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Salz (Freiensteinau) – Wikipedia

Salz

Gemeinde Freiensteinau

Koordinaten: 50° 26′ N, 9° 22′ OKoordinaten: 50° 25′ 44″ N, 9° 22′ 3″ O
Höhe: 388 m ü. NHN
Fläche: 4,74 km² [LAGIS]
Einwohner: 287 (30. Juni 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36399
Vorwahl: 0 66 66
Luftbild von Salz

Salz ist ein Ort in der Gemeinde Freiensteinau im Vogelsbergkreis in Osthessen im Bundesland Hessen in der Bundesrepublik Deutschland.

Salz liegt an den südlichen Ausläufern des Vogelsbergs. Salz grenzt im Norden an den Ort Ober-Moos, im Osten an den Ort Freiensteinau, im Süden an den Ort Radmühl und im Westen an den Ort Lichenroth.

Die urkundliche Ersterwähnung von Salz geschieht zwischen 863 und 889. Niedergeschrieben ist dies in einem Kopiar des Klosters Fulda aus der Zeit um 1160: „in Salzaha“.[2] 1383 heißt es „Saltza“.[3] Am 29. Oktober 1384 wird „Salcza“ urkundlich mit anderen Orten der Umgebung aufgezählt. Bingel von Heroldes wird von dem fuldischen Abt Friedrich I. von Romrod mit Gütern „zu Grebinhain, zu Radmolen, zu Mase, zu Fryensteyn, zu Salcza“ belehnt.[4] Auf einer Karte von 1582 steht der Ortsname „Sallcz“.[5] Der Ortsname basiert auf einem Gewässernamen, dessen salziger Geschmack hier betont wird. Das Grundwort beruht auf dem Althochdeutschen „aha“, was „fließendes Wasser“ bedeutet.[6]

Der Ort gehörte zur Herrschaft Riedesel. Hier galten die Riedesel’schen Verordnungen aus dem 18. Jahrhundert als Partikularrecht. Das Gemeine Recht galt nur, soweit diese Verordnungen keine Bestimmungen enthielten. Dieses Sonderrecht behielt theoretisch seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen im 19. Jahrhundert, in der gerichtlichen Praxis wurden aber nur noch einzelne Bestimmungen angewandt. Das Partikularrecht wurde zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst.[7]

Am 31. Dezember 1971 wurde der Ort in die Gemeinde Freiensteinau eingegliedert.[8]

Ortsvorsteher ist Björn Hommer.

  1. Daten & Fakten – Einwohnerzahlen im Internetauftritt der Gemeinde Freiensteinau
  2. Ernst Friedrich Johann Dronke: Traditiones et antquitates Fuldenses. Fulda 1844. Kap. 15, S. 56.
  3. Georg Landau: Beschreibung des Gaues Wettereiba. Kassel 1855. S. 208.
  4. Heinrich Reimer: Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau. Band 1 – 4. Leipzig 1891 – 1897. Band 4. Nr. 375, S. 325.
  5. Eduard Erwin Becker: Riedeselsches Urkundenbuch. 1200–1500. Offenbach 1924. Band 1. 373.
  6. Lutz Reichardt: Die Siedlungsnamen der Kreise Gießen, Alsfeld und Lauterbach in Hessen. Namenbuch. Dissertation. Göppingen 1973. S. 323.
  7. Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 29, Anm. 92 und S. 103, Anm. 14.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 367.