Iwan Puni
IWAN PUNI, Forschungsprojekt
Iwan Puni ist ein bekannter Künstler, über ihn haben Hunderte von Autoren geschrieben. Umso überraschender ist es, dass immer noch viele Unklarheiten über sein Werk und seine Biografie existieren und sich einige Informationen, die lange als wahr galten, nach Überprüfung als falsch herausstellen. Ein Beispiel ist das Geburtsjahr von Puni. Xenia Boguslawskaja (die Frau des Künstlers) gab in den Katalogen retrospektiver Ausstellungen, die sie unmittelbar nach dem Tod ihres Mannes veranstaltete, das Jahr 1894 an. Das Werkverzeichnis, dessen erster Band 1972 veröffentlicht wurde, gibt Punis Geburtsjahr mit 1892 an. In Wirklichkeit beweist die Geburtsurkunde, die wir in einem der St. Petersburger Archive entdeckt haben, dass Iwan Albertowitsch Puni am 22. März 1890 geboren wurde.
Ungenaue Informationen finden sich häufig in den Beschreibungen von seinen oder ihm zugeschriebenen Werken, die zu Versteigerungen angeboten werden, oder sich sogar in Museumssammlungen befinden. Ein Beispiel hierfür sind vier Gemälde aus dem Museum Ludwig in Köln, bei denen Punis Autorschaft durch die vom Museum im Jahr 2020 veröffentlichten Untersuchungsergebnisse widerlegt wurde. Besonders traurig ist es, dass diese Gemälde im Jahr 1993 mit der Bestätigung von Herman Berninger, dem Herausgeber des Werkverzeichnisses, erworben wurden. Leider ist der Kunstmarkt mit PUNI-FÄLSCHUNGEN übersät, welche vor allem sein frühes und begehrtestes Werk gefährden. Daher besteht die Notwendigkeit, den Nachlass von Iwan Puni in Ordnung zu bringen und die Wahrheit von Fiktion zu trennen. Dies ist das Ziel unseres Forschungsprojekts. Die wichtigsten Forschungsergebnisse werden auf dieser Website veröffentlicht. Wenig bekannte BIOGRAFISCHE Informationen über Punis Eltern, über sein Studium am Kadettenkorps und über seinen Dienst als Postbeamter werden vorgestellt. Einzelheiten über Punis Arbeit als Professor an der ehemaligen Akademie der Künste und über seinen Aufenthalt in Witebsk werden bekannt gegeben.
Im Abschnitt MYTHEN und FAKTEN werden falsche Angaben widerlegt, die durch unkritisches Nachdrucken in der Literatur weit verbreitet sind.
Besonderes Augenmerk wird auf die Periodisierung von Punis Werk und seine künstlerische Entwicklung während seiner St. Petersburger (vor 1920), Berliner (1921-1923) und Pariser (nach 1923) Zeit gelegt. Das 1972/1992 erschienene zweibändige WERKVERZEICHNIS von Puni wird einer kritischen Analyse unterzogen. Die Puni-Ausstellung in der Galerie Der Sturm (1921) wird aus einer neuen Perspektive analysiert.
Der Vollständigkeit halber sind theoretische TEXTE von IWAN PUNI, ergänzt durch seine Märchen, sowie eine Liste seiner AUSSTELLUNGEN gezeigt.
Zu den Zielen des Forschungsprojekts gehört auch die Beratung von Museen, Galerien, Auktionshäusern und Sammlern hinsichtlich der AUTHENTIZÄT von Punis Werken.
Für alle Anfragen dient die im Abschnitt KONTAKTE angegebene Adresse.