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Kletterweltmeisterschaft 2023 – Wikipedia

Kletterweltmeisterschaft 2023
Die PostFinance-Arena
Die PostFinance-Arena
Stadt Bern,  Schweiz
Eröffnung 1. August 2023
Schlusstag 12. August 2023
Chronik
2021 Moskau 2025 Seoul

Die Kletterweltmeisterschaft 2023 war die Kletterweltmeisterschaft, die vom 1. bis 12. August 2023 in Bern ausgerichtet wurde. Es wurden die Disziplinen Lead, Boulder, Speed, das Kombinationsformat Boulder & Lead und Paraclimbing ausgetragen. Es war der erste Wettkampf für die Qualifikation der Olympischen Sommerspiele 2024.[1] Die Wettkämpfe fanden in der PostFinance-Arena statt, welche mit 17'000 Plätzen die grösste Eissporthalle der Schweiz ist.[2] Der Veranstalter des IFSC Climbing and Paraclimbing World Championships Bern 2023 war der Schweizer Alpen-Club.[3]

Datum Männer Frauen Legende
Di 1.8. Q Q Qualifikation
Mi 2.8. Q HF Halbfinale
Do 3.8. Q Q F Finale
Fr 4.8. HF F Boulder
Sa 5.8. HF F Lead
So 6.8. HF F HF F Paraclimbing
Mo 7.8. Boulder & Lead
Di 8.8. Q Q Speed
Mi 9.8. HF HF
Do 10.8. Q F F Q F F
Fr 11.8. F
Sa 12.8. F

Janja Garnbret konnte als Einzige sowohl im Halbfinale als auch im Finale alle Boulder im ersten Versuch klettern (flash) und gewann überlegen die Weltmeisterschaft. Oriane Bertone erreichte bei drei Bouldern das Top und bei vier die Zone und wurde somit Zweite. Brooke Raboutou gewann mit zwei Tops und vier Zonen die Bronze-Medaille.[4]

Mickaël Mawem wurde mit drei Tops und vier Zonen Weltmeister im Bouldern. Mejdi Schlack erreichte mit zwei Tops und vier Zonen den zweiten Platz und Lee Do-hyun wurde mit zwei Tops und drei Zonen Dritter.[5]

Finale Sieger Zweiter Dritter
Frauen 5. Aug. 2023  Janja Garnbret  Oriane Bertone  Brooke Raboutou
Männer 4. Aug. 2023  Mickaël Mawem  Mejdi Schalck  Lee Do-hyun

Im Finale der Frauen waren Ai Mori und Janja Garnbret die Einzigen, welche die Route toppen konnten. Da Mori im Halbfinale weiter kam als Garnbret, gewann Mori die Weltmeisterschaft im Lead. Seo Chae-hyun erreichte 47+ Punkte und wurde Dritte.[5]

Bei den Männern kletterte Jakob Schubert als Drittletzter und kam mit 48+ Punkten am höchsten. Adam Ondra und Toby Roberts, die nach Schubert kletterten und ihn noch vom ersten Platz stossen konnten, rutschten beide unerwartet weit unten in der Route aus. Sorato Anraku erreichte 48 Punkte und wurde Zweiter, Alexander Megos wurde mit 40 Punkten Dritter.[5]

Finale Sieger Zweiter Dritter
Frauen 6. Aug. 2023  Ai Mori  Janja Garnbret  Seo Chae-hyun
Männer 6. Aug. 2023  Jakob Schubert  Sorato Anraku  Alexander Megos

Das Finale der Frauen gewann überraschend Desak Made Rita Kusuma Dewi aus Indonesien. Sie platzierte sich vor Emma Hunt und der derzeitigen Weltrekordhalterin Aleksandra Mirosław. Der Italiener Matteo Zurloni gewann das Finale der Männer nach einem Fehlstart von Long Jinbao, Platz drei ging an Rahmad Adi Mulyono. Die Gewinner der Gold- und Silbermedaillen sind für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris qualifiziert.[6][7]

Finale Sieger Zweiter Dritter
Frauen 10. Aug. 2023  Desak Made Rita Kusuma Dewi  Emma Hunt  Aleksandra Mirosław
Männer 10. Aug. 2023  Matteo Zurloni  Long Jinbao  Rahmad Adi Mulyono

Janja Garnbret toppte drei Boulder und erreichte bei einem weiteren die zweite Zone. Sie schloss so die Finalrunde mit 15 Punkten Vorsprung vor Jessica Pilz und Brooke Raboutou ab, die jeweils ein Top weniger erreichten. Im Lead-Finale stürzte Ai Mori am letzten Griff unter dem Top, Janja Garnbret und Jain Kim einen Griff zuvor. In der Gesamtwertung gewann Janja Garnbret dominant vor Jessica Pilz und Ai Mori. Brooke Raboutou verpasste nach einem frühen Stürz knapp das Podium.[8]

In der Boulder-Runde der Herren erreichten nur Jakob Schubert und Tomoa Narasaki vier Tops. Schubert kletterte im Lead-Teil am höchsten und sicherte sich seinen zweiten Sieg in dieser WM, Colin Duffy erreichte den zweithöchsten Punkt und erlangte die Silbermedaille. Tomoa Narasaki stürzte an der gleichen Schlüsselstelle wie die meisten anderen Athleten und wurde Dritter.[9]

Finale Sieger Zweiter Dritter
Frauen 11. Aug. 2023  Janja Garnbret  Jessica Pilz  Ai Mori
Männer 12. Aug. 2023  Jakob Schubert  Colin Duffy  Tomoa Narasaki

Im Paraclimbing gab es bei dieser Weltmeisterschaft insgesamt 17 Medaillenentscheidungen, die am 10. August ausgetragen wurden. Die Wettbewerbe in Kategorien Frauen B1, Frauen AL1 und Frauen AU3 fanden nicht statt, weil sich nicht genügend Athletinnen registriert hatten. Die registrierten B1-, AL1- und AU3-Athletinnen kletterten deshalb in den Kategorien B2, RP1 bzw. RP3.

Mit 203 Athleten handelte es sich um den bis dahin grössten Wettkampf im Paraclimbing, erstmals wurden auch Preisgelder vergeben. Je nach Kategorie wurde an Routen in Schwierigkeitsgraden von etwa 5.10 bis 5.13 YDS (etwa 6a – 8b frz.; VI+ – X UIAA) geklettert.[10][11]

Kategorie[12] Sieger Zweiter Dritter
B1 Frauen in Kategorie B2
Männer  Sho Aita  Francisco Javier Aguilar Amoedo  Razvan Nedu
B2 Frauen  Abigail Robinson  Seneida Biendarra  Edith Scheinecker
Männer  Fumiya Hamanoue  Richard Slocock  Guillermo Pelegrín Gómez
B3 Frauen  Sunita Dhondappanavar  Mika Maeoka  Yumi Ejiri
Männer  Cosmin Florin Candoi  Kazuhiro Minowada  Lux Losey Sail
AL1 Frauen in Kategorie RP1
Männer  Angelino Zeller  Markus Pösendorfer  Tanner Cislaw
AL2 Frauen  Lucie Jarrige  Sarah Larcombe  Rachel Maia
Männer  Thierry Delarue  Ethan Zilz  Albert Guardia Ferrer
AU2 Frauen  Solenne Piret  Lucia Capovilla  Maureen Beck
Männer  Isak Ripman  Kevin Bartke  Brian Zerzuela
AU3 Frauen in Kategorie RP3
Männer  Mor Michael Sapir  Nobuhiro Yusaraoka  Dominic Geisseler
RP1 Frauen  Pavitra Vandenhoven  Melissa Ruiz  Marta Peche Salinero
Männer  Aloïs Pottier  Elliott Nguyen  Takuya Okada
RP2 Frauen  Dina Eivik  Jasmin Plank  Anna Devries
Männer  Iván Muñoz Escolar  Benjamin Mayforth  Manikandan Kumar
RP3 Frauen  Marina Dias  Christiane Luttikhuizen  Martha Evans
Männer  Tadashi Takano  Jamie Barendrecht  Andrej Haršány

Je Geschlecht qualifizieren sich die drei besten Kletterer in der Kombination und die zwei besten Kletterer im Speed für die Olympischen Spiele 2024.[5]

Speed Frauen Männer
 Desak Made Rita Kusuma Dewi  Matteo Zurloni
 Emma Hunt  Long Jinbao
Boulder & Lead Frauen Männer
 Janja Garnbret  Jakob Schubert
 Jessica Pilz  Colin Duffy
 Ai Mori  Tomoa Narasaki
  1. «IFSC Climbing and Paraclimbing World Championships Bern 2023» lanciert neue Website. 16. März 2022, abgerufen am 7. Juli 2022.
  2. Die Sportkletter-WM 2023 findet in Bern statt! 13. November 2020, abgerufen am 7. Juli 2022.
  3. IFSC Climbing World Championships Bern 2023. Abgerufen am 7. Juli 2022 (deutsch).
  4. 2023 IFSC Sport Climbing World Championships: Janja Garnbret claims women's boulder title in Bern. In: olympics.com. Abgerufen am 8. August 2023.
  5. a b c d 2023 IFSC Sport Climbing World Championships in Bern: All final results and medals – complete list. In: olympics.com. Abgerufen am 8. August 2023.
  6. Redaktion: Paraclimbing krönt Champions, erste Olympiatickets im Speed | Resultate Finals Speed und Paraclimbing. In: Lacrux Klettermagazin. 11. August 2023, abgerufen am 11. August 2023 (deutsch).
  7. Zurloni und Dewi überraschend Speed-Weltmeister. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 10. August 2023, abgerufen am 11. August 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  8. Gudrun Regelein: Janja Garnbret holt sich erneut Gold. In: Kletterszene. 12. August 2023, abgerufen am 14. August 2023 (deutsch).
  9. Schubert schnappt sich zweites WM-Gold und Olympia-Ticket | Resultat Finale Kombi-Format Bouldern & Lead Männer. In: Lacrux Klettermagazin. 12. August 2023, abgerufen am 14. August 2023 (deutsch).
  10. Emily Chen-Newton: Hundreds of Paraclimbers gather in Switzerland for World Championships. In: Climbing. 12. August 2023, abgerufen am 28. Juni 2024 (amerikanisches Englisch).
  11. Peter Burnside: World Championships Bern 2023. In: British Mountaineering Council. 27. Juli 2023, abgerufen am 28. Juni 2024.
  12. IFSC – Paraclimbing World Championships – Bern 2023. In: IFSC Climbing Result Service. Abgerufen am 11. August 2023 (englisch).