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Geschichte

  • ️Städtisches Museum Göttingen

Das Städtische Museum Göttingen wurde 1889 gegründet. Es gehört zu den ältesten stadtgeschichtlichen Museen Niedersachsen. Hier finden Sie wichtige Etappen der Museumsgeschichte von 1889 bis heute.

Schwarz-weiß Fotografie: Porträt eines Mannes im mittleren Alter mit Bart und Brille. © Stadt Göttingen 

1883

1883 kommt Moriz Heyne als Professor für deutsche Sprache und Literatur nach Göttingen. Zuvor leitete Heyne 15 Jahre lang die Mittelalterliche Sammlung zu Basel.

In Göttingen vermisst er eine ähnliche Einrichtung. Er beginnt, sich für den Aufbau einer städtischen Altertumssammlung einzusetzen. Dafür verhandelt er mit den städtischen Kollegien und überzeugt Mitglieder der Stadtgesellschaft von seiner Idee.

Schwarz-weiß Fotografie: eine Straße, rechts steht ein großes, dreigeschössiges Haus. © Stadt Göttingen

1889

Am 1. Oktober 1889 wird das Städtitsche Museum Göttingen als Städtische Altertumssammlung in sechs Räumen des Grätzelhauses in der heutigen Goetheallee eröffnet.

Die Stadtverwaltung und das städtische Bürgertum unterstützen Heyne durch zahlreiche Schenkungen. Durch sie kann in kurzer Zeit eine umfassende Sammlung zur Kulturgeschichte Göttingens aufgebaut werden. Das Interesse der Bevölkerung äußert sich auch im regen Besuch der Sammlung.

Schwarz-weiß Fotografie eines Fachwerkhauses mit drei Strockwerken. Links und rechts sind weitere Häuser angeschnitten. © Stadt Göttingen

1893

Die Sammlung des jungen Museums wächst durch vielfältige Spenden rasch an. Schon 1890 stellt Heyne fest: „Was bei jeder ordentlichen Sammlung … eintreten muß, die Raumnot, hat sich auch hier eingefunden.“

1893 zieht die Sammlung in das Gebäude der ehemaligen Gastwirtschaft Velguth in der Burgstraße 13. Hier stehen ihr 14 Räume zur Verfügung.

Hardenberger Hof © Stadt Göttingen

1897

Das Haus in der Burgstraße wird für den Bau der Friedrichstraße abgebrochen. Daher zieht die Altertumssammlung 1897 in den 1592 erbauten „Hardenberger Hof“ am Ritterplan um. Dort stehen zunächt 24 Räume zur Verfügung.

Gleichzeitig mit dem Museum zieht das Stadtarchiv im Hardenberger Hof. Das Archiv bleibt jedoch nur bis 1902 in dem Gebäude. 

Bleistiftzeichnung von der Alten Remise, davor steht eine Postkutsche © Stadt Göttingen

1912

Ab 1912 werden die Räume der benachbarten „Alten Post“ nach und nach dem Museumsbereich angegliedert. In den folgenden Jahrzehnten sind alle Museumsleiter bestrebt, die Ausstellungs- und Magazinflächen zu vergrößern und dem Museum ein besucherfreundliches Aussehen zu verschaffen. Doch der Platzmangel bleibt bestehen. Große Teile der Sammlung müssen in Magazine verlagert werden. Mit der Präsentation von wechselnden Sonderausstellungen übernimmt das Museum eine neue wesentliche Aufgabe.

Foto eines dreigeschossigen Fachwerkhauses © Stadt Göttingen

1979

1979 wird auch das ehemalige Haus des Postverwalters, Jüdenstraße 38, in den Museumsbereich einbezogen. Diese Erweiterung dient als Anlass zur völligen Neugestaltung der Dauerausstellungen. 

Foto einer Broschüre. Oben steht weiß auf schwarz: Museen im Museumsverbund Südniedersachsen. Alfeld, Bad Gandersheim, Duderstadt, Ebergötzen, Einbeck, Göttingen, Hann. Münden, Herzberg, Northeim, Obernfeld, Osterode, Seesen, Seesen / Mechtshausen, Teistungen, Uslar. Unten ist das Bild eines Kartons angeschnitten. © Stadt Göttingen

1983

1983 wird dem Museum die Betreuung eines „Museumspädagogischen Modellversuches“ anvertraut. Seine Aufgabe ist es, die regionalen Heimatmuseen neu zu gestalten und zu modernisieren. Hieraus erwächs der Museumsverbund Südniedersachen e. V., der bis 2008 besteht und in Göttingen angesiedelt ist.

Unter im Bild sieht man einen Giebel des Hardenberger Hofes. Darüber fliegen bunte Luftballons in den blauen Himmel. © Stadt Göttingen

1989

1989 feiert das Städtische Museum sein 100-jähriges Bestehen. Als Sammlungsort und Ansprechpartner für Fragen der Stadtgeschichte, aber auch als Stätte vielfältiger kultureller Aktivitäten für Jung und Alt hat das Museum im Bewusstsein der Bürger einen festen Platz.

Innenaufnahme eines Gebäudes, Wände und Böden sind aufgerissen. Es sind nackte Holzbalken und halbabgerissene Zwischenwände sichtbar. © Stadt Göttingen

2008

Bei einer statischen Überprüfung wegen sichtbarer Verformungen von Fachwerkstützen wird festgestellt, dass das Museum in fast allen Gebäudeteilen einsturzgefährdet ist. Grund dafür sind die völlig überlasteten Dachböden, die bisher als Depot und Lagerräume dienten. Die Ausstellungen werden umgehend geschlossen.

Um die Gebäude für die Sanierung zu räumen, beginnt eine großangelegte Inventarisierungskampagne als Vorbereitung des Umzuges der Objekte in verschiedene Außendepots.

Foto aus dem Außendepot. Links hängen Holzobjekte an der Wand. Recht steht ein großes Regal, in dem Bilder und Bilderrahmen stehen. © Stadt Göttingen

2014

Nach zwei Jahren Planungen und anschließendem Innenausbau einer Bestandsimmobilie kann das Museum im Herbst 2014 in einem neuen Museumsdepot alle 70.000 ausgelagerten Objekte zusammenführen. Alle Objekte werden, damit sie schädlingsfrei werden, stickstoffbehandelt und im Laufe der nächsten zwei Jahre im neuen Depot magaziniert.

Auf den Böden des Museums und in Kellerräumen befinden sich immer noch viele Objekte. Im Laufe der nächsten Jahre werden weitere 20.000 Objekte stickstoffbehandelt und ins Außendepot überführt.

Sofa, Tisch und zwei Polsterstühle vor einer weißen Wand. Die Möbel und die Tischdecke haben dasselbe rot-goldene Muster. © Stadt Göttingen

2014

Das Städtische Museum Göttingen restituiert, nach zwei Jahren  Provenienzforschung, als erstes kommunales, stadtgeschichtliches Museum in Niedersachsen NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter. Sie werden von den Familien Hayden, Kanter und Barton-Tozer, Nachfahren der Göttinger Familie Hahn, dem Museum als Leihgabe zurückgegeben. Verbunden ist damit der Auftrag  mit den Objekten des Schicksal der Familie Hahn und die Geschichte der Juden in Göttingen während des Nationalsozialismus zu verdeutlichen. Dies soll in dem fertigsanierten und neu gestalteten Museum umgesetzt werden.

Baustellenfoto: Außenfassade eines Fachwerkhauses, die gerade saniert wird. © Stadt Göttingen

2015

In den ersten, fertig sanierten Gebäudeteil, die Alte Posthalterei, können drei Depots, ein Lager, die Museumsbibliothek und die Verwaltung einziehen. Durch die überwiegend freigeräumten Dachböden hat sich in den anderen Gebäudeteilen die Statik stabilisiert. Kleine Bereiche der Dauerausstellung werden wieder für den Publikumsverkehr geöffnet.

Außenansicht des Museums, durch den Zaun fotografiert. An der vorderen Fachwerkfassade hängt ein großes Banner. Auf dem Banner steht violett auf schwarzem Hintergrund: barbara 1964. Rechts davon ist ein Foto der Sängerin Barbara. © Stadt Göttingen

2016

In zunächst einem Raum und im Veranstaltungsraum präsentiert das Museum wieder Sonderausstellungen.

Nach der Stabilisierung der Außenfassade des Gebäudeteils Remise, werden die Sanierungsarbeiten gestoppt.

Foto einer Büste von Georg Friedrich Händel. © Stadt Göttingen

2020

Das Museum produziert seine erste digitale Ausstellung, nachdem die Sonderausstellung "Händel_Göttingen_1920" aufgrund der weltweiten Coronapandemie größtenteils geschlossen werden muss.