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Unsere Kapelle in Hamburg
22.04.07 | Sebastian Fiebig |
Unsere Kapelle steht den Seeleuten
und allen G�sten des Hotels rund um die Uhr zur Gebet und Andacht offen. Auch Wortgottesdienste und
Me�feiern finden hier statt. Die Einrichtung weist in vielem auf die Seefahrt hin, die seit alter
Zeit auch als Sinnbild des menschlichen Lebens als ein Unterwegssein zu Gott hin steht. |
Der Ruf Gottes
| Die Glocke der Kapelle im Seemannsheim ist klein. Es ist
die ehemalige Schiffsglocke
eines inzwischen gesunkenen "Ozeanrenners", die von einem Taucher geborgen
wurde. |
Der Altar, der Tabernakel und das Ewige Licht | |
Unser Altar ruhnt auf drei mal drei Pf�hlen. Vorbild war hier die
Duckdalbe, eine in den Hafengrund gerammte Pfahlgruppe zum Festmachen von Schiffen in den Hafenbecken; im Gegensatz zur
Pier, einem Liegeplatz an der Kaimauer.
Der
Tabernakel besitzt einen St�nder aus Ruderholmen eines alten Rettungsbootes,
die Umkleidung wurde aus emaillierten Kupferplatten angefertigt, die vom
Helferinnenkreis der Seemannsmission gebrannt wurden. Das Ewige Licht ist
eine Schiffslaterne eines versenkten deutschen Schlachtschiffes aus dem
Ersten Weltkrieg,
vermutlich die alte L�uferlaterne des "Kleinen Kreuzers Emden", der 1914 im
Indischen Ozean zusammengeschossen wurde und von der Besatzung auf Grund
eines Korallenriffs gesetzt wurde. Eine solche Laterne trug auf den Kreuzern
der L�ufer oder Melder, der den Offizier vom Dienst begleitete. Der neue
"Leichte Kreuzer Emden" beherbergte die Laterne dann in den
Traditionsr�umen. Wenige Tage vor dem Ende des 2. Weltkriegs wurde die Emden
in Kiel bombardiert und kurz darauf gesprengt. Sp�ter hat
ein Taucher die Laterne aus dem Wrack heraufgeholt. |
Das Altarkreuz | |
Das Altarkreuz hing vor der letzten Renovierung im
Niels-Stensen-Kolleg, das Wohnheim f�r die in M�nster studierenden
Priesterkandidaten auch unseres Bistums, das 1996 geschlossen wurde. Das
Kreuz ist drehbar angebracht und zeigt auf zwei Seiten 10 Szenen, unter anderen die Stillung des Seesturms,
Menschen aus allen Kontinenten, verschiedenen Religionen und Berufsst�nden. |
Die Marienikone |
Das Marienbild
ist das fr�here Altarbild
aus der Zeit vor dem Umbau 1978. Es hing schon in der ersten Kapelle im
Seemannsheim in der Hafenstra�e und wurde, als die Nazis das Geb�ude
besetzten und schlossen, von der Seelsorgshelferin Sr. Agnes Rhode unter ihrem Bett versteckt.
Gemalt und gestiftet wurde es vom Benediktinerm�nch Dom Theodore Baily OSB aus dem Kloster
Prinknash in S�dwest-England im Jahre 1934.
Harold Baily wurde 1898 in London-Dulwich geboren. 1914 trat er in die Benediktinerabtei
Downside in Bath/S�dwest-England ein und gab sich den Ordensnamen Theodore. Er wechselte
1920 in die Abtei Caldey auf einer Insel vor der K�ste Wales'. 1922 wurde er nach Paris geschickt
und arbeitete ein halbes Jahr in der Werkstatt des Symbolisten Maurice Denis. Baily zeigte gro�es
Interesse an der russischen Kunst und Literatur. Er fertigte Ikonen, Holzschnitte und Buchillustrationen
an. Mit der Klostergemeinschaft zog er 1928 nach Prinknash um, wo unsere Ikone 1934 entstand. Ab 1947
wirkte er als Novizenmeister in der Abtei St. Michael in Farnborough/S�dengland. Baily starb 1966 an
Lungenkrebs in Frimley/S�dengland und wurde in Farnborough beigesetzt. Baily besa� eine tiefe pers�nliche Hingabe zur Jungfrau Maria. Ihre Kapelle kann stolz sein,
ein Beispiel der Kunst Pater Theodores zu haben. Er war ein begabter und heiliger Mann.
Pater Aelred Baker, Archivar des Klosters Prinknash, 2007
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Die liturgischen Ger�te |
Der gro�e
Me�kelch stammt aus der Werkstatt von Prof. Arnold,
Kunstgewerbeschule Hamburg-Altona. Auch die Monstranz ist von Prof. Arnold,
sie stellt einen Anker dar. Dahinter steht der Gedanke, "da� in der Verg�nglichkeit dieser Zeit die Menschen
'vor Anker gehen' sollen in der Liebe des Herrn im Sakrament" (Zitat aus: Christi Reich in der Diaspora, Heft
2, April 1960). Me�kelch und Monstranz wurden aus Spenden von Seeleuten angeschafft.
Der Osterleuchter stammt aus der Werkstatt von Goldschmiedemeister Rolf Arnold (der Sohn des Prof. Arnold),
Burgberg/Schwarzwald, und wurde ebenfalls aus Spenden von Seeleuten angeschafft. Ebenso wie der Altar lehnt sich
die Form an die Duckdalben an. Die H�lzer, von Kupferb�ndern zusammengehalten, stammen vom Rettungsboot eines
alten Seeschiffes. Die Duckdalben strahlen Sicherheit und Feststehen aus. Der
Osterleuchter bedeutet Sicherheit und Feststehen im Glauben.
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Die Fenster |
Die Fenster in der Kapelle und im Tagesraum stammen noch aus der Bauzeit des Hauses.
Die Fenster im Tagesraum, direkt vor der Kapelle symbolisieren die f�nf Erdteile. Sie besagen, da� die Angeh�rigen
der seem�nnischen Berufe aus allen L�ndern in den Seemannsheimen des Apostolatus Maris ein Zuhause
finden k�nnen. Jeder Seemann ist willkommen, ohne Unterschied des Glaubens,
der Rasse oder der Nation. Wie bunt das Leben sich auf allen Kontinenten zeigen
mag, ebenso bunt und vielgestaltig ist es im Stella Maris. "Bei all ihrer
Verschiedenheit sind die Bewohner Europas, Asiens, Afrikas, Amerikas und
Australiens gleichwertige Menschen, insofern sie ja alle Kinder des himmlischen
Vaters und Erl�ste Christi sind. Ihnen als unseren Br�dern, in christlicher
Liebe und Verantwortung zu dienen und zu helfen, ist uns Aufgabe und Anliegen.
Damit wissen wir uns in unserem M�hen und Schaffen eins mit dem Willen des
Sch�pfers." (Zitat aus: Seemannspost 3, Mai 1960) Leider sind nicht alle
f�nf Kontinentfenster erhalten. Die Fenster in der Kapelle selber zeigen
christliche Symbole und Zeichen, so das Christusmonogramm, Fische und
einen Kelch oder einen gekr�nten Anker. |
Fr�here Einrichtungen |
1955-1968
Seit der Er�ffnung des Heimes in der Reimarusstra�e h�ngt die Marien-Ikone
in der Kapelle direkt �ber dem Altar, auf dem ein Tabernakelaufsatz,
darauf ein Kreuz und daneben sechs gro�e Leuchter stehen. Der Halter f�r das Ewige Licht wurde
einem Schiffsmast nachempfunden und bildet mit Mast und Rah eine
Kreuzform. An diesem Mast h�ngt auch die Flagge des "Apostolat des
Meeres", des Tr�gers von Stella Maris. Zwischen Mast und Altar steht der Osterleuchter wie oben beschrieben.
Der gesamte Tagesraum war als Kapelle nutzbar. Der Altarraum konnte bei
anderweitiger Nutzung des Tagesraumes durch eine Faltwand abgetrennt
werden.
1968-2001 Der neugestaltete Altarraum
wird am 25. Februar 1968 von Weihbischof Johannes von Rudloff in einem
Dankgottesdienst geweiht. Der Altar steht nun frei im Raum. Altar und Kreuz bestehen aus Teakholzplanken des 1930 gebauten
Ozean-Liners Hanseatic. Das Schiff geriet im Hafen von New York 1966 kurz vor dem Auslaufen in Brand
und wurde so schwer besch�digt, da� man es nach Hamburg schleppen mu�te, um es dort abzuwracken. Der
Korpus des Altarkreuzes wurde von einem Schwarzw�lder K�nstler gestaltet. |