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Das Messehaus "Drei Könige", Petersstraße 32-34

Das Messehaus �Drei Könige� war früher das Zentrum der Schuhmesse. Erbaut in den Kriegsjahren 1915-1916, nach den Plänen der Architekten Pflaume und Nebel als Stahlbetonbau, wurde es zur Frühjahrsmesse 1917 in Dienst gestellt. Die zwei unteren Etagen beherbergte ein Conzertcafe. Die Fassade aus Muschelkalkstein erhält ihren besonderen Akzent durch den zweistöckigen Erker, in dessen unterem Teil die von Albertshoffer geschaffenen Skulpturen �Drei Könige aus dem Morgenland�, die als Gebälkträger dienen, zu erkennen sind. Auf einem Teil des ehemaligen Messehauses stand einst das Gasthaus �Zu den drei Königen�, von dem sich der Name ableitet.



Der Petersbogen, Petersstraße 36-44

Die Bebauung, die 1999 bis 2001 erfolgte, schließt die im Zweiten Weltkrieg entstandene Lücke. Im leichten Schwung durchquert die neue Passage Petersbogen den massigen Baublock von der Petersstraße und mündet in eine Rotunde. Im Neubau ist ein Supermarkt, das neue Juridicum der Universität, ein Multiplexkino mit 8 Sälen und eine Bibliothek vorhanden. Die Planung realisierte das Leipziger Büro von HPP Hentrich, Petschnigg & Partner.
Auf dem Gelände standen bis zur Zerstörung u.a. folgende Gebäude: das Messehaus "Großer Reiter", Ledigs Hof und das Collegium Juridicum der Universität.
Das Messehaus "Großer Reiter" (Petersstraße 44) wurde 1900 nach Entwürfen des Leipziger Architekten Leopold Steltzner für die Papiermesse mit Durchgang zur Schlossgasse errichtet.
Das Collegium Juridicum (Petersstraße 36), auch Petrinium genannnt, beherbergte seit 1506 die Einrichtungen der Juristischen Fakultät der Universität. Nach Abriss wegen Baufälligkeit und Neubau eines Hinterhauses, des Hommelbaus 1859, wurde das gesamte Gelände 1880/81 von allen bisherigen Bauten beräumt. Nach Plänen des Leipziger Architekten Gustav Müller wurde 1881/82 zwischen Petersstraße und Schlossgasse ein fünfstöckiges Durchgangshaus mit zwei überglasten Höfen für die Juristenfakultät errichtet, wobei an den Straßenfronten Ladengeschäfte vermietet wurden.
Die daneben liegende Ledigs-Passage (Petersstraße 38) wurde nach dem Bauherrn, dem Kaufmann Ledig, benannt. 1919 baute der Leipziger Architekt Gustav Plaume das Gebäude unter Einbeziehung des Nachbarhauses zum Messepalast um.
Das fünfgeschossige Messhaus "Großer Reiter" (Petersstraße 44) wurde um 1900 nach Entwürfen des Leipziger Architekten Leopold Steltzner auf den Grundrissen von zwei Vorgängerbauten errichtet. Das Haus diente der Papiermesse.
Alle Gebäude wurden beim Luftangriff vom 4. Dezember 1943 zerstört. Die Grundstücke sind ab 1999 im Neubau des Petersbogen aufgegangen.



Die Petersstraße / Ecke Markkgrafenstraße 2

Den südlichen Eingang zur Petersstraße schmückte auf der linken Seite das repräsentative Modehaus August Polich. Für das Kaufhaus Polich lieferte der Architekt Arwed Roßbach die Entwürfe. Das mit einer Rolltreppe ausgestattete Gebäude wurde um 1888 erbaut und 1898 erweitert. Auf dem Turm des Gebäudes thronte ein drei Meter hoher Merkur, Gott des Handels und des Reichtums. Der Warenhauskonzern von August Polich verfügte auch über einen eigenen Versandhandel und Wäschefabriken, mußte jedoch 1934 Konkurs anmelden und wurde 1936 geschlossen.
Das von C&A Deutschland erworbene Kaufhaus Polich wurde abgerissen und ein neues Gebäude 1937 von Karl Fezer, der die Um- und Neubauten der Geschäftshäuser von C&A Deutschland leitete, erbaut. Das neue Gebäude ist ein Büro- und Geschäftsgebäude mit drei Straßenfassaden, ausgeführt als sechsgeschossiger Stahlbetonskelettbau mit aufwändiger Muschelkalkverkleidung. Mit seinen beiden erkerähnlichen Vorbauten knüpft das Gebäude an die Leipziger �Erkertradition� aus der Zeit des Barock und der Renaissance an. Seiner ursprünglichen Bestimmung als Textilkaufhaus entsprechend, stellte man das Haus symbolisch unter dem Schutz des Handelsgottes Merkur.
Von 1969 bis 1990 hatte die Leipziger Handelshochshule hier ihren Sitz.

Das Messehaus am Markt, Petersstraße 1-13

Betont wird die Stellung des Leipziger Marktes im Messeleben auch durch den Neubau des Messehauses am Markt. Es wurde am 01.09.1963 als Buchmessehaus seiner Bestimmung übergeben und steht dort, wo sich das 1943 ausgebombte Messehaus �National� befand. Das Gebäude ist in Stahl-Skelett-Montagebauweise entstanden und mit Rücksicht auf die Umgebung betont schlicht gehalten. Es ist relativ harmonisch mit den benachbarten Gebäuden, dem Königshaus und dem Messehof, verbunden.
Bis 2005 erfolgte der Umbau des Messehauses am Markt zu einem modernen Einzelhandels- und Bürohaus. Dabei wurde der Vorgängerbau bis auf die Rohbaukonstruktion entkernt. Die Passage mit dem Eingang von der Petersstraße blieb erhalten.



Der Messehof, Petersstraße 15

An das Messehaus am Markt, dessen Haupttrakt an der Petersstraße liegt, schließt sich der Messehof, der erste vollständige Messeneubau der Nachkriegszeit, an. Nach einjähriger Bauzeit konnte das Gebäude zur Herbstmesse 1950 übergeben werden. Es stand den Branchen Nahrungs- und Genußmittel zur Verfügung. Für den sechsstöckigen Messepalast lieferte Eberhard Werner den Entwurf. Die Fassade wurde mit Langensalzaer Kalksteinplatten verblendet. Durch die Halle führt ein Teil des charakteristischen Passagensystems, es ist eine 80 m lange Ladenstraße zum Neumarkt. In der Hallenmitte befindet sich die sogenannte Pilzsäule aus hellem Juramarmor mit der zeittypischen Darstellung des �Werktätigen� (Bergmann, Bauer, Spinnerin, Geisteswissenschaftler).
In den Jahren 2004 bis 2006 wurde der Gebäudekomplex von den Leipziger Architekten Weis & Volkmann durchgreifend umgebaut.
Vorher befand sich an dieser Stelle der im Krieg zerstörte �Hohmanns Hof�. Ein 1729 bis 1731 errichtete barockes Durchhaus zum Neumarkt, das der Bankier und Kaufmann Peter Hohmann als sein drittes Stadtpalais errichten ließ (Bildreihe oben).