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Therese Giehse

Frauen sind häufig für die Regie viel stärker begabt als Männer. Sie sehen besser, haben die frecheren Augen, gucken genauer hin.

Therese Giehse
Therese Giehse
Therese Giehse in der Rolle der Mutter Courage, Porträt von Günter Rittner, 1966 (Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rittner_Therese_Giehse_1966.jpg)

Therese Giehse (geb. Gift) wurde am 6. März 1898 in München geboren und starb am 3. März 1975. Die Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie setzte sich gegen den Willen ihrer Eltern durch und nahm privaten Schauspielunterricht. Rasch etablierte sie sich in den 20er Jahren als Schauspielerin, Regisseurin und Kabarettistin, so hatte sie auch ein mehrjähriges Engagement an den Münchner Kammerspielen.

1933 eröffnete sie zusammen mit Erika und Klaus Mann das Schauspielhaus „Pfeffermühle“, aufgrund des politischen Drucks der Nationalsozialisten mussten sie jedoch bald nach Zürich übersiedeln. Dort spielte die Giehse neben anderen Rollen die „Mutter Courage“ nach dem Stück von Bertold Brecht.

1936 heiratete sie den britischen schwulen Schriftsteller John Hampson-Simpson, um sich durch den englischen Pass vor dem Zugriff der Nazis zu bewahren. Ihr lesbisches Privatleben schützte sie vor der Öffentlichkeit. 

Nach Ende des Krieges kehrte sie nach Deutschland zurück, zunächst nach Frankfurt, dann nach München. In der Nachkriegszeit spielte sie in vielen Film-und Fernsehrollen, u.a. in der Verfilmung von Christa Winsloes „Mädchen in Uniform“ (1958).

Therese Giehse wurde unter anderem 1988 mit einer Briefmarke in der Dauermarken-Serie „Frauen der deutschen Geschichte“ geehrt. Im Münchner Stadtteil Neuperlach wurde die „Therese-Giese-Allee“ nach ihr benannt.