Ausrüstung
Ausrüstung der Fallschirmjäger
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ALLGEMEINES / PERSÖNLICHE AUSRÜSTUNG
Die Ausrüstung der Fallschirmjäger ist insgesamt gesehen eher "gewichts- und platzoptimiert" ausgelegt. Mit anderen Worten spartanisch.
Die persönliche Ausrüstung unterscheidet sich nicht besonders von der standartmäßigen
Infanteristenausrüstung.
Wesentliche Unterschiede:
Anstelle des normalen Taschenmessers hat der Fallschirmjäger ein Fallschirmkappmesser dabei.
Es kann mit einer Hand geöffnet werden und soll z.B. nach einer Baumlandung oder nach dem Verheddern
des Schirmes nach einer Landung den Soldaten in die Lage versetzen, sich schnell vom Schirm bzw.
Gurtzeug zu befreien.
Das Gewehr G3 hat in der Fallschirmjägerausführung einen einschiebbaren Schaft, damit es im
Sprunggepäck besser verstaut werden kann. (Sehr komfortabel auch unter einem langen Trenchcoat
zu tragen...)
SPEZIALAUSRÜSTUNG
Um die persönliche Ausrüstung(Foto 84kB) während des Absprunges sicher verstauen zu können gibt es den
Sprungepäckbehälter. Er besteht aus einer stabilen Grundplatte aus
verstärktem Stoff (Farbe natürlich Olivgrün) und verschiedenen Gurten zum Verzurren des Rucksackes
und des Gewehres. Das ganze Teil wird vor den Sprung vorne am Gurtzeug mit Karabinerkaken befestigt.
Er wird kurz vor dem "Aufschlagen" des Springers auf der Erde ausgehakt und hängt dann an einer 6 m
langen Leine am Gurtzeug des Springers.
Die verschärfte Version des Sprunggepäckbehälters ist der beliebte Lastensack. Er ist im Prinzip ein normaler großer Seesack, der wie der Sprunggepäckbehälter am Gurtzeug des Springers befestigt wird. Er ist voll gepackt ca. 30 kg schwer. Natürlich ist er immer vor einem Übungssprung komplett vollgepackt: Jeder, der in seinem persönlichen Gepäck keinen Platz mehr hat, aber noch irgendwelches Gerümpel mitnehmen soll, packt es dann in den Lastensack. Der Absprung des Lastensackspringers sieht etwas komisch aus, denn er kann kaum alleine zur Absprungtür gehen und er wird auch mehr von seinen Gepäck aus dem Flugzeug gezogen als das er selbsttätig abspringt.
Ein Zusatzgerät für das G3 ist der Bildverstärker. Diese Gerät wird wie ein Zielfernrohr auf das Gewehr montiert. Man soll damit im Dunkel angeblich Ziele erkennen und auf`s Korn nehmen können. Allerdings hat mich dieses Gerät beim Test nicht überzeugt. (Kann aber daran liegen, das die Dinger schon 20 Jahre alt und deshalb v/ouml;llig vergurkt waren).
Die sogenannte BIV-Brille allerdings ist ein absolut geniales Teil. Im Gegensatz zum Bildverstärker (arbeitet nur als Restlichtverstärker) ist in der BIV-Brille eine Infrarot-Bildröhre eingebaut. Die Brille ist binokular (d.H. wie ein Fernglas für BEIDE Augen getrennte Optiken) und recht schwer. Sie wird mittels einer Lederkappe unter dem Helm getragen. Auf der Rückseite der Kappe ist ein Gegengewicht angebracht um den Tragekompfort zu erhöhen. Wenn noch Restlicht (z.B. Mondschein) vorhanden ist, muß die Empfindlichkeit reduziert werden, um die Verstärkerröhre nicht zu beschädigen. Bei absoluter Dunkelkeit kann ein integrierter Infrarotscheinwerfer zugeschaltet werden. Dann hat der Träger den Eindruck, als ob es taghell wäre.
DasWärmebildgerät kann bei absoluter Dunkelkeit Wärmequellen auf
sehr große Entfernungen ( größer 1000m) sichtbar machen. Dieses Gerät ist so
leistungsfähig, das es auf 1000m Entfernung ein klares Bild von einem menschlichen Kopf
deutlicht darstellt, egal ob der Soldat nun Tarnfarben auf der Haut hat oder nicht. Weiterhim
lassen sich gut Fahrzeuge (heiße Abgase) oder ähnliche Wämequellen lokalisieren.
Eine effektive Tarnung ist hier sehr schwer möglich.
Speziell zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen ist das im Jahre 1976 eingeführte MILAN-Raketensystem vorhanden. Es besteht aus mehreren Teilen und ist durch die geringe Größe und das geringe Gewicht sehr beweglich einsetzbar. Mit dem Ding habe ich wenig zu tun gehabt, deshalb weiß ich nur, das die Rakete während des Fluges an zwei Stahlseinen hängt und so gesteuert wird. Ein Schuß kostet ca. 30000 DM. Der Einschlag im Ziel ist sehr eindrucksvoll und für die Insassen auch von gepanzerten Fahrzeugen nicht sehr gesund.
WAFFENTRÄGER / FAHRZEUGE / LUFTFAHRZEUGE
Für den Mannschaftstransport gibt es die altbewährten "Zwotonner", die in der
gesamten Bundeswehr im Einsatz sind.
Auch der Geländewagen "Wolf" wird, wie überall beim "Bund", verwendet.
Der Waffenträger "Wiesel" hat zwei Mann Besatzung und kann das MILAN-Raketensystem sehr schnell und flexibel transportieren und einsetzten.
Für den Lufttransport von Material und den Sprungeinsatz steht die C-160 Transall(Foto 23kB) zur Verfügung.
Der leichte Transporthubschrauber Bell UH1 D(Foto 31kB) ist für die Verlegung von Soldaten gedacht, weniger für Sprungeinsätze.
Für das Absetzen von Springern und den Transport von Material gibt es noch den Transporthubschrauber CH 53(Foto 68kB) . Er kann zwei "Wiesel" Waffenträger oder zwei Geländewagen oder ca. 20 Springer mit komplettem Gepäck transportieren.
DER ZUG
Die Tatsache, daß außer für den Transport von Soldaten und Material oftmals keine Fahrzeuge während
eines Einsatzes vorgesehen sind, zwingt die Soldaten, alles notwendige an Ausrüstung, Verpflegung,
Munition, Waffen und Gerät im Rucksack bzw."am langen Arm" mitzuführen.
Die zusätzlichen Lasten sind dabei (bis auf die Vorgesetzten, die nur oft nur die Verantwortung
tragen) recht gleichmäßig verteilt.
Eine besondere Ehre ist es, als Panzerfaustschütze ausgebildet zu werden. Die PzFst-Atrappe ist ca. 8 kg schwer, besteht aus einem großen Aluminiumklotz und einigen Kunststoffteilen. Der Trageriemen ist leider nur auf leichte Handhabung und robusten Aufbau ausgelegt, nicht etwa auf Tragekomfort.
Der MG-Schütze der Gruppe hat eine ähnliche Last zu tragen: Das Maschinengewehr MG3 ist ebenfalls ca. 8 kg schwer. Es wurde beim Marschieren und allen sonstigen Gelegenheiten bevorzugt "in Vorhalte" getragen um jederzeit schnell das Feuer in Richtung des bösen Feindes eröffnen zu können. Allerdings hat diese Ausbildung zum MG-Schtzen auch den Vorteil, daß man beim Gefechtsschießen (also Scharfschießen)richtig viel Spaß haben konnte...
Diesen Spaß hätte wohl auch der sogenannte MG2 verdient, der zweite Mann des MG-Trupps. Er "darf" neben seiner persönlichen Ausrüstung noch das Putzzeug, den Reservelauf und laut Vorschrift mindestens 1200 Schuss Munition mitführen. Das ist eine echte Herausforderung, da der MG2 immer "als Schatten" hinter dem MG-Schützen sein sollte um ihn mit Munition zu versorgen.
Das MG3 ist mit einem Zweibein als Auflage ausgerüstet. Vorgesehen für den stationären Einsatz des MG in einer Stellung ist die sogenannte Lafette. Sie ist ca. 13 kg schwer und derjenige, der sie tragen muss, kann sie vorteilhafterweise vor der Brust tragend als "Gegengewicht" zu Rucksack auf dem Rücken benutzen. Dadurch kommt einem das Gesamtgewicht nicht so riesig vor...
Der Funker der Gruppe hat vergleichsweise wenig Gewicht, dafür aber mehr Verantwortung zu tragen. Er trägt das Funkgerät, ein uraltes, (verhältnismäßig) sauschweres und klobiges Teil, sowie Ersatzbatterien, eine Reserveantenne und Zubehör. Der Funker muß während des gesamten Einsatzes ununterbrochen ein Ohr am Höhrer haben, Meldungen weiterleiten und Nachrichten für den Gruppen- oder Zugführer entgegennehmen.
Der sogenannte Zugtrupp ist die "Elite" des Zuges. Die (meist zwei) Soldaten brauchen nichts von der Gruppenausrüstung tragen, da sie ausschließlich dem Führer (dem Zugführer natürlich !) unterstellt sind und meistens vorneweg marschieren und den Weg auskundschaften. Im Ernstfall haben diese beiden natürlich die besten Chancen, als erstes erschossen zu werden...
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