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Großer Preis von Großbritannien 1973 – Wikipedia

 Großer Preis von Großbritannien 1973
Renndaten
9. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973
Streckenprofil
Name: John Player Grand Prix
Datum: 14. Juli 1973
Ort: Silverstone
Kurs: Silverstone Circuit
Länge: 315,637 km in 67 Runden à 4,711 km
Wetter: bewölkt, aber trocken
Pole-Position
Fahrer:  Ronnie Peterson  Lotus
Zeit: 1:16,3 min
Schnellste Runde
Fahrer:  James Hunt  March
Zeit: 1:18,6 min (Runde 50)
Podium
Erster:  Peter Revson  McLaren
Zweiter:  Ronnie Peterson  Lotus
Dritter:  Denis Hulme  McLaren

Der Große Preis von Großbritannien 1973 (offiziell John Player Grand Prix) fand am 14. Juli auf dem Silverstone Circuit in Silverstone statt und war das neunte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973.

Ein mit 29 Piloten außergewöhnlich großes Fahrerfeld wurde für den Großen Preis von Großbritannien gemeldet. Darunter befanden sich mit Roger Williamson im Werks-March, Jochen Mass in einem dritten Surtees-Werkswagen, John Watson in einem vierten Brabham und Graham McRae im zweiten Wagen von Frank Williams Racing Cars vier Formel-1-Debütanten.

Obwohl McLaren-Stammfahrer Peter Revson ins Team zurückkehrte, erhielt auch sein Vertreter Jody Scheckter dank seiner guten Leistungen bei den bisherigen Auftritten einen dritten Werkswagen.

Jean-Pierre Jarier pausierte auf eigenen Wunsch und wurde im March-Werksteam durch Williamson ersetzt, während Mike Beuttler, James Hunt und David Purley jeweils erneut in privat eingesetzten March am Rennwochenende teilnahmen.

Chris Amon kehrte am Steuer des einzigen Werks-Tecno wieder ins Teilnehmerfeld zurück.

Der Sieger des vorangegangenen Großen Preises von Frankreich, Ronnie Peterson, sicherte sich die Pole-Position. Auf den nächsten Plätzen in der ersten Startreihe folgten die beiden McLaren von Denis Hulme und Revson. Dahinter qualifizierten sich die WM-Kontrahenten Jackie Stewart und Emerson Fittipaldi für die zweite Reihe.

Mass qualifizierte sich als bester der vier Neulinge für den vierzehnten Startplatz.[1]

David Purley verzichtete nach einem Trainingsunfall auf die Teilnahme am Rennen.

Durch einen Getriebeschaden am Start behindert, wurde Niki Lauda von Jackie Oliver gerammt, der von hinten kommend nicht schnell genug reagieren und ausweichen konnte. Beide Fahrzeuge schieden zunächst aus dem Rennen aus.

Unterdessen hatte Peterson seine Pole-Position in eine Führung umgesetzt, verlor diese Position jedoch bereits innerhalb der ersten Runde an Stewart. Dahinter folgte Carlos Reutemann, der nach einem guten Start vom achten Platz aus vor Scheckter und Hulme lag.

Am Ende der ersten Runde verlor Scheckter im Bereich der Woodcote-Kurve die Kontrolle über sein Fahrzeug und drehte sich in die Boxenmauer. Sein Wagen prallte von dieser zurück auf die Strecke, während sich einige Verfolger als dichtes Pulk der Stelle näherten. Neun Fahrzeuge wurden daraufhin in die bis dato größte Massenkarambolage der Formel-1-Geschichte verwickelt. Graham Hill konnte als einziger der Involvierten zunächst weiterfahren, da sein Fahrzeug nur leicht beschädigt worden war. Da die Strecke jedoch fast völlig blockiert war und Rettungskräfte zu den teilweise eingeklemmten Fahrern vordringen mussten, entschied sich die Rennleitung erstmals in der Geschichte für die Unterbrechung eines Grand Prix. Andrea de Adamich, der sich Brüche an den Beinen zugezogen hatte, erwies sich glücklicherweise als der einzige ernsthaft Verletzte. Nach 90-minütigen Aufräumarbeiten konnte das Rennen neu gestartet werden, wobei nur noch 19 Fahrer über intakte Fahrzeuge verfügten.[2]

Laudas Wagen, der beim ersten Start beschädigt worden war, war in der Zwischenzeit repariert worden, sodass der Österreicher am Neustart teilnehmen konnte. Sein Unfallgegner Oliver konnte hingegen nicht mehr antreten. Aufgrund eines leeren Startplatzes vor ihm gelang Lauda ein guter Start, der ihn auf den zweiten Rang hinter Peterson und vor Stewart, Fittipaldi und Revson brachte.

In der zweiten Runde wurde Lauda von Stewart und in der siebten schließlich von Fittipaldi überholt. Zur gleichen Zeit drehte sich Stewart aufgrund eines Getriebeproblems. In den folgenden Runden fiel Lauda stets weiter zurück, indem er nacheinander von Revson, Hulme, Hunt, François Cevert und Reutemann überholt wurde. Daraufhin blieb die Reihenfolge konstant, bis Emerson Fittipaldi in Runde 37 wegen eines Getriebeproblems aufgeben musste. Dieser Ausfall brachte Revson in die Position, sich mit Peterson um die Führung zu duellieren. In der 39. Runde gewann er dieses Duell und hielt die Führung knapp bis ins Ziel, womit er sich seinen ersten Grand-Prix-Sieg sicherte.

Erneut sorgte Hunt für Furore. In seinem erst zweiten Rennen fuhr er bis auf den dritten Rang nach vorn und duellierte sich mit Peterson um den zweiten Platz. Die dazu nötige aggressive Fahrweise verursachte jedoch einen starken Reifenverschleiß, sodass Hunt am Ende Vierter hinter Hulme wurde.[3]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
 John Player Team Lotus 1  Emerson Fittipaldi Lotus 72E Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2  Ronnie Peterson
 Scuderia Ferrari SpA SEFAC 3  Jacky Ickx Ferrari 312B3 Ferrari 001/11 3.0 F12 G
 Elf Team Tyrrell 5  Jackie Stewart Tyrrell 006 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
6  François Cevert
 Yardley Team McLaren 7  Denis Hulme McLaren M23 G
8  Peter Revson
30  Jody Scheckter
 Ceramica Pagnossin Team 29  John Watson Brabham BT37 G
9  Andrea de Adamich Brabham BT42
 Motor Racing Developments 10  Carlos Reutemann
11  Wilson Fittipaldi
 Embassy Racing 12  Graham Hill Shadow DN1 G
 STP March Racing Team 14  Roger Williamson March 731 G
Vereinigtes Königreich Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing 15  Mike Beuttler G
 UOP Shadow Racing Team 16  George Follmer Shadow DN1 G
17  Jackie Oliver
Vereinigtes Königreich LEC Refrigeration Racing 18  David Purley March 731 G
 Marlboro B.R.M. 19  Clay Regazzoni BRM P160E BRM P142 3.0 V12 F
20  Jean-Pierre Beltoise
21  Niki Lauda
 Martini Racing Team 22  Chris Amon Tecno PA123/6 Tecno Series-P 3.0 F12 F
 Brooke Bond Oxo Team Surtees 23  Mike Hailwood Surtees TS14A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
24  Carlos Pace
 Team Surtees 31  Jochen Mass
 Frank Williams Racing Cars 25  Howden Ganley Iso-Marlboro IR2 F
26  Graham McRae Iso-Marlboro IR1
 Hesketh Racing 27  James Hunt March 731 G
 Team Ensign 28  Rikky von Opel Ensign N173 F
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
1  Ronnie Peterson  Lotus-Ford 1:16,3 222,275 km/h 1
2  Denis Hulme  McLaren-Ford 1:16,5 221,694 km/h 2
3  Peter Revson  McLaren-Ford 1:16,5 221,694 km/h 3
4  Jackie Stewart  Tyrrell-Ford 1:16,7 221,116 km/h 4
5  Emerson Fittipaldi  Lotus-Ford 1:16,7 221,116 km/h 5
6  Jody Scheckter  McLaren-Ford 1:16,9 220,541 km/h 6
7  François Cevert  Tyrrell-Ford 1:17,3 219,400 km/h 7
8  Carlos Reutemann  Brabham-Ford 1:17,4 219,116 km/h 8
9  Niki Lauda  B.R.M. 1:17,4 219,116 km/h 9
10  Clay Regazzoni  B.R.M. 1:17,5 218,834 km/h 10
11  James Hunt  March-Ford 1:17,6 218,552 km/h 11
12  Mike Hailwood  Surtees-Ford 1:18,0 217,431 km/h 12
13  Wilson Fittipaldi  Brabham-Ford 1:18,1 217,152 km/h 13
14  Jochen Mass  Surtees-Ford 1:18,3 216,598 km/h 14
15  Carlos Pace  Surtees-Ford 1:18,3 216,598 km/h 15
16  David Purley  March-Ford 1:18,4 216,321 km/h 16
17  Jean-Pierre Beltoise  B.R.M. 1:18,4 216,321 km/h 17
18  Howden Ganley  Iso-Ford 1:18,6 215,771 km/h 18
19  Jacky Ickx  Ferrari 1:18,9 214,951 km/h 19
20  Andrea de Adamich  Brabham-Ford 1:19,1 214,407 km/h 20
21  Rikky von Opel  Ensign-Ford 1:19,2 214,136 km/h 21
22  Roger Williamson  March-Ford 1:19,5 213,328 km/h 22
23  John Watson  Brabham-Ford 1:20,1 211,730 km/h 23
24  Mike Beuttler  March-Ford 1:20,1 211,730 km/h 24
25  George Follmer  Shadow-Ford 1:20,3 211,203 km/h 25
26  Jackie Oliver  Shadow-Ford 1:20,3 211,203 km/h 26
27  Graham Hill  Shadow-Ford 1:20,5 210,678 km/h 27
28  Graham McRae  Iso-Ford 1:20,8 209,896 km/h 28
29  Chris Amon  Tecno 1:21,0 209,378 km/h 29
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1  Peter Revson  McLaren-Ford 67 0 1:29:18,5 3 1:18,7
2  Ronnie Peterson  Lotus-Ford 67 0 + 2,8 1 1:18,7
3  Denis Hulme  McLaren-Ford 67 0 + 3,0 2 1:18,7
4  James Hunt  March-Ford 67 0 + 3,4 11 1:18,6 (50.)
5  François Cevert  Tyrrell-Ford 67 0 + 36,6 7 1:19,4
6  Carlos Reutemann  Brabham-Ford 67 0 + 44,7 8 1:19,5
7  Clay Regazzoni  B.R.M. 67 0 + 1:11,7 10 1:19,8
8  Jacky Ickx  Ferrari 67 0 + 1:17,4 19 1:20,0
9  Howden Ganley  Iso-Ford 66 0 + 1 Runde 18 1:20,1
10  Jackie Stewart  Tyrrell-Ford 66 1 + 1 Runde 4 1:19,0
11  Mike Beuttler  March-Ford 65 0 + 2 Runden 24 1:21,6
12  Niki Lauda  B.R.M. 63 1 + 4 Runden 9 1:19,6
13  Rikky von Opel  Ensign-Ford 61 0 + 6 Runden 21 1:22,0
 Wilson Fittipaldi  Brabham-Ford 44 0 DNF 13 1:20,0
 Emerson Fittipaldi  Lotus-Ford 36 0 DNF 5 1:21,2
 John Watson  Brabham-Ford 36 0 DNF 23 1:19,0
 Graham Hill  Shadow-Ford 24 0 DNF 27 1:21,2
 Chris Amon  Tecno 6 0 DNF 29 1:22,9
 Jody Scheckter  McLaren-Ford 0 0 DNF 6
 Mike Hailwood  Surtees-Ford 0 0 DNF 12
 Jochen Mass  Surtees-Ford 0 0 DNF 14
 Carlos Pace  Surtees-Ford 0 0 DNF 15
 Jean-Pierre Beltoise  B.R.M. 0 0 DNF 17
 Andrea de Adamich  Brabham-Ford 0 0 DNF 20
 Roger Williamson  March-Ford 0 0 DNF 22
 George Follmer  Shadow-Ford 0 0 DNF 25
 Jackie Oliver  Shadow-Ford 0 0 DNF 26
 Graham McRae  Iso-Ford 0 0 DNF 28
DNS  David Purley  March-Ford 16

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams. Es zählten nur die besten sieben Ergebnisse aus den ersten acht Rennen und die besten sechs aus den letzten sieben Rennen. Streichresultate sind in Klammern gesetzt.

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
1  Jackie Stewart Tyrrell-Ford 42
2  Emerson Fittipaldi Lotus-Ford 41
3  François Cevert Tyrrell-Ford 33
4  Ronnie Peterson Lotus-Ford 25
5  Denis Hulme McLaren-Ford 23
6  Peter Revson McLaren-Ford 20
7  Carlos Reutemann Brabham-Ford 8
8  Jacky Ickx Ferrari 7
9  Arturo Merzario Ferrari 6
10  George Follmer Shadow-Ford 5
11  James Hunt March-Ford 4
12  Andrea de Adamich Surtees-Ford / Brabham-Ford 3
13  Jean-Pierre Beltoise B.R.M. 2
14  Niki Lauda B.R.M. 2
15  Wilson Fittipaldi Brabham-Ford 1
16  Clay Regazzoni B.R.M. 1
17  Chris Amon Tecno 1
18  Mike Beuttler March-Ford 0
19  Howden Ganley Iso-Ford 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
20  Henri Pescarolo March-Ford 0
21  Carlos Pace Surtees-Ford 0
22  Mike Hailwood Surtees-Ford 0
23  Nanni Galli Iso-Ford 0
24  Jody Scheckter McLaren-Ford 0
25  Graham Hill Shadow-Ford 0
26  Jackie Oliver Shadow-Ford 0
27  Luiz Bueno Surtees-Ford 0
28  Rikky von Opel Ensign-Ford 0
 Jean-Pierre Jarier March-Ford 0
 Eddie Keizan Tyrrell-Ford 0
 Jackie Pretorius Iso-Ford 0
 Dave Charlton Lotus-Ford 0
 David Purley March-Ford 0
 Reine Wisell March-Ford 0
 John Watson Brabham-Ford 0
 Jochen Mass Surtees-Ford 0
 Roger Williamson March-Ford 0
 Graham McRae Iso-Ford 0
Pos. Konstrukteur Punkte
1  Lotus-Ford 58 (62)
2  Tyrrell-Ford 53 (57)
3  McLaren-Ford 35
4  Brabham-Ford 12
5  Ferrari 12
6  Shadow-Ford 5
Pos. Konstrukteur Punkte
7  B.R.M. 5
8  March-Ford 4
9  Tecno 1
10  Iso-Ford 0
11  Surtees-Ford 0
12  Ensign-Ford 0
  1. „Training“ (Memento vom 13. Februar 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)
  2. Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 171
  3. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 24. April 2024.