Piz Sesvenna 3204 m - Die Tücke liegt im Detail [hikr.org]
Der Piz Sesvenna ist sicherlich einer der schönsten Aussichtsberge im Unterengadin mit Blick vom Ortler über die Bernina, Wildspitze bis zum Silvretta. Allein unsere Tourbeschreibung war nicht so ganz exakt und daher dieser Bericht.
Man geht mit Vorteil von der bereits in Südtirol liegenden Sesvennahütte (2256 m) über einen guten Weg bis hinauf in die Sesvennascharte (2819 m). Dahinter geht es inzwischen gut 100 m querend links hinab (man merkt auch hier den Gletscherschwund deutlich) bis man am Fuße dessen landet, was einstmals ein beeindruckender Gletscher gewesen sein mag. Der Anstieg von links nach rechts und nachher beliebig zur Scharte links vom Gipfel ist weder schwierig noch gefährlich (Spalten breiter als 30 cm gibt es kaum). Steigeisen braucht man aber Mitte August schon, da teilweise keine Schneeauflage mehr vorhanden ist und speziell der erste Aufschwung schon bis zu 25 Grad steil ist.
Am Grat angekommen beginnt das Problem. In der Beschreibung stand "leichte Blockkletterei". Das diese teilweise sehr ausgesetzt ist und folgt man den rot-weißen Zeichen (rot-weiß ist der Hohn, blau wäre mehr als angebracht) auch mindestens eine Stelle II+ beinhaltet, wurde leider nicht erwähnt. Man braucht schon noch eine gute halbe Stunde für das bisschen Grat und ist recht froh, wenn man oben und auch wieder unten ist. Das Ausweichen in die Flanken ist zwar teilweise möglich, im Sommer aufgrund des brüchigen Geländes aber eindeutig nicht angezeigt.
Der Abstieg führte uns dann wieder zurück an den Fuss des Gletschers und schließlich durch ein langes, aber unheimlich malerisches Tal bis hinab nach S-charl. Man bedenke, dass der letzte Bus um 17.15 Uhr fährt.
Leider habe ich den Kommentar von Ivo zu spät gesehen. Alle waren auf dem Gletscher angeseilt. Ob das wirklich nötig ist, scheint mir eher unwahrscheinlich, ich möchte allerdings niemanden zum Leichtsinn anstiften.
Danke für die Erklärung, warum rot und nicht blau. Schade, dass es hier keine Vereinheitlichung gibt.