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Neuss: Der Knoten platzt

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  • ️Fri Dec 12 2008

Neuss Der Knoten platzt

Neuss · Neuss Was haben das "Stadterneuerungsprogramm 2009", der "Masterplan Nordrhein-Westfalen" zum Ausbau der Schieneninfrastruktur und das Programm "Radwegebaumaßnahmen an bestehenden Landesstraßen" gemeinsam? Vor allem dies: Neuss ist immer dabei.

Neuss Was haben das "Stadterneuerungsprogramm 2009", der "Masterplan Nordrhein-Westfalen" zum Ausbau der Schieneninfrastruktur und das Programm "Radwegebaumaßnahmen an bestehenden Landesstraßen" gemeinsam? Vor allem dies: Neuss ist immer dabei.

Die Zuschusssumme, die unabhängig voneinander der Bund und das Land der Quirinusstadt über diese Programme zufließen lassen, geht in die Millionen. Und weil der Knoten oft platzt, wie Stefan Pfitzer einen Erfahrungswert seiner Baudezernententätigkeit preisgibt, wenn die Zuschüsse bewilligt sind, machen die drei guten Nachrichten, die am Freitag im Rathaus eingingen, den Weg frei für drei wichtige Infrastrukturvorhaben: die Umgestaltung des Hauptbahnhofes, den Bau eines Radweges an der Villestraße in Hoisten und die Umgestaltung des Hafenkopfes am Hafenbecken I.

Jeder Euro staatliche Förderung mobilisiert weitere Investitionen. Diese Hoffnung, die der Regionalrat der Bezirksregierung Düsseldorf mit dem "Stadterneuerungsprogramm 2009" des Landes verbindet, wird sich in Neuss erfüllen. Denn zu den 1,3 Millionen Euro, die für die Umgestaltung des Hafenkopfes zwischen der Straße Am Zollhafen und der Batteriestraße bewilligt wurden, kommen eine weitere Million der Stadt und ein Eigenanteil der Stadthafen GmbH, die als Bauherr auftritt. Aber das ist erst der Anfang.

Diese Maßnahme werde Auswirkungen auf andere Vorhaben wie etwa die gewünschte Promenade entlang des Hafenbeckens I oder die Umgestaltung der Cretschmarhallen haben, ist Klaus Harnischmacher überzeugt, der Stadthafen-Geschäftsführer. Er hält deshalb einen Eigenanteil seiner Gesellschaft für völlig angemessen.

Mit der Entscheidung des Regionalrates, die als klare Vorgabe für das Landesbauministerium bei der Verteilung der Fördermittel angesehen werden kann, kann nun das Verfahren anrollen. Die Bauanträge würden in Kürze eingereicht, kündigte Harnischmacher an, der einen Baubeginn schon im Frühjahr für möglich hält. "Die Planung ist durch."

Etwas länger wird der Radweg an der Villestraße auf sich warten lassen. Der Regionalrat hat diesen zwar auf Rang zwei einer Prioritätenliste gesetzt, die der Landesbetrieb Straßen NRW auch in dieser Reihenfolge abzuarbeiten hat, doch ist Pfitzer skeptisch.

Das Planfeststellungsverfahren stehe noch aus, der Grunderwerb sei nicht abgeschlossen. Auch in der Bezirksregierung wird damit gerechnet, dass 2009 nur in begrenztem Umfang neue Vorhaben anlaufen können - aber aus einem anderen Grund: Die 2009 verfügbaren Mittel sind zum Teil verplant, um schon begonnene Projekte zu bezahlen.

Schon länger mit Ungeduld erwartet wurde die Unterzeichnung des "Masterplan NRW" zum Ausbau der Schieneninfrastruktur. Seit gestern ist der Plan zwischen Bund, Land und Bahn eine abgemachte Sache. Der Plan sieht auch die Modernisierung des Neusser Bahnhofes und einen Zuschuss dazu in Höhe von 767 000 Euro vor. Ein Bewilligungsbescheid für die Stadt liege schon länger vor, erinnerte Katrin Bobenhausen vom Planungsamt. 2010 fließt das Geld.