Siegelscher Halbraum – Wikipedia
Im mathematischen Teilgebiet der Funktionentheorie bezeichnet der siegelsche Halbraum oder die siegelsche Halbebene eine Verallgemeinerung der Halbebene. Dieser Raum ist benannt nach dem Mathematiker Carl Ludwig Siegel, der dieses Objekt systematisch untersuchte.
Der siegelsche (obere) Halbraum von Grad
ist definiert als die Menge der komplexen symmetrischen
-Matrizen, deren Imaginärteil positiv definit ist.
Die symplektische Gruppe wirkt auf dem siegelschen Halbraum durch
.
Diese Wirkung ist transitiv, ihre Stabilisatoren sind konjugiert zur orthogonalen Gruppe .
Man kann den siegelschen Halbraum mit einer riemannschen Metrik versehen, durch die er ein symmetrischer Raum wird isometrisch zu .
Der siegelsche Halbraum spielt als Verallgemeinerung der oberen Halbebene eine wichtige Rolle bei der Definition der Thetareihe in mehreren komplexen Variablen. Die mehrdimensionale Thetareihe ist eine Funktion
die durch
definiert ist. Diese Reihe konvergiert normal und stellt daher eine holomorphe Funktion dar.
- Klaus Lamotke: Riemannsche Flächen. 2. ergänzte und verbesserte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-642-01710-0.