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Uckersdorf – Wikipedia

Uckersdorf

Stadt Herborn

Koordinaten: 50° 42′ N, 8° 16′ OKoordinaten: 50° 41′ 48″ N, 8° 15′ 48″ O
Höhe: 249 (246–303) m ü. NHN
Fläche: 5,53 km²[1]
Einwohner: 1005 (30. Juni 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Eingemeindet nach: Burg
Postleitzahl: 35745
Vorwahl: 02772
Blick auf Uckersdorf aus Südwest

Blick auf Uckersdorf aus Südwest

Uckersdorf ist ein Stadtteil von Herborn im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Uckersdorf liegt nordwestlich der Kernstadt. Östlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 45. Durch das Dorf verläuft die Landstraße 3042. Im Ort mündet der Medenbach in den Ambach.

Am 9. September 1269 wird der Ort bekanntermaßen erstmals erwähnt.[3] 1283 folgt die Ersterwähnung der Mühle.[4]

Die erste Kapelle in Fachwerk wurde im Jahr 1643 erbaut. Das Rat-, Schul- und Spritzenhaus kam 1826 dazu. Im Bergbau wurden kurzzeitig Schwerspat vereinzelt Roteisenstein und zur Zeit des Baus der Bundesautobahn 45 in den 1960er Jahren Diabas abgebaut. Von 1906 bis 1995 fuhr die Westerwaldquerbahn am Ortsrand vorbei.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Uckersdorf am 1. Dezember 1970 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Burg eingegliedert,[5] die ihrerseits am 1. Januar 1977 durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen mit der Stadt Herborn und mehreren anderen Gemeinden zur heutigen Stadt Herborn zusammengeschlossen wurde.[6][7] Für den Stadtteil Uckersdorf wurde, wie für die anderen nach Herborn eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[8]

Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Uckersdorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][9]

Uckersdorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834348
1840355
1846383
1852390
1858392
1864393
1871367
1875358
1885391
1895403
1905446
1910462
1925474
1939576
1946692
1950696
1956729
1961788
1967915
19701.085
1983?
19971.189
19991.180
20031.132
20081.076
20111.038
20141.034
20181.056
20201.005
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: nach 1970 Stadt Herborn: Einwohnerzahlen[10]; Zensus 2011[11]
• 1885: 386 evangelische (= 98,72 %), 2 katholische (= 0,51 %) und 3 (= 0,77 %) andere (= 0,77 %) Christen[1]
• 1961: 737 evangelische (= 93,53 %) und 35 (= 4,44 %) katholische Einwohner[1]

Für Uckersdorf gibt es einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist Frank Deworetzki Ortsvorsteher.[12]

Im Ort gibt es den Tierpark Herborn, einen Landschaftsgarten mit Nistplätzen, Volieren und Freigehegen für die verschiedensten Vogel- und Säugetierarten.

Kulturdenkmäler

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Uckersdorf und Evangelische Kirche (Uckersdorf).

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt der VLD Wetzlar mit den Buslinien 510/511 und 515 sicher. In Uckersdorf Mitte befindet sich die Umsteigehaltestelle zwischen Linie 510/511 und 515.

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  2. Abtrennung der Justiz (Justizamt Herborn) bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Herborn) und Verwaltung.
  5. Am 1. Dezember 1970 wurden die Gemeinden Amdorf, Burg und Uckersdorf zur neu gebildeten Gemeinde Burg zusammengelegt.
  6. Am 22. Februar 1978 wurden Amdorf, Burg und Uckersdorf als Stadtteile in die Stadtgemeinde Herborn eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. a b c d Uckersdorf, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten, Fakten. In: Webauftritt. Stadt Herborn, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2021.
  3. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 26–27, Nr. 39.
  4. Stadtteil Uckersdorf. In: Webauftritt. Stadt Herborn, abgerufen im Januar 2021.
  5. Eingliederung der Gemeinden Amdorf und Uckersdorf in die Gemeinde Burg, Dillkreis vom 30. November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 50, S. 2339, Punkt 2339 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  6. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 21 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  7. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 296.
  8. Hauptsatzung § 5. (PDF; 160 kB) In: Webauftritt. Stadt Herborn, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Februar 2019; abgerufen im Februar 2019.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Einwohnerzahlen der Stadt Herborn im Webarchiv: 1997, 1999; 2003; 2008–2014; 2018–2020
  11. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020.
  12. Ortsbeirat Uckersdorf im Internetauftritt der Stadt Herborn, abgerufen im Februar 2017.