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Großer Preis von Japan 2010 – Wikipedia

 Großer Preis von Japan 2010
Renndaten
16. von 19 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2010
Streckenprofil
Name: 2010 Formula 1 Japanese Grand Prix
Datum: 10. Oktober 2010
Ort: Suzuka
Kurs: Suzuka International Racing Course
Länge: 307,573 km in 53 Runden à 5,807 km
Wetter: leicht bewölkt
Zuschauer: ~ 190.000
Pole-Position
Fahrer:  Sebastian Vettel  Red Bull-Renault
Zeit: 1:30,785 min
Schnellste Runde
Fahrer:  Mark Webber  Red Bull-Renault
Zeit: 1:33,474 min (Runde 53)
Podium
Erster:  Sebastian Vettel  Red Bull-Renault
Zweiter:  Mark Webber  Red Bull-Renault
Dritter:  Fernando Alonso  Ferrari

Führungsrunden

Der Große Preis von Japan 2010 (offiziell 2010 Formula 1 Japanese Grand Prix) fand am 10. Oktober auf dem Suzuka International Racing Course in Suzuka statt und war das 16. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2010.

Nach dem Großen Preis von Singapur führte Mark Webber in der Fahrerwertung mit elf Punkten vor Fernando Alonso und mit 20 Punkten vor Lewis Hamilton. In der Konstrukteurswertung führte Red Bull-Renault mit 24 Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 64 Punkten vor Ferrari.

Vor dem Rennwochenende gab es erneut einen Fahrerwechsel: Bei HRT-Cosworth kehrte Sakon Yamamoto ins Cockpit zurück und löste Christian Klien ab.

Mit Michael Schumacher (sechsmal), Alonso (zweimal), Rubens Barrichello, Hamilton und Sebastian Vettel (jeweils einmal) traten fünf ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Jérôme D’Ambrosio im ersten freien Training am Freitag

Im ersten freien Training erzielte Vettel die schnellste Runde vor seinem Teamkollegen Webber und Robert Kubica. Bei Virgin-Cosworth übernahm Jérôme D’Ambrosio für dieses Training das Cockpit von Lucas di Grassi.[1]

Im zweiten freien Training kam es auf den ersten drei Positionen zu keinen Veränderungen.[2]

Im dritten freien Training setzten aufgrund starken Regens nur zwei Piloten eine Zeit. Jaime Alguersuari war vor Timo Glock der Schnellste.[3]

Das Qualifying wurde am Samstag wegen starken Regens zunächst mehrfach verschoben und schließlich abgesagt. Die Rennleitung verschob das Qualifying auf den Vormittag des Rennsonntags.[4] Am Sonntagmorgen fand das Qualifying schließlich unter trockenen Bedingungen statt. Im ersten Segment (Q1) erzielte Vettel die schnellste Runde. Die HRT-, Virgin- und Lotus-Piloten sowie Sébastien Buemi schieden aus.

Im zweiten Abschnitt (Q2) behielt Vettel die Führungsposition. Die Force India- und Sauber-Piloten sowie Vitantonio Liuzzi, Witali Petrow und Felipe Massa schieden aus.

Im letzten Abschnitt (Q3) sicherte sich Vettel die Pole-Position vor seinem Teamkollegen Webber und Hamilton, der wegen eines Getriebewechsels um fünf Positionen nach hinten versetzt wurde. Für Vettel war es die 13. Karriere-Pole und die achte der Saison.

Bereits vor dem Start des Grand Prix war das Wochenende für di Grassi beendet. Der Virgin-Pilot kam in der Runde zur Startaufstellung in der 130R von der Strecke ab und schlug in die Reifenstapel ein. Zwar konnte er das Auto unverletzt verlassen, es war jedoch so stark beschädigt, dass er auf den Start verzichten musste. Ein technischer Defekt wurde anschließend ausgeschlossen.[5]

Sebastian Vettel führte das Feld vor Robert Kubica und Mark Webber nach der ersten Runde an

Beim Start behauptete Vettel die Führung. Sein Teamkollege Webber verlor vom zweiten Platz startend eine Position an Kubica. Im mittleren Teil des Feldes übersah Petrow den Williams-Cosworth von Nico Hülkenberg und kollidierte mit ihm. In der First-Kurve kam es zu einem weiteren Zwischenfall. Massa versuchte rechts an Nico Rosberg vorbeizugehen. Dabei kam er aufs Gras, sein Auto hob auf den Curbs ab und kollidierte mit Liuzzi.[6] Alle vier Piloten schieden aus und lösten mit den Bergungsarbeiten eine Safety-Car-Phase aus. In der dritten Runde, die hinter dem Safety Car gefahren wurde, schied auch Kubica aus. An seinem Rennwagen hatte sich das rechte Hinterrad gelöst und er musste sein Auto auf drei Rädern abstellen.

Beim Restart des Rennens kam es zu keinen Verschiebungen an der Spitze. Vettel behielt die Führung vor Webber, Alonso, Button und Hamilton. Auf dem sechsten Platz kam es zu einer Verschiebung, nachdem Schumacher Barrichello überholte. An der Spitze fuhren die Red Bull die schnellsten Zeiten und Vettel und Webber setzten sich etwas von den drei anderen Piloten ab. Größere Abstände zwischen den ersten fünf Piloten entstanden jedoch nicht.

Lokalmatador Kamui Kobayashi lag zunächst auf dem elften Platz hinter Alguersuari. Er überraschte den Toro-Rosso-Piloten mit einem späten Bremsmanöver in der Hairpin-Kurve und ging an ihm vorbei. Vier Runden später überholte Kobayashi an derselben Stelle Adrian Sutil.

Das Safety Car vor Sebastian Vettel und Mark Webber

Wenig später begannen die Piloten, die nicht in der Safety-Car-Phase gestoppt hatten, mit den Boxenstopps. Webber kam eine Runde nach Vettel und übernahm damit die Führung für eine Runde. Nach seinem Stopp lag Button auf der ersten Position, da er im Gegensatz zu den anderen Piloten im vorderen Feld mit harten Reifen gestartet war und daher später stoppte. Hamilton fiel zwischenzeitlich hinter Kobayashi, der wie Button später stoppen wollte, zurück, konnte ihn allerdings ohne Probleme überholen.

Button und Kobayashi absolvierten ihren Stopp in derselben Runde. Somit übernahm Vettel wieder die Führungsposition. Button fiel hinter die ersten vier Piloten (Vettel, Webber, Alonso und Hamilton) zurück. Da Hamilton Getriebeprobleme bekam und er den dritten Gang nicht mehr einlegen konnte, gelang es seinem Teamkollegen Button problemlos an ihm vorbeizufahren. Im Mittelfeld lag Kobayashi wieder hinter Alguersuari und griff den Spanier erneut in der Hairpin-Kurve an. Diesmal versuchte Alguersuari ihn nicht so einfach vorbeizulassen und beschädigte sich dabei seinen Frontflügel. Kobayashi machte eine weitere Position gut, als Sutil mit einem Motorschaden ausfiel.

In der Zwischenzeit hatte sich ein länger anhaltender Positionskampf um den sechsten Platz zwischen den Mercedes-Piloten entwickelt. Rosberg lag dank eines früheren Stopps vor Schumacher und hielt ihn lange Zeit hinter sich. In der 47. Runde wurde das Duell durch einen technischen Defekt entschieden. Rosbergs Hinterradaufhängung brach in der Dunlop-Kurve und er schlug in die Reifenstapel ein. Er wurde mit sechs Runden Rückstand gewertet. Währenddessen hatte Kobayashi auch noch Barrichello und seinen Teamkollegen Nick Heidfeld überholt. Auf Schumacher schloss er allerdings nicht mehr auf.

Schließlich gewann Vettel das Rennen vor Webber und Alonso. Für Vettel war es der achte Sieg in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Auf den Plätzen vier und fünf folgten die McLaren-Piloten Button und Hamilton. Schumacher wurde vor Kobayashi, Heidfeld, Barrichello und Buemi Sechster. Heidfeld, der erst sein zweites Saisonrennen absolviert hatte, erzielte seine ersten Punkte. Da einige Piloten ausgeschieden waren, erzielten fünf Piloten der neuen Teams, die das Ziel erreichten, ihre beste Platzierung in dieser Saison.

In der Weltmeisterschaft behauptete Webber die Führung vor Alonso. Vettel verbesserte sich punktgleich mit Alonso auf den dritten Platz. Dank des Doppelsieges baute Red Bull-Renault seine Führung in der Konstrukteursweltmeisterschaft vor McLaren-Mercedes und Ferrari weiter aus.

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
 Vodafone McLaren Mercedes 1  Jenson Button McLaren MP4-25 Mercedes-Benz 2.4 V8 B
2  Lewis Hamilton
 Mercedes GP Petronas F1 Team 3  Michael Schumacher Mercedes MGP W01 Mercedes-Benz 2.4 V8 B
4  Nico Rosberg
 Red Bull Racing 5  Sebastian Vettel Red Bull RB6 Renault 2.4 V8 B
6  Mark Webber
 Scuderia Ferrari Marlboro 7  Felipe Massa Ferrari F10 Ferrari 2.4 V8 B
8  Fernando Alonso
 AT&T Williams 9  Rubens Barrichello Williams FW32 Cosworth 2.4 V8 B
10  Nico Hülkenberg
 Renault F1 Team 11  Robert Kubica Renault R30 Renault 2.4 V8 B
12 Witali Petrow
 Force India F1 Team 14  Adrian Sutil Force India VJM03 Mercedes-Benz 2.4 V8 B
15  Vitantonio Liuzzi
 Scuderia Toro Rosso 16  Sébastien Buemi Toro Rosso STR5 Ferrari 2.4 V8 B
17  Jaime Alguersuari
 Lotus Racing 18  Jarno Trulli Lotus T127 Cosworth 2.4 V8 B
19  Heikki Kovalainen
 HRT F1 Team 20  Sakon Yamamoto HRT F110 Cosworth 2.4 V8 B
21  Bruno Senna
 BMW Sauber F1 Team 22  Nick Heidfeld Sauber C29 Ferrari 2.4 V8 B
23  Kamui Kobayashi
 Virgin Racing 24  Jérôme D’Ambrosio[M 1] Virgin VR-01 Cosworth 2.4 V8 B
 Timo Glock[M 1]
25  Lucas di Grassi

Anmerkungen

  1. a b D’Ambrosio fuhr den Virgin mit der Nummer 24 im ersten freien Training. Glock übernahm das Fahrzeug anschließend für das restliche Rennwochenende.
Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Q3 Start
1  Sebastian Vettel  Red Bull-Renault 1:32,035 1:31,184 1:30,785 1
2  Mark Webber  Red Bull-Renault 1:32,476 1:31,241 1:30,853 2
3  Lewis Hamilton[# 1]  McLaren-Mercedes 1:32,809 1:31,523 1:31,169 8
4  Robert Kubica  Renault 1:32,808 1:32,042 1:31,231 3
5  Fernando Alonso  Ferrari 1:32,555 1:31,819 1:31,352 4
6  Jenson Button  McLaren-Mercedes 1:32,636 1:31,763 1:31,378 5
7  Nico Rosberg  Mercedes 1:32,238 1:31,886 1:31,494 6
8  Rubens Barrichello  Williams-Cosworth 1:32,361 1:31,874 1:31,535 7
9  Nico Hülkenberg  Williams-Cosworth 1:32,211 1:31,926 1:31,559 9
10  Michael Schumacher  Mercedes 1:32,513 1:32,073 1:31,846 10
11  Nick Heidfeld  Sauber-Ferrari 1:33,011 1:32,187 11
12  Felipe Massa  Ferrari 1:32,721 1:32,321 12
13 Witali Petrow  Renault 1:32,849 1:32,422 13
14  Kamui Kobayashi  Sauber-Ferrari 1:32,783 1:32,427 14
15  Adrian Sutil  Force India-Mercedes 1:33,186 1:32,659 15
16  Jaime Alguersuari  Toro Rosso-Ferrari 1:33,471 1:33,071 16
17  Vitantonio Liuzzi  Force India-Mercedes 1:33,216 1:33,154 17
18  Sébastien Buemi  Toro Rosso-Ferrari 1:33,568 18
19  Jarno Trulli  Lotus-Cosworth 1:35,346 19
20  Heikki Kovalainen  Lotus-Cosworth 1:35,464 20
21  Lucas di Grassi  Virgin-Cosworth 1:36,265 21
22  Timo Glock  Virgin-Cosworth 1:36,332 22
23  Bruno Senna  HRT-Cosworth 1:37,270 23
24  Sakon Yamamoto  HRT-Cosworth 1:37,365 24

Anmerkungen

  1. Hamilton erhielt aufgrund eines Getriebewechsels eine Startplatzstrafe von fünf Plätzen.
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1  Sebastian Vettel  Red Bull-Renault 53 1 1:30:27,323 1 1:33,653 (51.)
2  Mark Webber  Red Bull-Renault 53 1 + 0,905 2 1:33,474 (53.)
3  Fernando Alonso  Ferrari 53 1 + 2,721 4 1:33,823 (53.)
4  Jenson Button  McLaren-Mercedes 53 1 + 13,522 5 1:33,529 (53.)
5  Lewis Hamilton  McLaren-Mercedes 53 1 + 39,595 8 1:35,182 (35.)
6  Michael Schumacher  Mercedes 53 1 + 59,933 10 1:34,853 (52.)
7  Kamui Kobayashi  Sauber-Ferrari 53 1 + 1:04,038 14 1:34,486 (50.)
8  Nick Heidfeld  Sauber-Ferrari 53 1 + 1:09,648 11 1:35,521 (52.)
9  Rubens Barrichello  Williams-Cosworth 53 1 + 1:10,846 7 1:35,597 (53.)
10  Sébastien Buemi  Toro Rosso-Ferrari 53 1 + 1:12,806 18 1:35,116 (52.)
11  Jaime Alguersuari  Toro Rosso-Ferrari 52 2 + 1 Runde 16 1:34,365 (49.)
12  Heikki Kovalainen  Lotus-Cosworth 52 1 + 1 Runde 20 1:37,620 (51.)
13  Jarno Trulli  Lotus-Cosworth 51 1 + 2 Runden 19 1:39,710 (28.)
14  Timo Glock  Virgin-Cosworth 51 2 + 2 Runden 22 1:39,813 (51.)
15  Bruno Senna  HRT-Cosworth 51 1 + 2 Runden 23 1:40,329 (49.)
16  Sakon Yamamoto  HRT-Cosworth 50 1 + 3 Runden 24 1:39,806 (33.)
17  Nico Rosberg  Mercedes 47 1 DNF 6 1:36,108 (44.)
 Adrian Sutil  Force India-Mercedes 44 1 DNF 15 1:36,319 (43.)
 Robert Kubica  Renault 2 0 DNF 3 2:41,378 (2.)
 Nico Hülkenberg  Williams-Cosworth 0 0 DNF 9
 Felipe Massa  Ferrari 0 0 DNF 12
Witali Petrow  Renault 0 0 DNF 13
 Vitantonio Liuzzi  Force India-Mercedes 0 0 DNF 17
DNS  Lucas di Grassi[A 1]  Virgin-Cosworth 21

Anmerkungen

  1. di Grassi konnte nicht am Rennen teilnehmen, da er auf dem Weg zur Startaufstellung einen Unfall hatte.

Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
1  Mark Webber Red Bull-Renault 220
2  Fernando Alonso Ferrari 206
3  Sebastian Vettel Red Bull-Renault 206
4  Lewis Hamilton McLaren-Mercedes 192
5  Jenson Button McLaren-Mercedes 189
6  Felipe Massa Ferrari 128
7  Nico Rosberg Mercedes 122
8  Robert Kubica Renault 114
9  Michael Schumacher Mercedes 54
10  Adrian Sutil Force India-Mercedes 47
11  Rubens Barrichello Williams-Cosworth 41
12  Kamui Kobayashi Sauber-Ferrari 27
13 Witali Petrow Renault 19
14  Nico Hülkenberg Williams-Cosworth 17
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
15  Vitantonio Liuzzi Force India-Mercedes 13
16  Sébastien Buemi Toro Rosso-Ferrari 8
17  Pedro de la Rosa Sauber-Ferrari 6
18  Nick Heidfeld Sauber-Ferrari 4
19  Jaime Alguersuari Toro Rosso-Ferrari 3
20  Heikki Kovalainen Lotus-Cosworth 0
21  Jarno Trulli Lotus-Cosworth 0
22  Karun Chandhok HRT-Cosworth 0
23  Lucas di Grassi Virgin-Cosworth 0
24  Timo Glock Virgin-Cosworth 0
25  Bruno Senna HRT-Cosworth 0
26  Sakon Yamamoto HRT-Cosworth 0
 Christian Klien HRT-Cosworth 0
Pos. Konstrukteur Punkte
1  Red Bull-Renault 426
2  McLaren-Mercedes 381
3  Ferrari 334
4  Mercedes 176
5  Renault 133
6  Force India-Mercedes 60
Pos. Konstrukteur Punkte
7  Williams-Cosworth 58
8  Sauber-Ferrari 37
9  Toro Rosso-Ferrari 11
10  Lotus-Cosworth 0
11  HRT-Cosworth 0
12  Virgin-Cosworth 0
  1. Großer Preis von Japan 2010 in Suzuka: Ergebnis 1. Freies Training. Abgerufen am 14. September 2023.
  2. Großer Preis von Japan 2010 in Suzuka: Ergebnis 2. Freies Training. Abgerufen am 14. September 2023.
  3. Großer Preis von Japan 2010 in Suzuka: Ergebnis 3. Freies Training. Abgerufen am 14. September 2023.
  4. Land unter in Suzuka: Qualifying erst am Sonntag. Abgerufen am 14. September 2023.
  5. Virgin: Di Grassi crasht schon vor dem Rennen. Abgerufen am 14. September 2023.
  6. Ferrari am Limit: Mehr ging nicht. Abgerufen am 20. Dezember 2024.