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Gordon Lightfoot – Wikipedia

Gordon Lightfoot (2008)

Gordon Meredith Lightfoot Jr., CC, O.Ont (* 17. November 1938 in Orillia, Ontario; † 1. Mai 2023 in Toronto, Ontario) war ein kanadischer Folk- und Countrysänger und Songwriter. In Europa wurde er in den 1970er Jahren mit den Songs If You Could Read My Mind und Sundown bekannt.

Gordon Lightfoot (rechts, 1965)

Lightfoot, der in den 1960er Jahren bereits einige Soloschallplatten aufnahm, war zunächst als Songwriter (unter anderem für George Hamilton IV. oder Peter, Paul and Mary) erfolgreich. Auch Elvis Presley coverte immer wieder Songs von Lightfoot, beispielsweise That’s What You Get for Lovin’ Me oder Early Mornin’ Rain. Letztgenannten Song nahmen auch Bob Dylan und Paul Weller auf.

Sein erster eigener internationaler Hit war 1970 der Titel If You Could Read My Mind. Dieses Stück machte ihn auch in Deutschland einem größeren Publikum bekannt, allerdings erst 1972 auf dem Umweg über die Instrumentalversion der schwedischen Gruppe The Spotnicks. Bei ihrer Berichterstattung von den Olympischen Sommerspielen in München präsentierte die ARD einen regelmäßigen Zuschauerwettbewerb, bei dem die schönste Sportlerin zu wählen war, und unterlegte die Präsentation der Kandidatinnen mit der Instrumentalfassung von If You Could Read My Mind.[1] Daliah Lavi sang die deutsche Coverversion Wär’ ich ein Buch. 2006 erlangte der Song nochmals Aufmerksamkeit in der gefühlvollen Interpretation von Johnny Cash, der ihn kurz vor seinem Tod für sein letztes Album American V: A Hundred Highways aufgenommen hatte.

Lightfoot näherte in den 1970er Jahren seinen überwiegend von akustischen Gitarren und Bass begleiteten Folk-Sound durch Einbeziehung weiterer Instrumente wie elektrische Gitarre und Schlagzeug dem Mainstream an. 1974 gelang ihm in den USA ein Nummer-eins-Hit mit Sundown (Single und Album). Sein letzter großer Erfolg in den Charts war 1976 The Wreck of the Edmund Fitzgerald, die Ballade von einer Schiffskatastrophe auf dem Lake Superior, einem der Großen Seen.

Seit den 1980er Jahren war Lightfoot, der weiterhin auf der Bühne und im Studio aktiv war, nicht mehr in den amerikanischen Top 50 vertreten. Ein Bauchaortenaneurysma zwang ihn 2002/03 zu einer längeren Pause. Er konnte 2004 mit Harmony aber wieder ein neues Album vorlegen und trat im Juli 2005 im Rahmen des kanadischen Live-8-Konzerts auf.

1986 wurde Lightfoot in die Canadian Music Hall of Fame aufgenommen.[2] Die Laudatio hielt Bob Dylan. 2003 verwendete Vincent Gallo den Song Beautiful für den Soundtrack seines US-amerikanisch-japanisch-französischen Independent-Essayfilms The Brown Bunny. Im Februar 2010 meldeten kanadische Medien den Tod Lightfoots, dieser stellte die Falschmeldung jedoch selbst durch einen live übertragenen Anruf in einer Radiosendung richtig.[3] Sein Album Solo (2020) nahm er im Grant Avenue Studio in Hamilton (Ontario) auf.

Gordon Lightfoot starb am 1. Mai 2023 im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus in Toronto.[4]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1969 Sunday Concert US143
(6 Wo.)US

live aufgenommen im März 1969 in der Massey Hall in Toronto

1970 Sit Down Young Stranger / If You Could Read My Mind US12

Gold

Gold


(37 Wo.)US

das Album wurde nach dem Erfolg der Single umbenannt
Mitwirkende u. a. Ry Cooder, Van Dyke Parks, John Sebastian, Randy Newman

1971 Summer Side of Life US38
(20 Wo.)US
Classic Lightfoot (The Best of Lightfoot/Vol. 2) US178
(5 Wo.)US

Best-of-Album

1972 Don Quixote UK44
(1 Wo.)UK
US42
(17 Wo.)US
Old Dan’s Records US95
(12 Wo.)US
1974 Sundown UK45
(1 Wo.)UK
US1

Platin

Platin


(42 Wo.)US
The Very Best of Gordon Lightfoot US155
(9 Wo.)US

Best-of-Album

1975 Cold on the Shoulder US10
(20 Wo.)US
Gord’s Gold UK

Silber

Silber

UK
US34

Doppelplatin

×2

Doppelplatin


(24 Wo.)US

Best-of-Album; einige ältere Hits hat Lightfoot für die Zusammenstellung neu aufgenommen; ursprünglich Doppelalbum, später um einen Titel gekürzt als eine CD

1976 Summertime Dream US12

Platin

Platin


(41 Wo.)US
1978 Endless Wire US22

Gold

Gold


(20 Wo.)US
1980 Dream Street Rose US60
(11 Wo.)US
1982 Shadows US87
(12 Wo.)US
1983 Salute US175
(5 Wo.)US
1986 East of Midnight US165
(6 Wo.)US
2002 Complete Greatest Hits US128

Gold

Gold


(7 Wo.)US

Kompilation

Weitere Alben

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1970 If You Could Read My Mind
Sit Down Young Stranger
UK30
(9 Wo.)UK
US5
(15 Wo.)US
1971 Talking in Your Sleep
Summer Side of Life
US64
(7 Wo.)US
Summer Side of Life
Summer Side of Life
US98
(2 Wo.)US
1972 Beautiful
Don Quixote
US58
(11 Wo.)US
1974 Sundown
Sundown
DE30
(10 Wo.)DE
UK33
(7 Wo.)UK
US1

Gold

Gold


(18 Wo.)US
Carefree Highway
Sundown
US10
(14 Wo.)US
1975 Rainy Day People
Cold on the Shoulder
US26
(11 Wo.)US
1976 The Wreck of the Edmund Fitzgerald
Summertime Dream
UK40
(4 Wo.)UK
US2
(21 Wo.)US

besingt die Geschichte des Erzfrachters Edmund Fitzgerald, der am 10. November 1975 im Lake Superior gesunken war

1977 Race Among the Ruins
Summertime Dream
US65
(4 Wo.)US
1978 The Circle Is Small (I Can See It in Your Eyes)
Endless Wire
US33
(12 Wo.)US
Daylight Katy
Endless Wire
UK41
(6 Wo.)UK
1982 Baby Step Back
Shadows
US50
(8 Wo.)US

Weitere Singles

  • 1967: Canadian Railroad Trilogy
  • 1971: If I Could
  • 1972: That Same Old Obsession
  • 1972: You Are What I Am
  • 2011: Live in Reno (CA: GoldGold)

Goldene Schallplatte

  •  Kanada
    • 2002: für das Album Complete Greatest Hits
    • 2004: für das Album East of Midnight

Platin-Schallplatte

  •  Kanada
    • 1977: für das Album Summertime Dream

2× Platin-Schallplatte

  •  Kanada
    • 1983: für das Album Gord’s Gold

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Kanada (MC) 3× Gold3 4× Platin4505.000musiccanada.com
 Vereinigte Staaten (RIAA) 5× Gold5 4× Platin46.500.000riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) Silber160.000bpi.co.uk
Insgesamt  Silber1  8× Gold8  8× Platin8
  • 1982: Harry Tracy – Der letzte Desperado (Harry Tracy – The Last of the Wild Bunch)[7]
  • Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 406f – ISBN 0-312-02573-4.
  • Jennings, Nicholas: Lightfoot. In engl. Sprache. Toronto: Viking Canada (Penguin Random House), 2017, 336 S., ISBN 978-0735232556.
  1. Jan Feddersen: Der kanadische Melancholiker. In: taz.de. 2. Mai 2023, abgerufen am 4. Mai 2023.
  2. Canadian Music Hall of Fame – Inductees. Canadian Music Hall of Fame, abgerufen am 6. August 2017 (englisch).
  3. Helge Fahrnberger: Falscher Enkel landet einen Kobuk - Schuld? Twitter! In: Kobuk! 19. Februar 2010, abgerufen am 1. März 2023 (deutsch).
  4. Folk-Sänger Gordon Lightfoot mit 84 Jahren gestorben. In: Stern.de, 2. Mai 2023, abgerufen am 2. Mai 2023.
  5. a b Chartquellen: DE UK US
  6. US-Singles: Joel Whitburn’s Top Pop Singles 1955-2006. Billboard Books, New York 2007, ISBN 0-89820-172-1. / US-Alben: The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  7. Harry Tracy - Der letzte Desperado (1982) - IMDb. Abgerufen am 2. Mai 2023 (deutsch).
Personendaten
NAME Lightfoot, Gordon
ALTERNATIVNAMEN Lightfoot, Gordon Meredith Jr. (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG kanadischer Folk-Musiker
GEBURTSDATUM 17. November 1938
GEBURTSORT Orillia, Ontario, Kanada
STERBEDATUM 1. Mai 2023
STERBEORT Toronto, Ontario, Kanada