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Pierre Barthès – Wikipedia

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Pierre Barthès Tennisspieler
Pierre Barthès
Pierre Barthès
Pierre Barthès (1974)
Nation:  Frankreich
Geburtstag: 13. September 1941
(83 Jahre)
Spielhand: Rechts
Preisgeld: 8040 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 187:186
Höchste Platzierung: 57 (1. Mai 1974)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 99:85
Karrieretitel: 5
Höchste Platzierung: 261 (2. Januar 1978)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Pierre Barthès (* 13. September 1941 in Béziers) ist ein ehemaliger französischer Tennisspieler.

Nachdem Pierre Barthès bereits ab 1959 bei hochklassigen Turnieren in Frankreich angetreten war, spielte er ab 1962 vermehrt bei internationalen Turnieren. 1963 gelang ihm der Turniersieg beim Paris Coupe Canet.[1]

Im Jahr 1964 erreichte er sowohl bei den Internationalen französischen Meisterschaften, die später als French Open ausgetragen wurden, als auch in Wimbledon das Achtelfinale. Im Januar 1965 kam er bei den Australian Open ebenfalls ins Achtelfinale, wo er gegen Bill Bowrey ausschied. Eine Woche später kam er in Auckland ins Finale und musste sich dort Roy Emerson geschlagen geben. Im März holte er sich gegen Manuel Santana den Titel in Caracas. Im Juli 1965 schied Barthès im Viertelfinale der Internationalen französischen Meisterschaften gegen Roy Emerson aus; dies sollte sein bestes Einzelergebnis bei seinem Heim-Grand-Slam-Turnier bleiben. Im Herbst erreichte er das Achtelfinale der später als US Open ausgetragenen U.S. Championships, das er erneut gegen Emerson verlor. Nach der Saison 1965 wechselte er zu den Profis, bis 1968 die Open Era begann.[1] In dieser Zeit wurde er von den Grand-Slam-Turnieren ausgeschlossen und der französische Verband verbot ihm das Gelände der Internationalen französischen Meisterschaften zu betreten.[2]

Pierre Barthès gehörte 1968 neben Dennis Ralston, John Newcombe, Tony Roche, Cliff Drysdale, Earl Buchholz, Nikola Pilić und Roger Taylor zu den Handsome Eight, einer Gruppe, die aus acht der zehn besten Tennisspieler dieser Zeit bestand und im Rahmen der World Championship Tennis (WCT) um die Welt tourte. Kurze Zeit später begann die Open Era, in der die Zugangsbeschränkung zu Turnieren aufgehoben wurden und Profis und Amateure gegeneinander spielen konnten.[3]

Im Sommer 1969 erreichte Barthès in Bristol sein erstes ATP-Finale, was er jedoch gegen den Australier Ken Rosewall verlor. Im Einzel sollten in den nächsten beiden Jahren fünf weitere Finalpartien folgen, die er jedoch allesamt verlor, so dass er in der Open Era keinen Einzeltitel holen konnte. Im Doppel war er erfolgreicher. Nachdem er im April 1970 bereits mit Nikola Pilić im Finale von Monte-Carlo gestanden hatte, sicherte sich das Duo im September mit einem Sieg über Roy Emerson und Rod Laver den Doppeltitel bei den US Open 1970. Dies war für Barthès der erste und einzige Auftritt bei einem Finale und Titel bei einem Grand-Slam-Turnier. Bis 1973 folgten vier weitere Doppeltitel mit jeweils anderen Partnern. An der Seite von Ilie Năstase stand er außerdem 1974 in zwei weiteren Finalpartien, bei denen sie aber beide Male Niederlage einstecken mussten.

Da die Tennisweltrangliste erst 1973 im Einzel und 1976 im Doppel eingeführt wurden, bilden seine Bestplatzierungen nicht seine Erfolge ab.

In den Jahren 1964 und 1965 sowie zwischen 1971 und 1974 trat Barthès in 15 Begegnungen für die französische Davis-Cup-Mannschaft an. Er gewann 19 seiner 33 Partien.[4]

1976 beendete er seine internationale Karriere, trat aber bis 1977 im Einzel und bis 1980 im Doppel noch bei vereinzelten ATP-Turnieren in seinem Heimatland an.

Der Vater von Pierre Barthès starb, als er 15 Jahre alt war.[2]

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 14. Juni 1969  Bristol Rasen  Ken Rosewall 10:8, 3:6, 1:6
2. 18. April 1971  Palermo Rasen  Roger Taylor 3:6, 6:4, 6:7, 2:6
3. 29. August 1971  South Orange Rasen  Clark Graebner 3:6, 4:6, 4:6
4. 13. Februar 1972  Los Angeles Hartplatz (i)  Andrés Gimeno 3:6, 6:2, 2:6
5. 13. Mai 1972  Bournemouth Sand  Bob Hewitt 2:6, 4:6, 3:6
6. 24. Juni 1972  Eastbourne Rasen  Andrés Gimeno 5:7, 3:6
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 13. September 1970  US Open Rasen  Nikola Pilić  Roy Emerson
 Rod Laver
6:3, 7:6, 4:6, 7:6
2. 18. April 1971  Palermo Sand  Georges Goven  Ion Țiriac
 Ilie Năstase
6:2, 6:3
3. 25. April 1971  Catania Sand  Pierre Jauffret  Jan Kodeš
 Jan Kukal
6:2, 6:3
4. 5. November 1972  Paris Hartplatz (i)  François Jauffret  Andrés Gimeno
 Juan Gisbert
6:7, 6:2, 6:3
5. 1. April 1973  Vancouver Teppich (i)  Roger Taylor  Tom Gorman
 Erik van Dillen
5:7, 6:3, 7:6
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 19. April 1970  Monte Carlo Sand  Nikola Pilić  Marty Riessen
 Roger Taylor
3:6, 4:6, 2:6
2. 2. Mai 1971  Paris Sand  François Jauffret  Tom Gorman
 Stan Smith
6:3, 5:7, 2:6
3. 31. März 1974  Rotterdam Teppich (i)  Ilie Năstase  Bob Hewitt
 Frew McMillan
6:3, 4:6, 3:6
4. 7. April 1974  München Teppich (i) Ilie Năstase  Bob Hewitt
 Frew McMillan
2:6, 6:7
  1. a b Pierre Barthes. In: tennisabstract.com. Abgerufen am 11. Oktober 2023.
  2. a b Sébastien Petit: Pierre Barthes: "Pendant six ans, j’ai été interdit d’entrer à Roland-Garros". In: eurosport.fr. 24. April 2018, abgerufen am 11. Oktober 2023 (französisch).
  3. Steven Lynch: The Handsome Eight and another Royal disappointment. In: espn.co.uk. 6. Juni 2011, abgerufen am 12. Oktober 2023.
  4. Pierre Barthes. In: copadavis.com. Abgerufen am 11. Oktober 2023.
Personendaten
NAME Barthès, Pierre
KURZBESCHREIBUNG französischer Tennisspieler
GEBURTSDATUM 13. September 1941
GEBURTSORT Béziers, Frankreich