. März 2015, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    9. Martin Fritzl: „EU-Armee: Dann entscheidet Brüssel über Leben und Tod“. Die Presse, 30. März 2015, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    10. NEOS-Positionspapier Neutralität (Memento vom 9. Juni 2015 im Internet Archive)
    11. Markus Becker: Ministertreffen in Bratislava: Das Militär soll EU-Staaten wieder zusammenbringen. Spiegel Ausland, 26. September 2016, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    12. EU-Kommission plant Verteidigungsfonds. tagesschau.de, 30. November 2016, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    13. Markus Becker: 23 EU-Staaten gründen Militärunion. In: Spiegel Online. 13. November 2017, abgerufen am 13. November 2017.
    14. Gemeinsam schlagkräftig: EU auf dem Weg zur Verteidigungsunion (Memento vom 11. November 2018 im Internet Archive). tagesschau.de, 11. Dezember 2017.
    15. Eva Fischer, Donata Riedel: Der Weg zur EU-Armee ist steinig. In: Handelsblatt. 16. Dezember 2018, abgerufen am 28. Februar 2023.
    16. EU-Übung: Wie die Europäische Union Militärmacht werden will. 18. Oktober 2023, abgerufen am 28. Februar 2024.
    17. Enthält auch Mitglieder außerhalb der EU.
    18. a b c d Franz Josef Jung: Europäische Armee: notwendige Zukunftsvision. 25. März 2014.
    19. Jürgen Schnell, GenLt a. D.: Haushalte und Militärbudgets der EU-Mitgliedsstaaten vor dem Hintergrund der gegenwärtigen dramatischen Finanzlage – Einspareffekte und Effizienzsteigerung durch eine Europa-Armee? (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) (2011)
    20. Philipp Gallhöfer: Effizienz und Effektivität durch Verteidigungskooperation: Auswirkungen innerhalb der Europäischen Union
    21. a b Aufrüsten für Amerika? bei:zeit.de
    22. Andreas Würth: Warum nicht wie bewährt vom Einfachen zum Schweren? Wie gemeinsame Europäische Streitkräfte beginnen könnten. Treffpunkteuropa, 27. August 2018, abgerufen am 22. November 2018.
    23. Matthias Dembinski, Dirk Peters: Eine Armee für die Europäische Union? Europapolitische Konzeptionen und verteidigungspolitische Strukturen. (PDF) In: hsfk.de: Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Peace Research Institute Frankfurt (PRIF). Januar 2018, abgerufen am 5. Dezember 2018.
    24. a b Matthias Dembinski, Dirk Peters: Für eine europäische Armee. (PDF) In: hans-peter-bartels.de. Februar 2006, abgerufen am 5. Dezember 2018.
    25. Jürgen Groß, Andreas Weigel: Fernziel: EUropäische Armee. (PDF) In: ifsh.de: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik. 29. August 2008, abgerufen am 5. Dezember 2018.
    26. Thorsten Jungholt: Verteidigungspolitik: „Revolutionärer Schub“ für eine eigenständige Europa-Armee. In: Die Welt. 14. November 2020 (welt.de [abgerufen am 22. August 2021]).
    27. Zur Diskussion über eine 28. Armee für die Europäische Union. Abgerufen am 22. August 2021 (deutsch).
    28. Vincent-Immanuel Herr, Martin Speer: Europe for Future 95 Thesen, die Europa retten – was jetzt geschehen muss (Das europäische Manifest im Wahljahr 2021). Hrsg.: Droemer Knaur. 1. Auflage. München 2021, ISBN 978-3-426-30268-2.
    29. Christian G. H. Riedel: Erlaubt das Grundgesetz eine EU-Armee? Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Einführung von Streitkräften der Europäischen Union. In: EuR (Europarecht). Band 57, Nr. 5. Nomos, Baden-Baden 2022, S. 546, doi:10.5771/0531-2485-2022-5.
    30. Gründe für Europaarmee (auf:zeit.de)
    31. Philipp Gallhöfer: Effizienz und Effektivität durch Verteidigungskooperation: Auswirkungen innerhalb der Europäischen Union. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-658-06359-7, S. 73 (google.com).
    32. a b Thomas Straubhaar: Verteidigung: Europäische Armee hätte viele Vorteile. via www.welt.de, 10. März 2015.
    33. Charles Heyman: The Armed Forces of the European Union, 2011–2013. Pen & Sword Books, Barnsley 2011, ISBN 978-1-84415-519-4
    34. https://www.tagesschau.de/ausland/flugzeugtraeger-china-103.html. Norddeutscher Rundfunk. Abgerufen am 28. April 2017.
    35. wikipedia: Zusammenführung der Zahlen aus Indische Streitkräfte
    36. wikipedia: Zusammenführung der Zahlen aus Türkische Streitkräfte
    37. Macron fordert „wahre europäische Armee“. Süddeutsche Zeitung, 6. November 2018, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    38. Macron fordert Bildung einer «wahren europäischen Armee». Blick, 6. November 2018, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    39. Angela Merkel wirbt für europäische Armee. In: Spiegel Online. 13. November 2018, abgerufen am 13. November 2018.
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