Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Kloster Tempzin (Klosterkirche) - Zahrensdorf
Ein wichtiges Zeugnis der Christianisierung
1222 wurde das Tempziner Kloster durch Fürst Borwin von Mecklenburg gegründet und ausgestattet. Der Hospitalorden der Antoniter errichtete nach der Loslösung 1415 von seinem Mutterkloster Grünberg in Hessen eine neue Kirche. Der Bau wurde zwischen 1444 und 1474 nach Westen erweitert. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden die Gewölbe eingezogen. Das Kloster wurde 1550 säkularisiert und die Klosterkirche 1589 in eine Pfarrkirche umgewandelt. Zuletzt erneuert wurde der Bau im 19. Jahrhundert.
Altar prägend für die Tafelmalerei des Mittelalters
Die Kirche entstand zunächst als spätgotischer zweijochiger Backsteinsaalbau mit langgestrecktem Polygonalchor. Dieser gesamte Baukörper diente nach der Errichtung eines neuen dreischiffigen Langhauses im Westen als Chor. Die Westfassade mit ihrem Portal wird von einem zierlichen Giebeltürmchen abgeschlossen.Der 1411 aufgestellte Hauptaltar, eines der Hauptwerke spätmittelalterlicher Tafelmalerei in Mecklenburg, gehört heute zu den Sammlungen des Staatlichen Museum in Schwerin und wird in der Ausstellung mittelalterlicher Kunst im Schloss in Güstrow ausgestellt.
Spätgotik pur!
Reiche Stern- und Netzgewölbe im Stil der Spätgotik bestimmen das Innere. Eine spätgotische Kanzel und eine überlebensgroße Figur des sitzenden Heiligen Antonius stammen aus der Erbauungszeit der Kirche im 15. Jahrhundert. Ein Förderverein setzt sich für den Erhalt der Kirche ein. Zwischen 1998 und 2002 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz kontinuierlich Mittel in insgesamt sechsstelliger Höhe für die Gesamtsanierung der Kirche zur Verfügung. Auch ein benachbartes Wirtschaftsgebäude des Klosters wurde gefördert.
Stufenhalle aus Backstein, 15. Jh., Förderung 1998, 2000-02
Adresse:
19412 Zahrensdorf
Mecklenburg-Vorpommern