Marianne Vos bei einem Querfeldeinrennen (2007)Vos mit der Goldmedaille bei der Bahn-WM 2011Marianne Vos gewinnt das Rennen bei der Straßen-WM in Florenz (2013)
Vos ist erfolgreich in den verschiedensten Disziplinen des Radrennsports, sie gewann Weltmeistertitel auf der Straße, auf der Bahn, im Cyclocross und im Gravelrennen. Ihre besondere Stärke ist dabei die Beschleunigung, die sie im Straßenrennen zu einer der besten Sprinterinnen und zur erfolgreichsten Fahrerin bei Eintagesrennen gemacht hat.[1] Sie ist mit acht Titeln von 2006 bis 2022 die Rekordweltmeisterin im Cyclocross.
Seit 2001 ist Marianne Vos im Leistungsradsport aktiv. 2002 wurde sie niederländische Jugend-Meisterin im Straßenrennen, fuhr zu dieser Zeit allerdings hauptsächlich Querfeldeinrennen. 2004 wurde sie bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Verona Juniorinnen-Weltmeisterin im Straßenrennen.
2006 wechselte Vos in die Elite-Klasse der Frauen; seitdem fährt sie immer im selben Team, das seit 2012 den Namen Rabobank Women Cycling Team trägt. Zu Beginn des Jahres 2006 wurde sie Europa- und Weltmeisterin im Cyclocross vor der Deutschen Hanka Kupfernagel. Auf der Straße gewann sie die niederländische Straßen-Radmeisterschaft, und im Oktober wurde sie Weltmeisterin im Straßenrennen in Salzburg.
Bis 2013 errang Marianne Vos insgesamt zwölf Weltmeister-Titel auf Bahn, Straße und im Querfeldeinrennen, dazu 16 nationale Titel (inklusive zwei Titeln auf dem Mountainbike) sowie zwei europäische Titel. Zweimal errang sie olympische Goldmedaillen, 2008 im Punktefahren und 2012 im Straßenrennen.[2]
Fünfmal gewann sie den Rad-Weltcup der Frauen und dreimal den Giro d’Italia Femminile.
Zudem siegte sie bei rund 30 relevanten Straßenrennen. Als sie bei den Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2013 ihren Titel zum zweiten Mal verteidigte, taufte eine englische Zeitung sie Flying Dutchwoman: „She rode out with the No 1 on her back and rode home with her position as the greatest female cyclist underlined […].“ (dt.= „Sie fuhr mit der Nummer 1 auf ihrem Rücken hinaus und kam zurück, nachdem sie ihre Position als größter weiblicher Radrennfahrer betont hatte […].“)[3]
2015 musste Marianne Vos eine längere Rennpause einlegen, um mehrere Verletzungen auszukurieren.[4]
Im Juli 2015 wurde bekannt, dass sie in dieser Saison keine Straßenrennen und auch nicht die Straßen-Weltmeisterschaften bestreiten werde, so dass ihr Start bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gefährdet war.[5] Im März 2016 nahm Vos den Rennbetrieb wieder auf.[6]
Vos wurde Dritte der Crossweltmeisterschaft 2019 und gewann in der folgenden Straßensaion insgesamt 19 Rennen sowie die Jahreswertung der UCI Women’s WorldTour 2019. Die darauffolgende Crosssaison musste sie jedoch im Januar 2020 abbrechen, weil sie sich einer Operation der Leistenarterie unterziehen musste.[8] Anfang 2022 wurde sie zum achten Mal Weltmeisterin im Cyclocross, 16 Jahre nach ihrem ersten Triumph. Im Juli des Jahres fuhr sie die Tour de France Femmes, die zum ersten Mal ausgetragen wurde, gewann zwei Etappen und die Punktewertung. Auch bei der Vuelta Femenina 2023 holte sie zwei Etappen und die Punktewertung. Im Laufe der Saison litt sie erneut unter Problemen mit der Leistenarterie, die sie unter anderem zur Aufgabe in der Tour de France Femmes 2023 zwangen, und brach die Saison im August für eine erneute Operation ab.[9]
Zwischen 2006 und 2013 wurde Marianne Vos siebenmal als niederländische Radsportlerin des Jahres ausgezeichnet.[11] 2008, 2009 und 2013 wurde sie zudem in den Niederlanden Sportlerin des Jahres.[12] 2013 erhielt sie ebenfalls den internationalen Velo Award als Radsportlerin des Jahres.[13]
Bei einer Auflistung der besten hundert Sportler der Niederlande rangierte Marianne Vos im Dezember 2013 auf Platz 15.[14]
Im Februar 2010 gab der Bürgermeister ihrer Heimatgemeinde Aalburg bekannt, dass dort ein 29,5 Kilometer langer Fahrradweg nach ihr Marianne Vos fietsroute benannt wird.[15]
Nach Meinung eines niederländischen Kolumnisten war Vos schon 2011 nicht nur die „beste Radsportlerin der Geschichte“, die Leontien Zijlaard-van Moorsel und Jeannie Longo überflügelt habe, sondern auch die beste Sportlerin, die die Niederlande jemals hervorgebracht hätten.[16]
Im September 2017 wurde Marianne Vos in die Athletenkommission der UCI gewählt.[17]
Normdaten (Person): Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 17. November 2024. | Anmerkung: viaf:75718526 mischt mit einer weiteren Person (Stand: November 2024)