Gröbming liegt auf einer Anhöhe im Ennstal, am südöstlichen Dachsteinmassiv, dem Kemetgebirge, links der nach Osten fließenden Enns. Das Gemeindegebiet erstreckt sich den Gröbmingbach aufwärts hinauf bis zum Dachsteinplateau und zur oberösterreichischen Landesgrenze. Der Kulmleiten ist mit 811 m ein Hügel, der sich direkt an den Siedlungskern anschließt.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Gröbming
Zählsprengel sind Gröbming-Zentrum für den Hauptort und Gröbming-Umgebung, zu dem unter anderem die Dörfer Hofmanning, Klazenberg, Krahbergsiedlung, Oberwinkl, Thalhamm, Weyern und Winkl gehören. Da der Bezirk Liezen flächenmäßig der größte in Österreich ist, wurde für das obere Ennstal eine politische Expositur in Gröbming eingerichtet (Politische Expositur Gröbming).
Zuständiger Gerichtsbezirk ist Schladming.
Dörfer und Weiler sind Beihügel, Hofmanning, Klazenberg (Dorf), Mautdörfl, Oberhügeldorf, Oberwinkl, Öfen, Stoderzinken-Dorf, Thalhamm, Tischlmühle, Weyern und Winkl.
Entwicklung
Jahr
Bevölkerung
1869
932
1880
1 081
1890
1 097
1900
1 112
1910
1 114
1923
1 174
1934
1 117
1939
1 134
1949
1 655
1951
1 732
1961
1 759
1971
1 911
1981
2 061
1991
2 167
2002
2 512
2011
2 813
2016
2 846
2017
2 895
2019
3 013
2020
3 085
2021
3 117
2022
3 163
Als Zeugnis römischer Besiedlung ist ein Grabstein erhalten, welcher bislang in der katholischen Pfarrkirche aufbewahrt wurde, aktuell aber im Heimatmuseum ausgestellt ist. Des Weiteren gibt es archäologische Hinweise für den Bestand einer Villa Rustica am Schlossbühel, einer Auslagerung des Hochplateaus im Südosten des Ortes, welche in den 1970er Jahren von Walter Modrijan archäologisch untersucht wurde.[1]
Von 700 bis 1000 besiedelten Slawen und Bajuwaren die Region. Mehrere Höfe wurden im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. In der Zeit der Reformation war Gröbming evangelisch geprägt.
Das früheste Schriftzeugnis ist von 1139 und lautet „Grebin“. Der Name geht auf den slowenischgreben (Kamm, Grat) zurück.[2]
1680, als die Pest in der gesamten Steiermark wütete, war auch Gröbming stark davon betroffen. Die meisten Häuser standen entweder wegen einer Erkrankung und dem Tod der Besitzer leer, oder durch die Flucht der Bewohner leer. Man fand keine Zeit, all die Leichen einzugraben, weshalb man sie am Friedhof verfaulen ließ. Die Gottesdienste wurden zu dieser Zeit in einer Kapelle am Hügel Kulmleiten abgehalten.[3] Auch eine Mariensäule, die in der Altstadt Gröbmings steht, erinnert an die Seuche.[4]
Als Gröbming im Zuge der Aufhebung der Grundherrschaften 1848/49 zur selbstständigen Marktgemeinde wurde, hatte es bereits seit längerem ein unverbrieftes Marktrecht besessen.
Während des Zweiten Weltkrieges nahm Gröbming 3000 Flüchtlinge auf und verköstigte diese, viele davon kamen aus dem Rheinlande.[5]
2021 wurde begonnen, ein von der Marktgemeinde Gröbming initiiertes Gewerbegebiet, das auch von den Gemeinden Mitterberg-Sankt Martin, Öblarn, Michaelerberg-Pruggern und Sölk unterstützt wird, zu bauen.[7] Dadurch sollen 300 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.
Im Frühjahr 2021 wurde außerdem eine Möglichkeit geschaffen, sich in der Kulturhalle einen kostenlosen Corona-Test machen zu lassen.[8]
Ein Gröbminger Wappen[10]
findet sich bereits bei Schmutz 1822,[11] dort zeigt es als Landschaftsbild eine Felsgruppe mit vereinzelten Fichtenbäumchen, davor eine Wiese mit quer durch den Schild fließendem Bach und ganz im Vordergrund zwei Häuschen.[10]
Bei Widimsky 1864[12] zeigt es weiße (silberne) Grabsteine und Grabkreuze (anstelle Felsen und Fichten), einen weißen Weg (anstelle des Bachs), Kapelle und stockhohes Gebäude, weiß mit roten Dächern, alles auf grüner Wiese unter blauem Himmel.[10]
Das heutige Wappen zeigt zwei Lilienstäbe als Zeichen der Rechtsgewalt, zwölf Kreuze für den Apostelaltar der katholischen Kirche, den Himmel und der Feld trennende Zahnschnitt dokumentiert die slawische Sprachwurzel greben des Ortsnamens und das Gebirge.[6]
Das heutige Wappen erhielt die Marktgemeinde am 11. Juli 1994.
Der Ort liegt auf einem Plateau über der Enns, begrenzt von der Kammspitze im Norden und dem Stoderzinken mit seinem Vorberg Kulm im Westen, auf um die 770 m ü. A. Höhe. Der Gröbmingbach wendet sich hier nordostwärts und bildet ein kleines Nebental der Enns, das zur Salza bei St. Martin leitet. Hausberg des Orts ist der Klapf Kulmleiten (811 m ü. A.) südöstlich. Zur Enns fällt eine Steilstufe ungefähr 100 Meter ab, sodass sich am Südende des Orts eine Passhöhe ergibt.
Stoderkircherl: (auch Friedenskirche), das Stoderkircherl befindet sich am Stoderzinken
Stoderzinken Alpenstraße: die Stoderzinken Alpenstraße ist die höchste Aussichtsstraße der Steiermark
Kultur- und Sporthalle, in der (Sport-)Veranstaltungen stattfinden Die Kultur- und Sporthalle
Kurpark Gröbming: Park mit Gradieranlage, Barfußweg, Minigolfplatz, Restaurant, kleinem Teich und Denkmal des Kneippvereins Gröbming
Gröbminger AltstadtKleine Altstadt von Gröbming mit Marktbürgerhäusern und Geschäften
Heimatmuseum Gröbming: Das Museum zeigt die Siedlungs- und Kirchengeschichte, den Weg der Bauern in die Freiheit, die Gründung der Käserei, den Aufbau des Schulwesens sowie die Geschichte des Handwerkslebens und der Marktbürgerschaft.
Gröbming ist ein heilklimatischer Kurort[17] in der Urlaubsregion Schladming-Dachstein. Die Region besteht aus sieben Urlaubszentren, zu denen das Gröbminger Land zugehört.
Am Stoderzinken befand sich bis 2018 ein kleines Skigebiet, das 2021 mit einer Piste wieder geöffnet wurde.
Das ab 2021 errichtete interkommunale Gewerbegebiet (von 5 Gemeinden der Kleinregion Gröbming) im Osten der Gemeinde mit strengen Auflagen für die Interessenten erhielt 2023 den Preis Energy Globe Styria.[18]
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Michaelerberg-Pruggern und Mitterberg-St. Martin den Tourismusverband Gröbminger Land. Dessen Sitz ist in Gröbming.[19]
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Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde
Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 3 FPÖ und 3 SPÖ. (15 Mitglieder)
Mit den Gemeinderatswahlen 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 ÖVP, 5 FPÖ und 4 SPÖ.[21] (15 Mitglieder)
Mit den Gemeinderatswahlen 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 SPÖ, 6 ÖVP und 1 FPÖ.[22] (15 Mitglieder)
Mit den Gemeinderatswahlen 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 6 ÖVP und 2 FPÖ.[23] (21 Mitglieder)
Lange Zeit bestand der Großteil des Gemeinderates aus Mitgliedern der Österreichischen Volkspartei, die sich zu den Gemeinderatswahlen 2020 in „Neue Volkspartei Gröbming“ umbenannte.[24] 2007 wurde mit dem ersten sozialdemokratischen Bürgermeister ein Grundstein für den Aufschwung der SPÖ gelegt. Bei den Gemeinderatswahlen 2015 gewannen die Sozialdemokraten ihre erste Wahl – 2020 erreichten sie dann eine absolute Mehrheit. Die Ziele der SPÖ und der dazugehörigen Organisation Dahoam in Gröbming (Daheim in Gröbming) sind vor allem Wohnraum, aber auch die Förderung der Wirtschaft mit dem Gewerbegebiet und Sozialleistungen mit dem Neubau eines Kindergartens.[25]
1849–1858: Martin Mayr
1859–1867: Ignaz Koller
1868–1870: Johann Miller
1871–1876: Josef Fournier
1877–1879: Franz Mandl
1880–1883: Josef Fournier
1884–1892: Heinrich Maller
1893–1897: Karl Rappl
1898–1906: Alexander Winkler
1907–1911: Josef Schlömicher
1912–1916: Franz Thoma
1916–1938: Irimbert Putz
1938: Josef Mölzer und Notar Wilhelm Sassarek (beide Amtswalter)
1939–1945: Hans Peyrer (NSDAP)
1945–1946: Karl Rappl
1946–1949: Max Reiter
1949–1955: Julius Steiner
1955–1972: Josef Rosian (FPÖ)
1973–1987: Alois Mandl
1987–1992: Hartwig Steiner (ÖVP)
1992–2005: Johanna Gruber (ÖVP)
2005–2007: Manfred Pichler (FPÖ)
2007–2018: Alois Guggi (SPÖ)
seit 2018: Thomas Reingruber (SPÖ)
1929: Josef Habersatter (1860–1929), Bürgermeister von Radstadt 1897–1900[26][27]
Franz Wamprechtsamer (1873–1956), Mitbegründer der 1. Bauernschule Österreichs, Oberlehrer an der Volksschule Gröbming
Emil von Horstig (1845–1931), Unternehmer und Bergbau- und Dachsteingebirge-Erschliessungs-Pionier
Robert Beyer: Die Entwicklung der Gemeinden Gröbming und Michaelerberg. Ungedruckte Diplomarbeit, Graz 1982.
Astrid Gruber: Die Entwicklung des Fremdenverkehrs im Oberen Ennstal am Beispiel des Gröbminger Stoderzinken von 1955 bis 1965. Ungedr. Dipl. Arb., Graz 2014.
Ingo Mirsch: Die Archäologie des mittleren Ennstales und steirischen Salzkammergutes. In: Wolfgang Suppan, Gottfried Allmer (Hrsg.): An der Wiege des Landes Steiermark – Die Chronik Pürgg-Trautenfels. Gnas 2013, ISBN 978-3-7059-0344-9.
Peter Thuswaldner: Spätgotische Westemporen in Österreich. 1400 – 1530. Horn 2015, ISBN 978-3-85028-679-4.
Martin Parth: Die Bezirke Liezen und Gröbming im Ersten Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung militärischer Aspekte. Ungedr. Dipl. Arb., Graz 1999.
Michael Stradal: Kein Feuer am Freienstein. Ein Gröbmingkrimi.
Michael Stradal: Die Tote im Spitalgraben. Ein Gröbmingkrimi.
Michael Stradal: Der Nackte vom Säbelboden. Ein Gröbmingkrimi.
Bruno Moebius: Mord bei der Ennstal-Classic.
Gröbming wird in diesen Büchern erwähnt
Herta Mandl-Neumann, Franz Mandl: Dachstein-Tauern-Region: Blicke in Vergangenheit und Gegenwart.ISBN 3-85226-095-7 (und mehrere Bücher auf eurobuch.at).
Hubert Pleninger: Streifzüge – Gröbminger Land und Naturpark Sölktäler.
↑Ingo Mirsch: Die Archäologie des mittleren Ennstales
und steirischen Salzkammergutes. In: Wolfgang Suppan, Gottfried Allmer (Hrsg.): An der Wiege des Landes Steiermark - Die Chronik Pürgg-Trautenfels. Weishaupt, Gnas 2013, ISBN 978-3-7059-0344-9, S.119.
↑Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S.39 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9MB]).
↑Franz Hutter: Geschichte Schladmings und des steirisch-salzburgischen Ennstales. Hrsg.: J. Meyerhoff. Graz 1906, S.400.
↑Astrid Gruber: Die Entwicklung des Fremdenverkehrs im Oberen Ennstal am Beispiel des Gröbminger Stoderzinken von 1955 bis 1965. Graz Februar 2014, S.114.
↑Hans Pirchegger: Geschichte des Bezirkes Gröbming. Hrsg.: Marktgemeinde Gröbming. Ennstaler Druckerei und Verlag J. Wallig, Gröbming Januar 1951, Kap. Gemeinde Gröbming, S.38.
↑ abcJosef Kraßler: Heraldische Mängel Im neuen Ortswappenbuch von Kobel / Pirchegger. In: Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs, Folge 6, 1956, S. 42 (ganzer Artikel S. 33–61, pdf, landesarchiv.steiermark.at).
↑Carl Schmutz: Historisch-topographisches Lexikon, 1822, Titelblatt des 1. Bandes und Tafelbeigaben zum 2. Band.
↑Vincenz Robert Widimsky: Städtewappen des österreichischen Kaiserstaates, 1864.