Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Rheinland, 2005
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Journal für Kunstgeschichte, vol. 9, 2005, pp. 388-394.
wahrt? Die Rekonstruktion des Schlosses wird mit abgegriffenen Argumenten abge lehnt. Daß tatsächlich ein "respektables Verlangen nach Geschichte" (S. 79) vorliegt, wird ohne Angabe von Gründen vom Tisch gewischt. Da müssen sich Zehntausende von Bürgern, die aus geschichtlichen und urbanistischen Erwägungen bereits für die sen Zweck gespendet haben, verunglimpft fühlen. Wieder einmal ist der eigentliche Zankapfel weniger das Stadtschloß als der "Palast der Republik" -für den Vf. steht die Erinnerung an die DDR auf dem Spiel, wenn er abgetragen wird. Eine ästheüsche Argumentation versagt er sich. Seit dem Schloßabriß von 195015 klafft in der Stadt mitte eine Lücke, die durch Rekonstruktionen umgebender Bauten durch die DDR nur noch fühlbarer wurde. Doch abgesehen von der orthodoxen Auffassung -ist es nicht fatal; daß die Schloßfrage einbezogen wird, die Frage möglicher Alternativen zu Eisenman aber nicht?
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CURIOSITAS 16–17, 2019
Das Großinventar "Der Dom zum Regensburg", herausgegeben von Achim Hubel und Manfred Schuller, vorgelegt vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in der Reihe "Die Kunstdenkmäler von Bayern", ist eine wegweisende wissenschaftli-che Publikation, die neue Maßstäbe für die Denkmalinventarisierung setzt. Innerhalb von sechs Jahren erschienen beim renommierten Verlag Friedrich Pustet fünf Bände: ein großformatiger Tafelband 2010, eine Fotodokumentation 2012 (beide vergriffen gewesenen Bände stehen jetzt wieder in einer Neuauflage zur Verfügung) und drei Textbände 2013-2016. Im Unterschied zum Bamberger Dominventar (2015) wurde das Regensburger in die Neue Folge der Bayerischen Kunstdenkmäler aufgenom-men, eine glückliche Entscheidung, kann doch das große Buchformat dem Augsbur-ger Dominventar (1995) nachfolgen. Druck und Verarbeitung sind vorbildlich, die Bücher lassen sich problemlos und ohne sperrende Bindung aufklappen.
Das über 160 Seiten umfassende Collagen-Album von Justinus Kerner wurde in den 1840er- und 50er-Jahren von ihm und seinem Sohn Theobald angelegt, nach seinem Tod 1862 weiter gepflegt und dann auseinandergeschnitten und zum Teil ummontiert. Einen autorisierten Originalzustand und eine autorisierte Lesart gibt es nicht. Wir haben daraus 50 Blätter ausgewählt. Wer sie anschaut, dem begegnen Gestalten, Ereignisse und Ideen aus Kerners Leben und Werk, aber auch barocke und fast surreal anmutende Bild- und Denkwelten. Die Kombination der eingeklebten Teile scheint dem Betrachter durch optische und inhaltliche Analogien und in ironisch-abgründiger Weise etwas ›sagen‹ wollen, was sich jedoch meist (noch) nicht auf einen konkreten Begriff bringen lässt. Die Seiten wecken unseren Willen, die Welt zu lesen und zu entschlüsseln, sie sind eine Dokumentation des schöpferisch-interpretierenden Denkens ebenso wie eine Einladung dazu.
(mit Swetlana Pirch) Der Dareiosmaler in Mainz und Bonn (2016)
Die Neuuntersuchung von Fragmenten eines Volutenkraters des Dareiosmalers, die sich in der Antikensammlung der Universität Mainz befinden, führt zu dem Ergebnis, dass Bruchstücke im Akademischen Kunstmuseum Bonn zu demselben Gefäß gehören. Diese Erkenntnis sowie Beobachtungen an den Mainzer Stücken erlauben eine neue Identifizierung der Szene in der Halszone. Dort war keine Entführung wiedergegeben, sondern die Rückführung der Semele durch Hermes aus der Unterwelt. Diese ist kombiniert mit der Begegnung von Amphiaraos und Hades auf dem Hauptbild des Kraters. Mit der Erschließung des Bildprogramms liefert der Krater Mainz-Bonn neue Impulse für die viel diskutierte Frage nach der Interpretation apulischer Jenseitsdarstellungen. Sonderdruck auf Anfrage an kjunker@uni-Mainz.de