de.wikipedia.org

Leuderode – Wikipedia

Leuderode

Gemeinde Frielendorf

Koordinaten: 50° 58′ N, 9° 24′ OKoordinaten: 50° 58′ 3″ N, 9° 23′ 57″ O
Höhe: 401 (395–417) m
Fläche: 5,69 km²[1]
Einwohner: 133 (31. Dez. 2017) HW+NW[2]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34621
Vorwahl: 05684

Leuderode ist ein Ortsteil der Gemeinde Frielendorf im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Leuderode liegt östlich des Hauptortes mitten im Knüllgebirge am Osterbach. Die Kirche liegt auf einer kleinen Anhöhe mitten im Dorf.

Evangelische Kirche Leuderode

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Leuderode erfolgte unter dem Namen Ludenrot im Jahr 1197. Hier wird der Ort als Gutshof „Ludenroth“ des Klosters Spieskappel in einer Verordnung von Papst Coelestin III. erwähnt. Weitere Erwähnungen erfolgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Ludenroth (1213), Lutinrode (1215/39), Lutenrod (1235), Lutenrode (1254), Ludenrade (um 1490), Luderode, Luderodt (1537), Leutenrode, Leudenroda (1575/85), Leudenrode (1587), Luderode (1591), Leudenrohtt (1603), Leudenrodt (1610) und Leuterode (1780).

1261 wurde das Dorf vom Stift Hersfeld an das Kloster Spieskappel geschenkt. Mit der Einführung der Reformation endete ab 1525 die Beziehung zum Kloster in Spieskappel.[1]

Zum 1. Januar 1974 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz die beiden Großgemeinden Frielendorf und Grenzebach (das sich am 31. Januar 1971 aus den Gemeinden Leimsfeld, Obergrenzebach und Schönborn gebildet hatte) mit den bisher selbständig gebliebenen Gemeinden Allendorf, Großropperhausen, Leuderode, Spieskappel und Verna zu einer wiederum neuen Großgemeinde Frielendorf zusammengeschlossen. Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Frielendorf.[3][1][4] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Frielendorf wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

2022 feierte das Dorf sein 825-jähriges Bestehen mit einem zweitägigen Dorffest.[6]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Leuderode 132 Einwohner. Darunter waren 3 (2,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 12 Einwohner unter 18 Jahren, 54 zwischen 18 und 49, 36 zwischen 50 und 64 und 27 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 57 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 18 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 33 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• um 1490: 3 wehrhafte Männer
• 1537: 20 Beisassen
• 1569: 56 Hausgesesse
• 1575/85: 43 Hausgesesse
• 1639: 14 verheiratete, 2 verwitwete Hausgesesse
• 1681: 22 Hausgesesse, zwei Ausschuss, ein Junggeselle
• 1742: 33 Häuser
• 1747: 28 Hausgesesse
Leuderode: Einwohnerzahlen von 1773 bis 2017
Jahr  Einwohner
1773141
1800?
1834193
1840211
1846205
1852212
1858220
1864225
1871205
1875187
1885211
1895205
1905192
1910169
1925179
1939161
1946311
1950294
1956241
1961221
1967184
1980?
1990?
2000?
2011132
2017133
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Frielendorf[2], Zensus 2011[7]
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: nur evangelisch-reformierte Einwohner.
• 1885: 211 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 186 evangelische (= 84,16 %), 34 katholische (= 15,38 %) Einwohner
• 1961 Erwerbspersonen: 79 Land- und Forstwirtschaft, 27 Produzierendes Gewerbe, 8 Handel und Verkehr, drei Dienstleistungen und Sonstiges

Für Leuderode besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Leuderode) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[5] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Leuderode 65,4 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Dorfgemeinschaft Leuderode“ an.[8] Der Ortsbeirat wählte Helmut Poltmann zum Ortsvorsteher.[9]

Für die Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Leuderode.

  1. a b c d e f Leuderode, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Zahlen und Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Frielendorf, archiviert vom Original am 23. März 2018.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411–413 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 91 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Frielendorf, abgerufen im März 2023.
  6. Matthias Haaß: Leuderode: Knülldorf feiert Jubiläum. In: Hessisch-Niedersächsische Allgemeine. 1. Oktober 2022, abgerufen am 3. Oktober 2022.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 88, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020.
  8. Ortsbeiratswahl Leuderode. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  9. Ortsbeirat Leuderode. In: Webauftritt. SPD Frielendorf, abgerufen im Mai 2023.