de.wikipedia.org

Großer Preis von Japan 1998 – Wikipedia

 Großer Preis von Japan 1998
Renndaten
16. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1998
Streckenprofil
Name: XXIV Fuji Television Japanese GrandPrix
Datum: 1. November 1998
Ort: Suzuka
Kurs: Suzuka International Racing Course
Länge: 299,064 km in 51 Runden à 5,864 km
Geplant: 310,792 km in 53 Runden à 5,864 km
Wetter: bewölkt und trocken
Zuschauer: ~ 140.000
Pole-Position
Fahrer:  Michael Schumacher  Ferrari
Zeit: 1:36,293 min
Schnellste Runde
Fahrer:  Michael Schumacher  Ferrari
Zeit: 1:40,190 min (Runde 19)
Podium
Erster:  Mika Häkkinen  McLaren-Mercedes
Zweiter:  Eddie Irvine  Ferrari
Dritter:  David Coulthard  McLaren-Mercedes

Führungsrunden

Der Große Preis von Japan 1998 (offiziell XXIV Fuji Television Japanese GrandPrix) fand am 1. November auf dem Suzuka International Racing Course in Suzuka statt und war das 16. und letzte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1998.

Vor dem Rennen in Suzuka waren sowohl Fahrer- als auch Konstrukteursmeisterschaft noch offen, sodass in diesem Lauf die Entscheidung fallen sollte. Bei der Fahrerwertung ging Mika Häkkinen mit einem Vorsprung von vier Punkten auf Michael Schumacher an den Start. Bei einem Sieg von Michael Schumacher hätte Häkkinen also maximal Dritter werden dürfen, um dem Deutschen noch den Gewinn des Titels zu ermöglichen. Bei einem zweiten Platz von Michael Schumacher hätte dagegen Häkkinen bereits Platz 5 zum Titel gereicht, da bei Punktgleichheit die Anzahl der Saisonsiege den Ausschlag zugunsten von Häkkinen (sieben) gegenüber Michael Schumacher (sechs) gegeben hätte. Ein dritter Platz von Michael Schumacher bei einem punktlosen Ergebnis von Häkkinen hätte ebenso wenig für die Fahrerweltmeisterschaft gereicht.

In der Konstrukteurswertung war die Situation vor dem Rennen weit weniger eng. Hier führte McLaren mit 15 Punkten Vorsprung auf Ferrari. Entsprechend hätte Ferrari also auf jeden Fall einen Doppelsieg erzielen müssen, um noch eine Chance auf den Titel zu haben – und aufgrund der höheren Anzahl an Rennsiegen von Häkkinen und David Coulthard hätte dann keiner der beiden Fahrer überhaupt punkten dürfen. Weiter hinten gab es noch einen knappen Dreikampf um Platz 3 – die Kandidaten waren Williams, Benetton und Jordan, die dabei mit jeweils 35, 33 und 31 Punkten aber weit abgeschlagen von den Spitzenteams waren.

In der vierwöchigen Pause zwischen den Rennwochenenden hatten viele Teams ihre Wagen für das Finale getestet. Ferrari testete auf der eigenen Teststrecke in Mugello, McLaren, Benetton und Prost in Barcelona. In Silverstone testeten Arrows, Stewart, Jordan und das 1999 startende Team BAR. Ricardo Rosset war an dem Wochenende in Japan durch eine Verletzung beeinträchtigt, die er sich in dem an die Rennstrecke angrenzenden Freizeitpark zugezogen hatte. Der Große Preis von Japan 1998 war das letzte Rennen für den Reifenhersteller Goodyear. Ab 1999 kamen die Reifen aller Teams von Bridgestone. Prost setzte während der Trainings- und Qualifyingsitzungen eine modifizierte Variante des bisherigen Einsatzfahrzeuges, den Prost AP01B.

Jos Verstappen bestritt sein vorerst letztes Rennen. Er kehrte erst zum Großen Preis von Australien 2000 zurück, Ricardo Rosset, Shinji Nakano und Esteban Tuero bestritten hingegen ihr letztes Grand-Prix-Wochenende.

Mit Michael Schumacher und Damon Hill (jeweils zweimal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Anders als in den vorhergehenden Rennwochenenden erzielte Michael Schumacher mit 1:39,823 Minuten die schnellste Rundenzeit, eine halbe Sekunde vor seinem Bruder Ralf Schumacher. Hinter dem Schumacher-Duo folgten Heinz-Harald Frentzen, Eddie Irvine, Häkkinen, mit einem Rückstand von acht Zehntel, und Coulthard. Alle Fahrer waren innerhalb von etwa sechseinhalb Sekunden platziert.[1]

Wie am Vortag war Michael Schumacher der schnellste Fahrer, dahinter das McLaren-Team mit Coulthard vor Häkkinen, Frentzen, Jacques Villeneuve und Ralf Schumacher. Der zweite Ferrari-Fahrer, Irvine, erreichte die neuntschnellste Zeit mit einem Rückstand von rund zwei Sekunden. Alle Fahrer waren innerhalb von etwa viereinhalb Sekunden platziert.[2]

Mit einem Vorsprung von etwas weniger als zwei Zehntel erreichte Michael Schumacher die Pole-Position vor Häkkinen, dahinter folgten mit mehr als einer Sekunde Rückstand Coulthard, Irvine, Frentzen und Villeneuve. Beim Versuch, eine neue schnelle Runde zu erzielen, kam Häkkinen in der Degner-Kurve von der Strecke ab. Rosset scheiterte um etwa zwei Zehntel an der 107-Prozent-Zeit. Alle qualifizierten Fahrer lagen innerhalb von etwa sechs Sekunden; Tuero schlug die Grenzzeit um etwas weniger als sieben Zehntel.[3]

Mit einer Zeit von 1:40,431 Minuten erzielte Michael Schumacher in jeder offiziellen Session die schnellste Zeit, im Warm-Up folgten dahinter Coulthard, Häkkinen, Ralf Schumacher, Irvine und Frentzen. Jarno Trulli hatte mit dem neuen Prost AP01B einen Unfall, woraufhin der Wagen für das Rennen nicht eingesetzt werden konnte. Alle Fahrer waren innerhalb von fünfeinhalb Sekunden platziert.[4]

Der erste Start wurde abgebrochen, nachdem Trullis Wagen auf der 14. Position nicht anfahren konnte. Beim zweiten Startversuch starb Michael Schumachers Motor auf der Pole-Position ab. Deshalb musste er vom Ende des Feldes aus das Rennen beginnen.

Beim Start behauptete Häkkinen die Führung; hinter ihm ging Irvine an Coulthard vorbei. Während Häkkinen sich von Irvine absetzen konnte, startete Michael Schumacher eine Aufholjagd. Bis zum Ende der ersten Runde hatte er Position zwölf und bis Runde vier Platz sieben erreicht; vor ihm lagen die beiden ehemaligen Weltmeister Hill und Villeneuve. Beide hielten Schumacher mehrere Runden auf, was ihn rund dreißig Sekunden im Vergleich zum Führenden Häkkinen kostete.

In der 28. Runde fuhr in der letzten Kurve Tuero in das Heck von Toranosuke Takagi. Mitten durch die verstreuten Teile des Unfalls fuhr Michael Schumacher, der sich daraufhin einen schleichenden Reifenschaden zuzog. Drei Runden später zerriss es seinen rechten Hinterreifen, was für Michael Schumacher den Ausfall und für Häkkinen den Gewinn des Weltmeistertitels bedeutete. Mit dem Sieg und dem dritten Platz von Coulthard in Japan holte McLaren auch die Konstrukteursweltmeisterschaft.[5]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
 Winfield Williams 1  Jacques Villeneuve Williams FW20 Mecachrome 3.0 V10 G
2  Heinz-Harald Frentzen
 Scuderia Ferrari Marlboro 3  Michael Schumacher Ferrari F300 Ferrari 3.0 V10 G
4  Eddie Irvine
 Mild Seven Benetton Playlife 5  Giancarlo Fisichella Benetton B198 Playlife 3.0 V10 B
6  Alexander Wurz
 West McLaren Mercedes 7  David Coulthard McLaren MP4/13 Mercedes-Benz 3.0 V10 B
8  Mika Häkkinen
 Benson & Hedges Jordan 9  Damon Hill Jordan 197 Mugen-Honda 3.0 V10 G
10  Ralf Schumacher
 Gauloises Prost Peugeot 11  Olivier Panis Prost AP01 Peugeot 3.0 V10 B
12  Jarno Trulli
 Red Bull Sauber Petronas 14  Jean Alesi Sauber C17 Petronas 3.0 V10 G
15  Johnny Herbert
 Danka Zepter Arrows 16  Pedro Diniz Arrows A19 Arrows 3.0 V10 B
17  Mika Salo
 Stewart Ford 18  Rubens Barrichello Stewart SF2 Ford Zetec-R 3.0 V10 B
19  Jos Verstappen
 Tyrrell 20  Ricardo Rosset Tyrrell 026 Ford Zetec-R/97 3.0 V10 G
21  Toranosuke Takagi
 Fondmetal Minardi Team 22  Shinji Nakano Minardi M198 Ford Zetec-R/97 3.0 V10 B
23  Esteban Tuero
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
1  Michael Schumacher  Ferrari 1:36,293 1
2  Mika Häkkinen  McLaren-Mercedes 1:36,471 2
3  David Coulthard  McLaren-Mercedes 1:37,496 3
4  Eddie Irvine  Ferrari 1:38,197 4
5  Heinz-Harald Frentzen  Williams-Mecachrome 1:38,272 5
6  Jacques Villeneuve  Williams-Mecachrome 1:38,448 6
7  Ralf Schumacher  Jordan-Mugen-Honda 1:38,461 7
8  Damon Hill  Jordan-Mugen-Honda 1:38,603 8
9  Alexander Wurz  Benetton-Playlife 1:38,959 9
10  Giancarlo Fisichella  Benetton-Playlife 1:39,080 10
11  Johnny Herbert  Sauber-Petronas 1:39,234 11
12  Jean Alesi  Sauber-Petronas 1:39,448 12
13  Olivier Panis  Prost-Peugeot 1:40,037 13
14  Jarno Trulli  Prost-Peugeot 1:40,111 14
15  Mika Salo  Arrows 1:40,387 15
16  Rubens Barrichello  Stewart-Ford 1:40,502 16
17  Toranosuke Takagi  Tyrrell-Ford 1:40,619 17
18  Pedro Diniz  Arrows 1:40,687 18
19  Jos Verstappen  Stewart-Ford 1:40,943 19
20  Shinji Nakano  Minardi-Ford 1:41,315 20
21  Esteban Tuero  Minardi-Ford 1:42,358 21
107-Prozent-Zeit: 1:43,033 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:36,293 min)
DNQ  Ricardo Rosset  Tyrrell-Ford 1:43,259 22
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1  Mika Häkkinen  McLaren-Mercedes 51 2 1:27:22,535 2 1:40,426 (35.)
2  Eddie Irvine  Ferrari 51 3 + 6,491 4 1:40,870 (36.)
3  David Coulthard  McLaren-Mercedes 51 2 + 27,662 3 1:40,905 (42.)
4  Damon Hill  Jordan-Mugen-Honda 51 2 + 1:13,491 8 1:42,275 (38.)
5  Heinz-Harald Frentzen  Williams-Mecachrome 51 2 + 1:13,857 5 1:42,331 (36.)
6  Jacques Villeneuve  Williams-Mecachrome 51 2 + 1:15,867 6 1:42,273 (40.)
7  Jean Alesi  Sauber-Petronas 51 2 + 1:36,053 12 1:42,357 (31.)
8  Giancarlo Fisichella  Benetton-Playlife 51 2 + 1:41,302 10 1:42,336 (20.)
9  Alexander Wurz  Benetton-Playlife 50 2 + 1 Runde 9 1:43,447 (18.)
10  Johnny Herbert  Sauber-Petronas 50 2 + 1 Runde 11 1:42,858 (38.)
11  Olivier Panis  Prost-Peugeot 50 2 + 1 Runde 13 1:43,073 (49.)
12  Jarno Trulli  Prost-Peugeot 48 2 DNF 14 1:43,164 (42.)
 Shinji Nakano  Minardi-Ford 40 2 DNF 20 1:44,158 (37.)
 Michael Schumacher  Ferrari 31 1 DNF 1 1:40,190 (13.)
 Toranosuke Takagi  Tyrrell-Ford 28 2 DNF 17 1:45,673 (23.)
 Esteban Tuero  Minardi-Ford 28 1 DNF 21 1:45,792 (19.)
 Rubens Barrichello  Stewart-Ford 25 2 DNF 16 1:44,947 (8.)
 Jos Verstappen  Stewart-Ford 21 1 DNF 19 1:45,840 (19.)
 Mika Salo  Arrows 14 0 DNF 15 1:45,304 (14.)
 Ralf Schumacher  Jordan-Mugen-Honda 13 0 DNF 7 1:42,965 (4.)
 Pedro Diniz  Arrows 2 0 DNF 18 1:46,099 (2.)

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
1  Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 100
2  Michael Schumacher Ferrari 86
3  David Coulthard McLaren-Mercedes 56
4  Eddie Irvine Ferrari 47
5  Jacques Villeneuve Williams-Renault 21
6  Damon Hill Jordan-Mugen-Honda 20
7  Heinz-Harald Frentzen Williams-Mecachrome 17
8  Alexander Wurz Benetton-Playlife 17
9  Giancarlo Fisichella Benetton-Playlife 16
10  Ralf Schumacher Jordan-Mugen-Honda 14
11  Jean Alesi Sauber-Petronas 9
12  Rubens Barrichello Stewart-Ford 4
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13  Mika Salo Arrows 3
14  Pedro Diniz Arrows 3
15  Johnny Herbert Sauber-Petronas 1
16  Jarno Trulli Prost-Peugeot 1
17  Jan Magnussen Stewart-Ford 1
18  Shinji Nakano Minardi-Ford 0
19  Esteban Tuero Minardi-Ford 0
20  Ricardo Rosset Tyrrell-Ford 0
21  Toranosuke Takagi Tyrrell-Ford 0
22  Olivier Panis Prost-Peugeot 0
23  Jos Verstappen Stewart-Ford 0
Pos. Konstrukteur Punkte
1  McLaren-Mercedes 156
2  Ferrari 133
3  Williams-Mecachrome 38
4  Jordan-Mugen-Honda 34
5  Benetton-Playlife 33
6  Sauber-Petronas 10
Pos. Konstrukteur Punkte
7  Arrows 6
8  Stewart-Ford 5
9  Prost-Peugeot 1
10  Minardi-Ford 0
11  Tyrrell-Ford 0
  1. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Japan GP 1998 - 1. Training - Ergebnis. Abgerufen am 8. November 2023.
  2. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Japan GP 1998 - 2. Training - Ergebnis. Abgerufen am 8. November 2023.
  3. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Japan GP 1998 - Qualifying - Ergebnis. Abgerufen am 8. November 2023.
  4. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Japan GP 1998 - Warm Up - Ergebnis. Abgerufen am 19. November 2024.
  5. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Japan GP 1998 - Rennen - Ergebnis. Abgerufen am 8. November 2023.