de.wikipedia.org

Großer Preis von Deutschland 1974 – Wikipedia

 Großer Preis von Deutschland 1974
Renndaten
11. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1974
Streckenprofil
Name: XXXVI Großer Preis von Deutschland
Großer Preis von Europa
Datum: 4. August 1974
Ort: Nürburg
Kurs: Nürburgring
Länge: 319,69 km in 14 Runden à 22,835 km
Wetter: bewölkt, zeitweise leichter Regen
Pole-Position
Fahrer:  Niki Lauda  Ferrari
Zeit: 7:00,8 min
Schnellste Runde
Fahrer:  Jody Scheckter  Tyrrell
Zeit: 7:11,1 min (Runde 11)
Podium
Erster:  Clay Regazzoni  Ferrari
Zweiter:  Jody Scheckter  Tyrrell
Dritter:  Carlos Reutemann  Brabham

Der Große Preis von Deutschland 1974 (offiziell XXXVI Großer Preis von Deutschland) fand am 4. August auf dem Nürburgring in Nürburg statt und war das elfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1974. Das Rennen hatte auch den FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa.

Der Trend der hohen Teilnehmerzahlen in der Saison 1974 hielt auch beim Deutschland-GP auf dem Nürburgring an. 31 Fahrer versuchten während der Trainingseinheiten, einen der 26 Startplätze für das Rennen zu erreichen. Einzelne Meldungen wiesen die Organisatoren bereits im Vorfeld zurück. Dies betraf u. a. die Scuderia Finotto, die einen Brabham BT42 für den deutschen Rennfahrer Manfred Mohr gemeldet hatte.[1]

Bis auf wenige Ausnahmen erschienen die Teams mit der gleichen Fahrerbesetzung wie beim Großen Preis von Großbritannien zwei Wochen zuvor. Das zweite Cockpit des Teams Frank Williams Racing Cars, das wie üblich an zahlende Gaststarter vergeben wurde, erhielt an diesem Wochenende der Debütant Jacques Laffite. Bei Token Racing wurde David Purley durch Ian Ashley ersetzt, der ebenfalls erstmals auf der Meldeliste für einen Grand Prix stand.

Das Amon-Team war zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Monaco wieder anwesend. Da Chris Amon gesundheitlich angeschlagen war, übernahm der dritte Debütant des Wochenendes, Larry Perkins, dessen Wagen während des Trainings.

Das Training begann mit einem schweren Unfall des Maki-Piloten Howden Ganley im Streckenabschnitt Hatzenbach. Aufgrund der dabei erlittenen Verletzungen konnte er am weiteren Verlauf des Rennwochenendes nicht teilnehmen.

Die beiden Ferrari 312B3 erzielten die besten Rundenzeiten, wobei sowohl Niki Lauda, der die vierte Pole-Position in Folge erreichte, als auch Clay Regazzoni die Sieben-Minuten-Grenze um nur wenige Zehntelsekunden verpassten. Es folgten Emerson Fittipaldi und Jody Scheckter in der zweiten Startreihe. Somit belegten die vier aussichtsreichsten Piloten im Kampf um die Weltmeisterschaft die ersten vier Startplätze.

Patrick Depailler und Carlos Reutemann bildeten die dritte Reihe vor Denis Hulme und Ronnie Peterson.[2]

Da Lauda schlecht startete, übernahm Regazzoni sofort die Führung, die er für den Rest des Nachmittags nicht mehr abgab. Beim Versuch, verlorenen Boden gutzumachen, kollidierte Lauda nach wenigen Metern mit Scheckter und schied aus. Scheckter konnte das Rennen hingegen unbeeinflusst fortsetzen. Er hielt seine zweite Position bis ins Ziel, ebenso wie Reutemann, der auf dem dritten Rang lag.

Fittipaldi war ebenfalls kein guter Start gelungen, was von Hulme, der vom siebten Platz aus deutlich besser gestartet war, übersehen wurde. Die beiden Teamkollegen kollidierten, woraufhin Fittipaldi das Rennen zunächst fortsetzen konnte. Hulme hingegen stieg aus und wechselte ins T-Car. Wegen dieses Regelverstoßes wurde er nach zwei Runden disqualifiziert. Ebenfalls in der zweiten Runde schied Fittipaldi wegen eines Aufhängungsschadens als Folge der Kollision aus. Zuvor hatte er bereits über weite Teile der extrem langen Strecke mit einem Reifenschaden zurück zur Box fahren müssen.

Bis zur sechsten Runde lag Jochen Mass auf dem vierten Rang. Dann wurde er von den beiden Lotus-Piloten Jacky Ickx und Peterson überholt. Er schaffte es noch, den Schweden erneut zu überholen, bevor sein Motor in der elften Runde versagte. Dadurch gelangte Mike Hailwood auf den sechsten Rang, den er bis zur vorletzten Runde hielt. Dann verlor er nach einer Sprungkuppe im Streckenabschnitt Pflanzgarten die Kontrolle über seinen Wagen und verunglückte schwer. Die daraus resultierenden Verletzungen beendeten seine Formel-1-Karriere.

Regazzoni übernahm mit seinem insgesamt zweiten Sieg nach dem Großen Preis von Italien 1970 wieder die Führung in der Weltmeisterschaft. Tom Pryce errang als Sechster seinen ersten WM-Punkt.[3]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
 John Player Team Lotus 1  Ronnie Peterson Lotus 76 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2  Jacky Ickx Lotus 72E
 Elf Team Tyrrell 3  Jody Scheckter Tyrrell 007 G
4  Patrick Depailler
 Marlboro Team Texaco 5  Emerson Fittipaldi McLaren M23 G
6  Denis Hulme
 Yardley Team McLaren 33  Mike Hailwood
 Motor Racing Developments 7  Carlos Reutemann Brabham BT44 G
8  Carlos Pace
 March Engineering 9  Hans-Joachim Stuck March 741 G
10  Vittorio Brambilla
 Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11  Clay Regazzoni Ferrari 312B3 Ferrari 001/11 3.0 F12 G
12  Niki Lauda
 Team Motul B.R.M. 14  Jean-Pierre Beltoise BRM P201 BRM P200 3.0 V12 F
15  Henri Pescarolo
37  François Migault BRM P160E BRM P142 3.0 V12
 UOP Shadow Racing Team 16  Tom Pryce Shadow DN3 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17  Jean-Pierre Jarier
 Bang & Olufsen Team Surtees 18  Derek Bell Surtees TS16 F
19  Jochen Mass
 Frank Williams Racing Cars 20  Arturo Merzario Iso-Marlboro FW03 F
21  Jacques Laffite Iso-Marlboro FW02
 Team Ensign 22  Vern Schuppan Ensign N174 F
 Trojan Tauranac Racing 23  Tim Schenken Trojan T103 F
 Hesketh Racing 24  James Hunt Hesketh 308 G
 Maki Engineering 25  Howden Ganley Maki F101 F
 Embassy Racing with Graham Hill 26  Graham Hill Lola T370 F
27  Guy Edwards
Vereinigtes Königreich John Goldie Racing with Hexagon 28  John Watson Brabham BT42 F
 Chris Amon Racing 30  Chris Amon Amon AF101[# 1] F
 Larry Perkins
 Token Racing 32  Ian Ashley Token RJ02 F

Anmerkungen

  1. Amon trat seinen Wagen mit der Startnummer 30 während des Trainings wegen Übelkeit an Perkins ab.
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
1  Niki Lauda  Ferrari 7:00,8 195,356 km/h 1
2  Clay Regazzoni  Ferrari 7:01,1 195,217 km/h 2
3  Emerson Fittipaldi  McLaren-Ford 7:02,3 194,663 km/h 3
4  Jody Scheckter  Tyrrell-Ford 7:03,4 194,157 km/h 4
5  Patrick Depailler  Tyrrell-Ford 7:06,2 192,881 km/h 5
6  Carlos Reutemann  Brabham-Ford 7:07,2 192,430 km/h 6
7  Denis Hulme  McLaren-Ford 7:08,8 191,712 km/h 7
8  Ronnie Peterson  Lotus-Ford 7:09,0 191,622 km/h 8
9  Jacky Ickx  Lotus-Ford 7:09,1 191,578 km/h 9
10  Jochen Mass  Surtees-Ford 7:09,8 191,266 km/h 10
11  Tom Pryce  Shadow-Ford 7:09,9 191,221 km/h 11
12  Mike Hailwood  McLaren-Ford 7:10,1 191,132 km/h 12
13  James Hunt  Hesketh-Ford 7:10,4 190,999 km/h 13
14  John Watson  Brabham-Ford 7:10,51 190,950 km/h 14
15  Jean-Pierre Beltoise  B.R.M. 7:10,53 190,941 km/h 15
16  Arturo Merzario  Iso-Ford 7:11,2 190,645 km/h 16
17  Carlos Pace  Brabham-Ford 7:12,7 189,984 km/h 17
18  Jean-Pierre Jarier  Shadow-Ford 7:14,9 189,023 km/h 18
19  Graham Hill  Lola-Ford 7:15,5 188,762 km/h 19
20  Hans-Joachim Stuck  March-Ford 7:16,0 188,546 km/h 20
21  Jacques Laffite  Iso-Ford 7:17,6 187,856 km/h 21
22  Vern Schuppan  Ensign-Ford 7:20,81 186,489 km/h 22
23  Vittorio Brambilla  March-Ford 7:20,88 186,459 km/h 23
24  Henri Pescarolo  B.R.M. 7:20,9 186,450 km/h 24
25  Derek Bell  Surtees-Ford 7:22,0 185,986 km/h 25
26  Ian Ashley  Token-Ford 7:25,6 184,484 km/h 26
DNQ  François Migault  B.R.M. 7:26,5 184,112 km/h
DNQ  Tim Schenken  Trojan-Ford 7:29,1 183,046 km/h
DNQ  Guy Edwards  Lola-Ford 7:31,5 182,073 km/h
DNQ  Larry Perkins  Amon-Ford 7:46,2 176,332 km/h
DNQ  Chris Amon  Amon-Ford 8:26,2 162,398 km/h
DNQ  Howden Ganley  Maki-Ford
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1  Clay Regazzoni  Ferrari 14 0 1:41:35,0 2
2  Jody Scheckter  Tyrrell-Ford 14 0 + 50,7 4 7:11,1 (11.)
3  Carlos Reutemann  Brabham-Ford 14 0 + 1:23,3 6
4  Ronnie Peterson  Lotus-Ford 14 0 + 1:24,2 8
5  Jacky Ickx  Lotus-Ford 14 0 + 1:25,0 9
6  Tom Pryce  Shadow-Ford 14 0 + 2:18,1 11
7  Hans-Joachim Stuck  March-Ford 14 0 + 2:58,7 20
8  Jean-Pierre Jarier  Shadow-Ford 14 0 + 3:25,9 18
9  Graham Hill  Lola-Ford 14 0 + 3:26,4 19
10  Henri Pescarolo  B.R.M. 14 0 + 4:17,7 24
11  Derek Bell  Surtees-Ford 14 0 + 5:17,7 25
12  Carlos Pace  Brabham-Ford 14 0 + 6:26,3 17
13  Vittorio Brambilla  March-Ford 14 0 + 8:43,1 23
14  Ian Ashley  Token-Ford 13 0 + 1 Runde 26
15  Mike Hailwood  McLaren-Ford 12 0 DNF 12
 Jochen Mass  Surtees-Ford 10 0 DNF 13
 James Hunt  Hesketh-Ford 10 0 DNF 10
 Patrick Depailler  Tyrrell-Ford 5 0 DNF 5
 Arturo Merzario  Iso-Ford 5 0 DNF 16
 Jean-Pierre Beltoise  B.R.M. 4 0 DNF 15
 Vern Schuppan  Ensign-Ford 4 0 DNF 22
 Emerson Fittipaldi  McLaren-Ford 2 1 DNF 3
 Jacques Laffite  Iso-Ford 2 0 DNF 21
 John Watson  Brabham-Ford 1 0 DNF 14
 Niki Lauda  Ferrari 0 0 DNF 1
DSQ  Denis Hulme  McLaren-Ford 2 7

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams. Es zählten nur die besten sieben Ergebnisse aus den ersten acht Rennen und die besten sechs aus den letzten sieben Rennen. Streichresultate sind in Klammern gesetzt.

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
1  Clay Regazzoni Ferrari 44
2  Jody Scheckter Tyrrell-Ford 41
3  Niki Lauda Ferrari 38
4  Emerson Fittipaldi McLaren-Ford 37
5  Ronnie Peterson Lotus-Ford 22
6  Carlos Reutemann Brabham-Ford 14
7  Jacky Ickx Lotus-Ford 12
8  Mike Hailwood McLaren-Ford 12
9  Denis Hulme McLaren-Ford 12
10  Patrick Depailler Tyrrell-Ford 11
11  Jean-Pierre Beltoise B.R.M. 10
12  Jean-Pierre Jarier Shadow-Ford 6
13  Hans-Joachim Stuck March-Ford 5
14  James Hunt March-Ford / Hesketh-Ford 4
15  Carlos Pace Surtees-Ford / Brabham-Ford 3
16  Arturo Merzario Iso-Ford 1
17  John Watson Brabham-Ford 1
18  Graham Hill Lola-Ford 1
19  Tom Pryce Token-Ford / Shadow-Ford 1
20  Brian Redman Shadow-Ford 0
21  Howden Ganley March-Ford 0
22  Guy Edwards Lola-Ford 0
23  Tom Belsø Iso-Ford 0
24  Henri Pescarolo B.R.M. 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
25  Vittorio Brambilla March-Ford 0
26  Rikky von Opel Brabham-Ford 0
27  Tim Schenken Trojan-Ford 0
28  Derek Bell Surtees-Ford 0
29  Ian Scheckter Lotus-Ford 0
30  Jochen Mass Surtees-Ford 0
31  Eddie Keizan Tyrrell-Ford 0
32  Gijs van Lennep Iso-Ford 0
33  François Migault B.R.M. 0
34  Richard Robarts Brabham-Ford 0
35  Ian Ashley Token-Ford 0
36  Vern Schuppan Ensign-Ford 0
37  Teddy Pilette Brabham-Ford 0
38  Dave Charlton McLaren-Ford 0
39  Peter Revson Shadow-Ford 0
40  Paddy Driver Lotus-Ford 0
 Chris Amon Amon-Ford 0
 Gérard Larrousse Brabham-Ford 0
 Reine Wisell March-Ford 0
 Leo Kinnunen Surtees-Ford 0
 Bertil Roos Shadow-Ford 0
 Peter Gethin Lola-Ford 0
 Jacques Laffite Iso-Ford 0
Pos. Konstrukteur Punkte
1  Ferrari 57
2  McLaren-Ford 49 (51)
3  Tyrrell-Ford 45
4  Lotus-Ford 29
5  Brabham-Ford 15
6  B.R.M. 10
7  Shadow-Ford 7
8  March-Ford 5
Pos. Konstrukteur Punkte
9  Hesketh-Ford 4
10  Surtees-Ford 3
11  Iso-Ford 1
12  Lola-Ford 1
13  Trojan-Ford 0
14  Ensign-Ford 0
 Amon-Ford 0
 Token-Ford 0
  1. 8W - What? - Bellasi. Abgerufen am 21. Mai 2024.
  2. „Training“ (Memento vom 26. Dezember 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 18. November 2011)
  3. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 21. Mai 2024.