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Misanthropie – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS

  • ️Wed Jun 09 2021

gehoben Geisteshaltung, die durch Verachtung der Menschen und einem allgemeinen Hass auf die Menschheit, häufig auch der Vermeidung des Umgangs mit anderen Personen gekennzeichnet ist; Menschenfeindlichkeit, Menschenhass

Beispiele:

Ganz freisprechen von einem negativen Menschenbild können sich nur wenige [Menschen]. Es artet zwar nur selten in starke Misanthropie und Menschenhass aus, doch der Großteil beurteilt andere Menschen deutlich schlechter, als diese tatsächlich sind. [Misanthrop: So schadet das negative Weltbild, 27.05.2020, aufgerufen am 02.02.2021]

Es gehört zur höchsten Kunst des Schreibens, schlechte Laune und Misanthropie in Witz und Charme zu verwandeln. [Süddeutsche Zeitung, 09.01.2021]

Als Kunstwerk ist […] der Film […] beispielhaft für eine Geisteshaltung, die sich in Hollywood […] und nicht nur dort breitgemacht hat. Es ist die Geisteshaltung des Antihumanismus – einer fundamentalen Misanthropie[…]. Ungefähr: Die Menschen sind ein Geschmeiß, die Welt wäre ohne uns besser dran. [Die Welt, 25.11.2017]

Der Drahtzaun um [Arno] Schmidts Grundstück [in Bargfeld] wurde von der Mitwelt zum Zeichen seiner Misanthropie erhoben, ein Einsiedler scheinbar, zu dem man pilgern musste. [Frankfurter Rundschau, 06.09.2002]

Der ehemalige Dorfpunk, Rocko Schamoni, betritt die Bühne im grünen Pulli und legerer Jeans. Der Entertainment‑Allrounder, der inzwischen mehr Pop als Punk ist, lässt nur noch ein wenig an seine rebellische Vergangenheit erinnern[…]. Wirklich anarchistisches Denken überlässt der 1966 geborene Hamburger heute seinem literarischen Helden, denn dieser verfällt beim Anblick bürgerlicher Zufriedenheit in aggressive Misanthropien. [Neue Westfälische, 07.12.2010] ungewöhnl. Pl.