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UCI ProTour 2007 – Wikipedia

Die UCI ProTour war eine vom Radsportweltverband UCI in den Jahren 2005–2010 veranstaltete Serie wichtiger Etappen- und Eintagesrennen des Straßenradsports. Die ProTour fand 2007 zum dritten Mal statt.

Zu dem Konflikt zwischen der UCI und den Veranstaltern der drei großen Landesrundfahrten ASO (u. a. Tour de France), RCS-Sport (u. a. Giro d’Italia) und Unipublic (Vuelta a España):

Als erster Fahrer erhielt Alberto Contador das weiße Trikot des Gesamtführenden nach seinem Sieg bei Paris–Nizza. Erst nach der fünften ProTour-Veranstaltung wurde er von seinem Landsmann Óscar Freire abgelöst, der das Trikot jedoch nur wenige Tage behielt, bis der Australier Stuart O’Grady durch seinen Triumph bei Paris–Roubaix die Führung übernahm. Aber auch er konnte die Führung nur kurz verteidigen und der Italiener Davide Rebellin eroberte das weiße Trikot mit einem zweiten Platz beim Amstel Gold Race und baute seinen Vorsprung drei Tage später mit dem Gewinn des Wallonischen Pfeil aus. Jedoch verringerte Danilo Di Luca, ProTour-Gesamtsieger von 2005, im nächsten Rennen den Rückstand auf Landsmann Rebellin und mit dem Sieg beim Giro d’Italia Anfang Juni rückte er auf den ersten Platz vor. Di Luca verteidigte das weiße Trikot daraufhin ohne größere Probleme und lag auch nach dem am 14. Oktober ausgetragenen Rennen Paris–Tours, der vorletzten Veranstaltung der ProTour-Saison, weiterhin in Führung vor dem Australier Cadel Evans, der mit zweiten Plätzen bei den dreiwöchigen Rundfahrten Tour de France und Vuelta a España punkten konnte. Am 18. Oktober wurde Di Luca, nachdem er im Zuge der mit einer dreimonatigen Dopingsperre belegt wurden alle Punkte in der ProTour-Gesamtwertung aberkannt, wodurch Cadel Evans auf den ersten Platz vorrückte.[1] Beim letzten Rennen der Saison, der Lombardei-Rundfahrt, belegte Evans den sechsten Platz und konnte somit die UCI ProTour 2007 gewinnen. Davide Rebellin vom deutschen Team Gerolsteiner kam als Fünfter ins Ziel und erreichte hinter Evans den zweiten Platz in der ProTour-Gesamtwertung. Bester Deutscher war wie im Vorjahr Stefan Schumacher, der das Amstel Gold Race im April gewinnen konnte, mit dem 24. Gesamtrang, gefolgt von seinen Landsleuten Jens Voigt und Erik Zabel auf den Plätzen 25 und 26.

Wie in den beiden Jahren zuvor gewann das Team CSC die Mannschaftswertung und konnte diesen Erfolg bereits nach 26 von 27 ProTour-Veranstaltungen feiern. Die deutschen Mannschaften T-Mobile Team und Gerolsteiner fielen allerdings im Vergleich zur Vorsaison ab und erreichten die Plätze 13 und 14. In der Nationenwertung verteidigten die Spanier den Titel erneut vor den Italienern. Dahinter folgte Australien, die sich um einen Platz verbessern konnten. Deutschland rutschte hingegen auf den sechsten Platz ab.

Datum Radrennen Sieger Ergebnis ProTour-Führender
11.–18. März Frankreich Paris–Nizza1 Spanien Alberto Contador Ergebnis Spanien Alberto Contador
14.–20. März Italien Tirreno–Adriatico1 Andreas Klöden Ergebnis Spanien Alberto Contador
24. März Italien Mailand–Sanremo1 Spanien Óscar Freire Spanien Alberto Contador
8. April Flandern-Rundfahrt Italien Alessandro Ballan Spanien Alberto Contador
9.–14. April Spanien Baskenland-Rundfahrt Spanien Juan José Cobo Ergebnis Spanien Óscar Freire
11. April Gent–Wevelgem Marcus Burghardt Spanien Óscar Freire
15. April Frankreich Paris–Roubaix1 Australien Stuart O’Grady Australien Stuart O’Grady
22. April Niederlande Amstel Gold Race Stefan Schumacher Italien Davide Rebellin
25. April Wallonischer Pfeil1 Italien Davide Rebellin Italien Davide Rebellin
29. April Lüttich–Bastogne–Lüttich1 Italien Danilo Di Luca Italien Davide Rebellin
1.–6. Mai Tour de Romandie Niederlande Thomas Dekker Ergebnis Italien Davide Rebellin
12. Mai – 3. Juni Italien Giro d’Italia1 Italien Danilo Di Luca Ergebnis Italien Danilo Di Luca
21.–27. Mai Spanien Katalonien-Rundfahrt Russland Wladimir Karpets Ergebnis Italien Davide Rebellin
10.–17. Juni Frankreich Critérium du Dauphiné Libéré Frankreich Christophe Moreau Ergebnis Italien Danilo Di Luca
16.–24. Juni Tour de Suisse Russland Wladimir Karpez Ergebnis Italien Danilo Di Luca
24. Juni Niederlande Mannschaftszeitfahren Eindhoven Team CSC Italien Danilo Di Luca
7.–29. Juli Frankreich Tour de France1 Spanien Alberto Contador Ergebnis Italien Danilo Di Luca
4. August Spanien Clásica San Sebastián Italien Leonardo Bertagnolli Italien Danilo Di Luca
10.–18. August Deutschland Tour Jens Voigt Ergebnis Italien Danilo Di Luca
19. August Vattenfall Cyclassics Italien Alessandro Ballan Italien Danilo Di Luca
22.–29. August Niederlande Eneco Tour Spanien José Iván Gutiérrez Ergebnis Italien Danilo Di Luca
1.–23. September Spanien Vuelta a España1 Russland Denis Menschow Ergebnis Italien Danilo Di Luca
2. September Frankreich GP Ouest France-Plouay Frankreich Thomas Voeckler Italien Danilo Di Luca
9.–15. September Polen-Rundfahrt Johan Vansummeren Ergebnis Italien Danilo Di Luca
7. Oktober Meisterschaft von Zürich abgesagt
14. Oktober Frankreich Paris–Tours1 Italien Alessandro Petacchi Italien Danilo Di Luca
20. Oktober Italien Lombardei-Rundfahrt1 Italien Damiano Cunego Australien Cadel Evans

1Diese Rennen stehen im Kalender der UCI ProTour, werden aber ohne ProTour-Lizenz veranstaltet, sodass für diese Rennen nicht die Regeln der ProTour gelten.

 Frankreich

Bouygues Télécom
Cofidis
Crédit Agricole
Française des Jeux
ag2r Prévoyance

 Spanien

Caisse d’Epargne
Euskaltel-Euskadi
Saunier Duval-Prodir

 Italien

Lampre-Fondital
Liquigas
Team Milram

 Belgien

Predictor-Lotto
Quick Step-Innergetic

 Deutschland

Gerolsteiner
T-Mobile Team

 Niederlande

Rabobank

 Dänemark

Team CSC

 Schweiz

Team Astana

 Vereinigte Staaten

Discovery Channel

 Schweden

Unibet.com

Besonderheiten

  • Die Teams Astana und Unibet.com hatten für folgende Rennen keine automatische Startberechtigung und mussten auf Einladungen der Veranstalter hoffen: Paris–Nizza, Tirreno–Adriatico, Mailand-Sanremo, Paris–Roubaix, Wallonischer Pfeil, Lüttich–Bastogne–Lüttich, Giro d’Italia, Tour de France, Vuelta a España, Paris–Tours und Lombardei-Rundfahrt.
  • Das spanisch-baskische Team Euskaltel-Euskadi beschäftigte ausschließlich baskische Spanier und Franzosen sowie Lateinamerikaner baskischer Herkunft.
  • Das Team Saunier Duval-Prodir besaß zwar eine spanische Lizenz, hatte seinen faktischen Sitz jedoch in der Schweiz.
  • Das Team Milram wurde nach seinem Sponsor, einer deutschen Molkereigenossenschaft, benannt. Da es aus der italienischen Mannschaft Domina Vacanze hervorgegangen ist, besaß es eine italienische Lizenz und wurde auch von einer italienischen Betreibergesellschaft mit Sitz in Bergamo betrieben.
  • Das Team Caisse d’Epargne wurde nach seinem Sponsor, einer französischen Sparkasse, benannt. Allerdings fuhr das Team unter einer spanischen Lizenz.
  • Das Team Astana wurde nach seinem Sponsor, einem Konsortium kasachischer Unternehmen, benannt. Allerdings fuhr das Team unter einer Schweizer Lizenz.

Stand: 20. Oktober 2007 (nach Lombardei-Rundfahrt und der Aberkennung der Punkte des bisher Führenden Danilo Di Luca (242 Punkte))

Platz Fahrer Punkte
1. Australien Cadel Evans 247
2. Italien Davide Rebellin 197
3. Spanien Alberto Contador 191
4. Spanien Alejandro Valverde 190
5. Spanien Óscar Freire 182
6. Russland Denis Menschow 172
7. Italien Damiano Cunego 165
8. Kim Kirchen 165
9. Spanien Samuel Sánchez 159
10. Russland Wladimir Karpez 145
11. Italien Alessandro Ballan 135
12. Spanien Carlos Sastre 127
13. Italien Alessandro Petacchi 120
14. Vereinigte Staaten Levi Leipheimer 118
15. Andy Schleck 111
16. Italien Riccardo Riccò 111
17. Fränk Schleck 101
18. Niederlande Thomas Dekker 95
19. Frankreich Christophe Moreau 88
20. Australien Robbie McEwen 88
21. Tom Boonen 87
22. Italien Paolo Bettini 82
23. Australien Stuart O’Grady 79
24. Stefan Schumacher 78
25. Jens Voigt 78
26. Erik Zabel 73
27. Niederlande Robert Gesink 71
28. Spanien David López García 71
29. Italien Leonardo Bertagnolli 70
30. Leif Hoste 70
Platz Team Punkte
1. Team CSC 392
2. Italien Liquigas 354
3. Spanien Caisse d’Epargne 337
4. Frankreich ag2r Prévoyance 324
5. Quick Step-Innergetic 310
6. Spanien Saunier Duval-Prodir 306
7. Vereinigte Staaten Discovery Channel 300
8. Niederlande Rabobank 300
9. Predictor-Lotto 293
10. Italien Lampre-Fondital 258
11. Spanien Euskaltel-Euskadi 227
12. Team Astana 218
13. T-Mobile Team 212
14. Team Gerolsteiner 207
15. Frankreich Crédit Agricole 182
16. Frankreich Bouygues Télécom 178
17. Frankreich Cofidis 177
18. Italien Team Milram 148
19. Frankreich Française des Jeux 137
20. Schweden Unibet.com 127
Platz Land Punkte
1.  Spanien 849
2.  Italien 728
3.  Australien 520
4. Russland 437
5.  Luxemburg 377
6.  Deutschland 337
7.  Niederlande 293
8.  Belgien 281
9.  Vereinigte Staaten 215
10.  Frankreich 180
11.  Vereinigtes Königreich 109
12.  Slowenien 83
13.  Norwegen 81
14. Ukraine 67
15.  Schweden 61
16.  Schweiz 48
17.  Dänemark 35
18.  Kolumbien 35
19.  Tschechien 30
20.  Litauen 29
21.  Belarus 18
22.  Kasachstan 15
23.  Ungarn 9
24.  Brasilien 9
25.  Polen 7
26.  Portugal 7
27.  Volksrepublik China 7
28.  Österreich 3
29.  Irland 3
30.  Japan 2
  1. radsport-news.com vom 18. Oktober 2007: UCI nimmt Di Luca aus ProTour-Wertung