de.wikipedia.org

Nickel(II)-sulfid – Wikipedia

Kristallstruktur
Strukturformel von Nickel(II)-sulfid
_ Ni2+ _ S2−
Allgemeines
Name Nickel(II)-sulfid
Andere Namen
  • Nickelmonosulfid
  • Nickelsulfid (mehrdeutig)
  • Schwefelnickel (veraltet)
Verhältnisformel NiS
Kurzbeschreibung

geruchloses schwarzes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 28094
Wikidata Q1985595
Eigenschaften
Molare Masse 90,76 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,66 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

797 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (4 mg·l−1)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 331​‐​350i​‐​341​‐​372​‐​317​‐​410
P: 260​‐​272​‐​280​‐​304+340+311​‐​308+313​‐​405[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Nickel(II)-sulfid ist das Nickel(II)-Salz der Schwefelwasserstoffsäure, also eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfide.

Nickel(II)-sulfid kommt natürlich in Form des Minerals Millerit vor. Es kann auch in der Glasherstellung als unerwünschter Einschluss in Gläsern entstehen, die zu Brüchen führen können.[3]

Nickel(II)-sulfid fällt aus ammoniakalischen, nicht jedoch aus sauren, nickelhaltigen Lösungen mit Ammoniumsulfid aus und dient so als Nachweisreaktion.

α-Nickel(II)-sulfid kann auch durch Reaktion von Nickel(II)-chlorid-hexahydrat in einer Ammoniumchloridlösung mit Schwefelwasserstoff unter Luftausschluss dargestellt werden.[4]

{\displaystyle \mathrm {NiCl_{2}\cdot 6H_{2}O+H_{2}S\longrightarrow NiS+2\ HCl+6\ H_{2}O} }

β-Nickel(II)-sulfid kann bei 900 °C aus den Elementen gewonnen werden.[4]

{\displaystyle \mathrm {Ni+S\longrightarrow NiS} }

γ-Nickel(II)-sulfid kann aus Nickelsulfat und Schwefelwasserstoff dargestellt werden.[4]

{\displaystyle \mathrm {NiSO_{4}\cdot 7H_{2}O+H_{2}S\longrightarrow NiS+H_{2}SO_{4}+7\ H_{2}O} }

γ-Nickel(II)-sulfid ist ein schwarzes Pulver. In verdünnter Salzsäure ist es schlecht löslich. Es hat eine trigonale Kristallstruktur vom Millerit-Typ mit der Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 160), a = 961,2 pm, c = 325,9 pm, und es geht bei 396 °C in β-Nickel(II)-sulfid über. Dieses ist ein ebenfalls schwarzes Pulver, das in heißer Salzsäure löslich ist. Es hat eine hexagonale Kristallstruktur vom Nickelarsenid-Typ mit der Raumgruppe P63/mmc (Nr. 194), a = 343,9 pm, c = 534,8 pm. α-Nickel(II)-sulfid ist ein röntgenamorphes schwarzes Pulver, das in Salzsäure löslich ist. Es geht an der Luft in Ni(OH)S über.[4]

Verwendet wird Nickel(II)-sulfid als Mineral zur Nickelherstellung und als Katalysator.

Wie viele Nickelverbindungen wird Nickelsulfid als krebserzeugend eingestuft.[1]

  1. a b c d e f g Eintrag zu Nickel(II)-sulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Januar 2025. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Nickel sulphide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Spontanbruch von Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG). In: Baulinks.de, 17. Juli 2003, abgerufen am 6. Dezember 2012.
  4. a b c d Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1693.