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Olympische Winterspiele 1960/Skispringen – Wikipedia

Skispringen bei den
Olympischen Winterspielen 1960
Information
Austragungsort  Squaw Valley
Wettkampfstätte Papoose Peak Jump
Nationen 15
Athleten 45 (45 )
Datum 28. Februar 1960
Entscheidungen 1
Cortina d’Ampezzo 1956

Bei den VIII. Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley fand ein Wettbewerb im Skispringen statt. Dieser war gleichzeitig Teil der 23. Nordische Skiweltmeisterschaften. Somit wurden neben olympischen Medaillen auch Weltmeisterschaftsmedaillen vergeben. Austragungsort war der Papoose Peak Jump.

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1  Deutschland 1 1
2  Finnland 1 1
3  Österreich 1 1
Gesamt 1 1 1 3
Disziplin Gold Silber Bronze
Normalschanze Helmut Recknagel (EUA) Niilo Halonen (FIN) Österreich Otto Leodolter (AUT)
Olympische Ringe
Sportart Skispringen
Disziplin Normalschanze
Geschlecht Männer
Teilnehmer 45 Athleten aus 15 Ländern
Wettkampfort Papoose Peak Jump
Wettkampfphase 28. Februar 1960
Medaillengewinner
Helmut Recknagel (EUA)
Niilo Halonen (FIN)
Österreich Otto Leodolter (AUT)
1956 1964

Die Vorschau im «Sport Zürich» vom 19. Februar 1960 wies vorerst darauf hin, dass die geographische Lage (zum einen der McKinney-Creek auf 2.000 m Seehöhe, zum anderen die südliche Lage ungefähr am gleichen Breitengrad wie Madrid) und dazu auch die hier von der Luftfeuchtigkeit stark abhängige Beschaffenheit des Schnees wichtige Faktoren sein werden.

Ein Dutzend Springer sei zu einer Medaille fähig. Im Vordergrund stünden die Finnen mit dem aktuellen Weltmeister Kärkinen, mit dem „jungen, außerordentlichen Talent“ Halonen; mindestens eine Medaille scheine sicher zu sein. Die Norweger hätten „Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt“, um in ihrer Domäne wieder mitzureden. Die DDR habe Harry Glaß zwar durch einen Unfall (Sturz bei der Vierschanzentournee 1959/60 auf der Bergiselschanze) verloren, aber in Recknagel einen Sieganwärter, auch die Westdeutschen seien mit einem Mann der „Extraklasse“, Bolkart, vertreten. Weitere Anwärter für vordere Plätze seien die beiden Schweden Lindqvist und Eriksson und auch einer aus Österreichs Spitzentrio. Der einzige Vertreter der Schweiz, Andreas Däscher, habe in dieser Saison noch nichts Überragendes geleistet und bisher immer verkrampft gewirkt. Wenn nicht alles trüge, würden die Spiele mit einer „sehr hochstehenden Sprungkonkurrenz“ abgeschlossen werden.[1]

Nachdem am Vormittag der Himmel bedeckt war, klärte er sich auf, sodass die Springer ideale Verhältnisse vorfanden. Weil Recknagel nach seinem ersten Sprung auf 93,5 m den K-Punkt weit übersprungen hatte, gab es für den zweiten Durchgang eine massive Verkürzung um zwei Luken, was sich als etwas zu viel herausstellen sollte. Die Bahn war inzwischen wesentlich langsamer geworden, doch änderte dies am Ausgang der Konkurrzenz nichts. Recknagel war schon im Training der Beste gewesen. Von den übrigen Deutschen konnte sich Bolkart steigern, Kührt schlug sich gut, während Lesser enttäuschte. Die Finnen präsentierten sich erwartungsgemäß besser als im Training. Bei den Österreichern konnte sich Leodolter noch stark verbessern, allerdings hatte er sich schon in den Trainings für eine Medaille empfohlen. Seine Kameraden waren wesentlich schwächer. Die Sowjetspringer spielten mit drei in den ersten Zehn eine bedeutende Rolle, bei den Norwegern musste sich der weit springende Yggeseth zweimal leichte Abzüge für unruhige Flüge gefallen lassen. Eine Überraschung stellte der für die USA startende Samuelstuen dar, der sehr gut mithielt und vor allem in der ersten Serie sehr weit sprang.[2]

Rang # Athlet Nation Sprung 1 Sprung 2 Gesamt
Weite Punkte Weite Punkte Punkte
1 44 Helmut Recknagel  Deutschland 93,5 m 113,6 84,5 m 113,6 227,2
2 45 Niilo Halonen  Finnland 92,5 m 111,3 83,5 m 111,3 222,6
3 41 Otto Leodolter  Österreich 88,5 m 107,6 83,5 m 111,8 219,4
4 34 Nikolai Kamenski  Sowjetunion 90,5 m 110,2 79,0 m 106,7 216,9
5 38 Torbjørn Yggeseth  Norwegen 88,5 m 106,6 82,5 m 109,5 216,1
6 24 Max Bolkart  Deutschland 87,5 m 104,3 81,0 m 108,3 212,6
7 21 Ansten Samuelstuen  Vereinigte Staaten 90,0 m 107,8 79,0 m 103,7 211,5
8 10 Juhani Kärkinen  Finnland 87,5 m 108,3 82,0 m 103,1 211,4
9 20 Koba Zakadse  Sowjetunion 89,0 m 107,0 79,5 m 104,1 211,1
10 18 Nikolai Schamow  Finnland 85,5 m 103,2 80,5 m 107,4 210,6
11 22 Halvor Næs  Norwegen 86,0 m 103,1 81,5 m 106,7 209,8
12 14 Veit Kührt  Deutschland 88,5 m 106,1 79,5 m 102,6 208,7
13 13 Kåre Berg  Norwegen 83,0 m 100,7 81,5 m 106,7 207,4
14 28 Albin Plank  Österreich 87,5 m 105,3 75,5 m 101,4 206,7
15 23 Sadao Kikuchi  Japan 88,5 m 104,1 77,0 m 102,1 206,2
16 8 Walter Steinegger  Österreich 87,5 m 103,3 79,5 m 102,6 205,9
17 30 Eino Kirjonen  Finnland 85,5 m 104,2 79,5 m 101,6 205,8
18 37 Rolf Strandberg  Schweden 86,5 m 100,0 81,0 m 104,8 204,8
19 1 Bengt Eriksson  Schweden 83,5 m 99,6 78,8 m 102,4 202,0
20 43 Andreas Däscher  Schweiz 86,0 m 101,1 77,0 m 100,1 201,2
3 21 Werner Lesser  Deutschland 81,5 m 98,0 78,5 m 102,8 200,8
22 12 Kōichi Satō  Japan 82,0 m 98,4 78,0 m 101,9 200,3
23 7 Ole Tom Nord  Norwegen 81,0 m 94,6 82,0 m 105,6 200,2
24 27 Dino De Zordo  Italien 85,5 m 99,7 77,0 m 99,1 198,8
25 42 Yōsuke Etō  Japan 85,5 m 102,2 72,5 m 95,5 197,7
26 40 Claude Jean-Prost  Frankreich 84,5 m 99,9 75,5 m 96,9 196,8
27 9 Leonid Fjodorow  Sowjetunion 83,0 m 97,2 73,0 m 95,9 193,1
28 2 Jon St. Andre  Vereinigte Staaten 81,5 m 92,5 78,5 m 99,8 192,3
29 25 Inge Lindqvist  Schweden 79,5 m 90,4 79,5 m 99,7 190,1
30 4 Takashi Matsui  Japan 78,5 m 92,6 75,0 m 97,0 189,6
31 39 Władysław Tajner  Polen 78,5 m 87,6 79,5 m 100,6 188,2
32 16 Butch Wedin  Vereinigte Staaten 79,0 m 93,5 72,0 m 93,6 187,1
33 32 Jacques Charland  Kanada 76,5 m 91,0 73,5 m 95,3 186,3
34 29 Gerry Gravelle  Kanada 78,5 m 94,4 76,0 m 91,0 185,4
15 Willi Egger  Österreich 79,5 m 88,1 70,0 m 97,3 185,4
36 36 Nilo Zandanel  Italien 84,0 m 95,0 71,0 m 89,8 184,8
37 6 Enzo Perin  Italien 75,0 m 84,8 76,0 m 96,8 181,6
38 31 Robert Rey  Frankreich 78,0 m 87,7 72,0 m 91,6 179,3
39 19 Luigi Pennacchio  Italien 70,5 m 78,7 72,5 m 92,5 171,2
40 5 Veikko Kankkonen  Finnland 86,5 m 72,0 75,0 m 96,0 168,0
41 35 Tamás Sudár  Ungarn 73,5 m 84,1 64,0 m 81,7 165,8
42 46 Gene Kotlarek  Vereinigte Staaten 84,0 m 96,5 77,0 m 68,6 165,1
43 33 Skarphéðinn Guðmundsson  Island 64,0 m 73,0 64,0 m 82,7 155,7
44 11 Alois Moser  Kanada 62,0 m 71,4 64,0 m 79,7 151,1
45 17 Kjell Sjöberg  Schweden 78,5 m 94,1 46,0 m 33,8 127,9
  1. Sport Zürich, 19. Februar 1960, S. 2 und 3.
  2. «Eindruck vom Spezialspringen». In: Sport Zürich, 2. März 1960, S. 2.