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Vic Elford – Wikipedia

Vic Elford
Vic Elford 2010
Nation:  Vereinigtes Königreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Frankreich 1968
Letzter Start: Großer Preis von Deutschland 1971
Konstrukteure
1968 Cooper 1969 Colin Crabbe Racing 1971 B.R.M.
Statistik
WM-Bilanz: WM-14. (1969)
Starts Siege Poles SR
13
WM-Punkte: 8
Podestplätze:
Führungsrunden:

Victor Henry „Vic“ Elford (* 10. Juni 1935 in London; † 13. März 2022 auf Plantation Island) war ein in den 1960er- und 1970er-Jahren aktiver britischer Automobil-Rennfahrer und Formel-1-Pilot.

Elford im F1-McLaren-Ford von Colin Crabbe Racing beim Training zum GP von Deutschland auf dem Nürburgring (1969)
Elford im Werks-Porsche 908-3 beim Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring (1971)

Aufgrund seiner vielfältigen Aktivitäten und Erfolge gilt Elford als einer der größten Allrounder der Motorsport-Geschichte. Sein erstes Rennen bestritt er 1961 mit einem Mini von BMC, seine erste Rallye 1962 in einem DKW. Von 1968 bis einschließlich 1971 nahm er in der Formel 1 an insgesamt 13 Grand Prix teil. Sein Debüt gab er am 7. Juli 1968 beim Grand Prix von Frankreich, sein letzter Auftritt war der Grand Prix von Deutschland 1971. Insgesamt erzielte „Quick Vic“ für die Teams von Cooper, McLaren und B.R.M. acht Weltmeisterschaftspunkte. Einige Jahre später war Elford erneut in der F1-Weltmeisterschaft aktiv, 1979 als Manager des deutschen ATS-Formel-1-Teams. Innerhalb von nur drei Monaten gelang es Elford, ATS und dessen Fahrer Hans-Joachim Stuck zu Mitbewerbern um WM-Punkte zu machen, nachdem das Team zuvor Schwierigkeiten hatte, sich überhaupt für Rennen zu qualifizieren.

Vic Elford war auch in der Sportwagenszene bekannt und wurde u. a. häufig von Porsche als Werkspilot eingesetzt. Auf Porsche 908 gewann er unter anderem dreimal das 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, 1968 zusammen mit Jo Siffert, 1970 mit Kurt Ahrens und 1971 mit Gérard Larrousse; 1969 wurde er mit Ahrens Dritter.[1] In den USA nahm er Anfang der 1970er-Jahre sowohl an TransAm- als auch an CanAm-Rennen erfolgreich teil. Darüber hinaus war Elford ein siegreicher Rallyefahrer, besonders als Werksfahrer für Porsche. Einer seiner herausragenden Erfolge im Reigen der Wilden-Reiter-Truppe war der Gesamtsieg bei der Rallye Monte Carlo des Jahres 1968. Neben zahlreichen weiteren Aktivitäten auf Rennstrecken und Rallyepisten konnte Vic Elford am 4. Februar 1967 auf dem Lydden Hill Race Circuit in Kent mit einem fabrikneuen Porsche 911 R des britischen Porsche-Importeurs AFN auch das erste Rallycross-Rennen der Autosportgeschichte gewinnen.

In Steve McQueens Film Le Mans ist Vic Elford mehrfach als Fahrer eines Porsche 917 bei Close-up-Aufnahmen in Aktion zu erleben. Im Film The Speed Merchants von Michael Keyser ist er als principal narrator zu hören, also als wichtigster Erzähler und Kommentator. Nachdem Elford bei den 24 Stunden von Le Mans einmal vor laufenden Kameras sein eigenes Fahrzeug verlassen und einen Fahrerkollegen aus dessen brennendem Ferrari gerettet hatte, verlieh ihm der damalige französische Präsident Georges Pompidou für Mut und bewiesene Heldenhaftigkeit den Titel Chevalier de l’Ordre National du Mérite.

Vic Elford lebte zuletzt als Ruheständler in Südflorida (USA). Er starb im März 2022 im Alter von 86 Jahren nach langer Krankheit.[2]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1967 Porsche System Engineering Porsche 906K Carrera 6 Niederlande Ben Pon Rang 7 und Klassensieg
1968 Porsche System Engineering Porsche 908 Gerhard Mitter Disqualifiziert
1969 Porsche System Engineering Porsche 917L Vereinigtes Königreich Richard Attwood Ausfall Getriebeschaden
1970 Österreich Porsche KG Salzburg Porsche 917L Kurt Ahrens Ausfall Motorschaden
1971 Martini International Racing Porsche 917L Frankreich Gérard Larrousse Ausfall Motorschaden
1972 Italien Autodelta SpA Alfa Romeo Tipo 33 Österreich Helmut Marko Ausfall Kupplungsschaden
1973 Frankreich Automobiles Charles Pozzi Ferrari 365 GTB/4 Frankreich Claude Ballot-Léna Rang 6 und Klassensieg
1974 Frankreich Robert Buchet Porsche Carrera RSR Frankreich Claude Ballot-Léna Ausfall Benzineinspritzung
1983 Frankreich Jean Rondeau Ford France Rondeau M379 Frankreich Anne-Charlotte Verney Frankreich Joël Gouhier Ausfall Aufhängung
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1968 Porsche Automobile Co. Porsche 907 2.2 Jochen Neerpasch Rang 2
1969 Porsche System Engineering Ltd. Porsche 908/02 Vereinigtes Königreich Richard Attwood Rang 7
1970 Porsche Audi Porsche 917K Kurt Ahrens Ausfall Unfall
1971 Martini & Rossi Racing Porsche 917K Frankreich Gérard Larrousse Gesamtsieg
1972 Italien Autodelta S.p.A. Alfa Romeo T33/TT/3 Österreich Helmut Marko Ausfall Motorschaden
Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
1964 Ford Ford Cortina  DAY  SEB  TAR  MON  SPA  CON  NÜR  ROS  LEM  REI  FRE  CCE  RTT  SIM  NÜR  MON  TDF  BRI  BRI  PAR
11
1967 Porsche Porsche 910
Porsche 906
Porsche 911
 DAY  SEB  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  HOK  MUG  BRH  CCE  ZEL  OVI  NÜR
3 3 7 3 DNF
1968 Porsche
Bradley Racing
Porsche 907
Porsche 910
Porsche 908
 DAY  SEB  BRH  MON  TAR  NÜR  SPA  WAT  ZEL  LEM
1 2 3 9 1 1 DNF DNF 8 DNF
1969 Porsche
Dean Racing
Porsche 908
Porsche 917
 DAY  SEB  BRH  MON  TAR  SPA  NÜR  LEM  WAT  ZEL
DNF 7 2 16 2 3 3 DNF 2
1970 Porsche Holding
Porsche
Porsche 917
Porsche 908
 DAY  SEB  BRH  MON  TAR  SPA  NÜR  LEM  WAT  ZEL
DNF DNF 2 DNF DNF 3 1 DNF 4 4
1971 Martini Racing
Autodelta
Porsche 917
Porsche 908
Alfa Romeo T33
 BUA  DAY  SEB  BRH  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  ZEL  WAT
DNF DNF 1 DNF DNF DNF 39 1 DNF DNF
1972 Autodelta
Ecurie Bonnier
Alfa Romeo T33
Lola T280
 BUA  DAY  SEB  BRH  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  ZEL  WAT
4 3 DNF 4 DNF 11 DNF DNF
1973 Charles Pozzi Ferrari 365 GTB/4  DAY  VAL  DIJ  MON  SPA  TAR  NÜR  LEM  ZEL  WAT
6
1974 Gelo Racing
Robert Buchet
Porsche Carrera RSR  MON  SPA  NÜR  IMO  LEM  ZEL  WAT  LEC  BRH  KYA
DNF DNF
1983 Jean Rondeau Rondeau M379  MON  SIL  NÜR  LEM  SPA  FUJ  KYA
DNF
  1. Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch, Matthias Behrndt: ADAC 1000 km Rennen. Heel Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-89880-903-0.
  2. Vic Elford Passes Away at 86 Vic Elford gestorben
Personendaten
NAME Elford, Vic
ALTERNATIVNAMEN Elford, Victor Henry
KURZBESCHREIBUNG britischer Automobilrennfahrer
GEBURTSDATUM 10. Juni 1935
GEBURTSORT London
STERBEDATUM 13. März 2022
STERBEORT Plantation Island