Thionylchlorid – Wikipedia
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Name | Thionylchlorid | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | SOCl2 | ||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose, stark lichtbrechende, erstickend riechende Flüssigkeit[1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 118,97 g·mol−1 | ||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | ||||||||||||
Dichte | |||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||
Siedepunkt |
76 °C[2] | ||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||
Brechungsindex |
1,518 (20 °C)[3] | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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MAK |
Schweiz: 1 ml·m−3 bzw. 5 mg·m−3[5] | ||||||||||||
Toxikologische Daten | |||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Thionylchlorid (Trivialname) ist eine stark lichtbrechende farblose Flüssigkeit, das Dichlorid der Schwefligen Säure.
Thionylchlorid wurde erstmals im Jahre 1849 durch die Umsetzung von Schwefeldioxid mit Phosphorpentachlorid erhalten.[6][7][8] Nachdem seine Eignung als Chlorierungsreagenz erkannt wurde, wurde es etwa ab 1900 im industriellen Maßstab hergestellt und verwendet.[9]
Thionylchlorid ist eine farblose bis gelbliche, an der Luft rauchende Flüssigkeit, die sich in Wasser oder bei Erhitzung oder unter Lichteinwirkung zersetzt. Ihre Dämpfe wirken schon bei großer Verdünnung erstickend.[2] Die Verbindung reagiert heftig mit Wasser und Basen sowie mit einigen Alkoholen. Beim Erhitzen über 80 °C zerfällt es in Schwefeldioxid, Chlor und Dischwefeldichlorid,[10] gemäß der Gleichung:
Bei der Reaktion mit Wasser bilden sich Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid:[2]
Thionylchlorid wird im Labor durch Einleiten von Schwefeltrioxid in Schwefeldichlorid oder durch Überleiten von Schwefeldioxid über Phosphorpentachlorid hergestellt:[11]
- In Lithium-Thionylchlorid-Batterien als Lösungsmittel und Elektrolyt
- Industriell wird Thionylchlorid zur Herstellung folgender Substanzen verwendet:
- ↑ a b Eintrag zu Thionylchlorid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 2. Mai 2014.
- ↑ a b c d e f g h i j k l Eintrag zu Thionylchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Januar 2025. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt Thionyl chloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. Oktober 2016 (PDF).
- ↑ Eintrag zu Thionyl dichloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 7719-09-7 bzw. Thionylchlorid), abgerufen am 2. November 2015.
- ↑ Persoz, Bloch: Des composés binaires formés par les métalloïdes, et, en particulier, de l'action du chloride phosphorique sur les acides sulfureux, sulfurique, phosphorique, chromique, etc. In: Comptes rendus. 28. Jahrgang, 1849, S. 86–88 (französisch, hathitrust.org).
- ↑ Persoz, Bloch: Addition à une Note précédente concernant les combinaisons du chloride phosphorique avec les acides phosphorique, sulfurique et sulfureux. In: Comptes rendus. 28. Jahrgang, 1849, S. 389 (französisch, hathitrust.org).
- ↑ P. Kremers: Ueber schwefligsaures Phosphorchlorid. In: Annalen der Chemie und Pharmacie. 70. Jahrgang, Nr. 3, 1849, S. 297–300, doi:10.1002/jlac.18490700311 (hathitrust.org).
- ↑ H.-D. Lauss, W. Steffens: Sulfur Halides. In: Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2012, doi:10.1002/14356007.a25_623.
- ↑ Thionylchlorid (7719-09-7), Universität Münster, abgerufen am 4. November 2014.
- ↑ G. Brauer (Hrsg.): Handbook of Preparative Inorganic Chemistry. 2. Auflage. vol. 1, Academic Press, 1963, S. 382–383.