Über 100.000 Besuche für „Riefenstahl“

„Riefenstahl“ hat die Marke von 100.000 verkauften Tickets in Deutschland überschritten. Die Dokumentation ist damit nicht nur die meistbesuchte des Jahres und das bislang erfolgreichste Werk von Andres Veiel: Nach Angaben des Verleihs erreichte kein Arthouse-Dokumentarfilm der vergangenen fünf Jahre diese Marke schneller.

„Der Film ist in jeder Hinsicht großartig, er zeigt die Riefenstahl, indem er sie aus ihrem Umraum hervorstechen lässt (zweifellos genau das, was sie immer wollte: hervorstechen!), ihr manisches Hinaufhanteln zwischen den Punkten, die sie selbst nicht versteht (was wirft man ihr da vor? Sie hat doch nichts gemacht!), weil sie sich selbst nicht versteht. Sie glaubt, was sie sagt. ‚Sich in die Tasche Lügen‘ ist eine Redensart. Die Riefenstahl hat sich gleich in ihr ganzes Leben hineingelogen, deshalb würde sie es auch ‚reich‘ nennen.“

Das schrieb die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek über den Dokumentarfilm „Riefenstahl“ – und dass dieser einen Nerv beim Publikum trifft, demonstrieren die Zahlen: Am vergangenen Wochenende überschritt der Film die Marke von 100.000 Besuchen in Deutschland. „Riefenstahl“ ist damit die meistbesuchte Dokumentation des Jahres und gleichzeitig das erfolgreichste Werk von Andres Veiel. Hinzu kommt eine weitere Bestleistung: Nach Angaben des Verleihs Majestic hat kein Arthouse-Dokumentarfilm der vergangenen fünf Jahre diese Marke schneller erreicht.

Seine Weltpremiere hatte der von Sandra Maischbergers Vincent produzierte Dokumentarfilm in Venedig gefeiert und wurde von Weltvertrieb Beta Cinema bislang in 30 Länder verkauft, darunter die USA und Japan. Vergangene Woche startete der Film in Frankreich, demnächst läuft das Werk in Australien und Großbritannien an. In Venedig war „Riefenstahl“ mit dem Cinema & Arts Award ausgezeichnet worden, beim französischen Festival 2 Valenciennes winkten der Preis der Jury und der Preis der Kritiker. Als „Bester Dokumentarfilm“ wurde er beim Festival International du Film d’Histoire in Pessac und im Rahmen der Verleihung der Gilde-Filmpreise bei der Filmkunstmesse Leipzig ausgezeichnet, beim ungarischen CineFest in Miskolc erhielt „Riefenstahl“ den CineDocs Prize.