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Olympische Winterspiele – Wikipedia

Austragung der Olympischen Winterspiele
  • Länder mit einmaliger Austragung
  • Länder mit mehrmaliger Austragung
  • Städte mit einmaliger Austragung
  • Städte mit zweimaliger Austragung
  • Olympische Winterspiele sind Teil der Olympischen Spiele und werden seit 1924 ausgetragen. Zuvor gab es Wintersportwettbewerbe (wie Eiskunstlaufen) als Teil der Olympischen Sommerspiele von London 1908 und Antwerpen 1920. Der Gründer der Olympischen Spiele, Pierre de Coubertin, war gegen Winterspiele, weil es sie in der Antike auch nicht gab und er die Nordischen Spiele seines Freundes und IOC-Gründungsmitglieds Oberst Viktor Balck (Schweden) schützen wollte. Mit dem Rückzug Coubertins war der Weg frei, eine weitere olympische Tradition zu begründen.[1] Bis 1992 fanden die Winterspiele im selben Jahr wie die Olympischen Sommerspiele statt. Seit 1994 finden sie im zweijährigen Wechsel mit den Olympischen Sommerspielen statt.

    Als Olympiade wird der Zeitraum zwischen zwei Sommerspielen oder zwischen zwei Winterspielen bezeichnet, der im Normalfall vier Jahre beträgt. Der Begriff Winterolympiade bezeichnet jedoch die jeweiligen Olympischen Spiele im Winter.[2]

    Im Gegensatz zu den Olympischen Sommerspielen werden bei den Olympischen Winterspielen die Zahl der Spiele und nicht die Zahl der Olympiaden gezählt. Kriegsbedingt ausgefallene Spiele sind daher in der offiziellen Zählung nicht berücksichtigt.

    Übersicht aller bisherigen olympischen Wettkämpfe in Wintersportarten.

    Nr. Jahr Austragungsort Mann­schaf­ten Teilnehmer Wettkampfprogramm Anmerkungen
    ge­samt Wett­bewerbe Disziplinen
    (Sportarten)
    I. 1924  Chamonix 16 258 247 13 16 9 (6) Die internationale Wintersportwoche wurde erst nachträglich vom IOC als I. Olympische Winterspiele anerkannt. Als offizielle Wettbewerbe gab es Curling und einen Vergleich im Militärpatrouillenlauf.
    II. 1928  St. Moritz 25 464 438 26 14 8 (4) Da der 10.000-m-Eisschnelllauf nicht beendet werden konnte, wurden nur in 13 Wettbewerben Medaillen vergeben.
    III. 1932  Lake Placid 17 252 231 21 14 7 (4)
    IV. 1936  Garmisch-Partenkirchen 28 646 566 80 17 8 (4) Erstmalige Austragung von Alpinen Skirennen.
    1940  Sapporo (zurückgegeben)
     St. Moritz (entzogen)
     Garmisch-Partenkirchen
    Japan musste wegen des Japanisch-Chinesischen Krieges die Spiele an das IOC zurückgeben.
    Die Neuvergabe an St. Moritz machte das IOC wegen Differenzen bei den Ski-Wettbewerben rückgängig.
    Wegen des Zweiten Weltkriegs entfielen die Spiele dann schließlich ganz.
    1944  Cortina d’Ampezzo Ausgefallen wegen des andauernden Zweiten Weltkriegs.
    V. 1948  St. Moritz 28 669 592 77 22 9 (4)
    VI. 1952  Oslo 30 694 585 109 22 8 (4)
    VII. 1956  Cortina d’Ampezzo 32 821 687 134 24 8 (4)
    VIII. 1960  Squaw Valley 30 665 521 144 27 8 (4) Keine Bobbahn vorhanden; Aufnahme von Biathlon
    IX. 1964  Innsbruck 36 1091 892 199 34 10 (6) Aufnahme von Rodeln
    X. 1968  Grenoble 37 1158 947 211 35 10 (6)
    XI. 1972  Sapporo 35 1006 801 205 35 10 (6)
    XII. 1976  Innsbruck 37 1123 892 231 37 10 (6) Das IOC vergab in einer zweiten Entscheidung die Spiele nach Innsbruck, nachdem Denver sie wegen der Ablehnung durch die Bevölkerung bei einem Referendum zurückgeben musste.
    XIII. 1980  Lake Placid 37 1072 840 232 38 10 (6) Erfolgreichste Spiele für Liechtenstein (2 × Gold, 2 × Silber, 0 × Bronze)
    XIV. 1984  Sarajevo 49 1272 998 274 39 10 (6)
    XV. 1988  Calgary 57 1423 1122 301 46 10 (6) Das IOC verlängerte die Dauer der Winterspiele von 12 auf 16 Tage.
    XVI. 1992  Albertville 64 1801 1313 488 57 12 (6) erstmalige Austragung von Freestyle-Skiing (nur Buckelpistenrennen);
    XVII. 1994  Lillehammer 67 1737 1215 522 61 12 (6) Das IOC hatte die Winterspiele auf das mittlere Jahr zwischen zwei Sommerspielen gelegt, wodurch die Winterspiele 1992 und 1994 im Abstand von nur zwei Jahren stattfanden.
    XVIII. 1998  Nagano 72 2176 1389 787 68 14 (7) Aufnahme von Curling als siebte Sportart.
    XIX. 2002  Salt Lake City 77 2399 1513 886 78 15 (7) Die Winterspiele dauerten 17 Tage. Skeleton war wieder in das Programm aufgenommen worden.
    XX. 2006  Turin 80 2508 1548 960 84 15 (7) Erfolgreichste Spiele aus österreichischer Sicht (9 × Gold, 7 × Silber, 7 × Bronze)
    XXI. 2010  Vancouver 82 2566 1666 1044 86 15 (7)
    XXII. 2014 Sotschi 88 2873 1714 1159 98 15 (7) mit 12 neuen Wettbewerben die bisher größte Erweiterung des Programms
    XXIII. 2018  Pyeongchang 93 2922 1680 1242 102 15 (7) Erfolgreichste Spiele Deutschlands (14 × Gold, 10 × Silber, 11 × Bronze)
    XXIV. 2022  Peking 91 2898 1603 1295 109 15 (7) Norwegen stellte einen neuen Goldmedaillen-Rekord auf (16 × Gold, 8 × Silber, 13 × Bronze)[3] Erfolgreichste Spiele für die Schweiz (7 × Gold, 2 × Silber, 6 × Bronze)
    XXV. 2026  Mailand-Cortina 116 16 (8) Erstmalige Austragung von Skibergsteigen
    XXVI. 2030  Französische Alpen
    XXVII. 2034  Salt Lake City-Utah

    Die hier aufgeführten Zahlen der teilnehmenden Sportler stützen sich auf die Angaben des IOC und können deshalb von anderen Aufstellungen abweichen, die z. B. die Zahl der tatsächlich angereisten Wettkämpfer oder Pressemitteilungen vor Beginn der Olympischen Spiele als Grundlage benutzen.

    'Sportarten Disziplinen Summen 08 20 24 28 32 36 40 44 48 52 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 94 98 02 06 10 14 18 22
    Biathlon Biathlon 7 × 9 × 8 × 0 × 0 ×
    Bobsport Bob 1 × 6 × 17 × 0 × 0 ×
    Skeleton 16 × 6 × 2 × 0 × 0 ×
    Curling Curling 13 × 7 × 1 × 0 × 3 ×
    Eishockey Eishockey 0 × 7 × 17 × 0 × 0 ×
    Eislauf Eiskunstlauf 0 × 24 × 0 × 0 × 0 ×
    Eisschnelllauf 0 × 17 × 7 × 0 × 0 ×
    Shorttrack 14 × 9 × 0 × 0 × 1 ×
    Rennrodeln Rennrodeln 8 × 16 × 0 × 0 × 0 ×
    Skisport Freestyle 14 × 9 × 0 × 0 × 1 ×
    Ski Alpin 3 × 21 × 0 × 0 × 0 ×
    Ski Nordisch Skilanglauf 0 × 19 × 5 × 0 × 0 ×
    Nordische Kombination 0 × 0 × 24 × 0 × 0 ×
    Skispringen 0 × 3 × 21 × 0 × 0 ×
    Snowboard 17 × 7 × 0 × 0 × 0 ×
    Ehemalige Disziplinen
    Biathlon Militärpatrouille 20 × 0 × 1 × 0 × 3 ×
    Zusätzliche Demonstrationswettbewerbe
    Eislauf Eiskunstlauf Eistanz 23 × 0 × 0 × 0 × 1 ×
    Eisschnelllauf Frauen 23 × 0 × 0 × 0 × 1 ×
    Skisport Freestyle Springen/Ballett 23 × 0 × 0 × 0 × 1 ×
    Sportarten Disziplinen Summen 08 20 24 28 32 36 40 44 48 52 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 94 98 02 06 10 14 18 22
  •  Wettbewerbe für Männer, Frauen und Mixed in der Sportart/Disziplin – bzw. offene Wettbewerbe
  •  Wettbewerbe für Männer in der Sportart/Disziplin
  •  Wettbewerbe für Frauen in der Sportart/Disziplin
  •  Demonstrationswettbewerbe in der Sportart/Disziplin
  •  Es fanden keine Wettbewerbe statt
  •  Olympische Spiele ausgefallen
  • Sortierreihenfolge: Sportart (alphabetisch), Disziplin (alphabetisch)
    Summen: Die Wintersportarten bei den Olympischen Sommerspielen 1908 und 1920 sind nicht enthalten.

    Bei sämtlichen Wettkämpfen an Olympischen Winterspielen wird eine Rangliste erstellt. Der ewige Medaillenspiegel ist eine Auflistung von allen Medaillen, geordnet nach Teilnehmerländern, die in der Geschichte der Spiele vergeben worden sind. Die Athleten (oder Mannschaften), die sich an erster, zweiter oder dritter Stelle klassieren, erhalten Medaillen als Auszeichnung. Der Gewinner erhält eine Medaille, die als „Goldmedaille“ bezeichnet wird (eigentlich sind es Silbermedaillen mit einem goldenen Überzug). Der Zweite erhält eine Medaille aus Silber, der Dritte eine Medaille aus Bronze.

    Top 10 der Medaillengewinner bei Olympischen Winterspielen
    Platz Athlet Nation Zeitraum Sportart Gold Silber Bronze Gesamt
    1 Marit Bjørgen  NOR 2002–2018 Skilanglauf 8 4 3 15
    2 Ole Einar Bjørndalen  NOR 1998–2014 Biathlon 8 4 1 13
    3 Bjørn Dæhlie  NOR 1992–1998 Skilanglauf 8 4 12
    4 Ireen Wüst  NED 2006–2022 Eisschnelllauf 6 5 2 13
    5 Ljubow Jegorowa  EUN / RUS 1992–1994 Skilanglauf 6 3 9
    6 Wiktor Ahn  KOR / RUS 2006–2014 Shorttrack 6 2 8
    7 Natalie Geisenberger  GER 2010–2022 Rennrodeln 6 1 7
    8 Tobias Arlt  GER 2014–2022 Rennrodeln 6 6
    Lidija Skoblikowa  URS 1960–1964 Eisschnelllauf 6 6
    Tobias Wendl  GER 2014–2022 Rennrodeln 6 6
    Stand: 20. Februar 2022
    Top 10 nach Nationen bei Olympischen Winterspielen
    Platz Kürzel Mannschaft Gold Silber Bronze Gesamt Liste
    1 GER  Deutschland 162 155 118 435 Liste
    2 NOR  Norwegen 148 133 124 405 Liste
    3 RUS Russland 142 119 125 386 Liste
    4 USA  Vereinigte Staaten 113 122 95 330 Liste
    5 CAN  Kanada 77 71 77 225 Liste
    6 AUT  Österreich 71 88 91 250 Liste
    7 SWE  Schweden 65 51 60 176 Liste
    8 SUI  Schweiz 62 58 57 177 Liste
    9 NED  Niederlande 53 49 45 147 Liste
    10 FIN  Finnland 45 65 65 175 Liste
    Stand: 20. Februar 2022
    Anmerkungen
    Kürzel Mannschaft Gold Silber Bronze Gesamt
    RUS URS // Sowjetunion (1952–1988) 78 57 59 194
    EUN  Vereintes Team (1992) 9 6 8 23
    RUS Russland (1994–2014) 47 38 35 120
    OAR  Olympische Athleten aus Russland (2018) 2 6 9 17
    ROC  ROC (2022) 6 12 14 32
    Summe 142 119 125 386

    Stand: 20. Februar 2022

    Kürzel Mannschaft Gold Silber Bronze Gesamt
    GER GER Deutsches Reich (1928–1936) 3 3 3 9
    GER (West-)Deutschland (1952) 3 2 2 7
    EUA / Deutschland (1956–1964) 8 6 5 19
    FRG / BR Deutschland (1968–1988) 11 15 13 39
    GDR / Deutsche Demokratische Republik (1968–1988) 39 36 35 110
    GER  Deutschland (seit 1992) 98 93 60 251
    Summe 162 155 118 435

    Stand: 20. Februar 2022

    Bisher sind vier qualifizierte Teilnehmer von Olympischen Winterspielen bei der Vorbereitung auf olympische Wettkämpfe zu Tode gekommen:

    1. Arnd Krüger (1996). The History of the Olympic Winter Games. The Invention of a Tradition. Matti Goksör, Gerd von der Lippe, Kristian M0 (Hrsg.): Winter Games – Warm Traditions. Oslo: Norsk Idrettshistorisk Vörening 1996, S. 101–122.
    2. Winterolympiade. In: duden.de. Abgerufen am 27. November 2017.
    3. Norwegen mit neuem Gold-Rekord bei Olympia. Abgerufen am 28. Februar 2022.
    4. Rob Longley: Georgian luger killed in training, Officials meeting to decide future of competition. In: torontosun.com. Toronto Sun, 12. Februar 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Februar 2010; abgerufen am 10. Oktober 2012 (englisch, Video auf der Webseite).
    5. Associated Press: Georgian luger fourth-ever Winter Olympian to die. In: sports.espn.go.com. ESPN, 12. Februar 2010, abgerufen am 13. Februar 2010 (englisch).
    6. Sport-Informations-Dienst: Georgischer Rodler stirbt nach schwerem Unfall. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 13. Februar 2010, abgerufen am 10. Oktober 2012.