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Schrank – Wiktionary

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Singular Plural
Nominativ der Schrank die Schränke
Genitiv des Schranks
des Schrankes
der Schränke
Dativ dem Schrank
dem Schranke
den Schränken
Akkusativ den Schrank die Schränke
[1] Schrank

Worttrennung:

Schrank, Plural: Schrän·ke

Aussprache:

IPA: [ʃʁaŋk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schrank (Info)
Reime: -aŋk

Bedeutungen:

[1] geschlossenes Möbelstück, meistens mit Türen und zusätzlich optional auch Schubladen
[2] bildlich, umgangssprachlich: großer, breitschultriger Mann
[3] Jägersprache: seitlicher Abstand der Tritte des rechten Laufpaares vom linken in der Schrittfährte

Herkunft:

von spätmittelhochdeutsch schrank (= abgeschlossener Raum oder (vergittertes) Gestell), von mittelhochdeutsch schranc → gmh, das von althochdeutsch scranc → goh (= Verschränkung, Verflechtung); zu schränken“.[1] Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[2]

Synonyme:

[1] Kasten, Möbel, Schapp
[2] Kleiderschrank

Sinnverwandte Wörter:

[1] Spind

Gegenwörter:

[1] Truhe
[2] Fips, Knirps, Wicht, Hänfling

Verkleinerungsformen:

[1] Schränkchen

Oberbegriffe:

[1] Möbelstück

Unterbegriffe:

[1] allgemein: Eckschrank, Glasschrank, Holzschrank, Hochschrank, Oberschrank, Panzerschrank, Rollladenschrank, Rollschrank, Stahlschrank, Trockenschrank, Unterschrank
[1] zweckbezogen: Abstellschrank, Aktenschrank, Anbauschrank, Badezimmerschrank, Barschrank, Bauernschrank, Brutschrank, Bücherschrank, Büroschrank, Datensicherungsschrank, Einbauschrank, Eisschrank, Esszimmerschrank, Fliegenschrank, Garderobenschrank, Gefrierschrank, Geldschrank, Geschirrschrank, Gewehrschrank, Giftschrank, Hängeschrank, Hochspannungsschrank, Instrumentenschrank, Kabinettschrank, Kassenschrank, Klappenschrank, Klassenschrank, Kleiderschrank, Küchenschrank, Kühlschrank, Lüftungsschrank, Medikamentenschrank, Medizinschrank, Munitionsschrank, Musikschrank, Niederspannungsschrank, Plattenschrank, Schaltschrank, Schlafzimmerschrank, Schreibschrank, Schuhschrank, Speiseschrank, Spiegelschrank, Stollenschrank, Trophäenschrank, Vorratsschrank, Waffenschrank, Wandschrank, Wäscheschrank, Werkzeugschrank, Wohnzimmerschrank, Zählerschrank
[1] Buffet, Frisiertoilette, Kommode, Sideboard

Beispiele:

[1] Sie öffnete den Schrank und nahm ein Handtuch heraus.
[1] „Wir betraten ein Zimmer mit vergitterten Schränken; hinter diesen Gittern aus geflochtenem Messingdraht sah man Vorhänge, und hinter den Vorhängen mußten sich die Bücher befinden.“[3]
[1] „Ich hatte im Schrank ein paar vergessene Briefe gefunden.“[4]
[1] „An der gegenüberliegenden Wand unter dem Schrägdach steht eine grüne Truhe mit Kleidern und ein mächtiger Schrank aus Buchenholz.“[5]
[1] „Sie drehte sich zum Schrank und warf den Inhalt auf den Boden, bis sie triumphierend eine hellbraune Schlaghose hervorholte.“[6]
[2] Da drüben, der Schrank und der Knirps, das sind Harry und Paule.
[3] Die Fährte von Hirsch und Tier lässt sich am Schrank unterscheiden.

Redewendungen:

nicht alle Tassen im Schrank haben/nicht mehr alle Tassen im Schrank habenverrückt sein, durchdrehen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einen Schrank bemalen, montieren, putzen, tragen; Transport eines Schrankes

Wortbildungen:

schrankfertig
Schrankaufsatz, Schrankbett, Schrankelement, Schrankfach, Schrankhöhe, Schrankkoffer, Schrankkontrolle, Schrankküche, Schrankschlüssel, Schranktrockner, Schranktür, Schrankwand

[1geschlossenes Möbelstück, meistens mit Türen und zusätzlich optional auch Schubladen

[2bildlich, umgangssprachlich: großer, breitschultriger Mann

[3Jägersprache: seitlicher Abstand der Tritte des rechten Laufpaares vom linken in der Schrittfährte

[1] Wikipedia-Artikel „Schrank
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schrank
[1, 2] The Free Dictionary „Schrank
[1–3] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Schrank“ auf wissen.de
[1, 3] Wikipedia-Artikel „Schrank (Begriffsklärung)
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schrank, m.
[1, 3] Duden online „Schrank_Möbel_Abweichung
[3] Wikipedia-Artikel „Schränken
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchrank

Quellen:

  1. Duden online „Schrank
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Schrank“.
  3. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben von Erich Loos, Band II. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 80.
  4. Erich Maria Remarque: Das gelobte Land. Roman (Fragment). Kiepenheuer & Witsch, Köln 1998, ISBN 3-462-02695-X, Seite 115. Grundlage des Textes: Manuskript 1970.
  5. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 161. Isländisch 1943-1946.“
  6. Eva Björg Ægisdóttir: Verschwiegen. Ein Island-Krimi. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024 (übersetzt von Freyja Melsted), ISBN 978-3-462-00663-6, Seite 43. Isländisch 2018.