Friedrich Hacker: Gewalt ist ansteckend wie Cholera
- ️Mon Mar 18 2019
Mit Bestsellern über Aggression und Terror ist Friedrich Hacker seiner Zeit lang voraus. Prominente Patienten wie Judy Garland oder Ray Charles helfen seiner Popularität.

Psychiater, Autor und Aggressionsforscher: Friedrich Hacker. ORF
„Erst wenn der Mülemann mit de Mülekandeln scheppert“, ist Schluss. Zuvor hat der Friedlein Wienerlied nach dem anderen gesungen. Zwei, drei Stunden lang. Von seinen beiden Lieblingsmusikern begleitet, von seinen Wiener Freunden beklatscht, von seiner Frau bewundert. Der weltbekannte Psychiater Friedrich Hacker auf Besuch in seiner Geburtsstadt: Jahr für Jahr kommt er aus Amerika nach Wien. Man hat sich wieder einmal beim Heurigen Oppolzer in der Himmelstraße oder hoch oben auf dem Schafberg im Wirtshaus zum Windradl getroffen. Spätnachts, nach der letzten Zugabe, sinkt er selig in sich zusammen. Die resche Serviererin bringt das letzte Achterl . . .
Hackers Frau, Stasi, hat ein Buch mit dem Titel „Im Prater blüh'n wieder die Bäume“ verfasst, in dem die liebsten Wienerlieder ihres Mannes gesammelt sind. Er selbst kennt jede Textzeile auswendig, keine Nuance der Lieder aus dem Backhendlbiotop hat Hacker jemals vergessen – auch nach der Emigration aus Wien nicht.