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Lufthansa Group stoppt Stellenabbau und will wieder wachsen

  • ️Leonie Radtke
  • ️Tue Jan 18 2000
Lufthansa Group stoppt Stellenabbau und will wieder wachsen, © Lufthansa/Gregor Schlaeger
Mitarbeiter von Lufthansa © Lufthansa / Gregor Schlaeger
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Die Lufthansa Group beendet ihren corona-bedingten Schrumpfkurs und Stellenabbau. Die Buchungen ziehen wieder an und der Konzern will wachsen. Damit sind die Personalprobleme aber noch nicht ganz vom Tisch.

16. Februar 2022, 15:49 Uhr

Die Lufthansa Group beginnt damit, sich für die Zeit nach der Pandemie aufzustellen. Europas größter Airline-Konzern will seinen Schrumpfkurs beenden und keine weiteren Stellen mehr abbauen. Das will das "Handelsblatt" von Personen aus dem Umfeld des Aufsichtsrats und der Führungsebene erfahren haben.

Die Zahl der Belegschaft hat mit 107.000 Vollzeitstellen ungefähr den Wert erreicht, den das Management zur Krisenbewältigung ins Auge gefasst hatte. Vor der Pandemie, im Dezember 2019, bot die Lufthansa Group weltweit knapp 138.000 Vollzeitstellen.

Unter den mindestens 31.000 abgebauten Stellen befindet sich auch ein Fünftel des Führungspersonals. Konzernchef Carsten Spohr hat in der Vergangenheit immer 100.000 Vollzeitstellen als Untergrenze genannt. Die verbliebenen Beschäftigten benötigt der Konzern, um wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren.

Da derzeit viele Länder ihre Einreisebestimmungen lockern, steigen die Buchungszahlen entsprechend an. Erst am vergangenen Sonntag hatte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister von einer "stark steigenden Nachfrage nach Urlaubsflügen" gesprochen. Auch der Flughafenverband ADV und der Reisekonzern Tui sprechen von stark steigenden Buchungszahlen.

Mehr Flüge bedeuten jedoch auch mehr Personal, das gebraucht wird. Und obwohl der Konzern nun aufhören will, corona-bedingt Stellen zu streichen, mangelt es in manchen Bereichen an Belegschaft. Während Lufthansa Cargo zum Beispiel einen Überhang an Piloten hat, die nun per Freiwilligenprogramm den Konzern verlassen sollen, fehlt es der Cargo-Tochter in den USA an Personal.

Ähnlich sieht es beim Catering-Dienstleister LSG aus. Und auch in der Rechtsabteilung soll es mittlerweile an Personal mangeln, da viele Juristen während der Krise abgeworben worden sind. Eine Unterbesetzung an Juristen könnte bei der geplanten Übernahme von Ita Airways von Nachteil sein, schreibt das "Handelsblatt". Zudem hat der Konzern wohl auch Probleme bei der Wartungstochter Lufthansa Technik.

Kritik kommt von Gewerkschaften

Gewerkschaften, darunter auch die Vereinigung Cockpit (VC), hatten frühzeitig davor gewarnt, dass zu viele Stellen abgebaut würden. Die VC spricht von einem Pilotenmangel und nicht mehr einem Pilotenüberhang. Eine Einigung zischen den Piloten und dem Management steht nach der einseitigen Kündigung der sogenannten Perspektivvereinbarung weiter aus.

Das Konzernmanagement ist dennoch überzeugt, dass die aktuelle Personalkapazität mit den internen Wachstumsplänen zusammenpasst. Genauere Informationen zur Personalsituation will das Management am 3. März bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen geben.

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